Baldrian_94
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- 31 Juli 2018
- Beiträge
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Liebe Forenmitglieder, ich schreibe hier, weil ich heute wieder einen Tag der Verzweiflung erlebe. Ich denke aus sehr ähnlichen Gründen haben sich andere hier registriert und sich gemeldet. Wir sind relativ jung, es handelt sich bei uns beiden um die erste Beziehung. Wenn ich hier andere Trennungsgeschichten lese, wirkt meine Angelegenheit wirklich harmlos. Aber für mich trägt diese Angelegenheit eine riesige Bedeutung, im Prinzip ist es momentan meine gesamte Welt.
Von Anfang an war uns klar, dass wir beide karrierebedingt für ein paar Monate ins Ausland müssen. So kam es, dass sie jetzt gegen Ende ihres Bachelorstudiums die Möglichkeit erhalten hat, für insgesamt 3 Monate ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Davor war sie zwei Wochen alleine auf Reisen. Bis zur Abreise war wirklich alles wunderbar, ich würde sagen, wir hatten wieder einen Höhepunkt in unserer Beziehung erreicht. Insgesamt liefen die beiden Jahre jedoch reibungslos, es gab höchstens kleine Auseinandersetzungen. Selbst im Freundeskreis oder in den Augen ihrer Eltern galten wir als Traumpaar. Wirklich für alle, und insbesondere für mich, kam der überraschende Schlag kurz vor Ende ihres Praktikums (das war vor 2 1/2 Wochen...). Sie hatte mich aus diversen Gründen verlassen.
Zunächst meine Hypothese, wie es überhaupt dazu kam: Mein Verhalten war ein Katalysator für die typische Entfremdung während solch eines Aufenthaltes. Während der Kontakt in den ersten Wochen durchaus befriedigend war, und wir uns beide umeinander gekümmert hatten, hatte ich sie nach und nach vernachlässigt. Sie hatte mir Briefe geschickt, Geschenke gemacht, wollte regelmäßig telefonieren und ich hatte ihr nichts zurückgegeben. Selbst in Zeiten, in welchen sie traurig war. Einen Anker hat sie jedoch bei neuen Freundschaften vor Ort gefunden. Ich hatte erst wenige Tage vor der Trennung wirklich realisiert, dass ich sie falsch behandelt habe. Ich hatte sie täglich angerufen und wollte ihren Kontakt. Doch plötzlich war sie distanziert. Ich fragte sie am Abend vor der Trennung was denn los sei, weil sie nicht auf meine Anrufe reagierte. Am nächsten Morgen meinte sie, wir müssten reden.
Am Nachmittag telefonierten wir, und sie meinte, dass sie sich hier sehr wohl fühlt und ein neues Zuhause für sich gefunden hatte. Sie möchte die Möglichkeit nutzen, und, nach Abschluss des Bachelors, im Ausland bleiben und dort studieren. Ich reagierte mit extrem emotional, sie war dabei jedoch eiskalt, zumindest machte sie den Anschein. Sie meinte, sie wäre überrascht, weil sie dachte, dass ich auch eine Trennung wollte. Ich legte relativ schnell auf, wir hatten jedoch etwa 30 Minuten später noch einmal telefoniert. Sie meinte, sie hätte körperliche Gefühle für einen anderen Menschen gehabt. Diese würde sie jedoch nicht ausleben. Doch alleine dieser Gedanke hätte ihr gezeigt, dass sie mich wohl nicht mehr so lieben würde, wie sie es müsste. Wie gesagt: Zunächst mit einer Eiseskälte, und mit einer Versicherung, dass sie keine Chance mehr sieht und keine Gefühle für mich hätte. Diese Eiseskälte hätte sie wohl auch Freundinnen präsentiert.
Zunächst hatte ich gebettelt, habe ihr Briefe geschrieben, ihr meine Liebe vorgetragen. Wahrscheinlich war dies bereits ein erster Fehler, aber ich vermute, diese Reaktion war zunächst natürlich. Zwei Tage später hatten wir wieder telefoniert. Dabei wurde eher der Ton angeschlagen, dass sie Zeit bräuchte, sie wohlmöglich überstürzt gehandelt hätte, und sie ihre Entscheidung möglicherweise bereuen würde, diese aber nicht einfach rückgängig machen könnte. Als ich sie fragte, ob sie noch eine Möglichkeit sieht, ob wir zusammenkommen könnten, sagte sie emotional: Sie wüsste es doch nicht.
Kurz darauf hatte ich ihr einen Blumenstrauß mit Karte an ihre Adresse liefern lassen. Ihre Reaktion war: "Endlich kapiert er's". Es sei jedoch zu spät gewesen. Aber er hätte sie berührt. Leider hatte ich in dieser Zeit (etwa 1 Woche) sie regelmäßig angeschrieben, ihr jeweils eine gute Nacht gewünscht und so weiter. Bis es zu einem weiteren Telefonat kam. Das erste mal war sie wirklich emotional, und ich hatte einen anderen Ton angelegt: Es war so ziemlich unser erster richtiger Streit in unserer Beziehung. Ich hatte ihr erklärt, was ich an ihrem Verhalten falsch finde, wie niedrig denn der Wert der zwei Jahre gewesen seien und so weiter. Wie sich herausgestellt hat, hätte sie noch Gefühle für mich. Und wieder war die Idee: Sie braucht Zeit und ich solle ihr die Ruhe geben.
Ich hatte eine Woche eine Kontaktsperre gehalten. Als es dann zu ihrer Abreise kam, und damit zu einer Zeit des "Alleinereisens" ihrerseits, habe ich die Kontaktsperre jedoch nicht durchgehalten und ihr geschrieben, dass ich sie vermissen würde, wie schön ich doch ihr neues Profilbild fände, hatte mich dann entschuldigt dafür, dass ich sie angeschrieben hätte, meinte, ich würde mich freuen, wenn sie mir schreiben würde, und sie meinte: "Danke! Ich melde mich dann wenn mir danach ist. Im Moment brauche ich auf jeden Fall meine Ruhe." Dies ist der aktuelle Stand.
Ihre Gründe aus den Gesprächen zusammengefasst.
1) Wir hätten zwei wunderbare Jahre gehabt, die sie auch schätzen würde. Aber ihr fehlt eine gewisse Komponente, damit insbesondere momentan die körperliche Zuneigung. Das hätte sie erst in den letzten Wochen realisiert
2) Bei ihr besteht momentan der Konflikt, dass sie im Ausland weiterstudieren möchte. Damit geht natürlich einher, dass sie mich aufgeben müsste.
3) Sie hätte noch Gefühle für mich, und bräuchte Zeit, um sich selbst zu finden und ihre Gefühle zu bewerten. Sie hätte noch nicht einmal um mich geweint.
4) Sie behauptet selbst, sie hätte überstürzt und affektiert gehandelt, bleibt jedoch zunächst bei dieser Entscheidung. Es würde sich noch richtig anfühlen.
Leider habe ich jedoch, denke ich, einen riesigen Fehler gemacht: Ich habe arrangiert, dass sie in der nächsten Woche, während sie für eine Woche ihre Großtante besucht, einen Brief und eine Halskette von mir zum Geburtstag erhält. Dieser Brief beinhaltet alles, von Geburtstagswünschen, über Entschuldigungen und Danksagungen für die schöne Zeit die wir miteinander hatten. Und natürlich die Frage, ob sie noch eine zweite Chance sieht. Dies kann ich kaum mehr rückgängig machen, befürchte jedoch, dass dies viel zu früh kommt.
Liebe Forenmitglieder, ich habe realisiert, dass ich diese Frau über alles liebe - obwohl sie diese Entscheidung getroffen hat. Ich kann ihre Entscheidung nachvollziehen, weiß aber auch, dass wir gemeinsam ein wunderbares Leben führen könnten. Gerne würde ich sie zurückgewinnen. Nichts anderes beschäftigt momentan meine Gedanken.
Ihre Freundinnen verstehen ihre Entscheidung nicht, auch war sie wohl nicht in der Lage, ihre Argumente überzeugend ihnen gegenüber zu präsentieren. Auch mir gegenüber meinte sie, dass ihr der Gedanke vor der Abreise niemals gekommen ist und sich dieses Gefühl erst in den letzten wenigen Wochen entwickelt hätte. Es wirkt fast forciert und konstruiert, wie sie anderen immer wieder erklärt, dass sie sich dort so unglaublich wohl gefühlt hätte und dies ihr neues Zuhause wäre. Ich denke, dass sie noch einiges verdrängt und die Trennung selbst noch verarbeiten muss. Ich denke, dass die Zeit alleine auf Reisen (bis Ende August) dazu geeignet ist, und vielleicht wird sie realisieren, was sie an dieser Beziehung hatte.
Ich habe nun jedoch die Angst, dass ich mit meinem voreiligen Handeln meine Chancen minimiert hätte. Insbesondere das voreilige Geschenk und der Brief machen mir nun Angst. Vielleicht wird es auch genau der richtige Impuls sein. Bei dem, was ich hier jedoch so bisher gelesen habe, bezweifle ich dies.
Wie sind eure Erfahrungen mit solch einer Situation? Mir haben schon genug Personen gesagt, ich solle sie fallen lassen, aber das möchte ich nicht. Ich möchte kämpfen, und möchte später nicht bereuen, es nicht versucht zu haben. Wie sollte mein nächstes Handeln aussehen? Es fällt mir sehr schwer, ihr nicht jeden Tag zu schreiben, wegen der Angst, sie jeden Tag ein Stück weiter zu verlieren. Aber da muss ich stark bleiben.
Mit freundlichen Grüßen,
vielen Dank,
Baldrian.
Von Anfang an war uns klar, dass wir beide karrierebedingt für ein paar Monate ins Ausland müssen. So kam es, dass sie jetzt gegen Ende ihres Bachelorstudiums die Möglichkeit erhalten hat, für insgesamt 3 Monate ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Davor war sie zwei Wochen alleine auf Reisen. Bis zur Abreise war wirklich alles wunderbar, ich würde sagen, wir hatten wieder einen Höhepunkt in unserer Beziehung erreicht. Insgesamt liefen die beiden Jahre jedoch reibungslos, es gab höchstens kleine Auseinandersetzungen. Selbst im Freundeskreis oder in den Augen ihrer Eltern galten wir als Traumpaar. Wirklich für alle, und insbesondere für mich, kam der überraschende Schlag kurz vor Ende ihres Praktikums (das war vor 2 1/2 Wochen...). Sie hatte mich aus diversen Gründen verlassen.
Zunächst meine Hypothese, wie es überhaupt dazu kam: Mein Verhalten war ein Katalysator für die typische Entfremdung während solch eines Aufenthaltes. Während der Kontakt in den ersten Wochen durchaus befriedigend war, und wir uns beide umeinander gekümmert hatten, hatte ich sie nach und nach vernachlässigt. Sie hatte mir Briefe geschickt, Geschenke gemacht, wollte regelmäßig telefonieren und ich hatte ihr nichts zurückgegeben. Selbst in Zeiten, in welchen sie traurig war. Einen Anker hat sie jedoch bei neuen Freundschaften vor Ort gefunden. Ich hatte erst wenige Tage vor der Trennung wirklich realisiert, dass ich sie falsch behandelt habe. Ich hatte sie täglich angerufen und wollte ihren Kontakt. Doch plötzlich war sie distanziert. Ich fragte sie am Abend vor der Trennung was denn los sei, weil sie nicht auf meine Anrufe reagierte. Am nächsten Morgen meinte sie, wir müssten reden.
Am Nachmittag telefonierten wir, und sie meinte, dass sie sich hier sehr wohl fühlt und ein neues Zuhause für sich gefunden hatte. Sie möchte die Möglichkeit nutzen, und, nach Abschluss des Bachelors, im Ausland bleiben und dort studieren. Ich reagierte mit extrem emotional, sie war dabei jedoch eiskalt, zumindest machte sie den Anschein. Sie meinte, sie wäre überrascht, weil sie dachte, dass ich auch eine Trennung wollte. Ich legte relativ schnell auf, wir hatten jedoch etwa 30 Minuten später noch einmal telefoniert. Sie meinte, sie hätte körperliche Gefühle für einen anderen Menschen gehabt. Diese würde sie jedoch nicht ausleben. Doch alleine dieser Gedanke hätte ihr gezeigt, dass sie mich wohl nicht mehr so lieben würde, wie sie es müsste. Wie gesagt: Zunächst mit einer Eiseskälte, und mit einer Versicherung, dass sie keine Chance mehr sieht und keine Gefühle für mich hätte. Diese Eiseskälte hätte sie wohl auch Freundinnen präsentiert.
Zunächst hatte ich gebettelt, habe ihr Briefe geschrieben, ihr meine Liebe vorgetragen. Wahrscheinlich war dies bereits ein erster Fehler, aber ich vermute, diese Reaktion war zunächst natürlich. Zwei Tage später hatten wir wieder telefoniert. Dabei wurde eher der Ton angeschlagen, dass sie Zeit bräuchte, sie wohlmöglich überstürzt gehandelt hätte, und sie ihre Entscheidung möglicherweise bereuen würde, diese aber nicht einfach rückgängig machen könnte. Als ich sie fragte, ob sie noch eine Möglichkeit sieht, ob wir zusammenkommen könnten, sagte sie emotional: Sie wüsste es doch nicht.
Kurz darauf hatte ich ihr einen Blumenstrauß mit Karte an ihre Adresse liefern lassen. Ihre Reaktion war: "Endlich kapiert er's". Es sei jedoch zu spät gewesen. Aber er hätte sie berührt. Leider hatte ich in dieser Zeit (etwa 1 Woche) sie regelmäßig angeschrieben, ihr jeweils eine gute Nacht gewünscht und so weiter. Bis es zu einem weiteren Telefonat kam. Das erste mal war sie wirklich emotional, und ich hatte einen anderen Ton angelegt: Es war so ziemlich unser erster richtiger Streit in unserer Beziehung. Ich hatte ihr erklärt, was ich an ihrem Verhalten falsch finde, wie niedrig denn der Wert der zwei Jahre gewesen seien und so weiter. Wie sich herausgestellt hat, hätte sie noch Gefühle für mich. Und wieder war die Idee: Sie braucht Zeit und ich solle ihr die Ruhe geben.
Ich hatte eine Woche eine Kontaktsperre gehalten. Als es dann zu ihrer Abreise kam, und damit zu einer Zeit des "Alleinereisens" ihrerseits, habe ich die Kontaktsperre jedoch nicht durchgehalten und ihr geschrieben, dass ich sie vermissen würde, wie schön ich doch ihr neues Profilbild fände, hatte mich dann entschuldigt dafür, dass ich sie angeschrieben hätte, meinte, ich würde mich freuen, wenn sie mir schreiben würde, und sie meinte: "Danke! Ich melde mich dann wenn mir danach ist. Im Moment brauche ich auf jeden Fall meine Ruhe." Dies ist der aktuelle Stand.
Ihre Gründe aus den Gesprächen zusammengefasst.
1) Wir hätten zwei wunderbare Jahre gehabt, die sie auch schätzen würde. Aber ihr fehlt eine gewisse Komponente, damit insbesondere momentan die körperliche Zuneigung. Das hätte sie erst in den letzten Wochen realisiert
2) Bei ihr besteht momentan der Konflikt, dass sie im Ausland weiterstudieren möchte. Damit geht natürlich einher, dass sie mich aufgeben müsste.
3) Sie hätte noch Gefühle für mich, und bräuchte Zeit, um sich selbst zu finden und ihre Gefühle zu bewerten. Sie hätte noch nicht einmal um mich geweint.
4) Sie behauptet selbst, sie hätte überstürzt und affektiert gehandelt, bleibt jedoch zunächst bei dieser Entscheidung. Es würde sich noch richtig anfühlen.
Leider habe ich jedoch, denke ich, einen riesigen Fehler gemacht: Ich habe arrangiert, dass sie in der nächsten Woche, während sie für eine Woche ihre Großtante besucht, einen Brief und eine Halskette von mir zum Geburtstag erhält. Dieser Brief beinhaltet alles, von Geburtstagswünschen, über Entschuldigungen und Danksagungen für die schöne Zeit die wir miteinander hatten. Und natürlich die Frage, ob sie noch eine zweite Chance sieht. Dies kann ich kaum mehr rückgängig machen, befürchte jedoch, dass dies viel zu früh kommt.
Liebe Forenmitglieder, ich habe realisiert, dass ich diese Frau über alles liebe - obwohl sie diese Entscheidung getroffen hat. Ich kann ihre Entscheidung nachvollziehen, weiß aber auch, dass wir gemeinsam ein wunderbares Leben führen könnten. Gerne würde ich sie zurückgewinnen. Nichts anderes beschäftigt momentan meine Gedanken.
Ihre Freundinnen verstehen ihre Entscheidung nicht, auch war sie wohl nicht in der Lage, ihre Argumente überzeugend ihnen gegenüber zu präsentieren. Auch mir gegenüber meinte sie, dass ihr der Gedanke vor der Abreise niemals gekommen ist und sich dieses Gefühl erst in den letzten wenigen Wochen entwickelt hätte. Es wirkt fast forciert und konstruiert, wie sie anderen immer wieder erklärt, dass sie sich dort so unglaublich wohl gefühlt hätte und dies ihr neues Zuhause wäre. Ich denke, dass sie noch einiges verdrängt und die Trennung selbst noch verarbeiten muss. Ich denke, dass die Zeit alleine auf Reisen (bis Ende August) dazu geeignet ist, und vielleicht wird sie realisieren, was sie an dieser Beziehung hatte.
Ich habe nun jedoch die Angst, dass ich mit meinem voreiligen Handeln meine Chancen minimiert hätte. Insbesondere das voreilige Geschenk und der Brief machen mir nun Angst. Vielleicht wird es auch genau der richtige Impuls sein. Bei dem, was ich hier jedoch so bisher gelesen habe, bezweifle ich dies.
Wie sind eure Erfahrungen mit solch einer Situation? Mir haben schon genug Personen gesagt, ich solle sie fallen lassen, aber das möchte ich nicht. Ich möchte kämpfen, und möchte später nicht bereuen, es nicht versucht zu haben. Wie sollte mein nächstes Handeln aussehen? Es fällt mir sehr schwer, ihr nicht jeden Tag zu schreiben, wegen der Angst, sie jeden Tag ein Stück weiter zu verlieren. Aber da muss ich stark bleiben.
Mit freundlichen Grüßen,
vielen Dank,
Baldrian.