Hallo Ihr Lieben,
Wieder ein UPDATE, es spitzt sich zu:
Heute musste ich den ganzen Tag arbeiten, des Selbstaendigen Schicksal
. Das muss ich hin und wieder und es ist nie ein grosses Problem fuer meine Frau, auch heute nicht; sie fuhr dann mit den Kindern zum Ikea, ein neues Buecherregal fuers Kinderzimmer aussuchen, stand eh an. Bevor ich ging, sagte sie, es koenne sein, dass sie mit den Kindern dort noch Abend isst und sie erst spaet heim kommen. Sie wuerde mich auf jeden Fall nochmal anrufen und mir bescheid sagen, vielleicht koennten sie mich ja von der Arbeit abholen. Ich sagte okay, gut, dann ging ich.
Niemand rief ab, ich machte mir deswegen keinen Kopf, habe konzentriert gearbeitet und bin dann halt irgendwann nach hause gelaufen, ist ein schoener Spaziergang, den ich sehr genossen habe.
Dann kamen sie auch nach hause, ich half, die Einkaeufe mit aus dem Auto zu raeumen, dann Tisch decken fuers Abendessen, wir beide in der Kueche. Die Kleine war wegen einer Kleinigkeit beleidigt und weinte im Wintergarten.
Meine Frau: Weisst Du, Arnie, ich habe im Ikea ein paar tolle Regale gesehen, die wuerden fuer unser Wohnzimmer vielleicht gut passen (wir haben dort zu wenig Raum fuer Buecher, was etwas bloed ist).
Ich schweige erstmal und hoere zu.
Sie (eifriger): Ich hab naemlich ueberlegt, wie wir das mit dem Wohnzimmer machen koennten... (sie erklaert ein bisschen) ...vielleicht koennen wir uns darueber nachher nochmal unterhalten, wenn die Kinder im Bett sind.
Ich (kuehl): Hm, ja, das schauen wir dann mal. Du, ich geh jetzt erst mal zur Kleinen, die weint ja immer noch. (Abgang Arnie)
Dann beim Abendessen, ihre Laune verschlechtert sich.
Sie: Ich hab mein Handy hier zu haus vergessen, hast Du es gemerkt?
Ich: Nee, hab ich nicht gemerkt, wieso?
Sie: Tut mir leid, dass ich jetzt doch nicht anrufen konnte. Hast sicher versucht, mich zu erreichen.
Ich: Nee, ich hatte gar nicht angerufen.
Sie: ??? Aber warum nicht? Du hast Dich doch sicher gewundert, dass ich nicht anrufe, oder?
Ich: Ja stimmt, gewundert hatte ich mich schon.
Sie: Aber Du hast nicht angerufen? (wird gereizter)
Ich: Nee, ich bin dann halt einfach nach hause gelaufen irgendwann, hatte mir schon gedacht, dass Ihr dann eben doch dort noch esst. Ist ja kein Problem, wir hattens doch eh offen gelassen, war doch egal (ich klinge gelassen, bin es auch innerlich)
Sie (aergerlich): Ach so, das ist Dir egal??!! Ja toll, ist ja alles voellig egal, was wir machen, klar!!
Ich: Xxx, was ist denn los? Fahr Dich mal ein bisschen runter, ja?
Sie: Faengt ja schon wieder toll an, der Abend, toll!
Ich: So, jetzt essen wir mal in Ruhe weiter, ja? Kinder, was wollt Ihr aufs Brot haben?
Spaeter hat sie es nochmal angesprochen, ich hab wieder genauso reagiert...ihre Laune blieb schlecht, ich habe es geschafft, meine gute Laune zu behalten. Sie hat sich wirklich ueber alles aufgeregt, auch die Kinder besonders harsch ermahnt. Dann noch ein Dialogfetzen, nachdem sie sich wieder ueber die Kinder aufgeregt hatte.
Sie: Mann, der Tag heute war einfach superanstrengend heute. Ein richtiger Scheisstag war das fuer mich.
Ich: Das merkt man. Du, ich kann heute gern die Kinder alleine ins Bett bringen, dann hast Du mal Deine Ruhe.
Sie: Ich weiss das zu schaetzen, Arnie. Aber heute musst Du das nicht machen. Ich weiss ja nicht, vielleicht willst Du ja wissen, warum...
Ich: Och, das musst Du wissen, ob Du es mir erzaehlen willst...
Sie (jetzt wieder auf 180): Ja, willst es etwa nicht wissen warum ich heute die Kinder auch bringen will??
Ich (genervt und ein bisschen provokant): Ja, dann sags doch einfach.
Sie: Weil ich heute mit den Kindern ins Bett gehe, weil ich naemlich echt muede bin. Das ist so anstrengend...
Leute, so schlecht gelaunt war sie lange nicht mehr...ich hab mich wirklich ueberhaupt nicht ins Bockshorn jagen lassen, war total gelassen
.
Nachdem die Kinder im Bett waren, habe ich gute Nacht gesagt und mich verabschiedet. Mit Klari hatte ich ausgemacht, dass sie um die Zeit eine Sms rausschickt, hat meine Frau in der Kueche aber nicht gehoert. Dann hat sie sich mit dem Fotobuch von mir noch in den Wintergarten gesetzt. Ich bat Klari, in 5 Minuten noch eine zu schicken, habe das Handy oben liegen lassen und bin selbst runter in meine Butze zum schlafen.
Von unten hoerte ich, den Sms-Ton des Handys. Weitere 5 Minuten spaeter hoere ich sie ploetzlich laut schluchzen, 2 mal. Mein Herz zieht sich zusammen. Hat sie im Handy geguckt am Ende?? Ich ging hoch, um nach ihr zu schauen. Ich war nicht der Einzige, der sie gehoert hatte, unsere Grosse war auch bei ihr. Ich kam dazu.
Sie: Ach entschuldigt bitte (in Traenen aufgeloest). Ich hatte gerade im Fotobuch geblaettert und das Bild meines Vaters gesehen, da hat es mich so gepackt...er sieht auf dem Bild schon so krank aus, man sieht da schon, dass er bald sterben wird.
Ich (liebevoll): Vielleicht haette ich das Bild besser nicht da reingenommen.
Sie: Doch, es ist das tollste Foto im ganzen Buch! Ich meine, alle anderen Fotos sind auch toll. Ich schaue mir das Buch wirklich sehr oft an, weisst Du? Sehr oft.
Ich: Ja.
Sie spricht noch ein bisschen ueber ihren Vater, die Grosse und ich troesten sie, wir sitzen zusammen und halten uns.
Ich: So, jetzt lasst uns mal ins Bett gehen, ja? Morgen kommen doch unsere Freunde zum Brunch. Ich bring Euch noch hoch, Okay, xxx?
Sie (weich): Ja, okay.
Ich nehme beide an einer Hand und ziehe sie zu mir hoch. Wir gehen nach oben, die Grosse lacht ploetzlich und sagt, Mamas Schminke ist ja total verlaufen. Wir muessen alle lachen, die Stimmung ist ploetzlich sehr innig. Ich sage gute Nacht, mache einen Schritt auf meine Frau zu, die Grosse sitzt auf dem Klo. Meine Frau schaut sehr verletzlich und weich, ich gehe zu ihr und umarme sie. Sie erwidert, aber es bleibt eine leichte Umarmung, wir schauen uns an, meine Frau schaut intensiv und traurig.
Sie (leise wegen der Grossen): Es ist auch so traurig, wie es sich zwischen uns entwickelt hat.
Ich (schaue sie ernst an): Ja. Das ist es.
Wir halten uns immer noch.
Sie: Wir haben uns wirklich ganz schoen weit voneinander entfernt. (sie schaut weich und traurig, das ist kein Shittest, sie ist hilflos und wirklich traurig).
Ich (schaue ihr ernst in die Augen, lange und intensiv) Ja. Ja, das haben wir.
Sie erwidert meinen Blick, wir schauen uns in die Augen, dann kommt die Grosse vom Klo.
Ich: Gute Nacht.
Sie: Schlaf gut, Arnie.
Als ich runtergehe, faellt mir mein Handy ein. Ich schaue drauf und Klaris Sms wurde noch nicht geoeffnet.
Arnie