Wenn es aber weiter geht und ich "nackt" (in jeglicher Hinsicht) vor einem Mann stehe, dann merke ich, wie verletzbar ich bin und dass da doch eine Menge bei mir passiert ist in den letzten Jahren
So jetzt habe ich Zeit. :-)
Ich finde mich in diesem Satz wieder. Nun hatte ich ja 2 Affären. 1 sehr enge über 14 Jahre und eine sehr unverbindliche über 7 Jahre. Das Vertrauen, welches ich bei meinem Mann habe, konnte ich bei beiden Affären nie haben. Mich "nackt" zu zeigen bei den Affärenmännern hat immer traurige Nachwehen bei mir hinterlassen.Vor allem bei Affäre Nr. 1. Bei Affäre Nr. 2 war ich reifer und wollte es wissen. Ich hatte Lust auf neue Haut und hatte mich auch in ihn verliebt. Er wollte keine Affäre, weil er das alles schon einmal durch hatte und er wollte nicht wieder leiden, verletzt werden o.ä. Aber ich wollte es so unbedingt. Ich wusste, es ist ein wahnsinniges Spiel mit dem Feuer und ich kannte meine Wunden und er war drauf und dran, sie mich noch tiefer spüren zu lassen. Ich hatte ganz viel KK, weil wir uns nur 1 x für 3 Std. in einem Stundenhotel trafen um ganz rational unsere Neugierde aufeinander auszuleben. Das ging für mich total nach hinten los. Ich spürte aber sein Potential. Ich wollte es genau wissen, also bequatschte ich ihn, doch 1 ganze Nacht mit mir zu verbringen. Ich ging da hin wie zu einem Wellnesstrip. 6-Wellness halt. Ich wusste, ich muss mich auf mich konzentrieren. Es geht hier nicht um ihn, sondern um mich und meine Erfahrung. Ich wollte mich erleben, so muss ich es fast sagen. Ich denke, es war auch ziemlicher Selbstschutz dabei. Es war so, wie ich es gedacht hatte. Wir harmonierten spitzenmäßig. Ich weiß, früh morgens kuschelte er sich an mich, was er die gesamte Nacht gelassen hatte. Er umfasste von hinten meine Brust und spürte mein Herz und sagte: Dein Herz schlägt aber doll.
Ich hatte Schmetterlinge im Bauch und wusste, die dürfen nicht sein. Ich antwortete ganz rational: Wenn mein Herz nicht schlagen würde, wäre ich tot.
Ich zog das Ding als selbstständige Frau durch bis zum Abschied. Ich wusste nicht, ob wir uns jemals wiedersehen würden. Er bedankte sich und ich hatte das Gefühl, das war es jetzt niemals. War es auch nicht, das alles ist jetzt 7 Jahre her.
Wir haben uns noch öfter getroffen und ich habe immer versucht bei mir zu bleiben, mich zu genießen und nicht so sehr ihn, auch wenn ich ihn sehr begehrt habe, aber letztendlich hat mir dieses Fahren mit angezogener Handbremse nie wirklich gut getan.
Manchmal habe ich die Tränen gerade so zurück halten können, als wir uns wieder trennten. Ich spielte die taffe Geliebte, aber das war nicht ich.
Im Rückblick muss ich sagen, dass es mich verletzlich gemacht hat, mich so offen im 6 zu zeigen. Er war nach den Treffen viele km weit weg und ich hatte Sehnsucht. Es fühlte sich falsch an, meinen Körper hinzugeben, alles von mir zu zeigen und nicht mit ihm zusammen zu sein. Es machte mich sehr verletzlich.
Wenn ich das nun mit meinem Mann vergleiche ist es so, dass ich mich in die Hände eines Vertrauten gebe, der mich sehr gut kennt und bei dem ich mich auch sicher fühle, was meine Verletzlichkeit angeht, denn die habe ich ja da auch. Nur fängt er mich auf.
Ich weiß nicht, ob mich einer hier versteht, wie ich das meine.
Genau deshalb ist diese Affärensexualität für mich zwar aufregend, aber im Nachhinein nicht erfüllend. Das körperliche wurde schon befriedigt, aber die Seele bleibt dabei ziemlich leer zurück.
Übrigens ist es aus meiner Sicht auch das, was viele der (verheirateten) AMs zuhause total vermissen. Das Gefühlt, dass eine Frau so richtig Lust auf sie hat.
Ja, das denke ich auch! Sie werden nicht mehr gesehen von ihren Frauen, deshalb suchen sie sich eine Andere oder finden sie einfach. :-)
Wenn ich das so lese, was ihr schon mit unlustigen Männern erlebt habt, dann hatte ich bisher wohl eher Glück. Dieses Problem kenne ich überhaupt nicht.
Ich denke aber, ich würde tatsächlich nicht mehr mit ihm leben wollen in einem Haushalt, wenn er mich sexuell ablehnen würde. Ich wäre vielleicht mit ihm noch oft zusammen, wir würden halt freundschaftlich verkehren, aber ich hätte dann doch gern meine eigene Bude, um halt andere Männer zu treffen und eine neue Beziehung zu versuchen.
Ich schreibe das jetzt so, ob es dann letztendlich so wäre ... keine Ahnung.
Ich finde es jedenfalls bemerkenswert, dass ihr eure Beziehung trotzdem für lebenswert haltet, obwohl die Sexualität gerade nicht so funktioniert und ihr auch die Hoffnung nicht aufgebt (liebe Perdu), dass es nochmal anders wird. Selbstverständlich sind Kinder da ein großer Grund, das verstehe ich und sehe ich auch so. Wahrscheinlich ist dann eine Affäre doch die beste Alternative.
LG La Traviata