Die Liebe des Lebens... das perfekte Leben danach

Ava Gardner

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Guten Morgen Ihr Lieben!

Ich melde mich mal wieder aus meinem perfekten Leben!


Ich bin Euch noch ein Update schuldig, ich wollte ehrlich gesagt noch ein bisschen abwarten; alles in allem hatte ich wohl im Mai eine heftige Krise/Sinnkrise, wie auch immer man das nennen mag. Ich habe mich dann aber ein paar Monate beobachtet und bin momentan sehr, sehr glücklich mit Big. Wir sind normalerweise in Herz und eine Seele, aber leider zeigt mir mein süßer domestizierter Labrador (wie in Wolfgang im Mai liebevoll nannte) sehr die Zähne und fletscht sie beängstigend lange schon.

Grund unseres Streits, der ja leider sehr leise von statten geht, da wir uns seit 2 Tagen anschweigen und uns völlig aus dem Weg gehen, ist Bigs 4-jährige Tochter bzw. meine Erziehungsansichten und Bigs Erziehungsansichten.

Somit brauche ich gerade ganz dringend aufgrund akuter Umstände euren Rat.


So fing alles an:

Kinderwochenende, Samstagnachmittag, Kinobesuch geplant; Big und ich lagen auf der Couch, Tochter kommt mit meinem alten iPhone um die Ecke, das sie ab und zu zum Spielen von mir bekommt. Klar ist aber, es ist meines und sie bekommt es nur zum Spielen geliehen. Beim letzten Spielen hat sie es mir einfach nicht mehr zurückgebracht, sondern es in den Untiefen ihrer Schubladen versteckt. Gut, ich habe mich geärgert, aber bin darüber hinweg gegangen.

Samstag nun stand sie mit besagtem iPhone an der Couch und meinte es wäre leer; ich sagte, gut, dann müssten wir es wohl aufladen, sie solle es aber erstmal in die Schublade legen.

Da wurde sie schon mal bockig, fasste das Telefon mit Zeigefinger und Daumen und ließ es so herunterbaumeln; für mich war das schon eine Provokation, ich sagte aber nichts und bat sie das Telefon in die Schublade reinzulegen. Sie tat es weiterhin nicht, Big schaltete sich ein, dann ging es. ABER DANN FING ES AN:

Tochter kam zurück, ging zu Big und sagte zu mir „ich kuschle jetzt mit meinem Papa, nicht mit dir“, ich sagte „das trifft sich ja gut, ich will ja gar nicht mit dir kuscheln“

Dann ging es weiter indem sie Big anfing irgendwas ins Ohr zu flüstern, sodass ich es nicht hören konnte. Big plapperte das noch laut nach, dann hat sie ihm den Mund zugehalten damit er nichts mehr sagen kann. Es ging hauptsächlich um den Kinobesuch.

Ich meinte dann irgendwann noch witzig, was denn das Gemauschel solle, sie hörte nicht auf, ich bin dann etwas direkter geworden sie solle das lassen, das ist unhöflich mir gegenüber, sie hörte nicht auf. Also stand ich zornig auf und war echt sauer.

Wir gingen dann ins Kino, von Big kein Wort, von mir kein Wort. Danach waren wir noch was essen, Big fing irgendwie Smalltalk an, mir war aber nicht wirklich danach. Im Auto entspann sich dann nochmal ein Streitgespräch, in dem ich meinte, dass ich das völlig daneben fand, mir so in den Rücken zu fallen und mir das Messer in den Rücken zu rammen (total hysterisch von mir, aber ich war echt verletzt, ich fand das einfach total blöd, dass er das einfach so hingenommen hat und ihre Provokation einfach hingenommen hat.

Bigs Problem ist aber auch generell, er nimmt halt alle so hin. Das ist im Groben sein Erziehungsstil. Er ist total laissez-faire, auf den Tisch zu hauen, mal strenger zu sein, mal konsequenter zu sein – nicht Bigs Ding.


Ich bin halt impulsiver, ich bremse schneller ein, ich bin strenger und konsequenter. Hat immer gut funktioniert, auch wenn ich vielleicht zu streng bin manchmal, da ist dann aber Big einfach zu lasch. Nervt.

Abends lagen wir zu viert auf der Couch, Sohn noch dabei. Big meinte dann mal, es sollen die Schlafanzüge angezogen werden, Sohn ging sofort, Tochter nein, sie musste anfangen an Big herumzuturnen und musste quasi so demonstrieren, dass sie jetzt gar keinen Bock hat auf Schlafanzug und dass sie jetzt lieber mit Papi spielen mag.

Ich war eh schon geladen vom Nachmittag, und sagte dann nach einer Weile, sehr bestimmt sie solle endlich ihren Schlafanzug anziehen, sie natürlich sofort angefangen zu weinen, war klar, denn wenn man sie mal etwas schroffer „anfasst“ kullern schnell die Tränen.


Nun ja, ich bin dann wortlos ins Bett, am nächsten Tag ignorierte Big mich völlig, ging und kam grußlos, und das geht den zweiten Tag so.

Da ich ja kinderlos bin, ich nicht diese Gefühle wie Väter und Mütter für ihre Kinder haben empfinde, wende ich mich nun an euch.

Zum einen verstehe ich nicht recht wieso er jetzt so extrem sauer ist auf mich, mit den Türen knallt und mich völlig ignoriert. Normalerweise schaffen wir es recht schnell wieder aufeinander zuzugehen und die Sache zu schlichten, sowas wie jetzt hatten wir noch gar nicht. Es geht mir langsam an die Substanz, ich bin aber nicht gewillt solange er nicht aufhört seine Prinzessin in den Himmel zu heben und das auch gar nicht sieht, dass sie manchmal einfach ein Biest ist – in irgendeiner Form auf ihn zuzugehen.

Sie ist ein liebes Kind aber bockig und zickig wenn es nicht nach ihrer Nase geht und ich lasse mir es eben nicht gefallen, wenn sie meint mir auf der Nase rumtanzen zu müssen.

Tja, das ist jetzt mein Dilemma… ich hoffe ihr könnt mir helfen.


Ich schreiben leider aus der Arbeit, somit habe ich nur beschränkt die Möglichkeit zu antworten; ich versuche aber in der Mittagspause mehr zu schreiben. Momentan ist mein Kopf nur ehrlich gesagt etwas leer.

Ich möchte auch für die Zukunft wissen wie ich mich verhalten soll in solchen Situationen, ich befürchte nämlich, dass wir mit der Tochter Probleme haben werden; zumindest ich.

Ich mag sie gerne, weiss aber um ihre weibliche Seite die Big ja völlig ignoriert oder noch schlimmer eigentlich super toll findet.

Ich befürchte nur, dass sie uns irgendwann anfängt gegeneinander auszuspielen und das wird echt nicht lustig.

Sonst verstehen wir uns sehr gut, sie mag mich sehr gerne, wir haben schon eine gute Verbindung, allerdings in Stresssituationen eskaliert es eben.

Eure etwas sehr verzweifelte Ava
 

Admina Schneewittchen

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Hallo Ava,

Ich meinte dann irgendwann noch witzig, was denn das Gemauschel solle, sie hörte nicht auf, ich bin dann etwas direkter geworden sie solle das lassen, das ist unhöflich mir gegenüber, sie hörte nicht auf. Also stand ich zornig auf und war echt sauer.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich da kurz schlucken musste. Auf mich wirkt das so, als würdest du sie in diesem Moment wie eine Person auf Augenhöhe behandeln, dabei ist sie doch erst vier Jahre alt. Also, ich will damit sagen, hätte das eine erwachsene Person oder Jugendliche gemacht, dann hätte ich deine Reaktion nachvollziehen können.

Bei einer vierjährigen jedoch würde ich sagen, dass es an dieser Stelle etwas zu viel erwartet ist und ich da etwas mehr Güte walten lassen würde und das spielerischer angehen würde. Derart: "Na, dann lass ich euch zwei jetzt mal in Ruhe tuscheln" <lächel> und dann aufstehen und die zwei bewusst in Ruhe lassen.

Sie ist ein liebes Kind aber bockig und zickig wenn es nicht nach ihrer Nase geht

Die Trotzphase ist gerade rum bzw. ist sie noch in dieser (fängt etwa mit 3 Jahren an), also finde ich das nicht weiter bedenkenswert, wenn ich auch verstehe, dass es sicher sehr anstrengend ist und man gute Nerven brauch. Vor allem, wenn du nicht die leibliche Mutter bist.

Ava, ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, aber ich kann deinen Big recht gut verstehen, dass er da etwas sauer reagiert. Auf mich wirkt es jedenfalls eben wenig gütig (was nicht heißt, dass sie nicht erzogen werden soll), sondern an Erwachsenenmaßstäben teilweise gemessen. Für ein Kind in dem Alter stell ich mir so manche Situation schwierig vor (nicht die echte Mama, die jedoch ja auch noch da ist) und sie ist halt noch mitten in einer wichtigen Entwicklung und muss ihren Papa eben sozusagen mit dir teilen.

Du schreibst: "Kinderwochenende"...Also, schließe ich daraus, dass sie eben in einem regelmäßigen Turnus bei euch ist? Ich würde den beiden da einfach Papa-Kind-Quality-Time gönnen und da bewusst etwas sanfter und verständnisvoller reagieren.

:smile:
 

Tichonne

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Liebe Ava & Schneewittchen,

ich mische mich mal mit ein. Ich kann diene Argumentation nachvollziehen, Schneewittchen. Großes "Aber": ich kann auch Avas Unmut gut verstehen.

Und weiss aus eigener Erfahrung, dass die kleinen Racker ziemlich manipulativ sein können. Nicht aus Kalkül, wie viele Erwachsene (nicht alle, manche sind halt nicht erwachsen im Sinne von 'reif' geworden) - aber aus einem den Menschen wohl angeborenen Egoismus heraus. Gerade deshalb brauchen sie ja Grenzen.

Ich sehe das Problem weniger beim Kind, sondern bei Big. ER lässt sich nämlich vor den Karren der Vierjährigen spannen. Er hätte ja auch souverän reagieren können, im Sinne von (nicht ausformuliert, gibt nur die Richtung vor): "Oh, was ist denn mit deiner Stimme passiert? Hast du Halsschmerzen? Du sprichst so leise, ich verstehe gar nicht, was du sagst."

Sicher wird es helfen, Ava, wenn du das nächste Mal nicht beleidigt reagierst, sondern die Situation souverän verlässt (wie von Schneewittchen vorgeschlagen) und dem ganzen nicht allzuviel Bedeutung zumisst.

"Fremde" Kinder erziehen zu wollen ist immer heikel. Am besten du hältst dich aus Situationen wie Schlafanzug anziehen und Zähne putzen, ganz raus. Denn die gemeinsam verbrachte Zeit soll ja auch dir was geben. Wenn das nicht geht, weil die Kinder euch gegeneinander ausspielen wollen, dann rate ich dir dich zunächst ganz zurückzuziehen aus diesen "gemeinsamen" Tagen. Manchmal ändern sich die Konstellationen auch wieder.

Wichtig wäre in dem fall nur, dass Big es nicht als Liebesentzug oder Trotzreaktion interpretiert.

Tichonne
 

Admina Schneewittchen

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Ich möchte auch für die Zukunft wissen wie ich mich verhalten soll in solchen Situationen, ich befürchte nämlich, dass wir mit der Tochter Probleme haben werden; zumindest ich.
Noch was ist mir gerade aufgefallen :smile:

Tochter kam zurück, ging zu Big und sagte zu mir „ich kuschle jetzt mit meinem Papa, nicht mit dir“, ich sagte „das trifft sich ja gut, ich will ja gar nicht mit dir kuscheln“

Auch das hier find ich von dir zickig...Wobei es auf die Stimmlage darauf ankommt. Wenn du das sagst und sie dabei lachend kitzelst und etwas Spaß machst, find ich es okay. Wenn das ein kleines Kind sagt, dann würd ich das nicht als bierernsten Affront nehmen und so hast du es ja aufgefasst und danach reagiert. Auch hier finde ich, dass sich ein spielerischer und sanfterer Umgang mehr anböte, so vielleicht: "Oooh, da bin ich aber traurig darüber" <gespielt traurig schauend>.
 

Admina Schneewittchen

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Ich mag sie gerne, weiss aber um ihre weibliche Seite die Big ja völlig ignoriert oder noch schlimmer eigentlich super toll findet.

Ja und das ist auch völlig okay. Sie ist vier Jahre alt und da ist ein Mädchen gesunderweise die Prinzessin vom Papa.

Gibt genügend Töchter, die nicht als Prinzessin behandelt worden sind vom Vater und die im Erwachsenenalter noch damit zu kämpfen haben in ihren Beziehungen oder bei der Beziehungswahl.
 

Admina Schneewittchen

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Ich sehe das Problem weniger beim Kind, sondern bei Big. ER lässt sich nämlich vor den Karren der Vierjährigen spannen.

Das mag sein, Tichonne. Nur schreibt Ava hier und hat konkret danach gefragt, wie sie anders damit umgehen kann. Den Big können wir hier nicht beraten und ich fänds auch kontraproduktiv, wenn Ava nun zu Big gehen würde um ihm Erziehungs-Analysen, Vater-Analysen oder Ratschläge zu geben.
 

Tichonne

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Unsere Beiträge haben sich grade überschnitten, Schneewittchen :smile:

Auch hier finde ich, dass sich ein spielerischer und sanfterer Umgang mehr anböte, so vielleicht: "Oooh, da bin ich aber traurig darüber" <gespielt traurig schauend>.
Also, mir liegt so eine Reaktion nicht. Sie bestätigt das Kind ja noch in seinem Tun. Ich würde eher so reagieren (auch nicht zu Ende gedacht, siehe mein Posting oben): "Au fein, dann kann ich jetzt in Ruhe mein Buch lesen. Bitte nicht stören, kuscheln mit mir geht erst in einer Stunde wieder."

Ich meine damit ein Verhalten, dass der Kleinen suggeriert, dass sie zwar Liebesentzug verteilen kann, aber damit nicht weit kommt.

Tichonne
 
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Tichonne

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Das mag sein, Tichonne. Nur schreibt Ava hier und hat konkret danach gefragt, wie sie anders damit umgehen kann. Den Big können wir hier nicht beraten und ich fänds auch kontraproduktiv, wenn Ava nun zu Big gehen würde um ihm Erziehungs-Analysen, Vater-Analysen oder Ratschläge zu geben.
Auf keinen Fall!

Zur Klarstellung: Das war nicht als Aufforderung an dich gedacht, Ava, sondern nur meine persönliche Meinung. Deshalb hatte ich ja geschrieben: sich raushalten. Weil fremde Kinder erziehen zu wollen, ist immer heikel. Und den Eltern Ratschläge zu geben ist ein absolutes NoGo. Da müssen sie schon selbst drauf kommen.
 

Admina Felis

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Ava, mir ging es beim Lesen wie Schneewittchen - und ich kenne die Situationen 1:1 von meinen Kindern im selben Alter, finde sie normal, wichtig richtig für ihre Entwicklung, ich schreibe dir gleich mal noch als Bespiel meine Reaktionen dazu.

was mir auf dem Herzen liegt, Ava - ohne dir zu nahe treten zu wollen: mir fällt auf,dass du hart und wie auf einer Ebene auf das Kind reagierst.

zum Bespiel hier

Tochter kam zurück, ging zu Big und sagte zu mir „ich kuschle jetzt mit meinem Papa, nicht mit dir“, ich sagte „das trifft sich ja gut, ich will ja gar nicht mit dir kuscheln“

das fand ich sogar richtig schlimm, ehrlich gesagt.

denn erstens wird da eine Vierjährige komplett abgelehnt, zweitens wird sie mit ihren feinfühligen Antennen, die Kinder nunmal haben, deine Eifersucht/Neid dahinter erkennen.

also, was mir auf dem Herzen liegt, ist: das ist ja die Tocher, die Big bekommen hatte, als eure Affäre lief und EF nochmal schwanger wurde. das war von Anfang an für alle eine schwierige Situation, besonders wohl auch für EF. So etwas geht an einem Kind nicht spurlos vorbei - und meine Bitte wäre, beobachte dich genau selbst und prüfe, inwieweit da eine Rolle spielen kann, dass sie eben in deinen Augen auch der Auslöser früher war, dass ihr eure Beziehung (noch) nicht leben konntet. das Kind ist das Schützenswerteste in dieser Konstellation. und es kam von Anfang an unschuldig in eine kritische Situation.
 
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Admina Schneewittchen

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Ich würde eher so reagieren (auch nicht zu Ende gedacht, siehe mein Posting oben): "Au fein, dann kann ich jetzt in Ruhe mein Buch lesen. Bitte nicht stören, kuscheln mit mir geht erst in einer Stunde wieder."

Klingt nach Ex-Back-Strategie! :lach: ;) Ja, wenn das mit einem Lächeln bzw. freundlich und viell. schmunzelnd gesagt wird, wieso nicht? :smile: Hat ja jeder auch seine eigene Art. Nur, Zickigkeiten seitens der erwachsenen Person find ich kontraproduktiv und zwar für alle Beteiligten.

---

Ich meine damit ein Verhalten, dass der Kleinen suggeriert, dass sie zwar Liebesentzug verteilen kann, aber damit nicht weit kommt.

Sie darf Liebesentzug verteilen, wie sie möchte. Sie hat gerade kürzlich ihren eigenen Willen entdeckt! ;) Und, wenn eine erwachsene so unsouverän darauf reagiert, dann merkt sie ja mit der Zeit, dass sie eine manipulative Waffe damit hat. Sie wird mit ihren feinen Kinderantennen schon erkennen, dass sie eine Ersatz-Mama hier hat, die mit ihr konkurriert. Und, es ist wichtig, dass nicht immer die Ersatzmama "gewinnt", sondern sie als Prinzessin vom Papa einfach eine besondere Stelle inne hat. Und das hat nichts damit zu tun, keine Grenzen setzen zu können. Es wäre nur wichtig, wie man diese setzt und das ein oder andere Mal Güte zu erfahren, gerade von DIR, Ava, fänd ich schon sehr wichtig. Damit könntest du späteren Eifersüchteleien, die ja durch dich mitinitiiert werden, etwas vorbeugen.

:smile:
 

Tichonne

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So etwas geht an einem Kind nicht spurlos vorbei - und meine Bitte wäre, beobachte dich genau selbst und prüfe, inwieweit da eine Rolle spielen kann, dass sie eben in deinen Augen auch der Auslöser früher war, dass ihr eure Beziehun (noch) nicht leben konntet. das Kind ist das Schützenswerteste in dieser Konstellation. und es kam von Anfang an unschuldig in eine kritische Situation.
Den Gedanken hatte ich auch, Ava. Im Prinzip sehe ich das wie Felis und Schneewittchen. Am einfachsten wäre es, du würdest dich gar nicht in dieser Situation positionieren. Sonst passiert es, dass das Kind zur Stellvertreterin der Mutter wird, du deine negativen Gefühle ihr gegenüber auf die Tochter projizierst (unbewusst).

Gleichwohl: deine negativen Gefühle sind ja jetzt konkret da und der Trouble mit Big auch. Die mag ich ernst nehmen. Denn nicht immer fruchtet das Argument: Du bist erwachsen und damit hast du die Verantwortung für die gesamte Situation.

Und ich kenne es auch, dass Kinder versuchen zu manipulieren. Man darf es ihnen eben nicht übel nehmen, so wie man das bei Erwachsenen tut. Oft fühlen sie sich ja selbst nicht wohl in der Situation, finden den Ausgang nicht. Meine Erfahrung ist, wenn man sie gutmütig ins Leere laufen lässt, funktioniert das meist.

Tichonne
 

Admina Felis

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also, zum Beispiel mit dem Tuscheln - finde ich für Vierjährige ganz typisch und auch süß, auch mit dem Mund zuhalten usw. Ich hab mir hier bei meinen Kindern intutitiv gedacht (habe nichts darüber gelesen), dass es eine wichtige Phase für Kinder sein muss, irgendwie auch mit 'Geheimnissen', abgrenzen usw. zu tun hat.
wichtig ist, meine ich, dass Kinder immer das Vertrauen haben, dass es ok ist,was sie sich gerade einfallen lassen - und man eben liebevoll aber bestimmt eine Grenze setzt,wenn sie 'soziale Regeln', die Grenzen der anderen oder sich selbst gefährden. aber grundsätzlich, in ihrem Wesen, sollten sie sich angenommen fühlen.

und bei spielerischem Tuscheln sehe ich nicht, dass man einen Riegel vorschieben muss - ich mache da eher spielerisch mit, tue so, als höre ich nicht, was sie da (hörbar) ihrem Papa ins Ohr tuscheln :D , ihm dann den Mund zuhalten usw.
das ist dann 'oft: du, Papa, sag der Mama nicht, dass ich mich jetzt versteck und dann, wenn sie dann aus dem Zimmer geht, dann tue ich so, als ob ich ein Monster bin usw. :D
...ich spiele die Situationen mit, und so, dass sie halt am Ende merken, dass ich schon weiß, was für Spitzbuben sie sind ;) :D

die Situation mit dem Iphone kenne ich auch , zwar nicht mit einem Handy, aber irgendwas anderes, was dann provokativ baumeln gelassen wird.
da möchten sie halt eine Grenze, dass man bestimmt und klar sagt: 'leg das jetzt hin' und gut. das machen sie dann auch ( Bigs Tochter ja auch).Wahrscheinlich geht es ihnen um Aufmerksamkeit - und die bekommen sie dann später, nicht im Zusammenhang mit der Situation sondern, dass ich eine Unternehmung vorschlage oder halt erkläre,warum ich jetzt keine Zeit habe , aber einen Zeitpunkt nenne, wann wir etwas zusammen machen können.

und was du da beschrieben hast wg. des Kuschelns '' ich kuschel jetzt nur mit Papa'' kenn ich auch, ich sage dann '' ja, das ist ja auch schön, wenn ihr auch nur euch habt'' oder etwas ähnliches. wenn sie es eher neckisch spielerisch zu mir sagen (mich eifersüchtig machen wollen), sag ich auch mal was Lustiges süßes wie ''na warte, bis ich dich erwische, du Kuschelmaus'' - und wir lachen alle-
es sind Kinder !
 

Admina Schneewittchen

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also, zum Beispiel mit dem Tuscheln - finde ich für Vierjährige ganz typisch und auch süß, auch mit dem Mund zuhalten usw. Ich hab mir hier bei meinen Kindern intutitiv gedacht (habe nichts darüber gelesen), dass es eine wichtige Phase für Kinder sein muss, irgendwie auch mit 'Geheimnissen', abgrenzen usw. zu tun hat.
wichtig ist, meine ich, dass Kinder immer das Vertrauen haben, dass es ok ist,was sie sich gerade einfallen lassen - und man eben liebevoll aber bestimmt eine Grenze setzt,wenn sie 'soziale Regeln', die Grenzen der anderen oder sich selbst gefährden. aber grundsätzlich, in ihrem Wesen, sollten sie sich angenommen fühlen.

und bei spielerischem Tuscheln sehe ich nicht, dass man einen Riegel vorschieben muss - ich mache da eher spielerisch mit, tue so, als höre ich nicht, was sie da (hörbar) ihrem Papa ins Ohr tuscheln :D , ihm dann den Mund zuhalten usw.
das ist dann 'oft: du, Papa, sag der Mama nicht, dass ich mich jetzt versteck und dann, wenn sie dann aus dem Zimmer geht, dann tue ich so, als ob ich ein Monster bin usw. :D
...ich spiele die Situationen mit, und so, dass sie halt am Ende merken, dass ich schon weiß, was für Spitzbuben sie sind ;) :D

die Situation mit dem Iphone kenne ich auch , zwar nicht mit einem Handy, aber irgendwas anderes, was dann provokativ baumeln gelassen wird.
da möchten sie halt eine Grenze, dass man bestimmt und klar sagt: 'leg das jetzt hin' und gut. das machen sie dann auch ( Bigs Tochter ja auch).Wahrscheinlich geht es ihnen um Aufmerksamkeit - und die bekommen sie dann später, nicht im Zusammenhang mit der Situation sondern, dass ich eine Unternehmung vorschlage oder halt erkläre,warum ich jetzt keine Zeit habe , aber einen Zeitpunkt nenne, wann wir etwas zusammen machen können.

und was du da beschrieben hast wg. des Kuschelns '' ich kuschel jetzt nur mit Papa'' kenn ich auch, ich sage dann '' ja, das ist ja auch schön, wenn ihr auch nur euch habt'' oder etwas ähnliches. wenn sie es eher neckisch spielerisch zu mir sagen (mich eifersüchtig machen wollen), sag ich auch mal was Lustiges süßes wie ''na warte, bis ich dich erwische, du Kuschelmaus'' - und wir lachen alle-
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:herz: Boah, Felis, wunderschöner Beitrag, du hast mir sehr aus dem Herzen gesprochen und genau das viel besser ausgedrückt, was ich auch die ganze Zeit deutlich machen wollte. :smile: :thumbsup:
 

Tichonne

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Klingt nach Ex-Back-Strategie! :lach: ;) Ja, wenn das mit einem Lächeln bzw. freundlich und viell. schmunzelnd gesagt wird, wieso nicht? :smile: Hat ja jeder auch seine eigene Art. Nur, Zickigkeiten seitens der erwachsenen Person find ich kontraproduktiv und zwar für alle Beteiligten.
In gewisser Weise ja :smile: Zickig darf es nicht sein, eher gutmütig, nicht hoch emotional. Und ganz wichtig ist, wenn das Kind dann plötzlich doch den Wunsch hat wieder mit dir zu kuscheln, Ava, dann musst du sie auch in die Arme nehmen und nicht zurückweisen. Kein großes Gewese machen. Das entspannt meist.

Bei Schneewittchens Vorschlag gibst du dem Kind zwei Möglichkeiten: einmal, dass es sofort auf dich zugehen kann, weil es ihm halt doch leid tut dass du traurig bist (best case, dann hat sie den Ausgang selbst gefunden und wird mit viel Liebe belohnt ). Oder aber, du bestätigst das Kind in seinem Verhalten (not so günstiger case, finde ich). Spätestens dann wäre eigentlich Big gefragt, die Situation auf (ich strapazier das Wort nochmal) gutmütige, väterliche Weise die Situation zu entspannen, meine ich. Nicht, wenn das ein oder zweimal passiert aber wenn es sich zur Methode entwickelt.

Und - was ich oben in meinem ersten Post nicht ganz zu Ende gedacht, aber unbewusst intendiert, hatte: wenn schon so negative Gefühle, dann besser du bist auf Big sauer als auf das Mädchen.

Aber, wie schon öfter geschrieben: am besten wäre, dich ficht das gar nicht an. Dazu müsstest du vielleicht doch nochmal in dich gehen und deine Gefühle ihrer Mutter gegenüber prüfen.

Tichonne
 

Tichonne

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Schon wieder überschnitten :smile:

die Situation mit dem Iphone kenne ich auch , zwar nicht mit einem Handy, aber irgendwas anderes, was dann provokativ baumeln gelassen wird.
da möchten sie halt eine Grenze, dass man bestimmt und klar sagt: 'leg das jetzt hin' und gut.
Das kenne ich auch gut. Nur, Ava kann es ja nicht machen. Das muss Big tun. Sonst fühlt sich die Kleine zurecht provoziert, weil Ava ja nicht ihre Mama ist. Diesen Joker wird sie ausspielen, ist ganz normal und menschlich.

wenn sie es eher neckisch spielerisch zu mir sagen (mich eifersüchtig machen wollen), sag ich auch mal was Lustiges süßes wie ''na warte, bis ich dich erwische, du Kuschelmaus'' - und wir lachen alle-
Daran hatte ich auch gedacht. Lachen ist meist die beste Medizin.

Meinst du, du kriegst das bei nächsten Mal genau so hin, Ava?
 

Admina Schneewittchen

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Aber, wie schon öfter geschrieben: am besten wäre, dich ficht das gar nicht an. Dazu müsstest du vielleicht doch nochmal in dich gehen und deine Gefühle ihrer Mutter gegenüber prüfen.

Ja und/oder Stück für Stück den inneren Frame ändern und erkennen, dass es sich um ein kleines Mädchen handelt, welches man nicht wie eine erwachsene Konkurrentin zu sehen brauch, sondern welches sich einfach natürlich entwickelt, sich ausprobieren muss, Dinge lernen und verstehen will, so wie die Menschen und die Welt, die Natur, lachen will, Spaß haben will und ihre natürlich gesetzten Grenzen brauch - die jedenfalls nichts Böse meint und nicht bewusst-böse manipuliert, sondern die einfach Raum und Leichtigkeit für ihre weitere Entwicklung benötigt, so dass sie mal eine gesunde, starke Frau werden kann.

Und die gedankliche Einstellung und die Verhaltensweisen/Verhaltensvarianten einüben, so wie es Felis jetzt so schön beschrieben hat! Mir ist da jetzt ganz, ganz warm ums Herz geworden bei ihrem Post und ich wünsche mir, dass du dich daran orientieren könntest. :smile:
 

Admina Schneewittchen

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Das kenne ich auch gut. Nur, Ava kann es ja nicht machen. Das muss Big tun. Sonst fühlt sich die Kleine zurecht provoziert, weil Ava ja nicht ihre Mama ist. Diesen Joker wird sie ausspielen, ist ganz normal und menschlich.

Wenn es Avas Handy ist, dann kann das Ava in einer solchen Situation auf jeden Fall selbst tun. Da muss man nicht auf Big warten. :smile:
 

Admina Felis

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Bei Schneewittchens Vorschlag gibst du dem Kind zwei Möglichkeiten: einmal, dass es sofort auf dich zugehen kann, weil es ihm halt doch leid tut dass du traurig bist (best case, dann hat sie den Ausgang selbst gefunden und wird mit viel Liebe belohnt ). Oder aber, du bestätigst das Kind in seinem Verhalten (not so günstiger case, finde ich).
Aber, wie schon öfter geschrieben: am besten wäre, dich ficht das gar nicht an.



ich verstehe was du meinst, Tichonne, glaube aber nicht, dass es gut ist, Vierjährige grundsätzlich ins Leere laufen zu lassen, wenn sie 'manipulieren'.
denn ihr Verhalten hat ja einen Sinn.
ich denke, sie müssen erfahren, dass man sie hört, sieht ,annimmt - und das kann auch mal ein Mitspielen bedeuten, so dass sie selbst erfahren,was welches Verhalten eben bewirkt. der Erwachsene ist dann eben gefordert, kreativ zu sein, im Spiel zu führen also eine gütige Oberhand zu behalten.
ins Leere laufen lassen, bei Vierjährigen - ich mach das nur in Ausnahmesituationen, wie mit Gebrüll auf dem Boden wälzen , dass ich dann den Eindruck geben, das Gebrüll tangiert mich nicht. aber nicht: das Kind tangiert mich nicht, das wäre ja schlimm.
 
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