Skihaserl
Mitglied
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- 4 Feb. 2019
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Nach stillem Verfolgen dieses Forums hoffe ich auf Eure, wie immer, ehrlichen und emphatischen Meinungen! Danke dafür schon im Voraus!!
Wir stecken nach fast zwei Jahren Beziehung in einer Phase, die, meiner Meinung nach das Potential hat, zum Schlussstrich zu führen. Was ich aber ausdrücklich nicht will!!!!!
Zu meiner Person: 1997 meinen Mann an den Krebs verloren. Danach nur eine ernsthafte Beziehung, die allerdings in einem veritablen Fehlschlag mündete. Keine Kinder, Einzelkind, Eltern leider auch schon verstorben. Einen befriedigenden Job, ein ausfüllendes Hobby, Freunde mit denen ich eine Menge unternehme……unternahm
Zu meinem Freund: Lebt jetzt länger in Scheidung als er verheiratet war, 1 Sohn (7Jahre) lebt bei der Mutter, Krebsvorerkrankung, zurzeit krebsfrei. Beruflich war er einmal supererfolgreich, durch die Krebserkrankung ist dies allerdings mittlerweile nicht mehr so. Job macht keinen Spaß, Arbeitgeber will ihn massiv loswerden.
Er wohnt am Ammersee, ich am Forggensee. Wobei ich seit etwa einem dreiviertel Jahr fast nur noch bei Ihm, in seiner Wohnung bin und einen Teil meines Lebens außerhalb der Beziehung auch dorthin verlegt habe.
Wir haben uns vor etwas weniger als zwei Jahren über das Internet kennengelernt. Haben uns erst sporadisch, dann häufiger getroffen. Irgendwann habe ich dann seinen Wohnungsschlüssel bekommen. Nach etwas mehr als einem halben Jahr habe ich seinen Sohn kennengelernt und wir verstehen uns super. Gemeinsame Urlaube inklusive. Wir sind gemeinsam durch mehrere Krankheiten gegangen. Fußbruch bei Ihm, Schienbeinkopf bei mir zur selben Zeit. Influenza zur selben Zeit. Praktisch leben wir zusammen, wobei ich meine Wohnung noch behalten habe. Ein endgültiges Zusammenziehen spukt in meinem Kopf schon länger herum, aber ich habe es nie angesprochen. Er auch nicht. Überhaupt sind wir Beide nicht so veranlagt, über unsere Gefühle groß zu sprechen. Ich lebe was ich empfinde und habe das bei Ihm auch immer so empfunden.
Wann die Abwärtsspirale genau eingesetzt hat, kann ich nicht mehr genau nachvollziehen. Tatsache ist, er hat immer Rückzugstendenzen gehabt, die ich aber, da sie meinem Bedürfnis nach Nähe widersprochen haben, weitestgehend ignoriert habe, bzw. beleidigt reagiert habe. Tatsache ist auch, dass ich mehr in unsere Beziehung investiere als er. Ich fahre zu ihm, er nie zu mir. Ich kümmere mich um seine Probleme, er selten um meine. Das typische Muster halt, wenn ein Partner mehr gibt als der Andere.
Weihnachten haben wir zusammen bei seiner Mutter (sein Sohn war bei seiner Ex) verbracht, was für mich ein Zeichen war, dass es in die richtige Richtung geht. Für mich war klar, ohne dass wir darüber gesprochen haben, dass wir auch Sylvester mit seinem Sohn bei seiner Mutter verbringen, auch wenn es dort nur 3 Betten gibt…wofür gibt es Luftmatratzen?! Am Sylvester Morgen bin ich dann ausgeflippt (das erste und einzige Mal in unserer Beziehung, dass ich meine Emotionen nicht ansatzweise kontrolliert habe), wie er mir mitteilt ich kann nicht mitkommen, dass würde seine Mutter zu sehr aufregen. Er hat mich in meinem total aufgewühlten Zustand stehen lassen. Kein Anruf im Laufe des Tages, keine Nachricht. Um Mitternacht ein Video wie sie böllern. So einen Tag wie diesen will ich nie wieder erleben. Danach war Funkstille, von ihm und von mir. Gebrochen hat er die Funkstille zwei Tage später mit Guten Morgen. Ich bin zu sauer gewesen um zu reagieren. Das habe ich erst, nachdem ich erfahren habe, er liegt mit 40° Fieber im Bett und brauchte u.a. Hilfe seinen Sohn wieder zur Mutter zu fahren. Mein Helfersyndrom hat in dem Moment alle mahnenden inneren Worte in den Wind geschlagen.
Es folgten zwei Wochen die er krank zu Hause war und die fast normal verliefen. Dann folgte das nächste Wochenende mit seinem Sohn, den wir samstags zusammen aus München geholt haben. Wir hatten ein tolles Wochenende zusammen, an dem er wieder einmal gut drauf und halbwegs gesund war. Leider habe ich dann am Sonntagabend den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden, dass er mit seinem Sohn alleine fahren wollte. Ich habe mich da mehr oder weniger mit hineingedrängt, weil er immer noch nicht ganz fit war und ich ihn beim Fahren entlasten wollte.
Seitdem ging es massiv abwärts. Er schaute mich nicht mehr an, war nur noch genervt, keine Berührungen mehr, kein Sex mehr. Kein Gedankenaustausch, kein Erzählen, wie der Tag war, kein Nachfragen wie es bei mir war. Mündliche Ansage am Mittwoch ich solle mein Wochenende doch in Füssen verbringen. Am Donnerstag, nachdem ich vom Italienisch Kurs kam, die Ansage, wenn ich schon in bei mir zu Hause wäre, wäre er schon im Bett. Freitagabend (ich war dann in meiner Wohnung) kam per SMS: Ich brauche einmal etwas Zeit für mich.
Die Zeit will ich ihm gerne geben und mache das auch. Es ist mir klar, dass ich ihn zu sehr bedrängt habe. Er meldet sich im Moment über SMS deutlich häufiger als ich. Es kommen immer wieder kurze ziemlich unpersönliche Mitteilungen. Dann wieder Andeutungen, dass es ihm nicht gut geht. Fotos von Schneelandschaften. Mehr nicht. Ich antworte kurz und knapp, immer nett und höflich, zicke nicht und frage nicht nach wie lange er noch Zeit für sich braucht. Frage auch nichts anderes! Lasse ihn einfach in Ruhe!
Das Schlimme für mich ist, ich weiß, dass es ihm nicht gut geht und er akute Probleme im Job hat. Nicht zu Fragen, nicht zu Unterstützen wiederspricht allen meinen Instinkten! Letzten Donnerstag bin ich nach dem Italienisch Kurs dann bei ihm geblieben, da ich zu müde war noch 65 km durchs dunkle Allgäu zu fahren. Erst demonstratives Schweigen, von dem ich mir die Laune nicht habe vermiesen lassen, eigentlich habe ich mich ziemlich offensichtlich amüsiert!!! Dann führte er ein ebenso demonstrativ fröhliches Telefonat mit seinem erwachsenen Patenkind. Erst auf meine Frage: So, mein großer Brummbär, wo soll ich schlafen? In unserem Bett oder im Kinderzimmer? taute er etwas auf. Dann erfuhr ich, dass er eine Abmahnung bekommen hatte und das seine Exfrau verstärkt rumzickt. Am Freitagmorgen musste ich sehr früh zur Arbeit, so, dass wir kaum noch Zeit zum Gespräch hatten. Seitdem ist die Kommunikation auf WA beschränkt....wieder einmal!
Treibe ich ihn mit meinem Rückzug nicht noch weiter von mir? Wie soll ich einen „normalen Kontakt“ wiederherstellen? Wann macht es Sinn wieder zu ihm zu fahren? Soll ich auf eine Aufforderung warten? Und wie gehe ich mit diesem unpersönlichen WA Kontakt um?
Sorry, dass es eine soooo lange Abhandlung geworden ist, aber alleine das Aufschreiben hat schon gut getan.
Wir stecken nach fast zwei Jahren Beziehung in einer Phase, die, meiner Meinung nach das Potential hat, zum Schlussstrich zu führen. Was ich aber ausdrücklich nicht will!!!!!
Zu meiner Person: 1997 meinen Mann an den Krebs verloren. Danach nur eine ernsthafte Beziehung, die allerdings in einem veritablen Fehlschlag mündete. Keine Kinder, Einzelkind, Eltern leider auch schon verstorben. Einen befriedigenden Job, ein ausfüllendes Hobby, Freunde mit denen ich eine Menge unternehme……unternahm
Zu meinem Freund: Lebt jetzt länger in Scheidung als er verheiratet war, 1 Sohn (7Jahre) lebt bei der Mutter, Krebsvorerkrankung, zurzeit krebsfrei. Beruflich war er einmal supererfolgreich, durch die Krebserkrankung ist dies allerdings mittlerweile nicht mehr so. Job macht keinen Spaß, Arbeitgeber will ihn massiv loswerden.
Er wohnt am Ammersee, ich am Forggensee. Wobei ich seit etwa einem dreiviertel Jahr fast nur noch bei Ihm, in seiner Wohnung bin und einen Teil meines Lebens außerhalb der Beziehung auch dorthin verlegt habe.
Wir haben uns vor etwas weniger als zwei Jahren über das Internet kennengelernt. Haben uns erst sporadisch, dann häufiger getroffen. Irgendwann habe ich dann seinen Wohnungsschlüssel bekommen. Nach etwas mehr als einem halben Jahr habe ich seinen Sohn kennengelernt und wir verstehen uns super. Gemeinsame Urlaube inklusive. Wir sind gemeinsam durch mehrere Krankheiten gegangen. Fußbruch bei Ihm, Schienbeinkopf bei mir zur selben Zeit. Influenza zur selben Zeit. Praktisch leben wir zusammen, wobei ich meine Wohnung noch behalten habe. Ein endgültiges Zusammenziehen spukt in meinem Kopf schon länger herum, aber ich habe es nie angesprochen. Er auch nicht. Überhaupt sind wir Beide nicht so veranlagt, über unsere Gefühle groß zu sprechen. Ich lebe was ich empfinde und habe das bei Ihm auch immer so empfunden.
Wann die Abwärtsspirale genau eingesetzt hat, kann ich nicht mehr genau nachvollziehen. Tatsache ist, er hat immer Rückzugstendenzen gehabt, die ich aber, da sie meinem Bedürfnis nach Nähe widersprochen haben, weitestgehend ignoriert habe, bzw. beleidigt reagiert habe. Tatsache ist auch, dass ich mehr in unsere Beziehung investiere als er. Ich fahre zu ihm, er nie zu mir. Ich kümmere mich um seine Probleme, er selten um meine. Das typische Muster halt, wenn ein Partner mehr gibt als der Andere.
Weihnachten haben wir zusammen bei seiner Mutter (sein Sohn war bei seiner Ex) verbracht, was für mich ein Zeichen war, dass es in die richtige Richtung geht. Für mich war klar, ohne dass wir darüber gesprochen haben, dass wir auch Sylvester mit seinem Sohn bei seiner Mutter verbringen, auch wenn es dort nur 3 Betten gibt…wofür gibt es Luftmatratzen?! Am Sylvester Morgen bin ich dann ausgeflippt (das erste und einzige Mal in unserer Beziehung, dass ich meine Emotionen nicht ansatzweise kontrolliert habe), wie er mir mitteilt ich kann nicht mitkommen, dass würde seine Mutter zu sehr aufregen. Er hat mich in meinem total aufgewühlten Zustand stehen lassen. Kein Anruf im Laufe des Tages, keine Nachricht. Um Mitternacht ein Video wie sie böllern. So einen Tag wie diesen will ich nie wieder erleben. Danach war Funkstille, von ihm und von mir. Gebrochen hat er die Funkstille zwei Tage später mit Guten Morgen. Ich bin zu sauer gewesen um zu reagieren. Das habe ich erst, nachdem ich erfahren habe, er liegt mit 40° Fieber im Bett und brauchte u.a. Hilfe seinen Sohn wieder zur Mutter zu fahren. Mein Helfersyndrom hat in dem Moment alle mahnenden inneren Worte in den Wind geschlagen.
Es folgten zwei Wochen die er krank zu Hause war und die fast normal verliefen. Dann folgte das nächste Wochenende mit seinem Sohn, den wir samstags zusammen aus München geholt haben. Wir hatten ein tolles Wochenende zusammen, an dem er wieder einmal gut drauf und halbwegs gesund war. Leider habe ich dann am Sonntagabend den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden, dass er mit seinem Sohn alleine fahren wollte. Ich habe mich da mehr oder weniger mit hineingedrängt, weil er immer noch nicht ganz fit war und ich ihn beim Fahren entlasten wollte.
Seitdem ging es massiv abwärts. Er schaute mich nicht mehr an, war nur noch genervt, keine Berührungen mehr, kein Sex mehr. Kein Gedankenaustausch, kein Erzählen, wie der Tag war, kein Nachfragen wie es bei mir war. Mündliche Ansage am Mittwoch ich solle mein Wochenende doch in Füssen verbringen. Am Donnerstag, nachdem ich vom Italienisch Kurs kam, die Ansage, wenn ich schon in bei mir zu Hause wäre, wäre er schon im Bett. Freitagabend (ich war dann in meiner Wohnung) kam per SMS: Ich brauche einmal etwas Zeit für mich.
Die Zeit will ich ihm gerne geben und mache das auch. Es ist mir klar, dass ich ihn zu sehr bedrängt habe. Er meldet sich im Moment über SMS deutlich häufiger als ich. Es kommen immer wieder kurze ziemlich unpersönliche Mitteilungen. Dann wieder Andeutungen, dass es ihm nicht gut geht. Fotos von Schneelandschaften. Mehr nicht. Ich antworte kurz und knapp, immer nett und höflich, zicke nicht und frage nicht nach wie lange er noch Zeit für sich braucht. Frage auch nichts anderes! Lasse ihn einfach in Ruhe!
Das Schlimme für mich ist, ich weiß, dass es ihm nicht gut geht und er akute Probleme im Job hat. Nicht zu Fragen, nicht zu Unterstützen wiederspricht allen meinen Instinkten! Letzten Donnerstag bin ich nach dem Italienisch Kurs dann bei ihm geblieben, da ich zu müde war noch 65 km durchs dunkle Allgäu zu fahren. Erst demonstratives Schweigen, von dem ich mir die Laune nicht habe vermiesen lassen, eigentlich habe ich mich ziemlich offensichtlich amüsiert!!! Dann führte er ein ebenso demonstrativ fröhliches Telefonat mit seinem erwachsenen Patenkind. Erst auf meine Frage: So, mein großer Brummbär, wo soll ich schlafen? In unserem Bett oder im Kinderzimmer? taute er etwas auf. Dann erfuhr ich, dass er eine Abmahnung bekommen hatte und das seine Exfrau verstärkt rumzickt. Am Freitagmorgen musste ich sehr früh zur Arbeit, so, dass wir kaum noch Zeit zum Gespräch hatten. Seitdem ist die Kommunikation auf WA beschränkt....wieder einmal!
Treibe ich ihn mit meinem Rückzug nicht noch weiter von mir? Wie soll ich einen „normalen Kontakt“ wiederherstellen? Wann macht es Sinn wieder zu ihm zu fahren? Soll ich auf eine Aufforderung warten? Und wie gehe ich mit diesem unpersönlichen WA Kontakt um?
Sorry, dass es eine soooo lange Abhandlung geworden ist, aber alleine das Aufschreiben hat schon gut getan.