Mod BrianBrian
Moderator
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- 14 Feb. 2016
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Ein interessantes Thema, das viele beschäftigt. Ich hab allerdings nur etwas quergelesen.
Tja, warum wollen wir tief in uns die einzig wahre und immer währende Liebe? Naja, weil wir uns als Spezies Mensch sonst nicht arterhaltend verhalten hätten und es uns mit unserer Zivilisation erst gar nicht geben würde. Für jemanden, mit denen man eh bald wieder auseinander geht, stürzt man sich nicht vor die Raubkatze oder legt sich mit großen Beutetieren oder den Nachbarstamm an. Menschen sind als soziale Wesen sehr stark auf Kooperation angewiesen, da ein Mensch ganz alleine in der Natur kaum eine Überlebenschance hat. Erst recht gilt das für seinen Nachwuchs, der länger als bei anderen Spezies ziemlich unselbstständig und schutzlos bleibt.
Das Thema Kooperation zieht sich, wenn man näher hinschaut, auch durch die gesamte Geschichte und bezieht sich nicht nur auf vorgeschichtliche Gegebenheiten. Die größten Diktatoren und Monarchen waren in Wahrheit nie alleine aus sich selbst heraus allmächtig, denn auch sie mussten immer Kooperationen mit anderen Akteuren eingehen, aus welchem Grund auch immer. Auch in einer westlichen Demokratie ist alles auf Kooperationen für das Herbeiführen von Mehrheiten angelegt. Nicht ohne Grund ist das Wesen und die Ausgestaltung von Verträgen schon seit römischen Zeiten ein für die Rechtswissenschaft maßgebliches Feld. Bei all diesen Kooperationen liegt doch oft als Antrieb eine Ideologie zu Grunde, eine Idealvorstellung, die man erreichen will. Seien es nun Menschenrechte oder die ideale Partnerschaft. Ein Wirtschaftswissenschaftler würde wohl sagen, damit der Mensch etwas macht, braucht er einen Anreiz.
Mit unserer Sozialisation und mit unser sozialen Architektur stellen wir uns aber schon selbst ein Beinchen. Wir gestalten unsere Umwelt fast nach belieben, erfinden die Grundlagen unserer Zusammenseins neu und haben als Zivilisation wahnsinnige Erfolge erreicht. Nie konnte die Erde so viele Menschen ernähren wie aktuell, nie musste ein so geringer Anteil der Population an Hunger leiden. Aber gerade in unseren Gefilden haben Liberalismus und Sozialdemokratie auf ihren Siegeszug die Grundlagen unseres biologischen Erbes bei weitem überholt. All das, was vor zig Jahren durch die emotionale Bindung von Mann, Frau, Nachkommen, Sippe und Stamm ermöglicht wurde, schaffen wir heute durch staatlich garantierte Freiheitsrechte und durch eine nahezu lückenlose soziale Absicherung. Aus der gegenseitigen persönlichen Abhängigkeit einer kleineren sozialen Gruppe, sagen wir mal bis zu 200 Individuen, ist durch Sprache, Arbeitsteilung und Staatsorganisation einvielschichtiges System erwachsen, das jedem eine massive persönliche Freiheit erlaubt. Wir sind Teil einer Kooperation, die sich Gesellschaftsvertrag nennen lässt.
Wir können uns also nicht darauf verlassen, dass unser soziales Umfeld eine Beziehungsform maßgeblich am Leben hält. Einfach auch aus einem selbstverstärkenden Effekt: Unsere Gesellschaft ist kaum noch von einer intakten Familie abhängig. Es benötigt keine Erblinie, um in dieser Gesellschaft Wohlstand zu erschaffen, um Staaten am leben zu halten oder die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Staates nicht zu überfordern. Meine Großeltern und Urgroßeltern waren noch viel stärker aneinander gebunden. Allein die die existenzerschütternden Erlebnisse des 2. Weltkrieges haben die Bindung im Kleinen nei Zerfall der großen Organisation an Bedeutung gewinnen lassen. Auch die Studien zu Wirtschaftlicher Konjunktur und Heiratsverhalten, zu Letzt in der Euro-Krise, zeigen, dass soziale Realitäten, zumindest noch im kleinen schwankenden Rahmen einen gewissen Einfluss erhalten.
Unsere Partnerschaften sind also so fragil wie wohl noch nie, aber auch so wenig von äußeren Bedingungen bestimmt, wie vil. noch nie. Nicht umsonst, ist die für uns vollkommen grundlegende Verständnis einer Liebesheirat mit vil 200 Jahren noch gar nicht so alt, wenn man überlegt, wie lange es den Menschen schon gibt. Bei einer Frau, die bei einem Mann bleibt, spielt es heutzutage viel weniger eine Rolle, dass er der Ernährer ist. sondern dass sie ihn wirklich toll findet, auf welcher Ebene nun auch immer. Ich finde das sogar durchaus positiv, sich grundsätzlich immer neu gewinnen zu müssen. Das mag eine Berg- und Talfahrt sein und auch eher schief gehen als funktionieren, aber es ist besser als aus politischen Gründen der Familie auf ewig gebunden sein zu müssen.
Tja, warum wollen wir tief in uns die einzig wahre und immer währende Liebe? Naja, weil wir uns als Spezies Mensch sonst nicht arterhaltend verhalten hätten und es uns mit unserer Zivilisation erst gar nicht geben würde. Für jemanden, mit denen man eh bald wieder auseinander geht, stürzt man sich nicht vor die Raubkatze oder legt sich mit großen Beutetieren oder den Nachbarstamm an. Menschen sind als soziale Wesen sehr stark auf Kooperation angewiesen, da ein Mensch ganz alleine in der Natur kaum eine Überlebenschance hat. Erst recht gilt das für seinen Nachwuchs, der länger als bei anderen Spezies ziemlich unselbstständig und schutzlos bleibt.
Das Thema Kooperation zieht sich, wenn man näher hinschaut, auch durch die gesamte Geschichte und bezieht sich nicht nur auf vorgeschichtliche Gegebenheiten. Die größten Diktatoren und Monarchen waren in Wahrheit nie alleine aus sich selbst heraus allmächtig, denn auch sie mussten immer Kooperationen mit anderen Akteuren eingehen, aus welchem Grund auch immer. Auch in einer westlichen Demokratie ist alles auf Kooperationen für das Herbeiführen von Mehrheiten angelegt. Nicht ohne Grund ist das Wesen und die Ausgestaltung von Verträgen schon seit römischen Zeiten ein für die Rechtswissenschaft maßgebliches Feld. Bei all diesen Kooperationen liegt doch oft als Antrieb eine Ideologie zu Grunde, eine Idealvorstellung, die man erreichen will. Seien es nun Menschenrechte oder die ideale Partnerschaft. Ein Wirtschaftswissenschaftler würde wohl sagen, damit der Mensch etwas macht, braucht er einen Anreiz.
Mit unserer Sozialisation und mit unser sozialen Architektur stellen wir uns aber schon selbst ein Beinchen. Wir gestalten unsere Umwelt fast nach belieben, erfinden die Grundlagen unserer Zusammenseins neu und haben als Zivilisation wahnsinnige Erfolge erreicht. Nie konnte die Erde so viele Menschen ernähren wie aktuell, nie musste ein so geringer Anteil der Population an Hunger leiden. Aber gerade in unseren Gefilden haben Liberalismus und Sozialdemokratie auf ihren Siegeszug die Grundlagen unseres biologischen Erbes bei weitem überholt. All das, was vor zig Jahren durch die emotionale Bindung von Mann, Frau, Nachkommen, Sippe und Stamm ermöglicht wurde, schaffen wir heute durch staatlich garantierte Freiheitsrechte und durch eine nahezu lückenlose soziale Absicherung. Aus der gegenseitigen persönlichen Abhängigkeit einer kleineren sozialen Gruppe, sagen wir mal bis zu 200 Individuen, ist durch Sprache, Arbeitsteilung und Staatsorganisation einvielschichtiges System erwachsen, das jedem eine massive persönliche Freiheit erlaubt. Wir sind Teil einer Kooperation, die sich Gesellschaftsvertrag nennen lässt.
Wir können uns also nicht darauf verlassen, dass unser soziales Umfeld eine Beziehungsform maßgeblich am Leben hält. Einfach auch aus einem selbstverstärkenden Effekt: Unsere Gesellschaft ist kaum noch von einer intakten Familie abhängig. Es benötigt keine Erblinie, um in dieser Gesellschaft Wohlstand zu erschaffen, um Staaten am leben zu halten oder die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Staates nicht zu überfordern. Meine Großeltern und Urgroßeltern waren noch viel stärker aneinander gebunden. Allein die die existenzerschütternden Erlebnisse des 2. Weltkrieges haben die Bindung im Kleinen nei Zerfall der großen Organisation an Bedeutung gewinnen lassen. Auch die Studien zu Wirtschaftlicher Konjunktur und Heiratsverhalten, zu Letzt in der Euro-Krise, zeigen, dass soziale Realitäten, zumindest noch im kleinen schwankenden Rahmen einen gewissen Einfluss erhalten.
Unsere Partnerschaften sind also so fragil wie wohl noch nie, aber auch so wenig von äußeren Bedingungen bestimmt, wie vil. noch nie. Nicht umsonst, ist die für uns vollkommen grundlegende Verständnis einer Liebesheirat mit vil 200 Jahren noch gar nicht so alt, wenn man überlegt, wie lange es den Menschen schon gibt. Bei einer Frau, die bei einem Mann bleibt, spielt es heutzutage viel weniger eine Rolle, dass er der Ernährer ist. sondern dass sie ihn wirklich toll findet, auf welcher Ebene nun auch immer. Ich finde das sogar durchaus positiv, sich grundsätzlich immer neu gewinnen zu müssen. Das mag eine Berg- und Talfahrt sein und auch eher schief gehen als funktionieren, aber es ist besser als aus politischen Gründen der Familie auf ewig gebunden sein zu müssen.