Sexualität in der Beziehung

Admin Wolfgang

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Ja, jetzt ist die Zeit gekommen das Thema Sexualität auf den Tisch zu legen. Natürlich weißt Du selber, dass die Therapie da kein befriedigendes Ergebnis wird liefern können. Aber, das muß jetzt zur Vollständigkeit auf den Tisch.

Kannst ja sagen, dass Dir klar ist, dass Deine Frau ihre Lust nicht herbeizaubern kann, aber, Du kannst die nächsten 20 Jahre halt auch so nicht weitermachen.

Es muß dann ja keine sofortige Entscheidung getroffen werden, aber wenigstens ist das Hauptthema mal angesprochen.
 

Bourque

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Hallo Wolfgang!

Aber, das muß jetzt zur Vollständigkeit auf den Tisch.
Das ist die konsequente Fortsetzung des Gesprächs von Anfang August. Ich weiß, wie lange ich gebraucht habe, mich dazu durchzuringen, bereit zu sein dafür, dass das der Anfang vom Ende sein kann.

Das Gespräch hat damals „nur“ unter vier Augen stattgefunden. Morgen kommen zwei Personen dazu. Das sollte dem Ganzen das nötige Gewicht verleihen.

Vielen Dank für den Tipp, was ich sagen kann. Die Formulierung werde ich sehr gerne verwenden. Ich hoffe vor allem, dass ich einen guten Einstieg schaffe.

Die Therapeuten werden erst einmal fragen, wie es uns seit Mai gegangen ist. XXXXX wird zuallererst vom Tod ihrer Mutter erzählen. Das ist sonnenklar. Irgendwann werde ich gefragt werden, wie es mir in der Zeit gegangen ist. Das könnte der Einstieg werden.

Ich könnte sagen, dass ich schon vor der Diagnose Ende November und auch schon vor der Paartherapie damit begonnen habe, diesen ewigen Kreislauf (es passt länger nicht - plötzlich eine Phase, in der alles wieder gut zu sein scheint, weil vielleicht irgendetwas überwunden wurde, von dem ich nicht weiß, was es war - und dann wieder sexuelle Eiszeit) zu durchbrechen zu versuchen und dass ich dabei mit Fortdauer des „Experiments“ Erkenntnisse gewonnen habe, die zu diesem Gespräch im August geführt haben.

So ähnlich sollte ich es schaffen, wenn ich mir einpräge, genau das als Startknopf zu verwenden. Und wenn die Kugel erstmal aus dem Lauf ist, gibt es kein Zurück mehr.
 

Bourque

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An dieser Stelle ist es Zeit für ein Update.

In unserer Paartherapie-Sitzung vorgestern konnte ich wie nach Drehbuch einsteigen. Die Therapeuten haben zuerst meine EF gefragt, wie es ihrer Mutter ginge... Anschließend wurde ich gefragt, wie es mir seit dem Tod ihrer Mutter gehe, wie ich das aus meiner Sicht erlebt habe und erlebe. Daraufhin sagte ich, dass ich sehr gemischte Gefühle hätte und dass mir das schlechte Timing bewusst ist, ich das aber nicht länger hinausschieben kann.

Im Laufe des Gesprächs war ich fallweise recht laut und aufgebracht. Das hat mir nicht gefallen, aber andererseits spüre ich diesen Druck auch schon zu lange. Von XXX Seite sind dann auch Erklärungen gekommen, warum das aus ihrer Sicht so ist.

Fazit: Es wird am 18.10. einen weiteren Termin geben, bei dem wir gezielter über das Thema reden werden. Es soll gescheut werden, inwieweit wir mit unseren Bedürfnissen (noch) kompatibel sind. Dabei wurde auch in den Raum gestellt, dass als Ergebnis eine Trennung nicht ausgeschlossen werden könne.

Als wir fertig waren, habe ich Uschi gefragt, ob sie noch was trinken gehen möchte. Wir waren dann gut drei Stunden in einem Pub und haben geredet. Es war ein recht offenes Gespräch, wie wir es schon lange nicht hatten. Und wir haben auch ein bisschen was getrunken - ich etwas mehr als sie.

Jedenfalls hat sie, als wir zum Zahlen rein sind, deutlich gemacht, dass sie jetzt große Lust auf mich hätte. Sie hat mich auch dementsprechend geküsst, und ich habe ihr sehr eindeutig an den Busen gefasst. Daheim hat sie mich sehr fordernd ins Schlafzimmer gezogen, mich auf Bett geworfen und sich vor mir ausgezogen, wie ich es noch nie bei ihr erlebt habe. Ich lasse die weiteren Details mal weg und fasse zusammen: Wir hatten sehr aufregenden Sex.

Scheinbar hat die im Raum stehende Trennung das ausgelöst. Und es war halt wieder eines bei ihr mit dabei - Alkohol! Und wohl genau die richtige Menge. Das war genauso wie die beiden Male im Sommer 2020, als sie total hemmungslos war.

Und gestern Früh hat sie mir tatsächlich in einer Nachricht mitgeteilt, dass ihr das sehr gut gefallen hat und rot wird, wenn sie daran denkt. Das hat sie im Sommer 2020 nicht getan. Nun frage ich mich, ob sie das gerade macht, weil sie weiß, dass ich das gerne möchte, oder tut sie es völlig aus eigenem Antrieb?

Wir waren hier im Strang ja schon eindeutig an einem Punkt, an dem festgehalten wurde, dass das romantisch-erotische Potential aufgebraucht wäre. Nun bin ich sicher nicht so naiv zu glauben, dass ein einzelnes Gespräch mit Therapeuten solche Auswirkungen haben kann. Vielleicht hatte unser Gespräch im Anschluss auch eine Wirkung. Ich war befreit, weil das Thema nun offen am Tisch liegt und die beiden Therapeuten nun involviert sind. Darüber hinaus strahle ich vielleicht auch eine Selbstsicherheit aus, die mit den Bumble-Frauen zusammenhängt und die ich so in der Vergangenheit nicht hatte. Vielleicht ahnt sie ja auch etwas?

Aktuell stehen tatsächlich Treffen mit vier Frauen im Raum. Bei zweien ist es schon terminisiert und beide wissen, dass ich verheiratet bin. Affären wollen beide ziemlich sicher nicht, könnten es aber vielleiht in Kauf nehmen wollen. Aber das schließe ich ja aus. Ich hoffe, ich verbrenne mir dabei nicht die Finger oder richte emotionalen Schaden bei denen an. Letzteres will ich auf keinen Fall.

Liebe Grüße
Bourque
 

Heuer

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Scheinbar hat die im Raum stehende Trennung das ausgelöst. Und es war halt wieder eines bei ihr mit dabei - Alkohol! Und wohl genau die richtige Menge.
Und wahrscheinlich euer gutes Gespräch in der Bar. Fest steht, wenn alles passt dann läuft es im Bett mit ihr. Ich befürchte aber dass es, zumindest in dieser Qualität, nur Ausnahmen bleiben werden. Kann es sein dass sie Hemmungen wegen ihrer Figur hat?
 

Bourque

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Guten Morgen Heuer!

Wenn alles passt... Ein Streit bzw. eine Situation, in der sie die Gefahr einer Trennung oder emotionalen Distanzierung meinerseits gerade für nicht ausgeschlossen hält und dazu eine gewisse Menge Alkohol. Dann geht sie so richtig ab, dass sie mir das Gefühl gibt, das ist der beste Sex, den es gibt. Und dann ist das aber so wirklich gut. Aber das hält auf Dauer doch niemand durch.

Das Kontrastprogramm, sofern es das überhaupt gibt, ist leider völlig unbefriedigend. Das ist völlig leidenschaftslos.

Hemmungen wegen ihrer Figur hat sie mit Sicherheit. Und ich kann ihr da auch nicht irgendwie entgegenkommen. In der Vergangenheit habe ich sie das nie spüren lassen, dass mich das stört. Ja, natürlich hätte ich gerne die figurbetonte Frau von damals lieber, aber das ist am Ende des Tages nicht das Problem. Wenn sie so eine Vorstellung gibt, wie sie es am Montag getan hat, dann ist das völlig egal. Und in der Situation hat sie ihren Körper auch so angenommen, wie er ist. Sie hat nicht ein ihren Oberkörper bis über die Hüften einhüllendes Kleidungsstück benötigt, um sich in dem Moment gut zu fühlen.

Das entscheidende Element für solche Momente ist aber stets Alkohol. Und wie ich schon früher im Strang betont habe, genügt dafür ein Viertel Wein - so als Referenzmenge. Die braucht ja nicht unzählige stark gemischte Long Drinks oder Cocktails dafür.

Liebe Grüße
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Es ist halt so, dass jede Frau wohl eine ganz spezifische Grundlibido hat, abhangig von ihrer Persönlichkeit.

Diese Grundlibido kann durch äußere oder innere Faktoren verstärkt oder abgeschwächt werden.

Diese Grundlibido ist unter anderem abhängig von der Testosteronkonzentration im Blut. Testosteron ist an sich das männl. Sexualhormon, ist aber auch in der Frau für sexuelle Aktivitäten verantwortlich. Männer haben etwa den zehnfachen Blutspiegel. Das allein sagt ja schon alles...

In meiner Jugend wurden den Mädels mit einem Damenbart, also einem Oberlippenflaum, starke erotische Kräfte nachgesagt. Ich kann das weder bestätigen noch widerlegen aus eigener Erfahrung, aber, die männl. Hormone steuern natürlich auch eine spezifische männliche Behaarung.

Zusätliche Faktoren die die Libido einer Frau steigern, sind eine junge Beziehung bzw. frische Verliebtheit; Kinderwunsch (sehr stark) oder spez. Trennungssituationen, so wie bei Dir; seelische Ausnahmesituationen im allgemeinen, die aber natürlich auch genau das Gegenteil bewirken können usw. usw.

Hemmende Faktoren gibt es natürlich auch zur Genüge. Chronische Verärgerung über den Partner ist einer davon.

Wenn Deine Partnerin irgendetwas an Dir stört, das immer wieder auftritt, dann kann das ihre Libido dauerhaft abschwächen. Wenn Du das abstellst, dann kann sowas theoretisch die sexuelle Frequenz anheben, aber, nur bis zur ihrer allgemeinen Basislibido. Den Turbo bekommst dadurch nicht gestartet.

Der Turbo ist im Grunde, bei einr Frau mit einer normalen bzw. niedrigen Basislibido, in einer Langzeitbeziehung, nicht mehr dauerhaft zündbar.

Der Alkohol ist kein direktes Stimulanz, wie ein Aphrodisiakum, sondern ein leichter Enthemmer, der die sexuelle Energie leichter fließen lässt. Wahrscheinlich als "Dauermedikation" auch sehr anfällig im Sinne einer Gewöhnung.
 

Bourque

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Hallo Wolfgang!

Bei meiner EF darf ich nach der gemeinsamen Zeit hier im Forum wohl davon ausgehen, dass ihre Grundlibido schon immer sehr niedrig war. Hinzugetreten ist ihre körperliche Veränderung durch die Hormonbehandlungen im Zuge der IVF. Und wenn sich dann der Kreislauf in Bewegung setzt - nicht immer so freundlich und streichelweich, wie sie es gerne hätte, Lust auf Sex nimmt bei ihr ab, ich bin frustriert und kann erst recht nicht lieb und nett sein - haben wir ein veritables Problem. Und Damenbart hat sie auch keinen... im Gesicht jedenfalls nicht.

Der Kinderwunsch ist quasi abgehakt. Und spätestens, als 2016/17 die Eileiter entfernt wurden, gibt es keine Möglichkeit mehr, auf natürlichem Wege schwanger zu werden.

Das wird alles perfekt zusammengespielt haben, dass wir nun in dieser Situation gefangen sind bzw. nur mit ganz viel Aufwand auf beiden Seiten hier wieder rauskommen können.

Wir haben ja schon mal bei einem Telefonat ausführlich darüber gesprochen. Sie hat definitiv Hemmungen - zu einem großen Teil bestimmt wegen ihrer Figur. Und vermutlich dürfte es auch gewisse Hemmungen aus ihrer Kindheit/Jugend geben, die dazu führen, dass sie beim Sex nur aus sich herausgehen kann, wenn eben Alkohol dabei ist.

Was meine Erfahrungen mit Bumble angeht, so kann ich sagen, dass ich nun einige Erkenntnisse gewonnen habe. Am freien Markt scheine ich ganz gut anzukommen. Auch ein persönliches Treffen habe ich ganz gut über die Bühne gebracht, das sehr viel Spielraum für eine Fortsetzung hat.

Ein Freund hat dazu folgende Worte gefunden: „Mach sie Dir zu eigen und setze sie Dir zum Maßstab für Deine zukünftigen Entscheidungen.“ Damit ist bzw. sind die Erfahrungen mit den Frauen, die ich über Bumble kennengelernt habe, gemeint.

Ich habe letzte Woche gespürt, dass ich diese Leidenschaft noch in mir habe. Nach der langen Zeit in einer Ehe, die das nicht mehr zu bieten hat, war ich mir nicht mehr sicher, ob vielleicht auch ich abgestumpft sein könnte. Jetzt habe ich die Bestätigung, dass das nicht geschehen ist, und das beruhigt mich.

Andererseits nehme ich nun ganz deutlich wahr, dass ich meiner EF gegenüber diese Gefühle nicht mehr in dieser Intensität habe. Nach so langer Zeit ist es sicher „normal“, dass das abgenommen hat. Aber ich denke auch, dass die letzten knapp eineinhalb Jahre, die ich mit der „Aufklärung und Rettung“ unserer Partnerschaft zugebracht habe, dem ganzen auch nicht sehr dienlich waren.

In einer Woche haben wir mit den Therapeuten die erste Sitzung, nachdem das Thema auf den Tisch gelegt wurde. Donnerstag und Freitag war ich nicht daheim, und wir haben uns erst letzten Samstag am frühen Nachmittag zur Urnenbeisetzung ihrer Mutter wiedergesehen. Ich hatte diese zwei Tage nur für mich dringend nötig.

Liebe Grüße
Bourque
 

Bourque

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Liebe Mitleser!

Ich möchte wieder ein kurzes Update machen.

Am 16.10. hatte ich Geburtstag. Meine EF hat mich in der Woche davor gefragt, was ich gerne tun würde, wohin ich gerne essen gehen würde. Ich habe mich für einen Italiener entschieden und im Anschluss in eines meiner Liebling-Bierlokale.

Ein paar Tage vor dem Geburtstag hatte ich noch eine Idee. Ich wollte mit ihr zu einem gemeinsamen Freund, den wir beide seit ein paar Jahren kennen. Der hat unter anderem ein Pony, das inzwischen über 45 Jahre alt ist und in seinem Garten lebt. Das hätten wir noch vor dem Essengehen gemacht. Leider musste er mir am Tag davor absagen.

Ich hätte an dem Tag um 16.30 Uhr Training gehabt, das ich wegen des Besuchs abgesagt hatte.

Am Geburtstag sind wir um 8 Uhr herum aufgewacht und dann noch länger im Bett liegen geblieben. Sie wollte mir unbedingt ein Video auf YT zeigen. Wir haben danach noch einige weitere Videos angeschaut. Um 10.30 Uhr sagte ich aber, ich müsste jetzt aufstehen. Es waren schon ein paar Anrufe mit Glückwünschen gekommen, und ich wollte einfach nicht länger liegen bleiben. Passiert ist außer einem Küsschen zum Geburtstag nichts.

Ich bin dann runter ins Wohnzimmer, habe weitere Anrufe entgegen genommen und schriftlich auf Glückwünsche geantwortet. Meine EF ist bis 13 Uhr dreimal nach unten gekommen. Zweimal hat sie sich was zu essen nach oben mitgenommen, und einmal weil ihre Tante bei ihr angerufen hat, um mir zu gratulieren. Ansonsten war sie durchgehend im Bett.

Nachdem auch zwei meiner Mannschaftskollegen angerufen hatten, habe ich mich anders entschieden und gesagt, dass ich doch zum Training kommen werde. Das habe ich meiner EF auch gleich mitgeteilt.

Sie meinte, sie werde mich kurz vor 16.00 Uhr hinfahren und danach auch abholen, damit wir gleich zum Essen in die Stadt fahren könnten. Ich habe mich also rechtzeitig fertig gemacht. Normalerweise fahre ich mit Trainingsgewand zur Eishalle. Sind nur drei Minuten. Dieses Mal war ich aber darauf vorbereitet, gleich nach dem Training zum Essen zu fahren.

Nachdem sie kurz vor 16 Uhr noch nicht unten im Wohnzimmer war - sie hat den ganzen Tag im Bett verbracht! -, ging ich nach oben und fand sie schlafend im Bett. Ich habe sie geweckt und ihr gesagt, ich fahre nun doch selbst und komme nach dem Training nach Hause. Habe mich dann wieder umgezogen und bin selbst gefahren.

Nach dem Training haben wir geschrieben und vereinbart, dass ich sie um 19 Uhr daheim abhole. Ich habe mich daheim noch schnell umgezogen, und wir sind dann los.

Im Lokal beschwert sie sich dann bei mir, dass es nur Pizza gebe. Das Lokal heißt Pizzaiolo ;-)

Der Abend war an sich ganz nett, die Pizza fantastisch. Kurz nach Mitternacht waren wir dann daheim. Das war mein Geburtstag.

Am nächsten Tag hatten wir um 13.30 Uhr unser erstes Meisterschaftsspiel. Um 12.30 Uhr musste ich los, und kurz nach 11 Uhr kam meine EF zu mir auf die Couch und gab mir zu verstehen, dass sie Sex möchte. Hatten wir dann auch. Es fühlte sich für mich aber so an, als müsste sie sich dazu zwingen. Locker und leidenschaftlich war das nicht.

Am 18.10. hatten wir dann unseren ersten Termin bei den Paartherapeuten, bei dem es ausschließlich um unser „neues“ Thema ging. Im Zuge des Gesprächs wurden Erlebnisse weit aus der Vergangenheit von ihr erwähnt. Etwa eine Reise zu Ostern 2012, bei der ihre Eltern sowie ihr Bruder mit seiner EF dabei waren. Sie meinte, sie wäre da ständig zwischen mir und ihrer Familie hin- und hergerissen gewesen, um allen gerecht zu werden. Dabei wäre sie sehr unter Druck gestanden und war völlig fertig, hätte auch geglaubt, dass es mit uns nach der Reise zu Ende wäre. Und ehrlich gesagt hatten wir neben keinem Sex in 8 Tagen in New York auch noch einen heftigen Streit, der von ihr unter der Gürtellinie geführt wurde.

Auch ich hatte mir während des Urlaubs und danach gedacht, dass ich noch einmal ernsthaft darüber nachdenken sollte. ob ich sie wirklich ein paar Monate später heiraten will.

Im Laufe des Gesprächs sind noch einige weitere Vorfälle aus unserer Vergangenheit in Erinnerung gekommen. Ich habe dann auch dort gesagt, dass es niederschmetternd ist, einige dieser Erlebnisse so komprimiert im Geiste wieder zu erleben. Ich meinte auch, dass wir da wirklich einiges in unserer Vergangenheit haben, das mich ernsthaft zweifeln lässt, dass das noch was werden könnte mit uns.

Was ich noch nicht erwähnt habe: Als wir am 4.10. danach noch was trinken waren, hat sie mir unter anderem erzählt, ihre ganze Familie würde schon lange nicht mehr mit mir diskutieren wollen, weil ich so ein unangenehmer Gesprächspartner wäre. Ich sagte nur, die wären alle erwachsen und könnten mir das selbst sagen. Hat aber noch niemand. Am 18.10. habe ich das erwähnt. Meine EF meinte dann, sie hätte das ja gar nicht so gesagt oder so gemeint. Das tut sie immer wieder. Ich habe noch ein weiteres Beispiel von vor einem Jahr gebracht. Dazu meinte sie überhaupt, sie könne sich nicht mal mehr an die Situation erinnern, geschweige denn dass sie jemals so etwas zu mir gesagt hätte.

Die Therapeuten meinten dazu, dass die Bedeutung von Worten für jeden von uns offenbar eine andere ist, dass wir uns bewusst werden müssen, dass das den anderen verletzen kann.

Tatsache ist, meine EF hat es mir am 4.10. genau so gesagt. Und am 18.10. bestreitet sie es.

Am 5.11. habe wir jedenfalls den nächsten Termin.

Noch ein Erlebnis vom Wochenende:
Am Samstag habe ich mich mit einer Bumble-Bekanntschaft das erste Mal getroffen. Meine EF war den ganzen Tag bei ihrem Vater 200 km entfernt. Wir sitzen so bei einem Kaffee, haben uns gut unterhalten. Wir waren etwas länger als eine Stunde da. Plötzlich spaziert der Bruder meine EF mit Frau und Kind direkt vor unserem Tisch vorbei. Natürlich hat er mich gleich wahrgenommen, wir haben uns aber nur aus der „Ferne“ gegrüßt.

Natürlich wurde mir kurz sehr warm. Wir waren dann noch eine gute halbe Stunde da. Als wir uns getrennt haben, bin ich gegenüber in ein anderes Lokal. Er hatte mir geschrieben, er wollte uns nicht stören und dass sie gerade beim Mittagessen wären und ich vorbeikommen könne. Habe dann geantwortet, dass ich erst am Vortag dort essen war und dass er Bescheid geben solle, wenn sie fertig wären.

Er hat dann etwas später geschrieben, dass sie fertig wären und wieder zurück zum Auto gingen - bei mir vorbei. Von weitem habe ich sie schon kommen sehen. Wir haben dann ein paar Minuten geredet. Er hat gefragt, wie es uns so geht. Habe gesagt, dass ich erst am Vortag erfahren habe, dass sie wieder zum Vater fährt. Er meinte dann, sie müsse langsam damit aufhören, den Vater jedes Wochenende zu besuchen und zu bemuttern. Kurzum: Ich sagte schon, dass es gerade nicht ganz einfach ist. Er fragte auch, ob wir das in der Paartherapie besprechen. Habe ihm auch gesagt, dass ich schon vorher in dem Lokal war und eine Arbeitskollegin vorbeikam, die einen Kaffee trinken wollte. Den gab es hier aber nicht. Daher sind wir ins Café gegenüber. War wohl glaubwürdig genug.

Gestern in der Früh fragt mich meine EF, was ich am Samstag so gemacht habe. Habe alles erzählt - bis auf die „Kollegin“. Dass ich ihren Bruder getroffen habe, mit Frau. Sie fragte, ob das Kind auch dabei war, was ich bejahte. Und wir hätten nicht sehr lange geredet, weil sie essen waren und wir nur am Rückweg kurz gesprochen haben.

Bevor ich gestern zum Training los bin, sagte sie mir, sie hätte am Samstag mit ihrem Bruder telefoniert. Er hätte gesagt, ich hätte mich darüber beschwert, dass sie zur Zeit in der Gegend rumfliegt. Ich habe es mir erspart, ihr zu sagen, dass er gesagt hat, sie solle die dauernden Besuche beim Vater einstellen.

Ich habe mich dann aber aufgeregt, was das soll, dass sie mich da ausfragt, obwohl sie ja eh alles wisse. Und dass er von der Paarberatung wisse, liegt wohl daran, dass er es von meiner EF erfahren hat. Ich sagte dann nur, dass ich dazu nichts mehr zu bereden habe und bin zum Auto. Sie ist mir nach. Ich sagte, ich diskutiere das nicht am Parkplatz. Sie meinte, sie hätte sich erwartet, dass ich das von mir aus erzähle. Ich sagte, das hätte ich ja. Sie: Ja, aber nicht alles.

Also, es ist schon ziemlich verfahren bei uns... Ich habe die zweite Hälfte jetzt sehr unstrukturiert berichtet, aber das wollte ich noch los werden. Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend.

Liebe Grüße
Bourque
 

Bourque

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Liebe Mitleser!

Vorweg wünsche ich euch allen ein glückliches neues Jahr!

Vor über zwei Monaten habe ich zuletzt geschrieben, und es ist auch einiges passiert. Es gibt noch keine Trennung - so viel sei an der Stelle schon gesagt.

Am 5.11. hatten wir den nächsten Termin bei den Paartherapeuten. Das war der vorletzte, denn am 23.11. hatten wir unseren letzten. Darauf haben wir uns sozusagen geeinigt, weil ja dann irgendwie alles besprochen war. Die lange Schreibpause ist einerseits schlecht, weil ich Details auslassen muss. Andererseits ist es nun auch gut so, denn sonst würde das zu lang werden.

Den 25.10. möchte ich trotzdem noch erwähnen. Mit einer Freundin, die ich von meine Lieblingslokal kenne, haben wir für den Tag um 18.00 Uhr ein Treffen in einem anderen Lokal vereinbart. „Unseres“ hat nämlich montags geschlossen. Wir wollten dort ein paar Biere trinken. Meine EF hat mich überraschend um 16.00 Uhr angeschrieben. Sie wäre mit der Arbeit fertig und würde mich nun holen kommen, weil sie gleich ums Eck noch etwas erledigen müsse. Was sollte ich nun tun? Nachdem es bei uns alles andere als perfekt lief, hatte ich auch nichts zu verlieren.

Meine EF traf um 16.30 Uhr ein, sie musste noch kurz in ein Geschäft, und dann setzten wir uns in den Gastgarten eines Irish Pubs und tranken ein Bier. Weil ich das Treffen mit der Freundin nicht absagen wollte, sagte ich nach der Runde zu meiner EF, dass ich mich mit der treffen werde, weil ich mich auch für mein Geburtstagsgeschenk bedanken möchte. Sie könne aber gerne mitkommen, da sie sie ja kennt. Sie war im ersten Moment total perplex, hat dann aber gemeint, sie werde mitkommen.

In dem Lokal waren wir dann zu dritt am Tisch. Ich habe mich sehr nett mit meiner Freundin unterhalten, und sie sich mit mir auch. Meine EF war schon Teil des Gesprächs, aber zwischendurch hatten wir so Insider, bei denen meine EF nicht mitkam.

Jedenfalls hat meine EF diese Situation bei der Sitzung am 5.11. angesprochen. Sie erzählte, wie es ihr dabei gegangen ist. Dass diese Freundin, die einen Tag vor mir - am 15.10. - Geburtstag hatte, mir ein Geschenk gegeben habe und dass ich mich dafür erkenntlich zeigen wollte. Sie erzählte, dass wir sie gemeinsam im Frühjahr 2020 kennengelernt haben. Meine EF erzählte den Therapeuten, sie wäre sich bei dem Treffen zu dritt wie im falschen Film vorgekommen, als sie gesehen hat, wie wir miteinander umgegangen sind. Sie erzählte, ich hätte mich gegenüber der Freundin so verhalten, wie es bei uns am Anfang gewesen war. Sie sagt, wir hätten neben ihr geflirtet. Sie ist 23 Jahre alt. Eigentlich hätte meine EF, so sagte sie es selbst, in der Situation zugemacht und wäre wahrscheinlich gegangen. Sie ging dann kurz nach draußen und überlegte, wie sie mit der Situation umgehen solle. Nachdem die Freundin eine sehr sympathische Person ist und sie nichts für die Situation kann, beschloss meine EF, wieder hinein zu gehen. Sie sagt dann zu den Therapeuten, dass sie wolle, dass ich mit ihr wieder so umgehe wie mit der Freundin, weil sie das schon lang nicht mehr erlebt hat. Was meine EF gesehen hat an dem Abend, hätte ihr sehr weh getan und sie hätte nur der Freundin zuliebe das Ganze mitgemacht. Sie rechnete es mir hoch an, dass ich sie mitgenommen habe, denn ich hätte mich schließlich auch alleine mit ihr treffen können. Sie sagte aber auch, es wäre insgesamt ein schöner und lustiger Abend gewesen, aber eben sehr spannend.

Offenbar hat das bei meiner EF wirklich etwas bewirkt. Am selben Abend hatten wir Sex sowie weitere Male am 30.10., am 7.11. und am 10.11. Im Gegensatz zu der letzten Zeit davor fühlte es sich wieder sehr leidenschaftlich an. Am Wochenende darauf kuschelte sie sich nach dem Aufwachen und auch beim Einschlafen an mich, was sie ewig nicht getan hat. Auch im Haushalt war sie viel aufmerksamer, erledigt nun Dinge, die sie vorher nicht angegriffen hat. Zu dem Zeitpunkt sah es tatsächlich so aus, als wäre es bei ihr zu einer sehr positiven Änderung gekommen. Natürlich ohne Garantie die Dauer betreffend.

Es war ursprünglich nicht als Provokation von mir geplant, denn ich wollte mich ja alleine mit ihr treffen. Aber als sich die Lage geändert hatte und ich das Treffen nicht absagen wollte, ist es zu dieser Konstellation gekommen. Und ich dachte auch, worauf solle ich jetzt noch Rücksicht nehmen. Aber dieser Abend war dann für meine EF ein Wachrüttler - anfangs jedenfalls.

Parallel dazu habe ich die bestehenden Kontakte auf Bumble weitergepflegt - drei an der Zahl. Mit einer hatte ich mich am 23.10. getroffen. Es war sehr nett, blieb aber bei dem einen Mal, weil sich zuerst nicht gleich eine weitere Gelegenheit ergeben hat, und dann kam ja im November schon der Lockdown. Mit den anderen beiden habe ich nur geschrieben - mit einer davon sehr regelmäßig. Das geplante Treffen ist kurzfristig ins Wasser gefallen.

Und dann gibt es ja noch diese eine besondere Frau, die ich auch auf Bumble kennengelernt habe. Mit ihr hatte ich mich in der ersten Oktoberwoche getroffen und zwei weitere Male am 28. und am 31.10. Am 28. ist sie in meine Stadt gekommen und wir haben den Tag verbracht mit Spazieren, Essen und vielen Gesprächen. Drei Tage später haben wir uns in der Mitte getroffen, da wir 200 km entfernt von einander leben. Wir waren wieder Spazieren und Kaffeetrinken.

Gegen Ende November wollte sie für zwei Nächte in meine Stadt kommen und ein Hotel nehmen. Wir hätten uns an ihrem zweiten und dritten Tag bei ihr im Hotel treffen wollen. Durch den Lockdown wurde dann nichts daraus.

Wir haben zu der Zeit schon täglich geschrieben und fast jeden Tag telefoniert. Wir sind uns sehr sympathisch, und auch was Lust und Leidenschaft betrifft sind wir sehr ähnlich gestrickt und ergänzen und fast magisch.

Am 16.12. hat sie mich in der Früh mit dem Auto abgeholt. Wir sind 200 km in ihre Stadt gefahren und haben den Tag in ihrer Wohnung - also eigentlich im Bett - verbracht. Da war dann endgültig eine Grenze überschritten. Um 17.00 Uhr war ich dann wieder zuhause. Meine EF kam erst gegen 20.00 Uhr aus der Arbeit heim. Zwar kann ich es nicht verstehen, aber entweder sieht sie mir nichts an, weil sie es einfach nicht kann oder will, oder ich verberge das gut.

Seit dem 10.11. hatten meine EF und ich keinen Sex mehr. Nicht einmal den Hauch einer Chance hat es seither gegeben. Die vorletzte Therapieeinheit, in der meine EF vom unfreiwilligen Abend zu dritt erzählt hat, war am 5.11. Am 7.11. und am 10.11. hatten wir noch zweimal Sex. Wir waren uns einig darüber, dass der 23.11. der letzte Termin sein würde. Wir wussten ja eigentlich, was nicht passte und könnten irgendwie daran arbeiten.

Nach dem 10.11. - der Sex war wirklich sehr leidenschaftlich wie lange nicht - ging es mir gut. Wir hatten ja bis dahin wieder halbwegs regelmäßigen Sex und es fühlte sich „echt“ an. Ich dachte an nichts Böses, war freundlich und gut gelaunt. Ich war sogar optimistisch, dass wir dieses Mal vor einer Wende stünden. Aber gegen Ende des November, nachdem das letzte Mal wieder drei Wochen her war, kam langsam aber sicher der Frust wieder hoch. Ich bemühte mich zuerst, es nicht zu zeigen, aber irgendwann war natürlich wieder Schluss mit dem Hinunterschlucken. Das geht nicht ewig gut. Ich zog mich wieder mehr zurück, machte mein Ding. Und wir waren ja wieder im Lockdown.

Es ist fast so, als würde meine EF durch die Sicherheit des Lockdowns - ich bin eben nur im Büro und dann wieder zuhause - ihr System wieder runterfahren und mich an der ausgestreckten Hand verhungern lassen. Sie hat ja nichts zu befürchten, denn ich kann nichts tun. Der Mannschaftssport ist auch nicht erlaubt.

Aber mal ganz ehrlich: Das ist doch der Beweis dafür, dass das romantisch-erotische Potential aufgebraucht ist, so wie Wolfgang es auch mehrfach in den Raum gestellt hat. Wären da noch Lust und Leidenschaft, wäre der Lockdown doch völlig egal. Da hätte man ja noch mehr Zeit, seine Lust miteinander auszuleben. Aber meine EF hat eben immer wieder einmal mit Verhaltensweisen überrascht, die mich daran zweifeln ließen, dass alles verloren sei.

Noch eine Woche, dann haben wir wieder zwei Monate keinen Sex. Und auf der anderen Seite ist da eine Frau, mit der ich mich toll unterhalten kann und die mit mir auf einer Wellenlänge ist, was sexuelle Phantasien betrifft. Wir schreiben uns lustvoll, erfinden Szenen, wo und wie wir es uns vorstellen. Wir schreiben auch romantische Nachrichten. Klar, die will mich, und sie versucht es ganz logisch über diesen Weg. Und sie ist bereit mir das zu geben, wonach ich mich sehne. Allerdings muss ich auch sagen, dass da Sachen darunter sind, die man nicht einfach tun will, nur um den anderen einzufangen. Also das ist schon ein wenig mehr dahinter. Wir werden uns in zehn Tagen wieder sehen. Sie wird mich wieder abholen, und wir werden den Tag ziemlich sicher in ihrem Bett verbringen.

Die Grenze ist schon lange überschritten. Aber ich habe nicht das schlechte Gewissen, vor dem ich mich am Anfang gefürchtet habe. Und sie kennt meine Situation, denn darüber habe ich sie nie im Ungewissen gelassen.

Am Nachmittag des 30.12. hatten meine EF und ich schließlich noch einen Streit. Sie hat mich nach mehr als einem Jahr wieder voll unter der Gürtellinie angegriffen und provoziert. Sie beherrscht das wirklich gut, und das hat sie mir auch schon mehrmals gesagt. Sie weiß, wie sie es anstellen muss, mich bis aufs Blut zu reizen, und sie kann das Mittel jederzeit einsetzen. Hier war es wieder so weit.

Ein Thema, das sogar in der Therapie angesprochen wurde, war der billige Anlassfall. Ohne mit mir gesprochen zu haben, gestaltete sie unser Badezimmer um. Es war nur ein Möbelstück, aber es geht ums Prinzip. Sie weiß, dass das ein großer Streitpunkt war in unserer Wohnung, und in der Therapie wurde vereinbart, dass sie mit mir über solche Pläne redet. Nun hat sie es wieder nicht getan. Ich fragte sie also, warum sie das getan hätte. Sie meinte, sie hätte keine Lust mit mir darüber zu reden, da ich das sowieso nicht gutheißen würde. Daher hat sie es eben selbst entschieden.

Und glaubt mir - es gibt gute Gründe, warum ich meistens nicht einverstanden bin. Möbelstück um Möbelstück hat sie in unsere frühere Wohnung geschleppt. Man musste fast schon rückwärts in manche Zimmer hineingehen, um vorwärts wieder herausgehen zu können. Das war immer die Bedingung, wenn wir uns eine Eigentumswohnung anschaffen, dass so etwas nie wieder passiert. Und weil sie am Tag davor einen „antiken“ Schrank bekommen hat, war für ein anderes Möbelstück kein Platz mehr. Und das musste dann eben woanders hin.

Jedenfalls hat sie mir das so ins Gesicht gesagt. Als ich sie auf den Kompromiss mit den Therapeuten angesprochen habe, meinte sie nur, ich würde mich ja auch nie an irgendetwas halten und auch nicht so sein, wie sie es sich wünsche. Auf meine Bitte, mir konkrete Beispiele zu nennen, schwieg sie. Natürlich, denn was gab es zu sagen. Nichts! Sie behauptet es einfach. Dann habe ich sie noch einmal ersucht, mir konkrete Beispiele zu nennen. Wieder nichts. Ich sagte ihr, es gibt jetzt einen konkreten Fall, über den ich reden will. Sie aber wich aus und sprach mehrfach von anderen Fällen, die als Vergleich völlig untauglich waren. Sie schaute mich dabei mit einem Blick an, dass ich sie auf den Mond schießen wollte.

Wir hatten für den Abend Freunde zum Essen eingeladen. Ich war für das Essen zuständig und habe schon am Vorabend vier Stunden vorgekocht und vorbereitet. An dem Tag wollte ich den Rest erledigen. Ich sagte dann zu ihr, dass das so nicht funktionieren könne. Ich habe ihr Anfang August gesagt, wie es mir gehe. Das war dieses Gespräch, das dazu gedacht war, sie vorzuwarnen, damit eine mögliche Trennungsabsicht nicht aus heiterem Himmel über sie kommen sollte.

Dann sagte sie, ich hätte in dem Gespräch doch nur gedroht, sie zu verlassen. Ich entgegnete, dass das keine Drohung war, sondern die Notwendigkeit ihr zu sagen, wie ich mich in der Partnerschaft fühle. Sie redete mit mir in einer Art, dass ich immer zorniger wurde. Sie wollte dann in der Küche an mir vorbeigehen, und ich stellte mich so hin, dass sie nicht vorbeikam. Nun sah ich sie mit einem wütenden Blick an. Sie hat mich dermaßen gereizt, dass ich mich fast vergessen hätte. Daraufhin meinte sie zu mir: „Jetzt bist Du wieder da, wo Du hingehörst. Du wolltest doch schon zuschlagen.“

Ich machte das Essen fertig während sie noch Kleinigkeiten einkaufen ging. Circa drei Stunden später, nachdem sie wieder daheim war, tat sie so, als wäre das nicht geschehen. Redete über irgendwelche unwichtigen Details.

Ich war an dem Tag so weit, dass ich das ganze beende. Noch immer bin ich stinksauer deswegen, und sie tut noch immer so, als wäre nie etwas passiert. Würde sie jetzt Sex haben wollen - und ich wundere mich tatsächlich, dass es am 30.12. nicht dazu gekommen ist, denn das ist ihre Art, so etwas aus dem Weg zu räumen -, ich hätte wirklich keine Lust auf sie. Sex nach einem Streit kann schon sein, aber nicht nach einem Streit dieser Art.

Irgendwie glaube ich, dass es bald ziemlich knallen wird. Entweder merkt sie langsam, dass es da eine andere gibt, auf die ich Lust habe und mit der ich ständig schreibe, oder sie merkt es, weil ich mit ihr nicht mehr intim werden will. So ging es mir vorher nie. Ich habe den ganzen Prozess mit der Aufarbeitung vor mehr als eineinhalb Jahren begonnen, weil ich meine EF liebe und sie auch sexuell attraktiv fand und wieder ein ausgewogenen Sexualleben haben wollte. Aber plötzlich verblasst auch mein sexuelles Verlangen.

Mit Sicherheit hat es auch damit zu tun, dass es das eine andere Frau gibt. Da besteht kein Zweifel. Aber auch erst das Verhalten meiner EF hat dazu beigetragen, dass ich meine Lust mehr und mehr auf diese andere Frau konzentriere.

Ich will hier keine Absolution erteilt bekommen. Ich befinde mich inmitten einer Affäre, und die Chance, dass einer leiden wird, ist sehr groß. Die Chance, dass meine Ehe in die Brüche geht, ist auch enorm hoch. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Aber ich weiß so genau wie nie zuvor, was es ist, das mir in unserer Ehe abgeht. Und wenn ich das alles im Nachhinein betrachte - kein Sex mehr, seit Beginn des Lockdowns, also mit dem Wegfall des Unsicherheitsfaktors „Afterwork-Bierchen“ -, so weiß ich nicht mehr, wie man das anders deuten soll. Welche Alternative zu einer Trennung soll ich denn bitte hier noch sehen?

Es tut mir wirklich sehr leid, dass das nun so lange und vielleicht auch unübersichtlich geworden ist. Diese langen Pausen tun nicht gut. Aber scheinbar waren viele im Forum auch ein wenig im Winterschlaf, denn es wurde überall sehr wenig geschrieben. Vielleicht haben auch einige von euch mich bereits aufgegeben, weil keine Entscheidungen gefallen sind und ich für alles so lange brauche. Ich weiß es nicht.

Sollte sich jemand in diesem Eintrag bis zu dieser Stelle durchgezwungen haben, bedanke ich mich herzlich. Würde mich auf Eingaben von euch sehr freuen.

Liebe Grüße
Bourque
 
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Ponygirl

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Hallo Bourque,

ich lese tatsächlich schon sehr sehr lange bei dir mit.
Ich kann dir nicht allzuviel sagen, finde deine Rückschlüsse aber absolut sinnig.
Welche Alternative zu einer Trennung soll ich denn bitte hier noch sehen?
ich schätze nicht, dass es eine Alternative gibt, die auch dich glücklich stimmen wird.

Viele Grüße, Pony
 

Amaryllis

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Ich grüße Dich... und habe schon gespannt auf dein Update gewartet.

Ich sehe es wie Pony... Du machst das alles schon so lange mit. Ich bezweifle, dass Du mit EF glücklich werden wirst.
 

Bourque

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Hallo Pony!

Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, meinen langen Text zu lesen und überhaupt dafür, dass Du bei mir mitliest.

Ich wollte wirklich ohne äußere Einflüsse zu einer Entscheidung kommen. Nun habe ich diese Affäre, obwohl ich das eigentlich ausgeschlossen hatte. Und ich merke nun sehr deutlich, was mir fehlt. Ich kenne diese Frau jetzt knapp vier Monate und rede so viel offener über Sex und die schmutzigsten Gedanken als ich es mit meiner EF jemals getan habe. Das gibt mir wirklich zu denken.

Aber nun kann ich auch nicht einfach zur AF sagen, ich hätte mich übernommen und ziehe dann die Notbremse. Gut, der AF ist durchaus bewusst, dass das passieren könnte und sie weiß auch, dass die Entscheidung betreffend meine Ehe an mir alleine hängt.

Es kann auch durchaus passieren, dass ich plötzlich mit einem schlechten Gewissen aufwache und mich so schlecht fühle, dass ich mich zu einer Handlung hinreisen lassen, die ich nicht wieder ungeschehen machen kann.

Aber vielleicht werde ich in einem Jahr sagen können, dass mir nur durch diese Affäre bewusst geworden ist, dass ich meine Ehe so nicht weiterführen kann, ohne unglücklich zu werden. Ist es dann moralisch „vertretbarer“, das getan zu haben? Keine Ahnung.

Liebe Grüße
Bourque
 
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Bourque

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Hallo Amaryllis!

Auch Dir herzlichen Dank fürs Mitlesen! Ihr hättet mich doch nur mal anstupsen brauchen, dann hätte ich früher geschrieben. Ich freue mich aber tatsächlich sehr, dass Du auf ein Update gewartet hast.

Ja - lange, vielleicht zu lange. Es gibt Momente, da denke ich, meine EF spielt nur noch. Immer, wenn eine realistische Gefahr für eine Trennung da ist, gibt sie gerade genug, um sie abzuwenden. Beziehungsweise wird es vielleicht einfach so sein, dass bei ihr, die ja immer schon einen sehr niedrigen Sexdrive hatte, der letzte Rest schon längst aufgebraucht ist.

Da ist schon eine gegenseitige Zuneigung da, die man durchaus Liebe nennen kann, aber es ist keine romantische Beziehung mehr. Vielleicht fehlt uns beiden nur der nötige Mut, uns das einzugestehen. Vielleicht ist sie noch gar nicht so weit, dass sie das in Betracht ziehen könnte. Oder aber es ist ihr egal, denn das Leben ist ja ganz nett so.

Ein schönes Reihenhaus, das sich keiner von uns alleine leisten kann und auch die gemeinsamen Hobbys. Sie kann gut ohne Sex, aber ich eben nicht. Möglicherweise fehlt nicht mehr viel, bis wir beide diesen Punkt erkennen können.

Liebe Grüße
Bourque

PS: Ich werde wieder regelmäßigere Updates machen.
 

Sammys

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Ich lese ja auch in deinem Strang mit und hatte mich gefragt, wie es Bei Dir weiterging.
Erschüttert war ich tatsächlich über die Übergriffigkeit deiner Frau in Sachen Möbeln. Das geht gar nicht, zumal abgesprochen, und zeigt, dass Die Dich irgendwie null respektiert.

Tatsächlich würde ich das Thema nochmal ansprechen und da ganz klare Grenzen setzen. Ich bin ja auch ein Möbel und Dekomenschlein, aber bei solchen Alleingängen würde ich auch echt Stress bekommen und das zu recht.

Was das andere Thema angeht glaube ich tatsächlich nicht mehr, dass ihr da auf einen grünen Zweig kommt.
Entweder Du bleibst in der Ehe - hast keinen oder wenig s6 und hast nebenbei Affären oder Du trennst Dich.
So liest sich es für mich. Die Frage ist, wenn Du in der Ehe bleibst und dann eine Affäre hast, ob Du das auf die Dauer kannst.
Ich habe es nicht mehr so auf dem Zettel - wie alt seid ihr und habt ihr Kinder?

Gruß Sammys
 

Bourque

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Guten Abend Sammys!

Danke für Deinen Beitrag und schön zu hören, dass Du Dich auch gefragt hast, wie es weitergeht.

Also wir sind beide 44, ich gut drei Monate jünger. Kinder haben wir keine. War auf natürlichem Wege nicht möglich und ist wohl auch ein Mosaikstein in dieser Geschichte.

Die Möbel-Sache klingt für mache hier vielleicht bescheuert. Aber für mich ist es allein deshalb schon ein wesentliches Thema, weil es eben in unserer Wohnung davor, in der wir 6 Jahre gelebt haben, ein großes Problem für mich war. Ich bin tatsächlich sehr feinfühlig, wenn es um den Wohnraum geht, in dem ich mich jeden Tag wohlfühlen möchte.

Das Wohnzimmer war vollgeräumt und ein Teppich lag neben dem anderen. Der Balkon war über ein Jahr lang nicht zu betreten, will er mit Möbeln zugestellt war. Saugen war ein Abenteuer.

Ich bin mir dem Thema irgendwie durch. Wir haben das in der Therapie angesprochen. Auch vor dem Einzug in diese Wohnung bzw. kurz danach hatten wir ein Problem. Das war die Sache mit dem detaillierten Plan, am dem ich zig Stunden gesessen bin, den meine EF aber nie als verbindlich betrachtet hat. Irgendwo in Strang habe ich ziemlich sicher ausführlicher darüber geschrieben.

Was ich also sagen will: Das Thema wurde schon recht ausführlich beackert. Und sie hat ja nun habe ausdrücklich gesagt, dass ihr das Thema zwar bewusst ist, sie aber einfach keine Lust hatte, mit mir weiter vereinbart Fahrt zu reden.

Zur körperlichen Ebene: Das Muster ist doch sehr offensichtlich. Gefahr der Trennung ist weg, Sex auch.

Sie hat nicht mehr ausreichend Lust. So weitermachen geht für mich nicht. Ob ich das mit der Affäre auf Dauer kann, weiß ich auch nicht. Uns weder ist es das, was ich will, noch das, was AF wollen wird.

Ich habe den Eindruck, dass die Geschwindigkeit zunimmt. Ich riskiere wohl gerade, mich unter Druck zu bringen, um zum Handeln gezwungen zu werden. Entweder wird eine Unachtsamkeit meine Affäre aufliegen lassen, oder mehr EF und ich geraten in den nächsten Streit.

Ich werde berichten.

Liebe Grüße
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Hallo Bourque,

ich habs natürlich auch gelesen, aber, kann nicht groß was dazu sagen, weil hier alles so im Fluß ist, das wird sich irgendwann automatisch in die richtige Richtung bewegen.

Wenn Du spezifische Fragen hast zu dieser Entwicklung, darfst sie mir hier gerne stellen.

Wolfgang
 

Amaryllis

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Lieber Bourqe,

mich erinnert Deine S6 Sache ein bisschen an meinen AM. Dort gabs null S6 oder seeehr wenig. Er suchte sich eine AF - mich und fand nach seiner Aussage das Beste seines Lebens. Wir harmonieren perfekt.
Wenn er mit EF zusammen bleibt, wird er NIE die Erfüllung in diesem Bereich finden. Und auch Du wirst sicher nie die Erfüllung in deiner EF finden. Zu lange probierst und hoffst du schon rum. Hast diverse Strategien versucht. Die Passung stimmt letztlich nicht. Für Dich ist das Thema S6 jedoch von erheblicher Bedeutung. Möchtest Du mit EF so Dein Leben verbringen?

Ich bin sicher, da draußen gibts eine Frau, die s6uell gleich aktiv ist wie Du. S6uelle Zufriedenheit ist wichtig für das Wohlbefinden... für eine gesunde Partnerschaft.

Lieber Gruß
 

Admina Schneewittchen

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Ich bin sicher, da draußen gibts eine Frau, die s6uell gleich aktiv ist wie Du. S6uelle Zufriedenheit ist wichtig für das Wohlbefinden... für eine gesunde Partnerschaft.
Nicht für jeden, so allgemein/pauschal stimmt das nicht - jedenfalls nicht, wenn mit "sexueller Zufriedenheit" sexuelles (viel) Aktivsein gemeint ist.
Sexuelle Zufriedenheit kann für den einen wenig, für den anderen viel bedeuten.

Ob die sexuelle Lust aufeinander und das romantische Potential überall auch nach mehreren Jahren nocht gegeben ist - auch was Affären anbelangt, die ja davon leben, dass man sich nach dem anderen jeweils zehrt, Sehnsucht hat (das befeuert ja die Leidenschaft!), wage ich ganz arg zu bezweifeln!

Ich denke, das ist meine Meinung und meine Erfahrung, dass eine glückliche stabile Partnerschaft tatsächlich mehr beinhaltet, als Romantik und sexuelles Begehren. Das kann und wird nicht über die Jahre stabil bleiben. Und dann kommt es halt wirklich auf andere, tiefere Dinge an: Gemeinsame Werte, das Gefühl angekommen zu sein usw. usf.
Wenn man die Vorstellung hat, die romantische, dass Leidenschaft und Romantik auch bis ins Alter und nach vielen Jahren Beziehung noch hoch sein werden, der wird in meinen Augen irgendwann vor dem Punkt stehen, zu akzeptieren, dass das nicht so sein muss und zwar friedlich und auch zufrieden oder der jagt womöglich bis ins Alter der romantischen Liebe und Sexualität nach - nach dem Motto: Ich bin verliebt in die Liebe. Also, jetzt etwas holzschnittartig von mir dargestellt, natürlich gibt es wie immer im Leben viele Zwischentöne, Facetten und Nuancen.

Lieber Bourque...bei dir hört es sich tatsächlich insgesamt (!) sehr zerfahren an und wenn man das von außen überhaupt beurteilen kann, würde ich auch sagen, das wird sich schon alles in die richtige Richtung entwickeln. Womöglich ohne deine jetzige Beziehung.
 

Bourque

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Liebe Amaryllis!

Danke für den Einblick, den Du mir gibst. Wie lange läuft eure Affäre denn schon? Wusstest Du von Anfang darüber Bescheid, dass er verheiratet ist?

Meine AF hat von Beginn an gesagt, dass sie für sich in Anspruch nimmt, das mit uns zu beenden, wenn sie merkt, dass sie damit nicht zurecht kommt. Also wenn sie Gefühle investiert und die Gefahr besteht, verletzt zu werden, weil ich mich nicht von meiner EF trenne. Und das ist natürlich ihr gutes Recht. Ebenfalls war für uns beide klar, dass auch ich die Notbremse ziehen könnte, falls ich mit der Situation nicht umgehen kann.

Unser letztes Treffen am 16.12. - das vierte - war für sie insofern entscheidend, als wir inzwischen sehr viele sexuelle Phantasien ausgetauscht haben, die uns beide sehr erregt haben, und in der Realität sollte sich zeigen, ob diese Lust auch spürbar wäre, wenn wir zusammen sind. Meine AF hat danach gemeint, es wäre wohl recht einfach gefallen, das Ganze abzuhaken, wenn die Realität nicht das gehalten hätte, was wir uns in unseren Gedanken ausgemalt haben.

Da aber unser Treffen in der Hinsicht die Phantasien noch übertroffen hatte, waren wir auch an dieser Abzweigung vorbei. Wir haben seitdem sogar noch einiges an schmutzigen Phantasien hinzugefügt und scheinen da eine riesige Schnittmenge zu haben. Auch diese Offenheit, über diese Themen zu reden und schreiben, ist völlig neu für mich - auch für die AF.

Was soll man denn jetzt auch tun, wenn sich alles so fügt, wir uns so gut ergänzen und uns sehr sympathisch sind. Sie hat inzwischen auch gesagt, dass sie über den Punkt hinaus ist, unsere Beziehung nur unter der Bedingung aufrecht zu erhalten, wenn ich mich in absehbarer Zeit trenne. Sie sagt, sie kann diese Bedingung für sich nicht mehr aufrecht erhalten, weil sie nicht will, dass wir uns deshalb die Chance entgehen lassen, das solange wie möglich auszukosten.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich so damit umgehen würde. Ich bin davon ausgegangen, dass mich das schlechte Gewissen quälen würde, aber bisher ist das nicht passiert. Natürlich könnte das noch kommen, wenn ich von meiner EF zur Rede gestellt werden sollte, ob ich mich mit einer anderen treffe. Ich weiß noch gar nicht, was ich dann sagen würde. Würde ich es verneinen, wäre das eine aktive Lüge und wieder ein Schritt weiter.

Ja, das Thema ist für mich tatsächlich wesentlich. Aber ich wäre schon zufrieden gewesen, wenn meine EF und ich 2-3 Mal im Monat diese körperliche Ebene gefunden hätten. Von Oktober 2020 bis August 2021 hatten wir diese Ebene fast 10 Monate lang nicht. Und auch davor gab es mehrmals Pausen von 4, 5 oder 6 Monaten. Aktuell sind es wieder 2 Monate.

Und dazu kommt noch so ein Streit wie am 30.12., wo sie unter der Gürtellinie auf mich losgeht, obwohl sie in der Situation ganz genau weiß, dass sie mit ihrem mehrfach dokumentierten Fehlverhalten den Anlass für diese Auseinandersetzung gegeben hat.

Auch im Sommer 2020 hat meine EF ja schon dieses Thema ausgepackt. Im Sommer 2014 gab es einen intensiven Streit. Dabei hat sie mit ihrer Tasche zugeschlagen und mir den Daumen verletzt. Zeitgleich hat sie eine Ohrfeige bekommen und einen blauen Fleck neben dem Auge davongetragen. Das war keine schöne Szene, aber lässt sich nicht mehr ändern.

Und eben im Sommer 2020, noch lange bevor die 10-monatige Durststrecken begonnen hatte, erklärt sie mir, dass sie mir seit damals nicht mehr vertrauen würde weil sie wüsste, wie ich wirklich sein kann. Da wir aber danach noch intensiv versucht haben, Kinder zu bekommen - auch mithilfe von IVF - und uns vor bald zwei Jahren das Reihenhaus gekauft haben, scheint sie so etwas wie eine selektive Wahrnehmung zu haben.

Wolfgang meinte damals zu mir, dass ich ihre Aussage inhaltlich nicht ernst nehmen darf und sie das nur im Affekt gesagt habe, um mich eben unter der Gürtellinie anzugreifen. Nun hat sich das am 30.12. wiederholt, auch wenn sie inhaltlich nicht so ausgeholt hat, wie 2020. Dennoch unterstellt sie mir, gewaltbereit zu sein. Und ich musste mich am 30.12. wirklich zusammenreißen, damit ich mich nicht vergesse.

Bis heute tut sie so, als wäre das wieder erledigt, als gäbe es nichts zu bereden. Ich sehe das nicht so, gebe aber auch zu, sie nicht darauf angesprochen zu haben. Ich habe erwartet, dass sie entweder versuchen wird, mir noch im alten Jahr mit Sex sozusagen ihre Entschuldigung anzubieten. Hat sie aber nicht getan. Meine Absicht wäre es gewesen, sie mit der Begründung des Streits zurückzuweisen. Das hätte womöglich zu der Eskalation geführt, die ich eigentlich haben wollte.

Und nun - mit jedem Tag, der vergeht - rückt der Streit mehr und mehr in die Vergangenheit. Aber ich kann doch nicht so tun, als wäre da nichts gewesen. Was soll ich denn nun tun? Sie darauf ansprechen?

Also am 7. März haben wir unseren nächsten Routinetermin bei den Paartherapeuten. So wir den überhaupt noch erleben sollten, muss das Thema dort angesprochen werden. Keine Ahnung, was in den zwei Monaten noch passieren wird. Vielleicht kommt sie hinter meine Affäre. Vielleicht passiert mir ein Missgeschick, oder die AF ruft aus Versehen an, wenn meine EF neben mir ist. Vielleicht kommt doch noch das schlechte Gewissen und ich verrate mich dadurch. Lauter Fragezeichen...

@Wolfgang In den letzten beiden Absätzen habe ich ein paar Fragen formuliert. Vielleicht kannst Du mir da einen Rat geben. Vielen Dank!

Eigentlich kann ich mir auch gar nicht erklären, warum sie mir nichts ansieht. Vielleicht tut sie es ja und erkennt, was da gespielt wird. Vielleicht ist sie sogar auf irgendeine Art und Weise erleichtert. Das glaube ich allerdings weniger, denn der Abend zu dritt am 25.10. hat ja etwas anderes bei ihr ausgelöst.

Für mich ist es jedenfalls kein Zufall, dass die sexuelle Flaute mit dem Erliegen des öffentlichen Lebens zusammenfällt. Sie sieht derzeit keine Gefahr, dass ich andere treffe, weil es nicht geht.

Also um Deine Frage zu beantworten: Nein, ein Leben ohne wenig bis gar keinen Sex kann ich mir nicht vorstellen. Und wenn sich - so fühlt es sich leider an - mehr und mehr herausstellt, dass meine EF das schon lange Zeit nur noch aus taktischen Überlegungen getan hat (Ausnahmen waren die paar Male leidenschaftlicher Sex unter Alkoholeinfluss), um sich ihre Annehmlichkeiten zu sichern, dann interessiert es mich mit ihr sowieso nicht mehr. Das wäre eine sehr schlimme Erkenntnis für mich.

Liebe Grüße
Bourque
 

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