Update:
Ich habe in den vergangenen Wochen herausgefiltert, dass ich einen großen bindungsängstlichen Anteil an mir habe, der vom Bohrer in unserer Co-Abhängigkeit perfekt gefüttert wurde.
Die Details erspare ich euch, da leistet meine Therapeutin gute Arbeit, damit ich keine erneute Sabotage begehe - so schlimm der Bohrer zu mir war, einfach alles furchtbare mit im Stich lassen das er tat, meinen Anteil erkenne ich an. Es entschuldigt rein gar nichts von ihm, denn das war unverzeihlich, wie sehr der Bohrer mich zertümmert und in Fetzen gerissen hat, es erklärt es.
Nun das aktuelle Geschehen:
* Der Mann, um den es geht, hat ohne lange zu fackeln einen Urlaub mit mir gebucht (nach 2 Monaten kennen), er will unbedingt mit mir verreisen.
* Der Mann, um den es geht, sagt mir, dass es eine Ehre ist sein Leben mit mir teilen zu dürfen. Und verhält sich auch so. Wir haben großen Respekt voreinander. Er tut was für uns, für ein
gemeinsames Ebnen einer Zukunft. Er hat keine Angst.
* Der Mann, um den es geht, unterbindet meine bindungsängstlichen Muster und lässt sich nicht beeindrucken von meinen gelegentlich aufkommenden Eskapaden.
* Der Mann, um den es geht, stellt seine Karriere hinten an für ein Uns - ohne mein Zutun, weil er es möchte (nach 2 Monaten). Ich sei natürlich (!) ein zu berücksichtigender Faktor bei seiner Entscheidung gewesen. Etwas, das traurigerweise noch nie ein Mann für mich getan hat, Uns und Mir oberste Priorität eingeräumt. Ihm ist wichtig zu mir zu stehen, egal wie es mir geht, er sucht Lösungen und geht diese auch an! Bei allen Aspekten der Beziehung. Die ersten Schritte hat er bereits getan, und unsere gemeinsamen werden immer konkreter.
Wer meinen Strang kennt, der weiß wie der Bohrer da war... mit allem gepusht und allem gepullt, in der Opferrolle sitzend
* Der Mann, um den es ging, beobachtet mich immernoch. Er sieht nicht, wenn ich ihn zufällig sehe. Er sieht nicht, wie ich sehe, wenn er die Straßen paranoid sehnsüchtig blickend nach mir absucht, oder traurig zu meinem Fenster hochblickt.
* Der Mann, um den es ging, lebt sein Leben so wie es vorher war, nur ohne seine Liebe des Lebens. Ohne unsere Veranda.. ob er das bereut, frage ich mich manchmal? Ich denke ja, das tut er. Ich fühle ja, das tut er. Wie kann ich da manchmal
immernoch Mitleid empfinden?
Und da stellt sich mir die Frage:
Wenn bei mir so eine Bindungsangst zu Tage gefördert wurde, während ich dennoch Uns wollte und Schritte für ein Uns, wie schlimm kann es da für ihn sein? Alles Fragen, die er sich irgendwann stellen wird. Oder auch nicht.
Ein Goodie zum Schluss: (Edit: upps, doch nicht der Schluss, ist noch ganz schön viel geworden
)
Ich wohne in einem kleinen Kaff. Das Juwel ebenso, uns trennen 200 km.
Letzte Woche wollte er mir einen Aussichtsturm in seinem Ort zeigen und mich dorthin mitnehmen. Am Parkplatz angekommen schauderte es mich und mir war aus unerklärlichen Gründen sehr komisch im Gefühl . Ich blickte mich um... der Parkplatz.. ein Spielplatz... die Fotos von den Wanderwegen an einem Plakat ...
ich war schonmal hier gewesen... oder? vor 3 Jahren, mit dem Bohrer, auf unserem 1. Ausflug! Oder nicht? Er entführte mich damals zu diesem 200km entfernten Ort ,weil ich gerne wandere. Dabei ist der Ort nicht mal ein Wandergebiet! Das ist so surreal und so seltsam gewesen und einfach etwas, das passiert doch nicht!
Zu Hause angekommen nach diesem Wochenende durchwühlte ich auf dem PC meinen Bohrer Foto Ordner. Aus den hintersten Unterordnern hervorgekramt, öffnete ich es, und begann zu scrollen..
Ich war tatsächlich dort gewesen, da war er, der Beweis! Auf einem Foto war sogar das Haus des Juwels zu sehen
wie verrückt ist das denn?
Dieser Ausflug war damals der Schönste den der Bohrer und ich seinerzeit hatten, als alles noch voller Liebe und voller Hingabe war! Unser 1. Trip.
Auf diesem Ausflug war es, als wir "unser Foto" knipsten - ein Selfie auf dem ich ihm einen fetten Knutscher auf die Wange drücke!
Das Foto, das ich als Leinwand drucken ließ, und dass er seit der Trennung im Mai 2016 nie wieder aufgehangen hat, obwohl wir dann nach dem erfolgreichen EB wieder 1 Jahr zusammen waren. "Erfolgreich" für uns und ihn nicht. Für mich auf jeden Fall, das habe ich allerdings erst Monate später nach dem endgültigen Aus erkannt.
Das Foto, das im Kinderzimmer/Tischkickerzimmer mit dem Bild zur Wand am Boden gelehnt lag, über 1.5 Jahre!
Meine Gefühle spielten verrückt, all der Schmerz über seine Verletzungen kam hoch, ich war überfordert. Schicksal? Sowas passiert doch nicht!!!!
Kellerkatze und meine Mutter schafften es schließlich unglaublich schnell, mich zu erden, damit ich nicht in Wut aufgehe oder in Hirnerei versinke. Und schwupps, waren die Gedanken weg.
Der Kreis schließt sich immer. Und dieser führte mich zu "Gut" und "Böse". (salopp ausgedrückt!)
Ich erinnerte mich dann an ein Detail bei dem Ausflug. Dort gibt es etwas in der Nähe, das ich schon immer mal sehen wollte. Meine exfreunde der letzten 15 Jahren wussten das, versprachen mir mit mir dort hin zu gehen und 15 Jahre später war ich immernoch nie dort gewesen. (Wär ich mal allein gegangen denkt ihr sicherlich
na klar, und jetzt lest das) :
Bei dem 1. Date vom Juwel und mir sagte ich, ich hätte ihn ausgestalkt und er wohnt ja ganz in der Nähe vom xy, da wollte ich schon immer hin blablabla zu viel Cocktail ...
2 Tage nach dem Date lud er mich für das kommende WE zu sich nach Hause ein, und er nahm mich mit an diesen Ort! Einfach so!
"Na du sagtest ja du wolltest das unbedingt mal sehen"
Einfach so!
Da musste dann das sein:
ich las mir die Chats von mir und dem Bohrer durch von der 1. Trennung und habe mich sehr geschämt. Was habe ich mir sagen lassen müssen? Wortwörtlich ich sei ein Monster, dass sein Leben zerstört. Er wolle mich nicht. Er wolle keine Familie mit mir. Er hasst mich und ich bin eine egoistische Bitch. Monster. Alles während ich unser Kind unterm Herzen trug.
Wow.
Dafür hab ich dann wirklich hier im Forum gekämpft? Unglaublich.
Ich habe mich zu lieben gelernt und bereue das nicht, aber seid euch sicher, dass der Verlust eines Menschen, der euch aus dem Leben kickt bei Weitem nicht so schlimm ist wie seine eigene Würde und Stolz vom Boden aufsammeln zu müssen. DAS hat mich Kraft gekostet - doch ich habe es geschafft mich zu lieben.
Dualseelen? Seelenpartner? Ja, der Bohrer mag meiner gewesen sein. Ich glaube daran und ich fühle dass er es ist. Sandkastenliebe. Vertrautheit. Wie Magnete.
Doch wer sich genauer über diese Thematik informiert, weiß dass das NICHTS mit einem Happy end zu tun hat! Da darf man sich auch nix vormachen. Was habe ich damals darüber gelesen noch und nöcher und tief drinnen geahnt "ja er ist es. Der Eine. Der Eine, der mir meine Lektion näher bringen wird!"
Und die bin ich dabei zu lernen und zu vertiefen. Für mich.
Ich rede mit dem Juwel offen über alles. Probleme werden angesprochen , wir lösen sie gemeinsam ohne Groll, ohne nachtragend zu sein. Ohne Angst haben zu müssen. Ist ein Thema beendet, dann ist es beendet. So lange, bis wir eine gemeinsame Lösung gefunden haben. Das war harte Arbeit an mir selbst aber ich vertraue mir und darin, dass ich alles schaffen und bewältigen kann. Und es fühlt sich befreiend an
Und in der Zwischenzeit genieße ich, mich nicht nur begehrt und geliebt, sondern auch gewertschätzt zu fühlen für das was ich bin. Von einem Mann, (der Mitte 20 ist!) , der so feinfühlig und empathisch und gleichzeitig so männlich ist.