Sie will im Ausland bleiben. Oder doch nicht? Sie weiß es nicht.

Baldrian_94

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Liebe Forenmitglieder, ich schreibe hier, weil ich heute wieder einen Tag der Verzweiflung erlebe. Ich denke aus sehr ähnlichen Gründen haben sich andere hier registriert und sich gemeldet. Wir sind relativ jung, es handelt sich bei uns beiden um die erste Beziehung. Wenn ich hier andere Trennungsgeschichten lese, wirkt meine Angelegenheit wirklich harmlos. Aber für mich trägt diese Angelegenheit eine riesige Bedeutung, im Prinzip ist es momentan meine gesamte Welt.

Von Anfang an war uns klar, dass wir beide karrierebedingt für ein paar Monate ins Ausland müssen. So kam es, dass sie jetzt gegen Ende ihres Bachelorstudiums die Möglichkeit erhalten hat, für insgesamt 3 Monate ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Davor war sie zwei Wochen alleine auf Reisen. Bis zur Abreise war wirklich alles wunderbar, ich würde sagen, wir hatten wieder einen Höhepunkt in unserer Beziehung erreicht. Insgesamt liefen die beiden Jahre jedoch reibungslos, es gab höchstens kleine Auseinandersetzungen. Selbst im Freundeskreis oder in den Augen ihrer Eltern galten wir als Traumpaar. Wirklich für alle, und insbesondere für mich, kam der überraschende Schlag kurz vor Ende ihres Praktikums (das war vor 2 1/2 Wochen...). Sie hatte mich aus diversen Gründen verlassen.

Zunächst meine Hypothese, wie es überhaupt dazu kam: Mein Verhalten war ein Katalysator für die typische Entfremdung während solch eines Aufenthaltes. Während der Kontakt in den ersten Wochen durchaus befriedigend war, und wir uns beide umeinander gekümmert hatten, hatte ich sie nach und nach vernachlässigt. Sie hatte mir Briefe geschickt, Geschenke gemacht, wollte regelmäßig telefonieren und ich hatte ihr nichts zurückgegeben. Selbst in Zeiten, in welchen sie traurig war. Einen Anker hat sie jedoch bei neuen Freundschaften vor Ort gefunden. Ich hatte erst wenige Tage vor der Trennung wirklich realisiert, dass ich sie falsch behandelt habe. Ich hatte sie täglich angerufen und wollte ihren Kontakt. Doch plötzlich war sie distanziert. Ich fragte sie am Abend vor der Trennung was denn los sei, weil sie nicht auf meine Anrufe reagierte. Am nächsten Morgen meinte sie, wir müssten reden.

Am Nachmittag telefonierten wir, und sie meinte, dass sie sich hier sehr wohl fühlt und ein neues Zuhause für sich gefunden hatte. Sie möchte die Möglichkeit nutzen, und, nach Abschluss des Bachelors, im Ausland bleiben und dort studieren. Ich reagierte mit extrem emotional, sie war dabei jedoch eiskalt, zumindest machte sie den Anschein. Sie meinte, sie wäre überrascht, weil sie dachte, dass ich auch eine Trennung wollte. Ich legte relativ schnell auf, wir hatten jedoch etwa 30 Minuten später noch einmal telefoniert. Sie meinte, sie hätte körperliche Gefühle für einen anderen Menschen gehabt. Diese würde sie jedoch nicht ausleben. Doch alleine dieser Gedanke hätte ihr gezeigt, dass sie mich wohl nicht mehr so lieben würde, wie sie es müsste. Wie gesagt: Zunächst mit einer Eiseskälte, und mit einer Versicherung, dass sie keine Chance mehr sieht und keine Gefühle für mich hätte. Diese Eiseskälte hätte sie wohl auch Freundinnen präsentiert.

Zunächst hatte ich gebettelt, habe ihr Briefe geschrieben, ihr meine Liebe vorgetragen. Wahrscheinlich war dies bereits ein erster Fehler, aber ich vermute, diese Reaktion war zunächst natürlich. Zwei Tage später hatten wir wieder telefoniert. Dabei wurde eher der Ton angeschlagen, dass sie Zeit bräuchte, sie wohlmöglich überstürzt gehandelt hätte, und sie ihre Entscheidung möglicherweise bereuen würde, diese aber nicht einfach rückgängig machen könnte. Als ich sie fragte, ob sie noch eine Möglichkeit sieht, ob wir zusammenkommen könnten, sagte sie emotional: Sie wüsste es doch nicht.

Kurz darauf hatte ich ihr einen Blumenstrauß mit Karte an ihre Adresse liefern lassen. Ihre Reaktion war: "Endlich kapiert er's". Es sei jedoch zu spät gewesen. Aber er hätte sie berührt. Leider hatte ich in dieser Zeit (etwa 1 Woche) sie regelmäßig angeschrieben, ihr jeweils eine gute Nacht gewünscht und so weiter. Bis es zu einem weiteren Telefonat kam. Das erste mal war sie wirklich emotional, und ich hatte einen anderen Ton angelegt: Es war so ziemlich unser erster richtiger Streit in unserer Beziehung. Ich hatte ihr erklärt, was ich an ihrem Verhalten falsch finde, wie niedrig denn der Wert der zwei Jahre gewesen seien und so weiter. Wie sich herausgestellt hat, hätte sie noch Gefühle für mich. Und wieder war die Idee: Sie braucht Zeit und ich solle ihr die Ruhe geben.

Ich hatte eine Woche eine Kontaktsperre gehalten. Als es dann zu ihrer Abreise kam, und damit zu einer Zeit des "Alleinereisens" ihrerseits, habe ich die Kontaktsperre jedoch nicht durchgehalten und ihr geschrieben, dass ich sie vermissen würde, wie schön ich doch ihr neues Profilbild fände, hatte mich dann entschuldigt dafür, dass ich sie angeschrieben hätte, meinte, ich würde mich freuen, wenn sie mir schreiben würde, und sie meinte: "Danke! Ich melde mich dann wenn mir danach ist. Im Moment brauche ich auf jeden Fall meine Ruhe." Dies ist der aktuelle Stand.

Ihre Gründe aus den Gesprächen zusammengefasst.

1) Wir hätten zwei wunderbare Jahre gehabt, die sie auch schätzen würde. Aber ihr fehlt eine gewisse Komponente, damit insbesondere momentan die körperliche Zuneigung. Das hätte sie erst in den letzten Wochen realisiert
2) Bei ihr besteht momentan der Konflikt, dass sie im Ausland weiterstudieren möchte. Damit geht natürlich einher, dass sie mich aufgeben müsste.
3) Sie hätte noch Gefühle für mich, und bräuchte Zeit, um sich selbst zu finden und ihre Gefühle zu bewerten. Sie hätte noch nicht einmal um mich geweint.
4) Sie behauptet selbst, sie hätte überstürzt und affektiert gehandelt, bleibt jedoch zunächst bei dieser Entscheidung. Es würde sich noch richtig anfühlen.

Leider habe ich jedoch, denke ich, einen riesigen Fehler gemacht: Ich habe arrangiert, dass sie in der nächsten Woche, während sie für eine Woche ihre Großtante besucht, einen Brief und eine Halskette von mir zum Geburtstag erhält. Dieser Brief beinhaltet alles, von Geburtstagswünschen, über Entschuldigungen und Danksagungen für die schöne Zeit die wir miteinander hatten. Und natürlich die Frage, ob sie noch eine zweite Chance sieht. Dies kann ich kaum mehr rückgängig machen, befürchte jedoch, dass dies viel zu früh kommt.

Liebe Forenmitglieder, ich habe realisiert, dass ich diese Frau über alles liebe - obwohl sie diese Entscheidung getroffen hat. Ich kann ihre Entscheidung nachvollziehen, weiß aber auch, dass wir gemeinsam ein wunderbares Leben führen könnten. Gerne würde ich sie zurückgewinnen. Nichts anderes beschäftigt momentan meine Gedanken.

Ihre Freundinnen verstehen ihre Entscheidung nicht, auch war sie wohl nicht in der Lage, ihre Argumente überzeugend ihnen gegenüber zu präsentieren. Auch mir gegenüber meinte sie, dass ihr der Gedanke vor der Abreise niemals gekommen ist und sich dieses Gefühl erst in den letzten wenigen Wochen entwickelt hätte. Es wirkt fast forciert und konstruiert, wie sie anderen immer wieder erklärt, dass sie sich dort so unglaublich wohl gefühlt hätte und dies ihr neues Zuhause wäre. Ich denke, dass sie noch einiges verdrängt und die Trennung selbst noch verarbeiten muss. Ich denke, dass die Zeit alleine auf Reisen (bis Ende August) dazu geeignet ist, und vielleicht wird sie realisieren, was sie an dieser Beziehung hatte.

Ich habe nun jedoch die Angst, dass ich mit meinem voreiligen Handeln meine Chancen minimiert hätte. Insbesondere das voreilige Geschenk und der Brief machen mir nun Angst. Vielleicht wird es auch genau der richtige Impuls sein. Bei dem, was ich hier jedoch so bisher gelesen habe, bezweifle ich dies.

Wie sind eure Erfahrungen mit solch einer Situation? Mir haben schon genug Personen gesagt, ich solle sie fallen lassen, aber das möchte ich nicht. Ich möchte kämpfen, und möchte später nicht bereuen, es nicht versucht zu haben. Wie sollte mein nächstes Handeln aussehen? Es fällt mir sehr schwer, ihr nicht jeden Tag zu schreiben, wegen der Angst, sie jeden Tag ein Stück weiter zu verlieren. Aber da muss ich stark bleiben.

Mit freundlichen Grüßen,
vielen Dank,
Baldrian.
 
T

Tommy 11

Gelöschter User
Hallo Baldrian,

erst einmal Herzlich Willkommen hier. Im Grunde kann man sagen, das eine Beziehung welche gefestigt und in Ordnung ist, auch ein paar Wochen der Trennung tragen sollte. Auch wenn der Kontakt natürlich ein anderer ist, als wenn man sich jeden Tag oder mehrmals die Woche sehen tut. Man könnte demnach annehmen, das schon vor der Abreise und der Trennung aufgrund des Praktikums da möglicherweise etwas ein klein wenig schief lag und der Abstand letztendlich dazu führte, das sich ihre Gefühle noch mehr runterschraubten.

Letztendlich ist es nun, aufgrund der Entfernung welche sie gerne beibehalten möchte um ihre Karriere fortzusetzen, nicht ganz einfach Dich da wieder so ins Spiel zu bringen, dass ihr eine Beziehung weiterführen könnt.

Erst einmal ganz unabhängig, welche Sicht sie auf die Dinge hat, würde ich Dir raten in Dich hinein zu hören, um zu schauen wie Du Dir eine Zukunft vorstellen könntest, wie Dein weiterer Werdegang Beruflich sein wird und ob diese Entfernung zwischen Euch nicht doch früher oder später die Beziehung sehr kompliziert machen würde.

Klar schmerzt es jetzt, Du trauerst und bist wie vor den Kopf geschlagen, daher benötigst auch Du erst einmal Zeit um Dich zu sortieren, Deine Emotionen aufzufangen und dann mit etwas klarerem Kopf die Sache zu beurteilen.

Ob Dein Geschenk und Deine Worte welche Du geschrieben hast nun zu früh kommen, darüber mache Dir keine allzu großen Gedanken, denn erstens kannst Du, wie Du schreibst dies eh nicht rückgängig machen und zweitens haben da Deine Emotionen gehandelt und daher brauchst Du Dir deswegen nun keine Vorwürfe zu machen. Sollte sie noch Restgefühle haben und diese ausreichend sind, wird dies so kurz nach der Trennung nicht so dramatisch sein. Wichtig für die nächste Zeit, konzentriere Dich auf Dich, komm wieder in die Spur und dann kann man weiter schauen, ob und wie sich da noch etwas entwickelt.
 

Baldrian_94

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Hallo Tommy, vielen Dank für deine Nachricht. Ich stelle jedoch in Frage, dass dieser Wunsch, dort zu bleiben, tatsächlich eindeutig mit ihrer Karriere im Zusammenhang steht. Einen wirklichen Vorteil hat sie durch ein komplettes Studium im Ausland nicht, besonders weil Standorte in unserer unmittelbaren Umgebung durchaus attraktiver sind, als ihr jetziger Standort. Viel eher sehe ich darin einen emotionalen Anker, den sie in dieser Zeit brauchte.

Damit einhergehend auch diese Beschreibung als "Zuhausegefühl" - genau so hatte sie sich damals gefühlt, als sie von ihren Eltern aus dem Süden nach Hamburg gezogen ist. Natürlich hat der Alltag ihr die Euphorie genommen. Und genau diese Euphorie hat sie jetzt wieder erlebt, und ich bin so weit weg, nämlich im Alltag, der abgelegt wurde.

Nach meiner Recherche seien besonders bei jungen Menschen und kurzen Auslandsaufenthalten zwei Verhaltensweisen typisch. Diverse Quellen kann ich sonst nachher einmal zusammensuchen:

1) Der Wunsch, etwas am Leben verändern zu wollen, dominiert die Zeit während des Aufenthalts.
2) Die Rückbesinnung und der Wunsch der Annäherung an das alte Leben nach dem Aufenthalt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Muster auch in diesem Fall zutreffen kann.

Wenn etwas vor der Beziehung falsch gelaufen ist, dann, dass wir zu sehr wir uns zu sehr wie ein "alteingesessenes Ehepaar" behandelt hatten, wie Bruder und Schwester, wir beide längere Zeit die Romantik nicht wieder aufleben lassen haben. Ich vermute, dass ihr genau diese romantische Ebene in der Partnerschaft gefehlt hat und sie dies zum Ausdruck bringt mit der sexuellen Komponente.

Ich glaube nicht, dass sie so sehr an das Land festhalten würde, und wegen ihrer Karriere ist sie erst recht nicht daran gebunden.

Aber mal sehen: Richtig ist auf jeden Fall, ich muss mich um mich selbst kümmern und auf die richtige Spur bringen. Die Nächte sind dabei leider immer das Schlimmste, weil jeder verdammte Traum von ihr handelt - und so wunderschön ist. Nun, ich bin gespannt.

Edit: Vielleicht wäre noch wichtig zu erwähnen, dass sie noch mindestens 1 Jahr hier bleiben muss, bevor sie wieder ins Ausland zurückkehren kann.
 
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Tommy 11

Gelöschter User
Natürlich ist nicht nur die Komponente des Wohnortes bezüglich ihrer Karriere zu betrachten, sie würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen wenn ihre Gefühle auf einem hohen Level wären nur um bei Dir zu sein. Kann auch gut sein, das sie dort jemanden gefunden hat, welcher sie Emotional nun an diesen Ort bindet wenngleich dieser für ihre Karriere gar nicht so zuträglich erscheint.

Ein Bruder Schwester Verhältnis ist wohl ein Eindeutiger Beziehungskiller, viele Menschen sehen sich nach einer längeren Periode solch einer Beziehungssituation richtig nach Leidenschaft, Verliebtheit und allem was dazu gehört. Damit hat es ein Außenstehender dann relativ einfach, die Rosarote Brille zu platzieren und diese Gefühle überlagern für diese Zeit eben alles, ab und an auch den Verstand.

Zu Deinen ungunsten wird da eben noch der Abstand gekommen sein. Nur, kannst Du die Zeit nun nicht zurück drehen und all dies erst einmal als gegeben hinnehmen. Dadurch das ihr quasi schon eine KS Light hinter Euch habt, ist es natürlich nun nicht ganz so einfach, ihr mittels Distanz die Gefühle wieder zum flattern zu bekommen.

Aber wie gesagt, erst einmal musst Du wieder zu Dir kommen und gerade stehen, und dann kann man weiter schauen.
 

Baldrian_94

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Lieber Tommy, danke für die Antwort. Interpretiere ich richtig, dass die KS in diesem Fall falsch ist/war, auch wenn sie explizit darum gebeten hat?

Die Distanz ist tatsächlich ein großes Problem, in gewisser Hinsicht führt diese zu einer immensen Hilflosigkeit.

Eine rosarote Brille ist ohne Frage ein gutes Modell, das ihr Verhalten ohne Zweifel erklären kann. Der Hormoncocktail wird ja sicherlich auch wieder verschwinden, schließlich ist sie nicht mehr an diesem Ort.

Abwarten und Tee trinken fällt mir so unfassbar schwer! Ende August kommt sie wieder. Interessant auch, dass wir eigentlich direkt zusammenziehen wollten und sie bereits all ihre Sachen kurz vor der Abreise zu mir brachte. Die Arbeit lenkt mich zumindest gut ab.

Den Schlachtplan muss ich mir jedoch noch gut überlegen, die Konfrontation Ende August kommt unausweichlich.

Baldrian
 
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Tommy 11

Gelöschter User
KS ist nicht falsch, Distanz fördert eben das Gefühl des Vermissens & der Sehnsucht, und wenn Konflikte bestehen ist es eben so, das nach einer gewissen Zeit man Dinge anders einschätzt und wahrnimmt. Wenn man sich da permanent auf den Keks geht geht die Spirale eher nach unten.

In deinem Fall habt ihr durch die Entfernung schon Distanz, jedoch hattet ihr, wie Du geschrieben hast, ja Kontakt. Den solltest Du jetzt natürlich einstellen, wo sie explizit darum gebeten hat sowieso.

Hat sie dann irgend etwas bezüglich Ende August angesprochen? Also wie sie sich das ganze unter den neuen Rahmenbedingungen vorstellt? Hatte ich das Missverstanden das sie ihr Studium nun in einer anderen Stadt plant?
 

Baldrian_94

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Hallo Tommy, vielen Dank für diese Reaktionen. Dies alleine hilft mir schon sehr, um meine Gedanken zu ordnen. Besonders, weil du nicht so affektiert und voreingenommen reagierst, wie etwa einige Freunde. Es ist schön zu sehen, dass jemand einen Fremden helfen möchte, der selbst noch gar nichts zur Gemeinschaft beigetragen hat.

Zur Situation: Sie hatte ein Stipendium für ein 3-monatiges Forschungspraktikum im Ausland erhalten. Dieses beinhaltet sogar die Bedingung, dass sie danach wieder für mindestens 1 Semester an der Heiminstitution studieren muss. Die Rahmenbedingungen ihrer Universität erfordern in diesem Fall, dass sie mindestens ein weiteres Jahr hier studieren muss, bevor sie ihren Abschluss erhält. Erst danach kann sie sich um eine Förderung im entsprechenden Ausland bewerben, ich schätze die Chancen dabei jedoch als sehr hoch ein.

Kurzfristig sieht es wie folgt aus: Sie ist nun für eine Woche bei ihrer Großtante. Ich hoffe, dass sie dabei etwas zur Ruhe kommt. Danach wird sie sich bis zum 22. August alleine auf Reisen befinden, genauer gesagt an der Westküste der USA. Dann wird sie nach Süddeutschland fliegen und dort für eine Woche bei ihren Großeltern sein, ihre Eltern werden dort auch hin und Urlaub machen, ich wollte ursprünglich auch zu diesem Zeitpunkt dorthin. Da sich alle ihre Dinge bei mir befinden und sie direkt bei mir einziehen wollte, braucht sie bis zum 01.09. eine neue Bleibe, wahrscheinlich eine WG. Das heißt der Umzug muss dann sehr schnell gehen. Ab dem 01.10. geht es mit dem Studium weiter. Wenn sie wieder hier ist, könnten wir über alles persönlich reden, meinte sie.

So, das ist eine Zusammenfassung der Rahmenbedingungen und wurde auch als Grund genannt, warum sie definitiv im Ausland nichts mit jemanden anfangen möchte.

Grüße,
Baldrian
 
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Tommy 11

Gelöschter User
Hört sich schon alles sehr sehr Sachlich an :/

Habt ihr denn Umzug und neue Bleibe schon besprochen? Sucht sie vor dort aus?

wurde auch als Grund genannt, warum sie definitiv im Ausland nichts mit jemanden anfangen möchte.

Naja, lassen wir mal schöne Worte beiseite. Sagen kann man viel wenn der Tag lang ist ;)
 

Baldrian_94

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Das haben wir tatsächlich noch nicht besprochen. Inwiefern meinst du sachlich? Das ist eben eine nüchterne Darstellung der Faktenlage und dass sie ausziehen muss, ist sowieso klar... Wie sie genau Umzug und die neue Bleibe arrangieren möchte, weiß ich jedoch nicht.

Vielleicht ist mein Vertrauen zu groß, aber ich glaube nicht, dass sie der Mensch ist, der direkt mit jemanden nach einer Trennung ins Bett steigt.

Ich kann nur darauf hoffen, dass sie die rosarote Brille absetzt und noch genügend Restliebe da ist, dass die vertraulichen, intimen und freundschaftlichen Komponenten der Liebe ausreichen, um uns als Partner die Chance zu geben, an der romantischen zu arbeiten. Sie sagt selbst, dass eigentlich nur diese fehlen würde, dass alles andere wunderbar war, ihr dadurch in der Beziehung jedoch etwas fehlen würde..
 
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Baldrian_94

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Vielleicht wäre noch hinzuzufügen, dass sie schon immer ein Mensch war, der sehr affektiert und voreilig Entscheidungen trifft, bevor sie ihre Gedanken tatsächlich sortiert hat. In diesem Fall gesteht sie selbst, dass sie überstürzt gehandelt hat.

Selbst ihre Mutter behauptet, ich müsste ihr nur die Zeit geben, wieder auf den Boden der Tatsachen zu gelangen, dann würde sie erkennen, was sie an der Beziehung hatte.
 
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Tommy 11

Gelöschter User
Inwiefern meinst du sachlich?

Es klingt alles sehr nüchtern wie Du es beschreibst. Ist nicht schlimm, ist mir nur aufgefallen.

dass sie ausziehen muss, ist sowieso klar...

Na bisher ist sie ja nicht mal eingezogen, daher wäre es ja nur Klamotten wieder raus. Aber könnte es evtl. auch sein, das dieser Schritt des zusammen ziehens sie da etwas tangiert hat?

Vielleicht ist mein Vertrauen zu groß, aber ich glaube nicht, dass sie der Mensch ist, der direkt mit jemanden nach einer Trennung ins Bett steigt.

Möchte da auch keines falls Deine Ex etwas unterstellen, das sie mit jemanden ins Bett geht. Nur sie selber äußerte ja, das sie sich da zu jemanden hingezogen fühlt und solche Gefühle sind da weitaus gefährlicher einzustufen als mal nen Ausrutscher.

Vielleicht wäre noch hinzuzufügen, dass sie schon immer ein Mensch war, der sehr affektiert und voreilig Entscheidungen trifft, bevor sie ihre Gedanken tatsächlich sortiert hat. In diesem Fall gesteht sie selbst, dass sie überstürzt gehandelt hat.

Wie auch immer, es bringt nichts ihr Verhalten irgendwie zu erklären, Fakt ist eben, sie hat sich getrennt und möchte auch nicht das Du in irgendeiner Weise kämpfst. Sollte für sie eben auch ein Lernprozess sein, das man eben ab und an erst überlegt und dann Entscheidet. Zumindest solche Entscheidungen welche da so weitreichende Folgen haben.
 

Baldrian_94

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Tatsächlich hat sie auch ihre gesamte Einrichtung zu mir gebracht - ist zwar nicht viel, aber immerhin. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Gedanke ans Zusammenziehen sie insbesondere im Zusammenhang mit der sich aufbauenden Distanz während des Auslandsaufenthaltes sich plötzlich falsch angefühlt hat und damit einige Steine ins Rollen gebracht wurden.

Retrospektiv ist der Auslöser für die Schritt für Schritt ausbleibende Romantik inzwischen auch klar geworden. Es gab einen ziemlich harten Schnitt, von dem wir uns nicht erholt haben, da wir die Konsequenzen eher ignoriert haben, als gemeinsam daran zu arbeiten. Wahrscheinlich hatten wir beide auch nicht realisiert, wie sehr dieser Einschnitt unserer Beziehung geschadet hat. Mir war das bis zur Aussage "Bruder-Schwester-Verhältnis" auch nicht bewusst, dass dieser Einschnitt uns die Romantik genommen hat und wir nicht weiter daran gearbeitet haben. Wohlmöglich aus Angst, dass es nicht wieder funktioniert. Hierbei die Annahme, dass die romantische Komponente direkt mit sexuellem Begehren einhergeht.

Und zwar war es eine erfolglose Umstellung von der Pille auf eine Kupferspirale, jene konnte nicht erfolgreich eingesetzt werden. Da sie aufgrund von erlebten Schmerzen diesen Eingriff nicht noch einmal versuchen wollte, und auch nicht wieder zur Pille zurück wollte, waren wir auf das Kondom angewiesen. Doch hatten wir beide keine wirkliche Freude daran, aus welchen Gründen auch immer ging dieses Mittel mit Schmerzen einher und wir haben uns nicht wirklich um Lösungen bemüht, sodass wir Schritt für Schritt immer seltener intim wurden und der Akt eher abgearbeitet wurde, als romantisch aufgebaut. Wir waren ja auch glücklich, und haben nicht realisiert, wie sehr das unserer Beziehung schaden könnte. Dies klingt zwar hart und abrupt, war jedoch ein schleichender Prozess, der uns in dieses Bruder-Schwester-Verhältnis geführt hat. Ich bin mir sehr sicher, dass es ab diesem Zeitpunkt langsam aber sicher bergab ging.

Wahrscheinlich hat sie dies selbst noch nicht realisiert, bevor ich diesen Prozess jedoch anspreche, muss ich wohl alles erstmal setzen lassen. Zumindest meine romantischen Geschenke zum Geburtstag abwarten. Auch ihr wird es sicherlich helfen, diese Beziehung zu verarbeiten und an dieser zu reifen.

Ich weiß, dass ich hier gerade sehr intime Dinge anspreche. Aber ich bezweifle, dass sie oder einer ihrer oder meiner Freunde das auf uns zurückführen können oder im Forum aktiv sind.
 
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Tommy 11

Gelöschter User
Es muss nicht zwangsläufig nur die Sache mit Kondom & Pille gewesen sein, das Euer Sexleben abflachte, vermutlich spielten da auch noch andere Dinge mit ein. Ich sage immer, Sex ist der Indikator einer Beziehung, haut da was nicht hin, haut mit der Beziehung etwas nicht hin. Liegt dann also nicht an der Romantik das Du keine Blumen geschickt hast usw., klar mögen Frauen so etwas aber ich glaube kaum, das dies ein so harter Auslöser ist um alles zu kippen.

Ich weiß auch nicht, ob Du dies überhaupt jemals ansprechen solltest, für Dich hast Du die Erkenntnis und kannst da für die Zukunft wachsamer sein. Das alles irgendwann noch einmal auseinander zu pflücken hält solche Geschichten nur im Bewusstsein.
 

Baldrian_94

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Zunächst heißt es wohl wirklich abwarten. Wer weiß, vielleicht kommt das Geschenk genau zum richtigen Zeitpunkt. Und wenn nicht: Wir hatten beide eine sehr wertvolle Zeit, in der wir uns viel gegeben haben und sich unsere Persönlichkeiten entwickelt haben. Dafür werde ich sie immer sehr schätzen.

Die Hoffnung stirbt jedoch wohl zuletzt, wahrscheinlich kann ich es erst einigermaßen akzeptieren, wenn wir wieder in Deutschland persönlich gesprochen haben und sie mir mit voller Überzeugung sagt, dass sie keine zweite Chance sieht. Diese Überzeugung fehlte mir nämlich bei ihren Aussagen bei den drei Telefonaten, auch wenn sie durchaus versucht hat, kalt zu wirken. Selbst ihre Freundinnen haben ihr das nicht abgekauft.

Die Aussage, sie hätte noch nicht einmal um mich geweint, lässt sich auch durchaus mit einem Verdrängungsmechanismus modellieren. Wäre sogar gar nicht so untypisch. Ich bin mir sicher, dass sie noch daran knabbern wird, die Beziehung emotional aufzuarbeiten.
 

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