Nur noch auf die Schnelle von mir auf die Nacht:
Die Theorie, die hier offenbar sehr beliebt ist, ist die vom "freien Willen"
Also, die "Theorie", die hier allseits sehr beliebt ist, ist die, dass man sich seinen Gefühlen und Emotionen, die auf das OdB gerichtet sind, hilflos ausgeliefert fühlt und dieses Gefühl nährt, auch, wenn es aussichtslos scheint. Unfähig dazu, weiterzugehen.
Dieser Glaubenssatz kann einen in Teufels Küche bringen, wenn man denkt, dass man nichts dagegen tun kann und somit unbewusst einen Grund hat auf lange Zeit einem Menschen verhaftet zu bleiben, der nicht gut mit einem umgeht oder der einen gar nicht in seinem Leben haben will.
Und, abgesehen vom akuten, starken Liebeskummer, der aber in gar nicht allzu vielen Fällen hier zutrifft, wäre es wenig hilfreich, über längere Zeit jemanden zu unterstützen (und hier ist die Dauer, der Zeitraum das Entscheidende), an einem Menschen festzuhalten, wo es nicht viel Spielraum gibt.
Ja, es ist nicht hilfreich, dass ich immer pingpongmäßig erstmal die Extreme ausprobieren muss, um mich dann irgendwann in der Mitte einzupendeln
Naja, das ist einerseits uns Menschen allen eigen: Wenn du ein Chaot bist und willst Ordnung lernen, ist es hilfreich um ein neues Muster zu lernen, wenn du erstmal ins Gegenteil verfällst und deinen Ordnungsplan einhältst, ohne Abweichungen. Erst wenn das neue Verhalten eingeübt ist, kann man auch wieder etwas lockerer lassen und mal fünfe gerade sein lassen und somit in der Mitte ankommen.
Aktuell versuch ich es mit reinem Fühlen - ich hab Angst, also fühl ich die. Ich bin Verliebt, also fühl ich es usw.
Ja, das ist doch schön.
Es geht ja auch nicht darum, Gefühle auszureden oder nicht zu fühlen, bzw. sie nicht wahrzunehmen. Wenn du das tust/kannst, ist das sehr schön für dich. Dieser Graben zwischen Herz und Verstand, den ich angesprochen habe, bezog sich darauf, dass man sich ein Problem damit erst schafft bzw. es verstärkt, wenn man sich aktiv immer wieder aufs Neue in ein Fühlen hinein bringt, indem man sich zu sehr mit etwas beschäftigt. Z.B. mit dem Mangel, den man fühlen könnte, weil man etwas haben will, was man derzeit noch nicht hat und demzufolge mit dem starken Wunsch, dieses 'Etwas' unbedingt haben zu wollen.
Ganz konkret auf deine Situation jetzt bezogen, hab ich folgenden Eindruck: Ihr habt eine wahnsinnige Distanz und irgendwas ist nicht koscher mit ihm. Es ist äusserst seltsam und wirkt irgendwie dubios, wie er sich verhält. Das, was du tun kannst ist, dass du geschickter antwortest, wenn er schreibt und dies hier erstmal fett einstellst, so dass man gemeinsam eine Antwort formulieren kann.
Ich fürchte nur, dass man allzu viel nicht wird drehen können bei diesen Bedingungen.
Gute Nacht