Verlassen nach Burnout und Persönlichkeitsveränderung

Traveler

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Hallo Zusammen,

das wichtigste vorweg: Ich wurde von meiner Freundin vor 7 Wochen nach über 5 Jahren Beziehung verlassen. Wir sind beide Mitte 30. Es war die vierte Beziehung in meinem Leben und ist davon die dritte in der ich der Verlassene bin. Und es ist die erste Trennung, bei der ich Rückblickend nicht sagen kann, dass es letztendlich nicht gepasst hat. Entsprechend habe ich bei den letzten malen nur kurz mit dem Thema Ex-Zurück beschäftigt und mich nie in einem Forum angemeldet. Aber dieses mal leide ich auch nach 7 Wochen noch wie ein Hund. Auf Youtube habe ich seit der Trennung bestimmt alle Videos die es zu dem Thema Ex-Zurück gibt mindestens einmal gesehen. Aber es fällt mir schwer zu beurteilen, ob die üblichen herangehensweisen auf meine Situation passen. Deswegen bin ich nun hier…


Nun zu unserer Geschichte:

Wie gesagt, über 5 Jahre zusammen. Es war die längste und mit abstand beste Beziehung in meinem Leben. Der Anfang der Beziehung war für mich wahrscheinlich die Beziehung mit den wenigsten Schmetterlingen, vermutlich weil ich wegen meiner bisherigen schlechten Erfahrungen gebrannt war. Aber spätestens nach 6-9 Monaten wusste ich, sie ist die Frau fürs Leben und ich konnte mir eine langfristige gemeinsame Zukunft vorstellen ohne zu viele Augen zuzudrücken. Wir sind beide Berufstätig und verdienen sehr gut, sie sogar noch ein gutes Stück mehr als ich, obwohl sie nicht mal 5 Tage arbeiten muss. Geld spielte aber vor allem für sie nie eine Rolle, da sie keinen Wert auf Statussymbole legt und sparsam lebt. Es war also niemand in der Beziehung finanziell abhängig vom Anderen. Lediglich für Reisen und gutes Essen gibt sie viel Geld aus, weil diese zu ihren größten Hobbys zählen. Aber auch hier musste es nie übertriebener Luxus sein. Diese Hobbys habe ich mir auch angeeignet und wurde vom Stubenhocker zum Weltenbummler. (Wobei Stubenhocker auch daran lag, dass ich bisher nicht wirklich gute Reisepartner hatte, aber nicht gerne alleine Reise). Mit niemandem war Reisen schöner.

Sie hat mich geradezu mit Liebe überschüttet und wollte viel Zeit mit mir verbringen. Manchmal wurde mir das ein wenig zu viel, da ich gerne mal für mich alleine bin, aber eigentlich war das der einzige Nachteil an dieser Frau. Ich hatte eine Beziehung in der ich mich völlig alleingelassen gefühlt habe und da nehme ich im zweifel lieber eine Frau die etwas zu viel klammert, solange sie mir nicht den Kontakt zu Freunden oder Familie kaputt macht. (Was hier nicht der Fall war, aber hatte ich auch schon in einer anderen Beziehung…)

Was sie an mir immer störte war meine manchmal fehlende Motivation für klassisch-romantische Gesten, aber ich denke hier habe ich dazugelernt und fortschritte gemacht. Ebenso, dass ich oft in Konfliktsituationen mit Fremden (Zb. Im Restaurant, mit dem Hotel, etc) nicht die Führung übernommen habe und sie das dann oft machen musste. Auch hier habe ich zu Beginn an mir gearbeitet. Insgesamt war die Beziehung also nicht perfekt, aber man konnte über alles Reden und wir haben fast nie gestritten. Und wenn doch, dann war es mir immer wichtig das noch am gleichen Tag aufzuarbeiten. Wir waren uns beide sicher, dass wir zusammen eine Famillie gründen. Leider haben wir bis zum Schluss eine Fernbeziehung führen müssen, da unsere Arbeitsstellen erst 1h und später 2h voneinander entfernt waren. Die Familiären Rahmenbedingungen waren perfekt, wir konnten beide sehr gut mit der Familie des anderen, unsere Eltern befreundeten sich sogar.


Sich verändernde Rahmenbedingungen und Burnout:

Da ich mit meinem Beruf viele Jahre lang sehr unglücklich war, den sicheren Arbeitgeber aber nicht aufgeben wollte, beschloss ich im 3. Jahr der Beziehung nebenberuflich in einem anderen Berufszweig zu studieren. Und hier nahm das Drama seinen Lauf. Plötzlich hatte ich nicht mehr viel Zeit für sie und unsere zeitintensiven Hobbys, da an den Wochenenden lernen angesagt war. Zusätzlich wurde es im Beruf immer schwerer für mich, da neben dem üblichen Stress ein Monster von einem Chef in mein Berufsleben trat. Mein Laune wurde allgemein immer schlechter mit diesen Belastungen. Das Studium wollte ich nicht aufgeben, weil es für mich den sichere Absprung in einen anderen Berufszweig ermöglichen sollte. Kündigen wollte ich nicht, da ich die (vermutliche) Sicherheit der Festanstellung bis zur Rente auch nicht aufgeben wollte. Dann kam da noch eine Pandemie welche zusätzlich an den nerven zehrte. Und dann noch eine Freundin, die natürlich jedes mal traurig war, wenn ich ihr absagen musste. Rückblickend erkenne ich jetzt, dass ich vermutlich in einen Burnout hineingerutscht bin, denn mein Wesen hat sich immer mehr zum schlechten verändert. Ich wurde immer unproduktiver und habe nur noch für den Beruf und das Studium funktioniert. Meine Leistung hat dort zwar nicht nachgelassen, aber es hat mich immer mehr Zeit gekostet diese zu erbringen, weil ich zwischendurch immer mehr Pausen brauchte, die ich mit nutzlosem Fummeln am Handy vergeudete. Wegen Pandemie, und später dann noch dem Krieg, war ich ständig auf Twitter oder Newsseiten und habe die Weltlage zu sehr an mich ran gelassen. Habe keine Hobbies und Freundschaften mehr gepflegt. Und wenn ich mit meiner Freundin zusammen war, hatte ich auch nie den Kopf frei, letztendlich nicht mal mehr im Urlaub. Wurde negativ und habe zu fast allem erstmal nein gesagt. Ich wurde immer launischer und äußerte mich oft passiv aggressiv ihr gegenüber. Habe meine unzufriedenheit unbeabsichtigt an ihr ausgelassen. Urlaube wurden für mich zur Belastung, da wir beide nunmal Pauschalreisen hassen und diese komplett selbst planen und selten mehr als 3 Nächte in einer Unterkunft verbringen. Wollte nichts mehr neues sehen, sondern zu Orten/Ländern reisen die ich schon kannte, weil das den Planungsaufwand für mich reduzierte. Alle Urlaube der letzten Zeit waren also nur noch Kompromisse, denn sie wollte nach wie vor die Welt sehen und erleben. Als sie vor ein paar Monaten eine normale Erkältung hatte habe ich mich ihr gegenüber sehr verkrampft und verhalten und habe Abstand gesucht. Ich hatte Angst mich anzustecken und mein pensum für das Studium nicht zu schaffen, was ein zusätzliches Semester bedeutet hätte. Dies verletzte sie sehr, denn sie fühle sich dadurch wie eine Aussätzige.

Speziell im letzten Jahr habe ich jetzt auch noch bemerkt, dass ich Erinnerungslücken habe, was mir kurz nach der Trennung aufgefallen ist, als ich erstmal Fotos von ihr in meinem Handy “versteckte”. Da waren Bilder von uns in Situationen, die ich nur noch nach durchforsten von Chatverläufen rekonstruieren konnte. Die Erinnerung war weg! Das war der Punkt, wo ich eingesehen habe, dass mit meiner Psyche einiges im argen ist. Ich vermute Burnout, aber habe noch nicht mit einem Facharzt sprechen können, denn ich habe erst in 5 Wochen einen Termin.


Für uns beide war ja lange klar, dass wir heiraten und Kinder bekommen wollen. Sie ließ irgendwann immer öfter durchblicken, dass sie eigentlich nicht mehr so lange warten wollte. Ein Jahr vor der Trennung fragte sie das erste mal, wann denn endlich ein Antrag kommt. Ich versicherte ihr, dass er kommen wird. Ich wollte erst mit ihr Zusammen ziehen, auch wenn sie praktisch schon 3-4 Tage in der Woche bei mir wohnte, ich aber zuerst eine schöne Wohnung für uns suchen wollte. Aber wegen der Rahmenbedingungen war das zu dem Zeitpunkt schwierig. Im Januar wiederholte sie ihre Frage nach dem Antrag. Ich wusste, ich kann sie nicht länger warten lassen. Das zusammenziehen war für sie nicht so wichtig, aber ich hatte in meinem Kopf einen festen Ablauf: Zusammenziehen > ANtrag > Heirat > Kinder. Deswegen bin ich es mit der Wohnung angegangen und wir haben als Kompromiss den Vertrag für eine Wohnung unterschrieben, welche zwischen unseren Arbeitsstellen liegt. Wegen Home Office und mindestens 2 Jahren Berufspause für sie bei Kindern wäre der längere Arbeitsweg für beide vermutlich erträglich gewesen. Der Nachteil war, dass die Wohnung in der Provinz lag. Für die organisatorischen Dinge des Zusammenziehens hatte ich wenig Energie, ich versuchte vieles an sie ab zu drücken, da ich wegen dem Burnout nicht mehr konnte und meine einzige Prio der Abschluss des letzten Semesters war. Danach sollte die Bachelorarbeit geschrieben werden, aber die Anmeldung dieser war zeitlich flexibler als der Rest. Sie verstand aber nicht, warum ich zu nichts fähig war… aber mehr dazu beim Trennungsgespräch weiter unten… Ich nahm mir nicht die Zeit für den Nestbau und wenn sie mir begeistert Einrichtungsideen präsentierte, hatte ich diese oft kritisiert. Ich hatte eigene Vorstellungen aber nicht die Zeit und Energie um etwas zu finden, was uns beiden gefällt, wollte die Kontrolle aber auch nicht abgeben.




Der Weg zur Trennung:

Der Supergau ergab sich dann im letzten Urlaub im Mai, den wir zusammen mit einem befreundeten Pärchen verbrachten. Nach ein paar Tagen hatten die beiden Corona. Ich wurde panisch und wollte den Urlaub sofort abbrechen, da ich mir sicher war, dass wir uns angesteckt haben. Diese panische Forderung kam bei meiner Freundin gar nicht gut an, Urlaub ist ihr wichtig. Wir haben den Urlaub fortgesetzt. Aber ein paar tage später hat es bei mir angefangen mit Corona und ich bin im selbstmitleid versunken. (Es war meine erste Infektion mit dem Mist) Auf der Heimreise später dann nochmal Pech: Anschlussflug wegen Verspätung verpasst. Da sind mir die Sicherungen durchgebrannt und ich als normal sehr ruhiger Mensch hab am Flughafen lautstark einen Aufstand gemacht und böse Schimpfwörter gegen die Fluggesellschaft losgelassen. Meine Ex-Freundin hasst Schimpfwörter. Letztendlich hat sie dann alles mit der Fluggesellschaft geklärt. Die letzten Tage die wir uns sahen musste sie mich also bemuttern und meine übelsten Launen ertragen. Weder sie noch sonst jemand hat mich jemals so erlebt, es ist vermutlich der Tiefpunkt in meinem Leben gewesen.

Kurz nach unserer Ankunft ist sie in ihren nächsten Urlaub geflogen, den sie mit einer Freundin geplant hatte während ich weiter für Klausuren lernte. Und jetzt bemerkte ich, dass sie mir nicht mehr so häufig schrieb wie früher. Sie war immer die Person die sich häufiger meldete als ich und ihre Reisen mit mir teilte, auch wenn ich nicht dabei war. Erst auf Nachfrage kamen Bilder. Und ich musste Anrufen, sonst hätten wir vermutlich nicht gesprochen. Ich begann zu grübeln…

Wir haben uns dann 2 Wochen lang nicht gesehen. Nach ihrer Rückkehr wollten wir uns auf meinen Vorschlag an einem Abend bei ihrer Schwester treffen, da ich an dem Wochenende ohnehin lernen musste und mich mal bei meiner Famillie wieder blicken musste, welche ich natürlich auch vernachlässigt hatte. Den Vorschlag fand sie ursprünglich auch sehr gut. Einen Tag zuvor telefonierten wir nochmal, da sagte sie mir aber, dass ich nicht unbedingt kommen brauche, falls ich die Zeit zum lernen benötige. Oha! Das war das erste mal in unserer Beziehung, wo sie scheinbar Rücksicht auf mein Studium nahm. Da merkte ich, dass etwas im Busch ist…

Als ich dann an dem Tag an dem wir uns treffen auf dem Weg von meiner Famillie zu ihrer Schwester war, rief mich meine Ex an. Sie sagte mir, dass sie bei mir ist, und ich nicht zu ihrer Schwester fahren soll. Hier begann die Panik. Und wie sich herausstellte zurecht.




Die Trennung:

Sie hatte schon die Hälfte ihrer Sachen aus meiner Wohnung geräumt. Und sie trennte sich von mir.

Sie war sehr transparent beim Aufzählen der Trennungsgründe:

  • dass ich nicht mehr fürsorglich und einfühlsam war
  • dass ich keine Initiative mehr ergriffen hatte und sie das meiste erledigen musste
  • ich ihre Wäsche vom gemeinsamen Urlaub zwei Wochen zuvor nicht gewaschen hatte
  • ich sie bei Krankheit wie eine Aussätzige behandelte und sie Angst hat, dass ich so auch mit Kindern umgehe
  • dass sie sich hingehalten fühlt wegen Heirat und Kinder
  • dass ich nichts mehr gebacken bekomme und keinen Einsatz bei der Wohnung gezeigt habe, nachdem erstmal der Vertrag unterschrieben war
  • dass sie vor Kindern nochmal die Welt zusammen mit mir sehen wollte und ich sie immer gebremst habe
  • dass ich sie nicht mehr mit romantischen Gesten überrasche (Ihrer Mutter brachte ich mehr Blumen mit als ihr…), während sie mir ständig kleinigkeiten mitbringt oder etwas backt oder bastelt.
  • dass ich oft gemein zu ihr war
  • dass ich immer negativ war und auf viele wünsche nicht mehr einging (bezogen auf neue gemeinsame aktivitäten) und nicht mehr Abenteuerlustig war
  • dass ich (im Gegensatz zu ihr) keinen Sport mache und nicht mal versuche einmal im Leben einen Waschbrettbauch zu haben. (Ich bin nicht dick, aber habe ein Bäuchlein, welches mit der Zeit leider immer etwas größer wurde)
  • dass sie zuletzt sich immer beschweren muss wenn zb. der Service schlecht war
  • dass ich oft geistig Abwesend war und zu oft am Handy hing
  • dass ich zuletzt im Urlaub ängstlich und panisch war

Während der Trennung und dem Aufzählen der Gründe weinte sie recht bald. Ich war am Boden zerstört, konnte aber nicht weinen. Ich versuchte zu argumentieren, am Ende bin ich sogar auf die Knie gefallen und habe sie angefleht mir nochmal eine Chance zu geben.

Sie fragte die ganze Zeit immer wieder, warum ich mich so verhalten habe und immer wieder die Frage, warum ich ihr keinen Antrag gemacht habe. Sie war sehr verletzt, weil sie sich nach jedem Urlaub im letzten Jahr von Kollegen und Familie fragen lassen musste, wo denn der Ring ist. (Ich wurde immer gefragt wann ich denn mit dem Studium fertig bin… Druck von aussen ist was schönes…)

Letztendlich sagte sie mir, dass sie mich in ihrem Urlaub ohne mich nicht vermisste. Sie meinte erkannt zu haben, dass wir verschieden seien, weil ich kein Leben mit Abenteuerreisen brauchen würde, sie aber schon. Was ich komplett anders sehe… ich wollte, aber ich KONNTE nicht mehr! Sie sagte dann, dass sie keine Gefühle mehr für mich hat und deswegen nicht im nächsten Monat wie geplant in die gemeinsame Wohnung ziehen kann. Ich bedeute ihr noch viel, aber wir können nur noch Freunde bleiben, was sie sich aber wünschen würde.

Auf meine Frage ob sie sich in jemand anderes verliebt hätte, sagte sie sehr bestimmt “Nein!”. Da sie mich noch nie belogen hat, nicht mal kleine Notlügen, neige ich dazu ihr zu vertrauen. Das ist wie gesagt 7 Wochen her.




Nach der Trennung:

In den nächsten zwei Tagen erkundigte sie sich nach mir und fragte mich ein paar sachen ohne Bezug zur Beziehung und versuchte scheinbar einen freundschaftlichen Kontakt zu pflegen. Am Anfang bin ich da noch drauf eingegangen, aber am dritten Tag wurden meine Antworten knapper und ich habe mich seitdem nicht mehr von mir aus gemeldet. Nur einmal, als ich mit dem Vermieter der neuen Wohnung einen Aufhebungsvertrag vereinbarte und sie fragte, ob ihr die Konditionen passen. Sie bedankte sich dafür, dass ich mich darum kümmerte. Sie kontaktierte mich noch sporadisch, worauf ich nicht abweisend aber knapp antwortete. Wir waren also recht schnell in einer Kontaktsperre.



Ein Malheur ist mir dann aber innerhalb der ersten 10 Tage passiert. Ich habe am Tag der Trennung nachts noch Blumen für sie auf ihre Arbeit bestellt. Ich hab das schnell bereut, aber als mir klar wurde wie dumm das war, waren sie schon versendet. Die Zustellung dauerte fast eine Woche, weil der Paketdienstleister wohl irgendwelche Probleme hatte. Ich hatte ja gehofft, dass die irgendwann aufgeben, aber am 6. Tag klappte es leider und meine Ex bekam uralte Blumen… Ginge es nicht um mich, ich würde lachen über diese ungeschickte romantische Geste. Sie meldete sich bei mir und sagte, dass das wirklich nicht nötig gewesen wäre und schickte mir Bilder, damit ich die Blumen zumindest reklamiere. (Reklamieren ist ihr wichtig, da geht es ihr immer ums Prinzip)


Ihre Eltern ruften mich wenige Tage nach der Trennung an und wollten meine Seite hören. Sie wünschten sich, dass wir wieder zusammen kommen und schlugen vor, nochmal mit ihr zu reden. Ich bat sie aber, dass sie es nicht versuchen sollten, da ich vermutete, dass ihr Entschluss erstmal fest steht und diskussionen diesen nur noch weiter verfestigen würden. Zudem wollte ich nicht, dass sie das Gefühl hat, dass ich ihre Eltern instrumentalisiere.


Mit ihrer Schwester blieb ich in Kontakt, weil ich jemanden zum reden brauchte und sie eine ähnliche Burnout Geschichte hatte und erst vor kurzem ein erfolgreiches Ex-Zurück mit ihrem Freund nach 2 Jahren Trennung hatte. Ich bat sie, nicht mit meiner Ex zu reden, oder sie zu überzeugen, aber ich wollte auch ihre Interpretation hören. Um es kurz zu machen: Sie denkt, der Entschluss zur Trennung ist final, da meine Ex bei einer großen Entscheidung immer lange überlegt, aber am Ende zu dieser steht und sich nicht davon abbringen lässt. Dass man nach langer Zeit sich wieder neu kennen lernen könnte hält sie allgemein für möglich. Ich bereue es ein wenig, dass ich mich ihr anvertraut habe, da ich natürlich keine Garantie habe, dass sie nicht alles an meine Ex weitererzählt…


Wie es mir nach der Trennung geht:

Ich bin leider ein Mensch, der in vergangenen Beziehungen dazu neigte, freundschaften zu vernachlässigen und keine neuen Aufzubauen. Auch fällt es mir als introvertierten schwer auf Menschen zuzugehen und zudem gibt es nur sehr wenige Menschen deren Anwesenheit ich wirklich schätze. Da ich in meinem Erwachsenenleben insgesamt nur 3 Jahre lang Single war und mehrmals umgezogen bin, habe ich nach der Schule nie mehr einen großen Freundeskreis aufgebaut. In der letzten Beziehung habe ich das zu Beginn besser gemacht, aber nach Beginn des nebenberuflichen Studiums habe ich aufgehört die Freundschaften zu pflegen. Stehe also auch nach der vierten Beziehung sozial gesehen wieder recht armselig da… Das ablenken von der Trennung fällt mir also sehr schwer. Zudem bereue ich diese Trennung wie keine andere, da ich nach wie vor finde, dass wir sehr gut zusammen passen würden, wären da nicht die Umstände meiner Belastung bzw dem vermeintlichen Burnout. Ich war einfach nicht mehr ich selbst. Deswegen konnte ich bislang auch nicht mit der Beziehung abschließen und verfange mich in was-wäre-wenn-Szenarien. Seit einer Woche habe ich die letzten Klausuren geschrieben und nehme mir jetzt eine Auszeit. Für Klausuren lernen nach der Trennung war die reinste qual, aber jetzt ist es erstmal vorbei und ein wenig stolz bin ich darauf. Zudem habe ich seit einem halben Jahr einen neuen Job der mir viel besser gefällt und nach der Anlernphase ist dieser im Prinzip vollkommen stressfrei. Habe jetzt also viel Zeit, aber auch nach 7 Wochen verspüre ich leider eine Unlust am Leben. Ich bin nicht suizidgefährdet aber es ging mir noch nie so lange so schlecht. Ich fühle mich entweder neutral oder schlecht, aber niemals gut. Aufgrund meiner Gefühlslage und meiner destruktiven Verhaltensweise in der letzten Beziehung habe ich mich entsprechend zum ersten mal in meinem Leben um einen Termin bei einem Psychiater bemüht. Ich denke ich muss vieles Aufarbeiten…

Zumindest ist es mir gelungen endlich mal mit dem Sport anzufangen. Ich bin jetzt so schlank wie zuletzt vor 10 Jahren. Und wahrscheinlich so fit wie noch nie. Die Blicke in den Spiegel geben mir dann doch zumindest kurz einen Hauch von Glück.

Vor wenigen Tagen hatte mein Vater zudem einen Schlaganfall. So blöd es sich anhört, aber das kümmern um ihn war eine wilkommene Ablenkung und gab mir etwas selbstvertrauen. Aber natürlich besorgt mich sein Zustand und insgesamt war das keine schöne Erfahrung. Er erholt sich aktuell aber schon recht schnell und wird vermutlich kein Pflegefall. Aber mit über 80 Jahren ist das immer so eine Sache. War nicht der erste Schlag…



Die Annäherung und nächste Schritte:

Am Freitag sehe ich meine Ex zum ersten mal wieder, weil sie noch Sachen in meiner Wohnung hat. Sie wollte diese schon früher abholen, habe aber darum gebeten, dass wir uns erst nach der Klausurphase wieder sehen sollten. Ich habe sie gefragt, ob wir bei dieser Gelegenheit wieder etwas zusammen Essen gehen wollen. (Unser gemeinsames Hobby) Sie sagte, sie habe an dem Tag schon eine Verabredung zum Essen mit einer Freundin, wir könnten aber einen Kaffee trinken gehen. Ich willigte ein und kontaktierte sie nicht mehr. Das war vor einer Woche. Im Laufe der Kontaktsperre teilte sie deutlich mehr Bilder in ihrem Whatsapp Status als vor der Trennung. So habe ich gesehen, dass sie in der Zeit auf zwei Kurztrips war. Auf einen meiner Statusupdates kontaktierte sie mich. Es ging ums lernen, sie wünschte mir viel Erfolg und ich bedankte mich.

Am vergangenen Wochenende war der zweite Trip und ich entschied mich nun endlich auch ein Bild positiv zu kommentieren und wünschte ihr eine schöne Reise. Sie bedankte sich und schrieb mir, dass sie mit ihrer Schwester und Eltern einen kurztrip macht. Mehr schrieb ich nicht aber zwei Stunden später schickte sie mir Bilder von dem Trip, aber diese waren mit englischem Kommentar versehen. Das fand ich seltsam. Auf die Frage warum sie mir auf englisch schreiben würde kam nur ein tut mir leid und drei Kaputtlach-Smileys. Ich fragte dann mit einem lachenden Smiley, ob sie eigentlich jemand anderem die Bilder schicken wollte, darauf bekam ich nur einen Peinlich-Smiley. Fand das äußerst seltsam, da sie mir noch nie fälschlicherweise eine Nachricht geschrieben hat und die Reaktion war komisch. Sie hat viele internationale Freunde, aber als Verlassener spielt dann die Fantasie natürlich verrückt. Könnte ja der neue Freund sein, den sie bei den letzten Reisen kennengelernt hat. (Was aber nicht zu dem Kinderwunsch passt und der tatsache, dass sie nicht von ihrer Famillie wegziehen würde…) Hab ihr dann aber nochmal geschrieben, dass ich mich trotzdem über ein Bild ihrer Eltern freue und das Bild süß finde. Da bedankte sie sich und schickte mir später ein Bild von einer Sache, zu der wir beide einen Bezug haben und wir tauschten ein paar wenige Nachrichten über ihren Trip aus, welche sich weniger gezwungen anfühlten. Vielleicht war das ja ein Test?



Eure Meinung:

Jetzt habe ich einen doch deutlich längeren Roman verfasst als ursprünglich geplant. Ich hoffe ich konnte es halbwegs gut gliedern.

Wie beurteilt ihr meine Chancen in der ganzen Sache? Ich habe mir den Artikel zu Trennungstypen angesehen, aber ich bin mir nicht sicher um welchen es sich hier handelt. Auf der einen Seite war ich dominant und habe sie mitunter auf Abstand gehalten und war gefühlskalt, aber auf der anderen Seite verhielt ich mich kurz vor der Trennung echt jämmerlich und habe viel Schwäche gezeigt. Was mich nachträglich wurmt, ist die Tatsache, dass sie nicht so wirklich verstanden hat, dass ich wegen der Belastung der letzten jahre psychische Problem entwickelt habe. Mir ging es einfach nicht mehr gut und habe im prinzip nur noch irgendwie mechanisch überlebt, und nicht mehr gelebt. Dass man in so einer Verfassung keinen Heiratsantrag macht sollte man doch eigentlich verstehen können. So wie sie mich weinend bei der Trennung nach dem Grund fragte zeigt mir, dass sie das nicht versteht. Eher zweifelte sie, ob ich es denn ernst mit ihr meine. Sie hat mir auch nie geraten, dass ich eventuell professionelle Hilfe benötige wegen meiner Wesensänderung. Sie schien zum Schluss davon überzeugt gewesen zu sein, dass das einfach mein “wahres Ich” sei.


Wie soll ich damit umgehen? Wie soll ich mich beim ersten Treffen verhalten? Ich würde mich gerne erklären, ihr zeigen, dass ich es jetzt verstehe und an mir arbeite, mir Hilfe suche und wir jetzt alles Nachholen können, was sie sich wünschte. Jetzt hätte ich alle Zeit der Welt für Abenteuerreisen ohne Prüfungsdruck im Nacken… Im vergangenen Jahr hätte ich mir einfach ein oder zwei Urlaubssemester gönnen sollen. Im prinzip wäre das möglich gewesen, aber ich wollte es hinter mich bringen. Die Beziehung ist auf dem weg eben verdurstet…

Ist jetzt eine behutsame Annäherung unter dem Deckmantel der Freundschaft gefragt oder doch bald ein klärendes Gespräch? Funktioniert Distanz, wenn die Beziehung dadurch gescheitert ist, dass ich die Partnerin und ihre Bedürfnisse vernachlässigt habe?


Bin gespannt auf eure Antworten.
 

Bigbadwolf

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Hallo und guten Abend,

Mhm natürlich immer schwierig darauf adäquat zu antworten.
Ich finde es ziemlich „schade“, dass sie sich getrennt hat , schwere Zeiten sollte man gemeinsam durchstehen…
Es wirkt auf mich als hätte sie so gar nicht verstanden was bei dir los war psychisch…
Habt ihr darüber gar nicht gesprochen ?
Es schien ja ein Ausnahmezustand zu sein & da wäre es gut gewesen diesen zu kommunizieren.
Irgendwie traurig , da dann die Reissleine zu ziehen anstatt nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.
Es wirkt so als hätte sie gar keine Idee darüber gehabt was bei dir los war und wie es dir ging.
Also entweder habt ihr nicht gut kommuniziert oder sie wollte es nicht wahrhaben.
Finde es gut das du dir psychiatrische Hilfe holst , es ist wirklich schade , dass scheinbar gewisse Launen/ Verhaltensweisen dazu geführt haben das die Beziehung endete.
Nicht jeder ist bereit sowas auszuhalten, eure Beziehung wurde auf die Probe gestellt & leider hat sie dem nicht standhalten können.
Diese Trennung wirkt aber recht plötzlich sag ich mal, gab es vorher gar keine „Krisen-Gespräche“? Oder mal Lösungsansätze, bereden der Probleme und dann gemeinsames daran arbeiten ?
 
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Traveler

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Sie hat es zumindest in soweit nicht verstanden, dass ich da alleine nicht mehr herauskomme. Ihrer Schwester ging es im letzten Jahr psychisch wegen der beruflichen Ausbildung auch nicht gut, und schon da ist mir aufgefallen, dass meine Ex hier nicht sehr einfühlsam vorgegangen ist. Sie ist eher der Typ: da muss man sich durchbeißen. Dass ihre jüngere Schwester eine Therapie braucht ist ihr nicht in den Sinn gekommen. Als ich dies als Lösung vorschlug, hat sie erst lange abgewunken, auch wenn sie selbst darunter gelitten hat, dass ihre Schwester in der Zeit sehr stark an ihr geklammert hat. Als ältestes Kind trug sie immer viel Verantwortung und hat im Leben immer „funktioniert“. Sie sagte, dass sie deswegen gerne einen Partner hätte, der sich um sie kümmert. Und dazu war ich dann zuletzt nicht mehr fähig. Ich habe zwar nicht wie ihre Schwester geklammert, im Gegenteil, hab mich eher in mich zurückgezogen. Aber trotzdem denke ich, dass wir beide für meine Ex auch eine Belastung waren.

Natürlich hat meine Ex im laufe der Beziehung Dinge angesprochen, die sie stören. Ein richtiges konstruktives Krisengespräch gab es in dem Sinne aber nicht. Bei den beiden malen als sie den fehlenden Antrag ansprach war sie aber sehr deutlich: Sie will nicht viel länger warten. Deswegen hatte ich das mit der Wohnung angeleiert als ersten Schritt für die gemeinsame Zukunft. Ich dachte das beruhigt die Situation, dem war aber offensichtlich nicht so, insbesondere weil ich mich danach immer schlechter verhalten habe. Ich vermute das war dann irgendwann zu viel, insbesondere während dem letzten Urlaub. Vermutlich hat sie dann Panik bekommen, weil sie sich ausmalte, dass es nicht besser wird, wenn wir erstmal zusammen wohnen. Der anstehende Bezug der neuen Wohnung war dann die letzte Chance die Reißleine zu ziehen.


Und ja, wir haben hier beide nicht lösungsorientiert kommuniziert. Sie sagte mir immer wie sie es sich vorstellt und ich war in vielen Dingen auch sehr starr im Kopf und habe versucht den Kurs zu halten und habe immer beteuert, dass es nach dem Studium besser wird, war aber nicht stark genug mir einzugestehen, dass ich dringend eine Pause einlegen muss. Die Pause nehme ich mir jetzt endlich… auch einfach weil gerade nichts mehr geht, da sie mir von morgens bis abends durch den Kopf geht. Um ehrlich zu sein wird es bei mir gerade schlimmer, vermutlich weil das erste Treffen ansteht.

Ich bin hin und her gerissen wie ich mich beim Treffen verhalten soll. Ich habe viel reflektiert und ich denke, dass ich vieles was schiefgegangen ist jetzt deutlich besser machen kann. Zumal der Höllenjob jetzt Geschichte ist, ich mir die Pause vom Studium gönne und meinen Burnout professionell aufarbeiten werde.

Soll ich offen sein und versuchen ihr meine Situation nochmal zu erklären?
Soll ich mich zumindest entschuldigen für die Trennungsgründe? Oder nur versuchen ihr meine Veränderungen durch Taten und besseres Verhalten zu zeigen. (Die körperlichen Veränderungen sollte sie ja sehen)

Ich kann nicht ganz glauben, dass die Gefühle wirklich komplett weg sind. Hätte sie sonst bei der Trennung geweint und immer wieder den Antrag ins Spiel gebracht? Ich denke sie ist eher enttäuscht und verbittert.
 

Mod Luke

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Hallo Traveler,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Ex-Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Viele Grüße,
Luke aus dem Team.

Ps.: Für alle die ein Ex back anstreben ist Wolfgang's E-book ein "Muß".
 

Mod Luke

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Moin Traveler, jetzt wollte ich dir doch kurz persönlich nochmal meine Einschätzung mitteilen.

Vorab muss ich sagen, dass ich nicht unbedingt bekannt dafür bin, groß um den heißen Brei zu reden, was bedeutet, dass es mir manchmal schwer fällt, hoffnungsvolle Worte zu finden. Das resultiert natürlich auch daraus, dass ich hier schon etliche Geschichten gelesen und begleitet habe, und insbesondere wir Männer es bei einem ExBack deutlich schwerer haben, als eine Frau, die verlassen wurde. Das liegt oftmals darin begründet, dass Frauen sich viel intensiver mit einer Trennung auseinandersetzen, als wir Männer das tun.

Nun aber zu deiner Geschichte...

Grundsätzlich bin ich der Meinung, hast du intuitiv richtig und gut reagiert, indem du in deinem Antwortverhalten deutlich knapper geworden bist. Behalte das ruhig bei. Du musst sie spiegeln, wenn sie sich meldet, und von dir darf gar nichts in ihre Richtung kommen. Außer Organisatorisches. Wenn sie sich meldet, kannst du das hier gerne einstellen und dir bei einer möglichen Antwort helfen lassen.

Aus meiner Sicht besteht deine einzige Chance darin, sie komplett beiseite zu schieben, und wieder zu Kräften zu kommen. Dass du vor ihr auf die Knie gefallen bist, und ihr Blumen geschickt hast, war nicht sonderlich geschickt im Sinne eines EBs, aber wohl auch kein Genickbruch.

Meiner Erfahrung nach ist es bei gescheiterten Beziehungen, in denen die Frau klar und deutlich ihren Kinderwunsch/Hochzeitswunsch äußert, der Mann aber nicht ausm' Knick kommt - aus welchen Gründen auch immer -, so, dass die Frauen dann für sich schlussfolgern, nicht die oberste Priorität bei ihrem Kerl zu haben. Zum anderen suggeriert es eine gewisse Unsicherheit. Somit disqualifizierst du dich mit einer gewissen Geschwindigkeit als passender Lebenspartner an ihrer Seite. Sie hat dafür ja sogar passende Worte gefunden. Und dann ist oftmals das Kind schon in den Brunnen gefallen. Wenn der Partner dann in Stresssituationen noch so seine Mitte verliert, und ausfallend wird, dann wirst erst recht disqualifiziert, gerade dann, wenn die Partnerin ihren Partner so krass beobachtet und abgecheckt. Verstehe mich nicht falsch, es ist kein Vorwurf meinerseits, sondern ich will nur klar machen, wie das zwischen Mann und Frau läuft, damit du dir ein besseres Bild machen kannst.

Also kurzum kann man sagen, hast du dich aus ihrer Sicht als Versorger, Beschützer/Fels in der Brandung, und Vater ihrer Kinder disqualifiziert. Das mal so aus der evolutionsbiologischen Sicht.

Ich finde es ziemlich „schade“, dass sie sich getrennt hat , schwere Zeiten sollte man gemeinsam durchstehen…

Grundsätzlich gebe ich dir recht, und ich finde es auch schade, wie schnell und einfach sich heutzutage getrennt wird. Nur, ist es einfach ein Fakt, dass es ein Überangebot gibt. Wir sind so viele Menschen, auf engstem Raum, in einer Zeit, die so schnelllebig ist, wie noch nie. Was also sollte eine Frau - die Familienwunsch und Hochzeitswunsch hat - bei einem Mann halten, der all das offensichtlich nicht/noch nicht möchte? Das ist leider die bittere Realität für jeden, der betroffen ist. Aus der Sicht der Frau kann ich das aber auch gut nachvollziehen; denn mit Mitte 30 sind einige Mütter schon wieder am Feiern, weil das Kind schon in einem entsprechenden Alter ist, und ab einem gewissen Alter spricht man dann schon von einer Risikoschwangerschaft.

Viele Grüße, und Kopf hoch, Traveler:rambo:
 

Bigbadwolf

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Hmm, gibt es im Endeffekt ein richtig oder falsch?
Ich glaube man sollte einfach in sich selbst reinhorchen und überlegen was sich richtig anfühlen würde?
Bevor du uns die Fragen stellst, solltest du dir selbst die Fragen stellen...
Was denkst du denn wäre für dich derzeit die beste Lösung / Möglichkeit?

Das Leben bleibt eine Überraschung, wie die Situation ausgeht bleibt fraglich,
ich denke immer, dass man am besten damit fährt, wenn man seinem Bauchgefühl folgt.
Ich schätze, wenn man sich selbst gut genug kennt, kann man ungefähr erspüren, was gerade das "beste" wäre.
Ich finde deine Reaktion bisher vollkommen okay und verständlich.
Es ist sicher für jeden von uns eine Kunst sich so auf den Partner einzustellen, dass er sich abgeholt fühlt.

Schwierig wird es zunehmend wenn man mit sich selbst nicht im reinen ist.
Also mein Tipp wäre wirklich, dass du dich vorwiegend erstmal mit dir selbst beschäftigst und da die dinge für dich wieder ins Lot bringst, ich weiß gerade nicht wie weit du damit bist.
Ich selbst habe mir immer gesagt, wenn die Beziehung wirklich sein soll, wird sich das alles auf kurz oder lang wieder ordnen.

naja @Mod Luke, leider leben wir derzeit in einer "wegwerfgesellschaft", klar ist man auch vielleicht in eile oder panisch wenn man als Frau auf die 30 zugeht und hinsichtlich Familienplanung noch nichts passiert ist,
generell finde ich es sogar sehr klug, aus der Perspektive betrachtet, dass eine Frau, bevor sie die Jahre "verschwendet" frühzeitig die Reißleine zieht.
Ich hatte eine Bekannte, die ihre Beziehung nie aufgab, obwohl es wahrscheinlich sinnvoll gewesen wäre, frühzeitig stopp zu sagen.
Nun ja, ab wann ist gehen oder bleiben sinnvoll....?
Ein Frage, die ich mir selbst nur schwer beantworten kann.
Ich kenne viele Verlasser, die sich jahrelang gefragt haben, ob es das richtige war zu gehen.
Man wird es wohl nie vollends kären können.
Dennoch folge ich generell dem Grundsatz, lieber bleiben und reparieren, als wegwerfen, da müssen aber definitiv beide Personen bereit zu sein.
Und ich schätze, wenn das gegeben ist, wird es auch möglich sein.
Leider sind viele Menschen sehr verbohrt und starrsinnig, ich bin selbst so, reflektiere sowas aber im Nachhinein und versuche es weitesgehend abzulegen.
Wenn man so denkt, ist eine funktionierende Beziehung sehr schwer, man muss einfach flexibel im Geiste sein und sich auf sein gegenüber versuchen einzustellen, es ist nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. :smile:
 

Traveler

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Moin Traveler, jetzt wollte ich dir doch kurz persönlich nochmal meine Einschätzung mitteilen.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, hast du intuitiv richtig und gut reagiert, indem du in deinem Antwortverhalten deutlich knapper geworden bist. Behalte das ruhig bei. Du musst sie spiegeln, wenn sie sich meldet, und von dir darf gar nichts in ihre Richtung kommen. Außer Organisatorisches. Wenn sie sich meldet, kannst du das hier gerne einstellen und dir bei einer möglichen Antwort helfen lassen.

Aus meiner Sicht besteht deine einzige Chance darin, sie komplett beiseite zu schieben, und wieder zu Kräften zu kommen. Dass du vor ihr auf die Knie gefallen bist, und ihr Blumen geschickt hast, war nicht sonderlich geschickt im Sinne eines EBs, aber wohl auch kein Genickbruch.

Meiner Erfahrung nach ist es bei gescheiterten Beziehungen, in denen die Frau klar und deutlich ihren Kinderwunsch/Hochzeitswunsch äußert, der Mann aber nicht ausm' Knick kommt - aus welchen Gründen auch immer -, so, dass die Frauen dann für sich schlussfolgern, nicht die oberste Priorität bei ihrem Kerl zu haben.

Das mit dem spiegeln kann ich aber doch nicht unendlich weitertreiben und hoffen, dass sie sich irgendwann besinnt. Wenn ich immer nur antworte aber nie selbst initiative zeige in der Kommunikation, dann nehme ich an, dass sie eher noch die Lust verliert überhaupt zu schreiben.
Habe das jetzt 6 Wochen durchgezogen und stehe vor einem Treffen bei dem ich bewusst neben dem organisatorischem (Ihr Zeug aus meiner Wohnung holen) auch nach einer Aktivität gefragt habe. (Kaffee) Sollte ich das jetzt zurückziehen? Wenn das Problem mangelnde Priorität und Vernachlässigung von meiner Seite war, dann verstehe ich nicht, warum weiter auf Abstand halten irgendetwas bringen soll, außer dass ich einfacher mit der Sache abschließen kann… Aber dann wäre ich nicht hier angemeldet.

Hmm, gibt es im Endeffekt ein richtig oder falsch?
Ich glaube man sollte einfach in sich selbst reinhorchen und überlegen was sich richtig anfühlen würde?
Bevor du uns die Fragen stellst, solltest du dir selbst die Fragen stellen...
Was denkst du denn wäre für dich derzeit die beste Lösung / Möglichkeit?

Das Leben bleibt eine Überraschung, wie die Situation ausgeht bleibt fraglich,
ich denke immer, dass man am besten damit fährt, wenn man seinem Bauchgefühl folgt.
Ich schätze, wenn man sich selbst gut genug kennt, kann man ungefähr erspüren, was gerade das "beste" wäre.
Ich finde deine Reaktion bisher vollkommen okay und verständlich.
Es ist sicher für jeden von uns eine Kunst sich so auf den Partner einzustellen, dass er sich abgeholt fühlt.

Schwierig wird es zunehmend wenn man mit sich selbst nicht im reinen ist.
Also mein Tipp wäre wirklich, dass du dich vorwiegend erstmal mit dir selbst beschäftigst und da die dinge für dich wieder ins Lot bringst, ich weiß gerade nicht wie weit du damit bist.
Ich selbst habe mir immer gesagt, wenn die Beziehung wirklich sein soll, wird sich das alles auf kurz oder lang wieder ordnen.

Für mich wäre die „beste Lösung“, wenn wir uns wieder langsam annähern würden. Ich bin bereit für Familie und Kinder, ich war es eigentlich schon seit langem aber ich wollte und konnte das nicht parallel zum Studium angehen, und dann später erst recht nicht als es mir so schlecht ging. Der Wunsch war von meiner Seite aus definitiv da. Und für mich war es in greifbarer Nähe und ich habe mich sehr darauf gefreut. Zum Zeitpunkt der Trennung war absehbar, dass ich in 7-9 Monaten fertig mit dem Studium gewesen wäre. Währenddessen hätten wir es schon mit der Schwangerschaft probiert und wären nach meinem Abschluss viel gereist, hätten erst im kleinen Geheiratet und dann später eine große Feier gemacht. Bedingung wäre der Antrag gewesen. Wir haben das alle schon grob geplant, deswegen war mir nicht bewusst, wie dringend sie noch auf den Antrag wartete, auch nachdem wir schon die gemeinsame Wohnung in Aussicht hatten.
Jetzt nach der Trennung wäre ich auch bereit die Bachelorarbeit um ein oder zwei Jahre zu verschieben um der Beziehung die oberste priorität einzuräumen. Beruflich habe ich jetzt alleine durch beginn des Studiums erreicht was ich wollte. Aus Sicht der Prüfungsordnung habe ich noch bis 2027 Zeit das Studium zu beenden. Ich bin jetzt also wesentlich kompromissbereiter als vor der Trennung. Erklären könnte ich ihr den Sinneswandel damit, dass ich meinen Burnout jetzt einsehe und entsprechend reflektiert habe in den 7 Wochen.

Das mit dem selbst mit mir ins reine kommen ist so eine Sache… ich weiß aktuell nicht was ich mit meiner neuen Freizeit anfangen soll. In Arbeit kann ich mich aktuell nicht stürzen und sollte das nach dem Burnout auch vermutlich nicht. Freunde und Familie treffen lindert die Leere nur minimal. Reisepartner habe ich jetzt keine mehr, entweder fehlt meinen besten Freunden das Geld oder sie sind gerade frisch Eltern geworden. Ringe seit Wochen mit mir, ob ich alleine Reisen soll. Hätte auch schon ein schönes Ziel für mich entdeckt, aber ich denke dann immer, da würde es meiner Ex auch gefallen… Ich glaube ich könnte es aktuell nicht genießen und habe Angst davor einsam im Hotelzimmer zu sitzen. Gehe ungern auf Fremde zu. Ich bin generell jemand, der zuhause alleine wunderbar zurecht kommt. Aber beim Reisen muss ich das mit einem wichtigen Menschen teilen. Ich merke das schon, wenn ich einfach nur alleine einen Tagesausflug mache.

Intuitiv würde ich jetzt wie folgt vorgehen: Am Freitag treffen und versuchen eine positive Ausstrahlung zu haben. Wenn es hart auf hart kommt bin ich in der Situation normalerweise weniger nervös als davor. Dann mal sehen wie sie sich mir gegenüber verhält. Ich bin mir aber noch unsicher, ob ich die Beziehung oder den Burnout ansprechen soll. Eventuell scherzhaft ansprechen, dass ich mich im Urlaub wegen Corona und dem Flug schon ein wenig zum Affen gemacht hab. Aber dann müsste ich das auch erklären… und dann wären wir beim offenlegen des Burnout. Ist eben die Frage, ob es etwas bringt, wenn sie weiß dass es bei mir ein Ausnahmezustand war.
Eventuell würde auch rauskommen, dass sie doch schon jemanden kennen gelernt hat. Ganz ehrlich, ich hätte da gerne die Gewissheit und könnte in diesem Fall einfacher abschließen.

Zum Thema Kinder und alter der Frau: Jetzt hat sie durch die Trennung ja eigentlich ein noch größeres Problem, denn ein Nachfolger muss erst gefunden werden und bis man für Kinder bereit ist muss eine Beziehung ja schon mal ein paar Jahre bestehen. Ich denke nicht, dass sie jetzt etwas überstürzt. Ihr ist auch sehr wichtig, was die Familie über den Partner denkt und das war bei uns erst eine große Sorge, da diese ihren vorherigen Freund nicht mochten. Aber ich wurde herzlich aufgenommen, da hat alles gepasst. Die Eltern sagten mir immer, dass ich einen spürbar guten Einfluss auf meine Ex habe. Ich war übrigens erst die zweite Beziehung für sie. Ich glaube deswegen nicht, dass sie jetzt den erstbesten Mann nimmt und wahrscheinlich wird sie noch kritischer, da sie nicht noch mehr Zeit verschwenden möchte. Ich mache mir jetzt natürlich auch selbst Vorwürfe, weil sie jetzt noch keine Kinder hat und ich mich schuldig fühlen würde, wenn sie wegen mir keine mehr bekommt, weil ich ihr ihre besten Jahre gestohlen habe.:cry
 

Mod Luke

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(Kaffee) Sollte ich das jetzt zurückziehen?

Musst du nicht, könntest du im Notfall aber. Im Sinne eines ExBacks war's eher ungeschickt, sie zu fragen, ob sie mit dir in ein Restaurant gehen möchte. Aber keine Sorge, den 'Fehler' habe ich damals auch gemacht. In einer besseren Position wärst du jetzt, wenn sie das Treffen initiiert hätte.

Irgendwelche Beziehungsthemen musst du dann versuchen zu vermeiden. Eine Frau catcht du mit deiner Aura, die du ausstrahlst. Also wäre es jetzt wichtig, dass du dich zumindest mental auf das Treffen vorbereitest. Sport hat mir damals auch sehr geholfen. Mein Fehler war damals, dass ich versucht habe, meine Ex mit rationalen Beweggründen wieder einzufangen. Das ist schier unmöglich und ich war in ihren Augen natürlich der größte Lappen und Bittsteller überhaupt. Dafür habe ich maximal Mitleid von ihr bekommen:schuettel:

Groß und stark wirkst du in ihren Augen, wenn du deinen Weg jetzt unbeirrt weiter gehst, und eben auch zu Dingen, die in der Vergangenheit passiert sind, stehst. Auch zu deiner Schwächephase stehst du, wenngleich du dir eingestehen kannst, dass du manchmal nicht du selbst warst. Aber mein Gott - nobody is perfect und niemand ist in der Lage, immer zu 100% souverän und selbstbewusst zu sein. Zu so einer Trennung gehören immer zwei Leute, Traveler.

warum weiter auf Abstand halten irgendetwas bringen soll

Du hältst sie ja nicht auf Abstand, dafür müsste ja deutlich mehr von ihrer Seite kommen. Es geht jetzt darum, Begehrlichkeit zu erwecken. Und begehrlich wirkst du auf deine Ex nicht, wenn du jetzt aktiv um sie kämpfst. Gerne wird das mit den Mechanismen aus dem Kennenlernen verwechselt.

Kurz nochmal meine persönliche Meinung, unabhängig von meiner beratenden Tätigkeit hier im Forum: Von einem Burnout zu sprechen, ohne ärztliche Diagnose (wenn ich nichts überlesen habe), da wäre ich jetzt erstmal etwas zurückhaltender. Insbesondere deiner Ex gegenüber. Und bzgl. der prof. Hilfe, die du dir geholt hast - finde ich super stark von dir! Ehrlich! Mach das aber ausschließlich für dich, und auch das würde ich nicht an die große Glocke hängen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung:)

ich weiß aktuell nicht was ich mit meiner neuen Freizeit anfangen soll.

Vielleicht suchst du dir ein Hobby, was du regelmäßig ausüben kannst. Tennistraining z.B. oder Fußball. Irgendwas, was wöchentlich stattfindet. Hat den positiven Nebeneffekt, dass du neue Kontakte schließt und durch den Sport wirst du wieder selbstbewusster.
 

Bigbadwolf

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Hmm, also worauf ich hinaus wollte ist weniger das ablenken mit Aktivitäten , eher das reflektieren über dich selbst , die Probleme, die du hattest und was sich daraus für Probleme innerhalb der Beziehung ergaben,
ich hatte so herausgelesen, dass die Probleme die entstanden sind innerhalb der Beziehung auf deine seelische Verfassung zurückzuführen waren, also musst du dort auch ansetzen…
Falls ich mich irre korrigiere mich gerne

Ansonsten kann ich sagen, dass eine Frau tatsächlich das Gefühl haben muss der Partner ist stark und belastbar, also da kann ich mich Mod Luke nur anschließen und raten, dich selbst wieder auf ein gutes Level zu heben.

Hast du bereits Ideen was du tun könntest um dich aktiv mit dir selbst zu beschäftigen?

Eine idee meinerseits wäre es, die Gedanken mal allesamt aufzuschreiben ,wenn du weißt was bei dir los war kannst du beim Gespräch vielleicht souveräner agieren…
Ebenso könntest du das Gespräch auch schonmal für dich konstruieren und aufschreiben , das könnte auch für Sicherheit sorgen, natürlich muss es nicht 1 zu 1 so stattfinden :lach:

also deine Ansätze bezüglich des Gespräches finde ich sehr gut, was ich auch sehr gut finde ist, dass du ihre Reaktion beobachten willst.
Überlege dir was dir wichtig wäre anzusprechen , da kannst du wirklich nichts falsch machen, wenn es dir wichtig ist die Beziehung anzusprechen finde ich das ok, ein Gespräch darüber heißt ja erstmal nur das du Informationen haben möchtest bzw. Das Interesse besteht es aufzuklären….
 
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Traveler

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Erstmal vielen Dank an euch beide, Luke und Bigbadwolf. Ich finde es wirklich rührend, wie ihr einem fremden Neuling direkt so umfangreiches Feedback gebt. Ich hoffe ich kann das anderen Usern irgendwann zurückgeben. :herz:

Groß und stark wirkst du in ihren Augen, wenn du deinen Weg jetzt unbeirrt weiter gehst, und eben auch zu Dingen, die in der Vergangenheit passiert sind, stehst. Auch zu deiner Schwächephase stehst du, wenngleich du dir eingestehen kannst, dass du manchmal nicht du selbst warst. Aber mein Gott - nobody is perfect und niemand ist in der Lage, immer zu 100% souverän und selbstbewusst zu sein. Zu so einer Trennung gehören immer zwei Leute, Traveler.

Kannst du etwas erläutern was du mit „zu meiner Schwächephase zu stehen“ genau meinst? Ich habe mir die Schwäche zumindest eingestanden. Während der Beziehung wollte ich es nicht wahrhaben.


Du hältst sie ja nicht auf Abstand, dafür müsste ja deutlich mehr von ihrer Seite kommen. Es geht jetzt darum, Begehrlichkeit zu erwecken. Und begehrlich wirkst du auf deine Ex nicht, wenn du jetzt aktiv um sie kämpfst. Gerne wird das mit den Mechanismen aus dem Kennenlernen verwechselt.

Das ist ein wichtiger Punkt. Fehlende Begehrlichkeit ist nach meinem Schwächeausfall sicherlich auch ein großer Faktor. Gleichzeitig sehe ich aber auch viele Aspekte des Trennungstyp 2 aus der Beschreibung auf der Hauptseite. Meine Ex sagte mir bei der Trennung, dass wir verschiedenes wollen und deswegen nicht kompatibel sind. Dass ich eigentlich gar nicht so gerne Reise wie sie und ich wohl erst recht keine Lust auf abenteuerliche reisen habe, was sie vor den Kindern noch unbedingt ausleben wollte. Ich hab da ja nur wegen dem Studium und meiner Überbelastung gebremst. Wir wollten das gleiche, aber für mich kam irgendwie erst die „Pflicht“.
Vielleicht sollte ich das mit dem Solo Abenteururlaub doch durchziehen. Damit könnte ich ja beweisen, dass ich ihr Hobby ja wirklich teile und sie „überraschen“. Eigentlich möchte ich es ja sowieso für mich, da ich am liebsten nicht abhängig wäre von anderen und man alleine reisen ja vielleicht lernen kann.



Kurz nochmal meine persönliche Meinung, unabhängig von meiner beratenden Tätigkeit hier im Forum: Von einem Burnout zu sprechen, ohne ärztliche Diagnose (wenn ich nichts überlesen habe), da wäre ich jetzt erstmal etwas zurückhaltender. Insbesondere deiner Ex gegenüber. Und bzgl. der prof. Hilfe, die du dir geholt hast - finde ich super stark von dir! Ehrlich! Mach das aber ausschließlich für dich, und auch das würde ich nicht an die große Glocke hängen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung:)

Ja, du hast absolut Recht, ohne Diagnose darf ich eigentlich nicht davon sprechen. Basierend auf den üblichen Symptomen und meiner Internetrecherche würde ich es zumindest sehr stark vermuten. Ich bin sehr gespannt auf den Termin. Ich danke dir!
Das mit dem an die große Glocke hängen bezieht sich auf wen genau? Ex oder Arbeitgeber/Kollegen?


Vielleicht suchst du dir ein Hobby, was du regelmäßig ausüben kannst. Tennistraining z.B. oder Fußball. Irgendwas, was wöchentlich stattfindet. Hat den positiven Nebeneffekt, dass du neue Kontakte schließt und durch den Sport wirst du wieder selbstbewusster.

Mir hat Sport leider nie viel bedeutet, egal was ich ausprobiert habe. Aktuell mache ich seit 5 Wochen täglich 20-40 Minuten eine workout Routine, aber da ist man natürlich alleine. Immerhin habe ich es zu einem Teil meines neuen Alltags gemacht. Da Sport nie so eine Rolle in meinem Leben gespielt hat, fühle ich mich im vergleich zu anderen immer etwas im Rückstand und praktiziere den Sport nicht mehr gerne in der Öffentlichkeit. Zumindest für Wandern habe ich Bekanntschaften und Freunde, die ich aktuell versuche zu re-aktivieren. Das letzte Semester ist jetzt 9 Tage vorbei, aber bisher konnte ich mich noch nicht aufraffen alte und neue Kontakte zu knüpfen. Fühle mich aktuell ja nicht mal in der Anwesenheit bestehender Freunde wirklich glücklich. Aktuell genieße ich es noch am ehesten im Garten meiner Eltern ein Buch zu lesen. Ist mir wichtig, weil ich in den letzten Jahren durch Stress und das schnelllebige Internet verlernt habe lange Texte zu lesen. Aber es kommt langsam wieder…


Hmm, also worauf ich hinaus wollte ist weniger das ablenken mit Aktivitäten , eher das reflektieren über dich selbst , die Probleme, die du hattest und was sich daraus für Probleme innerhalb der Beziehung ergaben,
ich hatte so herausgelesen, dass die Probleme die entstanden sind innerhalb der Beziehung auf deine seelische Verfassung zurückzuführen waren, also musst du dort auch ansetzen…
Falls ich mich irre korrigiere mich gerne

Absolut korrekt, zumindest laut meiner Einschätzung.


Eine idee meinerseits wäre es, die Gedanken mal allesamt aufzuschreiben ,wenn du weißt was bei dir los war kannst du beim Gespräch vielleicht souveräner agieren…
Ebenso könntest du das Gespräch auch schonmal für dich konstruieren und aufschreiben , das könnte auch für Sicherheit sorgen, natürlich muss es nicht 1 zu 1 so stattfinden :lach:

Das habe ich sogar schon lange gemacht und führe das weiter. Habe mir viele Gedanken gemacht, reflektiert und das auf etliche Seiten (digitales) Papier gebracht. Darunter ist zum Beispiel ein Brief, den ich meiner Ex geschrieben, aber natürlich nie versendet habe. :zwinkern: Aber es half meine Gedanken zu ordnen. Es beruhigt aber auch die Seele, genauso wie das schreiben hier. Bin ja eigentlich ein Lösungsorientierter Mensch und arbeite Dinge gerne auf, zumindest wenn ich nicht gerade durch andere Einflüsse überlastet bin. Das hat mir meine Ex in den ersten Jahren der Beziehung auch immer lobend hervorgehoben.
Habe noch viel mehr aufgeschrieben:
- Eine Liste mit dingen, die ich an mir verbessern muss
- detaillierte Handlungsanweisungen für alle möglichen Situationen mit Beispielen und wie ich es besser machen kann und wie ich in solchen Momenten gescheitert bin
- Dinge, die sie immer mit mir machen wollte, ich sie aber immer vertröstet habe
- eine Auflistung aller dinge, für die ich mich entschuldigen möchte
- Gesprächsthemen für das erste treffen
- eine knappe Erklärung meiner Situation, falls das mal angesprochen werden sollte (im prinzip die gekürzte Version des Briefes)
- eine Liste aller Dinge die ich an ihr Liebe (Frauen fragen sowas ja mal gerne…)

Von daher würde ich sagen, dass ich soweit möglich die Probleme in der Beziehung konstruktiv aufgearbeitet habe und im Ernstfall bereit dazu wäre es deutlich besser zu machen. Wäre dann meine „Betriebsanleitung“ die ich immer mal wieder hervorholen würde um zu verhindern, dass ich wieder in alte Muster verfalle.



Was mir gerade noch eingefallen ist: In machen Punkten war ich immer recht stur. Ein Beispiel was sich jetzt doof anhört… Ich habe in der Beziehung immer die Tür zur Toilette verschlossen, was meine Freundin sehr komisch fand. Wir haben ernsthaft Jahrelang über solche Kleinigkeiten diskutiert. Auch hier stellte sie immer die Frage: „Machst du das auch so wenn du Kinder hast? Das geht nicht mit Kindern!“ Sie hat so Kleinigkeiten immer auf das Thema Kinder projeziert, was ich aber nicht logisch fand. (genauso wie der umgang mit Erklältungen) Kinder sind einfach was anderes, das ist mir absolut klar… Aber ich hab trotzdem auf den Standpunkt gepocht, dass bei mir die Tür zur Toilette abgeschlossen bleibt. Am Anfang hatte ich da tatsächlich Probleme mit, aber irgendwann wäre es mir eigentlich egal gewesen. Wir waren uns ja schon unglaublich nahe. Aber aus irgendeinem Grund musste ich diesen Punkt trotzdem bis zu Ende verteidigen… Ich frage mich selbst warum. Vermutlich für mich ein Machtspiel, für sie ein Anzeichen von mangelnder Nähe.
 

Mod Luke

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Kannst du etwas erläutern was du mit „zu meiner Schwächephase zu stehen“ genau meinst?

Naja, dass du dir im Klaren darüber bist, dass du diese Schwächephase hattest (die Gründe sind dir ja bekannt, und du kannst sie benennen), und in dieser Zeit eben nicht in der Lage warst, deiner Freundin das zu bieten, was sie von dir erwartet hat. Letztlich hast du dich dazu entschieden, einen Tapetenwechsel einzuleiten - in dem Wissen, was es dir abverlangen wird - und dafür musst du dann auch sämtliche Konsequenzen tragen. 'Bettelst' du jetzt um Verständnis für dich, bzw. erklärst dich, wirkst du in ihren Augen gleich wieder schwach, weil du offensichtlich nicht die Konsequenz für deine Entscheidung tragen kannst. Das ist das, was bei ihr dann letztlich ankommt. Vermutlich eher unterbewusst, auch wenn sie dir rein rational zustimmen würde, und Verständnis aufbringt.

Eigentlich möchte ich es ja sowieso für mich, da ich am liebsten nicht abhängig wäre von anderen und man alleine reisen ja vielleicht lernen kann.

Sehr gut:prost: Schreib dir diesen Satz am besten auf einen Zettel und klebe ihn dir an den Kühlschrank oder Badezimmerspiegel.

Wir wollten das gleiche, aber für mich kam irgendwie erst die „Pflicht“.

Jo, und sie ist halt eher die Abenteurerin. Aus ihrer Sicht ja auch verständlich, weil sie berufl. offensichtlich so gut aufgestellt ist, dass sie sich jetzt ganz ihrem Vergnügen widmen kann. So weit warst du eben noch nicht. Wie gesagt - deine Entscheidung. Und für dich genau die richtige Entscheidung. Hört sich jetzt blöd an, aber Frauen kommen und gehen, Traveler. Du hast eine Entscheidung für dich und deine Zukunft getroffen. In ein paar Monaten/Jahren wirst du sehr stolz darauf sein, diese Entscheidung getroffen zu haben. Du kannst wirklich stolz auf dich sein, das will ich dir sagen.

Das mit dem an die große Glocke hängen bezieht sich auf wen genau? Ex oder Arbeitgeber/Kollegen?

Auf die Ex. Wie gesagt, spreche ich da aus eigener Erfahrung:blush:

Aktuell genieße ich es noch am ehesten im Garten meiner Eltern ein Buch zu lesen.

Alles kommt mit seiner Zeit. Wenn dir das gut tut, mach es weiter so. Hauptsache du findest etwas, was du gerne tust, und wenn du darin noch einen Mehrwert siehst - umso besser:)

Ich war kurz nach der Trennung auch ein krasser Trauerkloß und habe mich hier viel im Forum aufgehalten, denn unter Menschen fühlte ich mich anfänglich auch noch unwohl. Ich brauchte es auch, zu lernen, alleine zu sein. Das tat scheiße weh, und mir gings teilweise miserabel, aber ich habe es mit eisernen Willen durchgezogen und viel über mich gelernt. Mir hat es auch bei der Trennungsverarbeitung geholfen. Irgendwann habe ich mich dann gezwungen, Einladungen endlich wahrzunehmen, alte Kontakte wieder aufleben zu lassen, und meinen gottverdammten Hintern wieder ins Leben zu kriegen. Denn als verbitterter, einsamer, sich selbst-bemitleidender-Trauerkloß wollte ich nicht enden:lach:

Wenn du gerne liest, empfehle ich dir "Der Weg des wahren Mannes" zu lesen. Das Buch hat mir sehr viel Verständnis für die Mechanismen gebracht, es war aber auch hilfreich, um meine Situation besser zu checken.

Vermutlich für mich ein Machtspiel, für sie ein Anzeichen von mangelnder Nähe.

Das halte ich für Blödsinn. Es ist nun mal ein sehr intimer Moment, den ich ebenfalls nicht mit meiner Verlobten teile. Sie übrigens auch nicht mit mir, was ich sehr begrüße. Also ehrlich, Traveler, wenn du gerade auf dem Donnerbalken sitzt, deine Ruhe haben willst, dann hast doch kein Bock, dass parallel deine Freundin mit dir quatscht, oder dir dabei zusieht:schuettel: Da kann ich dich voll und ganz verstehen, und das hat sie einfach so zu akzeptieren. Was sie da jetzt auf noch nicht vorhandene Kinder projiziert, finde ich von ihr äußerst absurd. Das ist doch ein ganz anderes Thema. Also so ein Unfug...:schuettel:

Findest du es denkbar, dass sie diese Kindersache als einen rationalen Grund für eine Trennung herangezogen hat? Sie spricht ja auch von mangelnden Gefühlen, und es liegt in der Natur des Menschen dafür rationale Gründe zu suchen, die es gar nicht wirklich gibt. Romantische Gefühle verbrauchen sich mit der Zeit halt einfach. Das ist Naturgesetz sozusagen.
 

Bigbadwolf

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Das ist nett das du dich bedankst:smile:
Liebend gerne, es tut auch mir gut über solche Themen in den Austausch zu gehen.

Also was du aufschreibst bezüglich Reflektion , aufarbeiten der Beziehung finde ich sehr löblich.
Da bist du sicherlich schon sehr weit , zumindest hast du da konkrete Ideen im Kopf und auch schon was gemacht.
Respekt dafür !

Am besten ist natürlich man fragt die Person also in dem Fall deine Freundin ob deine Einschätzung weshalb die Beziehung gescheitert ist stimmig ist mit ihrer Denke.

Ja… warum sind solche Kleinigkeiten so wichtig ? wichtiger als Frieden innerhalb der Beziehung ?
Eigentlich doof, also dahingehend wäre es sicherlich für deine Freundin schöner gewesen etwas lockerer zu sein.
Dieser feste Ablauf: Wohnung - Antrag….
Muss das wirklich so sein?
Ich kann es an der Stelle auch nur schwer nachvollziehen , weshalb dir das scheinbar so „wichtig” war, deine Freundin hat sich das sicherlich auch gedacht - wozu eigentlich ?

manchmal hat man unlogische starre Ideen im Kopf , ich denke das kennt jeder gut , sich dessen bewusst zu werden ist auch manchmal nen langer Weg …

nun ja so aus fraulicher Sicht gesprochen verstehe ich deine Freundin da total, wir checken natürlich den potentiellen Vater unserer Kinder aus, Erfüllt er dies und jenes , da hat Frau sicher individuelle Vorstellungen , aber ich kenne das ebenso , man guckt eben sich das Verhalten an und hat dann natürlich „Sorge“ ob das so das richtige Verhalten gegenüber Kindern ist…
Der Mann soll halt ein guter Vater, Ernährer und Beschützer sein …
Und wegen der Sicherheit , guckt man natürlich im Vorfeld, ob das klappen könnte.
Eine kaputte Familie wünscht sich ja indem Sinne auch niemand.
Wahrscheinlich ist es hart aber ein Mann muss sicherlich auch abliefern , sonst hat die Frau Ängste , sorgen, ein mangelndes Sicherheitsgefühl…


Ja und generell, das du quasi das Studium zügig durchziehen wolltest hätte sie eigentlich eher positiv sehen sollen,
an der Stelle muss Frau auch mal zurückstecken können, sowas sollte man sich bewusst machen, gewisse Situationen führen eben dazu, dass die Beziehung mal auf der Strecke bleiben muss , das sollte natürlich nicht ewig so laufen, aber nen gewissen Zeitraum über muss eine Beziehung das aushalten denke ich.
An der Stelle finde ich hast du vernünftig gehandelt meiner Meinung nach.

Alleine reisen wäre auf jeden Fall selbstbewusst und das sollte man als gestandener Mann auch schaffen denke ich ^^
 
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Bigbadwolf

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Haha @Mod Luke , also das mit dem Toi Gang sehe ich total anders, ich habe diese mangelnde Offenheit bei Partnern gehasst , ich kann die Freundin von traveler verstehen an der Stelle :D
Zumindest war sowas für mich tatsächlich ein Zeichen mangelnder Nähe , ich denke so: wenn man eine Partnerschaft hat sollte man ALLES teilen können , ich sag nicht , dass es richtig ist , bloß ich hab’s halt immer so gedeutet als könne er sich nicht voll und ganz öffnen & habs dann sogar als mangelnde Liebe gedeutet, vllt echt etwas bescheuert , keine Ahnung ^^

& das finde ich interessant, für uns Frauen ist das völlig logisch das auf Kinder zu beziehen, ja das Verhalten des Mannes wird analysiert und eben abgeglichen mit der Frage : ist so jemand der dies und jenes macht ein guter Vater … für mich so gar nicht absurd , eher ein ausloten
 
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Traveler

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Nochmal wegen dem Toilettengang... Es ging hier nur um das "kleine Geschäft". Es störte sie, dass sie dafür zb. nicht ins Bad durfte, wenn ich gerade unter der Dusche stand. Beim "großen Geschäft" waren wir uns einig, dass da die Tür zu bleibt. Interessant wie hier die Meinungen auseinander gehen. Aber ich sehe dass @Bidbadwolf hier genau wie meine Ex tickt und mir bestätigt, was ich nach der Trennung schon reflektiert habe. Umso mehr ärgere ich mich um diese sinnlosen Grabenkämpfe. Man soll sich ja nicht selbst in einer Beziehung verleugnen und verbiegen, aber wenn es schon keine größeren Meinungsverschiedenheiten gibt, dann sucht man (bzw ich) wohl auch in so Kleinigkeiten das Haar in der Suppe und versucht auf sein "Recht" zu bestehen. Wie gesagt, rückblickend wäre das mit der Toilette nach einem Jahr Beziehung eigentlich egal gewesen, wenn ich damals ehrlich zu mir gewesen wäre. Ein anderer Kampf war das Thema Trinkgeld im Restaurant. Da war ich ihr am Anfang der Beziehung ihrer Meinung nach immer zu großzügig, was ebenfalls zu kleineren Streitigkeiten geführt hat, weil ich es genau so weiter machen wollte wie ich es gewohnt war. Immerhin habe ich hier im Laufe der Jahre gemerkt, dass es vielleicht besser ist mal nachzugeben. Denn meiner Meinung nach (wenn ich in Ruhe darüber nachdenke) sind solche kleinen Differenzen Luxusprobleme und keinen Streit wert. :headshake:


Ich danke euch, dass ihr mir sagt, dass ich wegen dem Studium stolz auf mich sein kann und es die richtige Entscheidung war. Bin auch tatsächlich sehr Stolz auf mich, dass ich mit Anfang 30 da auch nochmal die Kurve bekommen habe. Ich bereue das Studium jetzt auch nicht, trotz der Trennung. Was ich zutiefst bereue, ist die Tatsache, dass ich mir nicht mal ein oder zwei Urlaubssemester gegönnt habe um die Beziehung zu reparieren. Das wäre alles kein wirkliches Problem gewesen. Es hätte also nicht zwangsläufig auf "Entweder Beziehung, oder Studium" hinauslaufen müssen! Mein Verhalten war also eher nicht "vernünftig". Es war eher vom eigenen Ego getrieben. Man will ja nicht als "Ewigstudent" gebrandmarkt werden.


Naja, dass du dir im Klaren darüber bist, dass du diese Schwächephase hattest (die Gründe sind dir ja bekannt, und du kannst sie benennen), und in dieser Zeit eben nicht in der Lage warst, deiner Freundin das zu bieten, was sie von dir erwartet hat. Letztlich hast du dich dazu entschieden, einen Tapetenwechsel einzuleiten - in dem Wissen, was es dir abverlangen wird - und dafür musst du dann auch sämtliche Konsequenzen tragen. 'Bettelst' du jetzt um Verständnis für dich, bzw. erklärst dich, wirkst du in ihren Augen gleich wieder schwach, weil du offensichtlich nicht die Konsequenz für deine Entscheidung tragen kannst. Das ist das, was bei ihr dann letztlich ankommt. Vermutlich eher unterbewusst, auch wenn sie dir rein rational zustimmen würde, und Verständnis aufbringt.

[...]
Auf die Ex. Wie gesagt, spreche ich da aus eigener Erfahrung:blush:

Ich will ja nicht um Verständnis betteln, aber ich will auch für Klarheit sorgen. Was ist schlimmer für ein Ex-Zurück? Dass sie erkennt, dass ich einen einmaligen Ausnahmezustand in meinem Leben hatte, wodurch meine Psyche und Persönlichkeit gelitten hat? Oder dass sie denkt, dass ich es eigentlich nie ernst gemeint habe mit der Kinderplanung?
Was genau war deine Erfahrung mit dem Burnout und der Beziehung? Wie hat der offene Umgang damit zu Problemen geführt?
Ich halte es für Vernünftig hier offen zu sein. Die Frage ist nur wie ich das Anstelle. Klar: Vor ihr zu weinen, jammern und zu sagen, dass ich nichts für kann weil der böse (vermeintliche) Burnout schuld ist würde nichts bringen. Aber irgendwann muss man das doch zusammen aufarbeiten, damit die Ex erkennt, woran es gelegen hat und ich mich jetzt selbst besser verstehe um daran nachhaltig zu arbeiten.

Wie wäre denn deine langfristige Strategie,@Mod Luke?


Generell muss ich sagen, dass ich starke Zweifel habe, ob "klassische" Taktiken bezogen auf Frau-Mann-Dynamiken bei meiner Ex funktionieren. Sie ist nicht mit mir zusammen gekommen, weil ich früher das große Alpha-Männchen gewesen wäre. Ganz im Gegenteil. Emotionale stärke, Gelassenheit, Kommunikationsbereitschaft, Offenheit, Konfliktfähigkeit, Sensibilität, gemeinsame Interessen und die gute Beziehung zu ihren Freunden und ihrer Famillie waren immer die Dinge, die sie in den ersten Jahren an mir geschätzt hat.
Unnahbarkeit um Interesse und Begehrlichkeit zu wecken könnte nach hinten losgehen... So sind wir ursprünglich nicht zusammen gekommen und ich glaube so würden wir auch keine Zukunft haben. Allzu dominantes verhalten oder selbst neckische Scherze ihr gegenüber haben eigentlich immer ihre Gefühle verletzt, bis hin zu tränen. Sie steht überhaupt nicht auf "Badboy" verhalten, sie möchte einen Gentleman. Also genau anders, als es im Artikel über den Mann-Frau-Konflikt geschrieben steht. Die Probleme haben erst angefangen, als ich eben nicht mehr der Gentleman war. Die ideale männliche stärke ist für sie eine fürsorgliche Stärke.
Ich bin absolut kein typischer Mann und sie ist auch untypisch für eine (deutsche) Frau. Besonders wichtig ist hier auch zu erwähnen, dass sie zwar in Deutschland geboren ist, ihre sehr große Familie aber nicht aus Europa kommt. Was ich bei ihren Verwandten beobachten konnte, war die Tatsache, dass fast alle langjährige und stabile Beziehungen haben. Ein schneller Partnerwechsel ist da unüblich! Sie kommt also definitiv nicht aus einer "Wegwerfgesellschaft". Wie gesagt, ihrer Schwester gelang es vor kurzem wieder mit ihrem Ex zusammen zu kommen.


Die grobe Strategie die ich mir für mich jetzt festgelegt habe:
- Erstmal treffen und fragen, wie es ihr so ergangen ist in den letzten 7 Wochen. Dabei würde ich mich neutral-freundschaftlich verhalten.
- freundschaftlichen Kontakt halten um weitere Treffen zu ermöglichen, um zu zeigen, dass ich mich ändern kann
- anfangen über die Beziehung reden, wenn es sich "richtig" anfühlt. (Sie darf nicht zu distanziert sein.) Also eventuell nicht beim ersten Treffen. Als erstes nicht rechtfertigen sondern explizit für eine Reihe von Punkten entschuldigen, ohne dabei um Vergebung zu bitten. Dadurch sollte ihr bewusst werden, dass ich dieses mal wirklich "zugehört" habe...
 

Mod Luke

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aber ich will auch für Klarheit sorgen.

Wozu?

Versetz dich mal in ihre Lage, wie das bei ihr ankommen würde.

Aber irgendwann muss man das doch zusammen aufarbeiten

Nein, was hat sie damit zu tun? Du solltest das aufarbeiten. Für dich. Nicht für euch und auch nicht für sie.

Wie wäre denn deine langfristige Strategie

Ruhe reinbringen sobald alles Organisatorisches erledigt ist > abwarten was die Zeit bringt > möglicherweise nach einer Zeit 'nen Pling schicken.

Generell muss ich sagen, dass ich starke Zweifel habe, ob "klassische" Taktiken bezogen auf Frau-Mann-Dynamiken bei meiner Ex funktionieren.

Das liest man hier häufig, und oftmals ist es als Rechtfertigung des Verlassenen gedacht, um die Strategie aufzuweichen. Letztlich musst du es machen, wie du willst, denn es ist ja deine Geschichte. Wir können dich hier strategisch begleiten, und dadurch versuchen das Beste aus deiner Geschichte herauszuholen. Erfahrungen und geballte Kompetenz bei den Beratern inklusive.

Your choice:)

Wie gesagt, ihrer Schwester gelang es vor kurzem wieder mit ihrem Ex zusammen zu kommen.

Wie Anfangs erwähnt, ist ein ExBack für eine Frau, die verlassen wurde, um ein vielfaches leichter.

Die grobe Strategie die ich mir für mich jetzt festgelegt habe:

Mach das so, wenn du dich damit wohl fühlst, und für dich der beste Weg ist. Es bringt nichts, dir eine Strategie überzustülpen, mit der du dich absolut nicht identifizieren kannst.

Nur, sei dir bewusst, dass der Schuss gewaltig nach hinten losgehen kann. Bedenke bei deiner zurecht gelegten Strategie ihre Worte, aber auch die Worte der Schwester(?). Du setzt alles auf eine Karte, und ziehst komplett blank damit. Im schlimmsten Fall kriegst du sie nicht wieder, dein Selbstbewusstsein ist komplett im Keller und du verstehst die Welt nicht mehr, weil du doch alles gemacht und getan hast.

Ich, für mich, würde mich nie wieder in meinem Leben einer Frau, die mich verlassen hat, so krass offenbaren. Am Ende hab ich meiner Ex ihr scheiß Ego damit gepusht und sie hat mir den Mittelfinger ins Gesicht gehalten.
 

Mod Luke

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Traveler, sonst vereinbare doch mit Wolfgang mal einen Telefontermin, und dann erarbeitet ihr gemeinsam eine Strategie. Übers Telefon ist das leichter transportierbar, und es beruhigt immer sehr, mit Wolfgang zu sprechen:smile:
 

Traveler

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Wozu?
Versetz dich mal in ihre Lage, wie das bei ihr ankommen würde.

Wenn die eine Ex von mir, welche mich wegen ihrem Studium damals vernachlässigt hatte, ihre Situation besser erklärt hätte, dann hätte ich das äusserst positiv aufgenommen. Bei der Dame war damals auch einiges psychisch im argen, das habe ich auch erst Jahre später verstanden.

Nein, was hat sie damit zu tun? Du solltest das aufarbeiten. Für dich. Nicht für euch und auch nicht für sie.

Bezogen auf die Beziehung. Man muss ja irgendwann mal (wenn die Zeichen wieder auf Annäherung stehen) besprechen, was denn schief gelaufen ist und wie man es besser machen kann. Sonst müssen ja beide Partner davon ausgehen, dass die alten Probleme sich wiederholen.
Die eigenen psychischen Probleme muss ich natürlich selbst aufarbeiten, das ist klar.

Ruhe reinbringen sobald alles Organisatorisches erledigt ist > abwarten was die Zeit bringt > möglicherweise nach einer Zeit 'nen Pling schicken.

Also nochmal Kontaktsperre? Da sie sich zwischendurch immer mal gemeldet hat, wird sie vermutlich bei der zweiten Kontaktsperre sich auch melden. Weiss nicht ob das Zielführend ist. Aber ja, werde es zumindest weiterhin langsam angehen.


Das liest man hier häufig, und oftmals ist es als Rechtfertigung des Verlassenen gedacht, um die Strategie aufzuweichen. Letztlich musst du es machen, wie du willst, denn es ist ja deine Geschichte. Wir können dich hier strategisch begleiten, und dadurch versuchen das Beste aus deiner Geschichte herauszuholen. Erfahrungen und geballte Kompetenz bei den Beratern inklusive.

Your choice:)

Ja, und damit hadere ich eben. Kann sein, dass ich mir selbst was vormache. Oft hat es mir einiges gebracht mich nicht an "Regeln" oder allgemeine Ratschläge zu halten, aber genauso oft hat es sich gerächt. Hinterher ist man schlauer. :prost:


Wie Anfangs erwähnt, ist ein ExBack für eine Frau, die verlassen wurde, um ein vielfaches leichter.
Sie hatte ihn verlassen. Allerdings war sie in dem Fall diejenige, die durch Ausbildung überfordert war und hat sich getrennt, als es ihr deswegen nicht gut ging.


Ich, für mich, würde mich nie wieder in meinem Leben einer Frau, die mich verlassen hat, so krass offenbaren. Am Ende hab ich meiner Ex ihr scheiß Ego damit gepusht und sie hat mir den Mittelfinger ins Gesicht gehalten.

Mit einer solchen Frau war ich zumindest als Erwachsener noch nie zusammen. Wirklich unfair behandelt wurde ich bislang noch nicht nach einer Trennung. Vielleicht bin ich da noch nicht so gebrannt wie du.


Traveler, sonst vereinbare doch mit Wolfgang mal einen Telefontermin, und dann erarbeitet ihr gemeinsam eine Strategie. Übers Telefon ist das leichter transportierbar, und es beruhigt immer sehr, mit Wolfgang zu sprechen:smile:

Danke, ich denke das werde ich tatsächlich mal machen, aber erstmal das Treffen abwarten.



Morgen steht ja das Treffen an. Eigentlich sollte es ja Kaffee werden, aber jetzt hat meine Ex für uns einen Tisch in unserem alten Lieblingsrestaurant reserviert. Das hat mich jetzt etwas verwundert, da ich selbst nicht auf die Idee gekommen wäre einen solch emotional belasteten Ort auszusuchen.

Habe mittlerweile mit mehreren Frauen gesprochen, wie ich mich zu verhalten habe. Eigentlich haben alle gesagt, dass ich beim ersten Treffen zumindest kurz die Beziehung ansprechen soll. Kurz entschuldigen, Verständnis zeigen für die Trennung und sogar sagen, dass ich noch Interesse habe. :nanu:
 

Ray

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Habe mittlerweile mit mehreren Frauen gesprochen, wie ich mich zu verhalten habe. Eigentlich haben alle gesagt, dass ich beim ersten Treffen zumindest kurz die Beziehung ansprechen soll. Kurz entschuldigen, Verständnis zeigen für die Trennung und
Hi Traveler,

Ich würde die Beziehung nicht von dir aus ansprechen. Wenn sie die anspricht, ok. Dann kannst du da kurz drauf eingehen. Aber relativ unberührt wenn irgendwie möglich. Darüber hinaus würde ich dir davon abraten ihr mitzuteilen, dass du noch Interesse hast. Das nimmt ihr den ganzen Druck und die vielleicht offenen Fragen, wie es um deine Gefühle steht.

Mein Tipp: Vertrau auf Luke. Er (Sorry für die 3. Person Luke) hat richtig viel Erfahrung. Noch besser: Versuch vor dem Treffen ein Telefonat mit Wolfgang zu bekommen. Dann wärst du auf den Punkt für das Treffen vorbereitet.
 

Mod Luke

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dann hätte ich das äusserst positiv aufgenommen

Von sich auf andere zu schließen, hat so manchem schon so manches graues Haar gekostet.

Hättest du es nicht schöner gefunden, einfach Verständnis für deine Situation zu bekommen, als dich - nachdem(!) die Trennung ausgesprochen und vollzogen ist - zu rechtfertigen/zu erklären?

Man muss ja irgendwann mal (wenn die Zeichen wieder auf Annäherung stehen) besprechen

Damit wird in aller Regel direkt wieder die Abwärtsspirale in Gang gesetzt. Im besten Falle lernt man sich als Paar neu kennen, soweit dies eben möglich ist.

Findest du denn, dass die Zeichen bei euch auf Annäherung stehen? Vielleicht kannst du mal euren letzten Chat hier einstellen, sodass wir uns ein besseres Bild machen können.

Also nochmal Kontaktsperre?

Es hat doch nie so wirklich eine Kontaktsperre stattgefunden, sonst wäre es zu dem morgigen Treffen doch gar nicht gekommen, welches du initiiert hast. Und Kontaktsperre bedeutet nicht, dass auf gar nichts reagiert wird, was von der Ex kommt. Kontaktsperre bedeutet, dass du dich nicht aktiv bei deiner Ex meldest, und wenn sie sich meldet, wird behutsam die Motivation herausgefunden, und die Ex wird gespiegelt.

Mit einer solchen Frau war ich zumindest als Erwachsener noch nie zusammen

:::

Das ist doch ein ganz natürlicher, unterbewusster Prozess, Traveler, den ich da beschrieben habe:schuettel:

Eigentlich sollte es ja Kaffee werden, aber jetzt hat meine Ex für uns einen Tisch in unserem alten Lieblingsrestaurant reserviert.

Wie kam es jetzt dazu? Das ist schon eine wichtige Info, und wäre schön, wenn du darauf explizierter eingehen könntest. Oder du stellst hier wie gesagt den Chatverlauf ein.

Kurz entschuldigen, Verständnis zeigen für die Trennung und sogar sagen, dass ich noch Interesse habe. :nanu:

Die Frauen, mit denen du gesprochen hast, meinen es nur gut mit dir, haben aber keinen blassen Schimmer von einer ExBack-Strategie. Oftmals ist das die eigene romantische Vorstellung. Ein ExBack ist aber alles andere als romantisch.

Solltest du dein Interesse an deiner Ex bekunden, ist das der sichere Todesstoß deines ExBack-Versuchs. Aber, dazu habe ich hier ja schon ausreichend geschrieben.


:Kuss:

Und ja, Ray hat Recht - telefoniere besser heute noch mit Wolfgang. Ich sehe Potential in deiner Geschichte, Traveler. Allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass du Alleingänge starten wirst, die dir möglicherweise am Ende dein ExBack kosten. Ist nicht böse gemeint, sondern einfach mein Gefühl.
 

Traveler

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Ich danke euch für euer Feedback. Erstmal nur kurzes update von mir, da ich auf dem Sprung bin:



Und ja, Ray hat Recht - telefoniere besser heute noch mit Wolfgang. Ich sehe Potential in deiner Geschichte, Traveler. Allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass du Alleingänge starten wirst, die dir möglicherweise am Ende dein ExBack kosten. Ist nicht böse gemeint, sondern einfach mein Gefühl.

Das Treffen war heute. Ist Wolfgang denn so kurzfristig Verfügbar für ein Coaching? Hab jetzt gedacht, er hat einen vollen Terminkalender, sonst hätte ich es nochmal probiert ihn vor dem Treffen zu kontaktieren. :lach:


Wie kam es jetzt dazu? Das ist schon eine wichtige Info, und wäre schön, wenn du darauf explizierter eingehen könntest. Oder du stellst hier wie gesagt den Chatverlauf ein.

Sie hatte mich gestern Abend angerufen, ich bin aber nicht rangegangen. Hab mir ein paar Stunden Zeit gelassen und per Nachricht gefragt ob sie etwas bestimmtes wollte. Daraufhin hat sie mir gesagt, dass sie einen Tisch in unserem Lieblingsrestaurant reserviert hat, ob das ok wäre. Daraufhin hab ich gesagt, dass ich bei diesem Restaurant nicht nein sagen werden. :grins: (Chat will ich jetzt nicht abtippen, deswegen paraphrasiere ich. Sie hat mir noch eine Nachricht geschickt, bei der ich nicht möchte, dass sie sieht, dass ich sie gelesen habe. Mehr dazu weiter unten. ;) )

Vorbereitung auf das Treffen:
Meine Wohnung habe ich zuvor so gründlich geputzt wie wahrscheinlich noch nie zuvor. :lach: Habe besonders darauf geachtet, dass ihre Sachen absolut Staubfrei sind, auch wenn sie diese zuvor in die hintersten Ecken meiner Bude gesteckt hatte und seit Jahren nicht bewegt hat. Meinen Körper habe ich auch penibel gepflegt. Hatte noch eine Flasche von meinem altes Lieblingsparfüm geöffnet, welches es nicht mehr gibt und welches ich mir für besondere Momente aufheben wollte. Dieser Moment war jetzt gekommen, denn dieses Parfüm habe ich getragen, als wir uns kennen lernten. Sport hab ich ja die letzten Wochen schon durchgezogen und entsprechend abgenommen und Körper hatte nicht mehr die Haltung einer nassen Nudel. :lach:

Das Treffen:
Habe beim Treffen dann mein Ding durchgezogen und nach Gefühl einfach im Moment agiert, hatte aber eure Strategie aber auch die weiblichen Tipps im Hinterkopf. Ich denke ich war dabei äusserst souverän. Ein wenig Angst hatte ich ja, dass ich eventuell kurz emotional werden, sobald wir die Jahre an gemeinsamen Erinnerungen aus der Wohnung ausräumen. Aber ich blieb gelassen und freundlich und habe sie unterstützt. (Erst wollte sie es alleine machen, vermutlich um mich zu "schützen"?) Die gemeinsamen Fotobücher von unseren Urlauben welche ich ihr Geschenkt habe nahm sie auch mit, das fand ich interessant. Ich hatte alle Bilder von ihr über meinem Schreibtisch entfernt, was sie vermutlich gesehen hat. Von ihrer Mutter hatte sie mir übrigens Kuchen mitgebracht.
Damit waren wir eine Stunde beschäftigt, dann habe ich uns in das Restaurant gefahren. Dort wurde die Stimmung immer lockerer, wir haben viel gelacht und so viel geredet wie seit Jahren nicht mehr. Dort bemerkte sie auch an, dass ich viel Abgenommen habe und auch sportlicher aussehe. Ich habe ihr dann erzählt, dass ich endlich das Workout Programm mache, welches sie früher immer machte, mich aber nie dafür begeistern konnte. Haben dann noch ein bisschen über Sport geredet, was früher nicht mit mir ging.
Die Rechnung im Restaurant habe ich dann bezahlt. Ich weiss nicht ob das jetzt taktisch klug war oder nicht.
Dann wieder zurück und ihr geholfen die vielen Kisten ins Auto zu schleppen. Dafür hat sie sich bedankt.
Die Beziehung habe ich nicht angesprochen, habe mich nur für eine Sache entschuldigt: Sie meinte am Ende, dass die Wohnung jetzt endlich wieder so ordentlich aussieht, wie ich es mir immer gewünscht hätte. Ich hab früher immer gemeckert, dass sie zu viele Sachen anschleppt. Dafür hab ich mich in dem Moment dann nochmal kurz entschuldigt.
Am Ende hat sie mich zum Abschied länger umarmt und meinte "wir schreiben dann" und da merkte ich plötzlich, dass sie kurz davor war, dass tränen fließen. Sie konnte sich aber nochmal sammeln. (Aber man kennt sich ja, nach so vielen Jahren.)

Nachdem sie zuhause Angekommen ist schrieb sie mir das folgende: "Vielen Dank für deine Hilfe und das Mittagessen! War schön dich nochmal wiederzusehen. Finde du sahst erholt und fit aus! :thumbsup:"

Nachricht steht noch auf ungelesen, da ich sie noch nicht im Messenger geöffnet habe. Was wäre der nächste Schritt bzw eine passende Antwort?
 

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  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
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