muscat
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- 11 Jan. 2014
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Ihr Lieben
Meinen jetzigen Freund, nennen wir ihn Mr. G, habe ich vor ziemlich genau 8 Jahren kennengelernt. Und zwar genau hier, in diesem Forum. Tja, dass ich nochmal hier aufkreuze..... Aber schön zu sehen dass alles noch so aussieht wie damals .
Ich war damals wegen einer unsäglichen Ex-Back-Geschichte hier, Mr. G war von seiner Frau wegen eines Anderen verlassen worden. Nun, irgendwann fanden wir heraus, dass uns knapp hundert km Entfernung trennen, wir trafen uns, um über unsere gescheiterten Beziehungen und unsere Exen zu sprechen (also eigentlich ging es fast ausschliesslich um meine Geschichte, er war da bereits iwie weiter und ich noch voll drin) und, um es abzukürzen, fanden uns paar Monate später in einer Beziehung, miteinander.
Die ersten Monate, gar Jahre, waren schwierig, da noch geprägt von meiner Ex-Geschichte. Ich kam einfach nicht drüber hinweg. Wusste aber die ganze Zeit, dass Mr. G ein ganz besonderer Mann ist, und ich wollte ihn nicht aufgeben, schon gar nicht für einen Ex der es definitiv nicht verdient hatte.
Nun, wir meisterten viele schwierige Situationen und näherten unsere Leben langsam einander an. Es gab einige Aufs und Abs, aber fast immer war ich mir sicher, dass die Beziehung halten wird, da wir beide tiefe Gefühle für einander hatten und uns unsere Beziehung viel bedeutete.
Vor 3 Jahren hatte ich, während einer Auslandreise, eine Affäre. Ich will das nicht entschuldigen, aber damals hatte ich eine schwere Zeit und fühlte mich zum ersten Mal von Mr. G nicht unterstützt, emotional. Aus seiner Sicht tue ich ihm hier unrecht, aber so war nunmal mein Gefühl. Ich entfernte mich emotional immer mehr und immer mehr kam der Gedanke in mir auf, die Beziehung zu beenden.
Dann "passierte" die Affäre, Mr. G fand es heraus, und dann war erstmal Schluss.
Ganz kurz, paar Tage nur, wenn ich mich recht erinnere. Wir kamen wieder zusammen mit dem Ansatz, die Beziehung auf einem neuen Level weiterzuführen. Kurz war die Rede von offener Beziehung, doch wir merkten beide schnell, dass das nicht zu uns passte und wir das so nicht wollten.
Das Vertrauen war aber, natürlich, erstmal gestört. Wir einigten uns darauf, offen zueinander zu sein und einander nichts mehr zu verheimlichen. Das klappte ganz gut, und ich hielt mich an diese Abmachung. So ganz, glaube ich aber, konnte sein Vertrauen bis heute nicht wiederhergestellt werden.
Um die Affäre zu verarbeiten haben wir uns beide unabhängig voneinander zu einer Gesprächstherapie entschieden, welche wir beide nach wie vor mehr oder weniger regelmässig besuchen.
Nun aber, endlich, zur jetzigen Situation:
Ich weiss nicht, wann genau es angefangen hat.
Wir befinden uns momentan in unterschiedlichen Lebens"phasen". Meine Tochter ist mit 20 Jahren praktisch erwachsen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie unabhängig ist. Mr. G hat einen bald 12-jährigen Sohn, der zu 50% bei ihm ist. Nach wie vor wohnen wir diese 100km voneinander entfernt und unsere Lebenssituationen lassen ein Zusammenziehen nicht wirklich zu.
War auch nie wirklich ein Thema, auch wenn ich mir das eine oder andere Mal ausgelat habe, wie es sein könnte.
Wir sind beide finanziell unabhängig und stabil in unserer beruflichen Situation. Wobei ich seit einer Weile das Bedürfnis habe, noch etwas anderes zu machen und mich etwas weiterzuentwickeln, meine verschiedenen Interessen etwas mehr auszuleben. So habe ich ein Projekt nach dem anderen, entdecke neue Hobbys, und scheine wohl etwas auf der Suche zu sein... Er hingegen ist genügend ausgelastet mit seinem Job, Sohn, und was er sonst noch alles hat.
Nun das Problem. Seit einer Weile bin ich je länger je mehr wohl irgendwie "unzufrieden". Wir haben öfters Diskussionen, bis hin zum Streit. Wir kennen einander mittlerweile sehr gut und haben, leider, eine etwas unglückliche Streitdynamik entwickelt. Wir schaffen es, einander im Streit immer mehr hochzuschaukeln, bis fast zur Eskalation. Manchmal reicht ein Wort, ein Blick, ein falscher Tonfall, und wir haben ne handfeste Krise. Und kommen fast nicht mehr daraus heraus, und wenn dann nur unter grösster Anstrengung, was dann irgendwie auch nicht sehr befriedigend ist.
Nun haben wir unterschiedliche Ansichten/Meinungen, wie es zu diesen Situationen kommt. Mr. G ist wohl der Meinung, dass meine grundsätzliche Unzufriedenheit dafür verantwortlich ist. Was durchaus sein mag. So kritisiere ich scheinbar kleinste Dinge und er verfällt sogleich in einen Verteidigungsmodus, manchmal kommts auch gleich zum Gegenangriff.
Diese meine Unzufriedenheit begründet er damit, dass ich momentan in "Aufbruchstimmung" bin, er jedoch die nächsten Jahre noch sehr "sesshaft" sein wird, geschuldet unseren jeweiligen Lebensumständen. Er grundsätzlich zufrieden ist, so wie es ist (mit kleinen Abstrichen), ich jedoch nicht. Er mir nicht das bieten kann, was ich mir un(ter)bewusst wünsche. Er mir ganz einfach nicht reicht.
Ich hingegen sehe es so: wir sind nun seit fast 8 Jahren zusammen, und unsere Beziehung hat sich kaum verändert. Ist eher ruhiger geworden, wir sehen uns nicht allzu oft, hören uns und schreiben aber jeden Tag, und zwar nach Plan. Manchmal würde ich fast sagen, die Beziehung dümpelt etwas vor sich hin. Aus meinem Empfinden sehen wir uns immer weniger, sein Interesse an mir und meinem Leben hält sich in Grenzen (da könnte ich falsch liegen, ist aber mein Gefühl). Es hat sich ein Alltagstrott eingeschlichen, dem ich bissl entgegentreten möchte. Einen Schritt weiter kommen in der Beziehung. Andere Paare heiraten, ziehen zusammen, bekommen Kinder. Oder bauen ein Haus, oder legen sich gemeinsam einen Hund zu.
Nach 8 Jahren wünsche ich mir irgendetwas, dass uns bissl zusammenschweisst, uns "verbindlich" dem anderen gegenüber macht. Wisst Ihr was ich meine? Ich hab so das Gefühl, ich lebe mein Leben an dem einen Ende der 100km, er seins am anderen Ende. Und zusammen sind wir eigentlich nur so halb...
Wenn wir uns sehen, ist es immer sehr schön. Ich geniesse die Zeit mit ihm. Ich sehe ihn an und denke mir "Das ist er. Den möchte ich behalten. An seiner Seite möchte ich alt werden." Ich bin noch sehr verliebt. Der Sex ist auch immer noch grossartig.
In den letzten Tagen haben sich unsere Diskussionen gehäuft. Immer am Telefon, schwierig oft, da er seinen Sohn bei sich hatte und viel Zeit in die Telefonate investierte, obwohl er sich eigentlich um den Kleinen kümmern wollte.
Als es nun letzten Dienstag am Telefon wieder mal etwas ausartete, bzw. sich die Diskussion zu sehr in die Länge zog, schlug ich vor, mal ein paar Tage eine Kontaktpause einzulegen. Eigentlich sagte ich das nur, um von ihm zu hören, dass er dies nicht möchte etc... Aber er hat gleich zugestimmt.
Das hatten wir noch nie. Wir schrieben einander immer schön brav "Guten Morgen usw.", später nach der Arbeit dann einen kurzen Rapport über unseren Tag, abends immer ein (oft recht langes) Telefonat, und dann noch "Gute Nacht etc.". Eigentlich war die Pause bis zum Wochenende vereinbart. Ha, genau knapp 2 Tage hab ich's durchgehalten!
Gestern haben wir, auf meine Initiative hin, schon wieder telefoniert (diesmal ohne Sohn im Hintergrund). Nun ja, es war ein friedliches Gespräch, ohne Eskalationen. Ihm tat die (kurze) Pause gut, er hätte wohl problemlos bis zum Wochenende durchgehalten. Sie gab ihm Luft, Raum, Zeit.
Mir ging's nicht sehr gut. Ich vermisste ihn. Den Austausch. Seine Stimme zu hören. Jedesmal wenn eine Nachricht reinkam hoffte ich, sie wär von ihm. Als abends das Telefon klingelte, hoffte ich, er wär's.
Inhalte des Gesprächs gestern waren wohl unter anderem wieder seine Sichtweise, dass er mir einfach nicht das geben kann, was ich brauche. Er zufrieden ist, so wie es ist, und ich mir "mehr" wünsche, ein "mehr", dass er mir nicht geben kann. Für mich klang es wie ein Plädoyer für die Trennung, wenn auch irgendwie wohlwollend, falls das überhaupt geht.... Obwohl er auch sagte, dass er mich nach wie vor in Gedanken in sein Leben mit einbezieht und ich Teil davon bin. Dennoch klang es für mich so, als wollte er mich überzeugen, mich von ihm zu trennen...
Tja, ich hab ganz wunderbar Kristalle angesetzt; ich muss glitzern wie ein amerikanischer Weihnachtsbaum. Meine Gefühle sind bei mindestens 200%, seine vielleicht geschätzt bei 50%. Wenn ich Glück hab etwas mehr.
Nun die Frage aller Fragen: Wie krieg ich meine runter- und seine wieder hochgeschraubt???
Eigentlich müsste ich es ja wissen, denn wir beide kennen das Forum sehr gut, die Strategien, Theorien und die Mechanismen, haben sie intensiv studiert und uns damit auseinandergesetzt. Wir haben damals sogar beide mit Wolfgang telefoniert; ich wegen Ex, er wohl wegen mir....
Deshalb wird dieser Strang es auch nie ins Ex-Back-Forum schaffen, das würde bei uns nicht funktionieren. (Zudem ist so ein Ex-Back echt die Hölle, das mach ich nicht noch einmal durch...)
Vielleicht liest er hier sogar mit, ich weiss es nicht. Aber das ist ok. Ich werde ihm nicht aktiv mitteilen, dass ich hier wieder schreibe, aber wenn er von selbst drauf kommt, ist's halt so. Er kennt meine Gedanken ja eh.
Das soll hier mehr ein Tagebuch für mich werden, vielleicht komm ich so ja zum Kern des Ganzen. Gedanken ordnen und so... Vielleicht hat Mr. G sogar recht, und ich brauche tatsächlich einen, hm, anderen Partner..? Vielleicht hilft es mir, durch die Reflexion hier, paar Kristalle abzuwerfen und dadurch etwas klarer zu sehen, ohne geblendet zu werden durch das ständige Geglitzer...
Momentan geht es mir tatsächlich ziemlich mies und ich hab die typischen Trennungsschmerzsymptome... Aus dem Nix fliessen Tränen, essen geht grad gar nicht, schlafen macht momentan auch keinen Spass...
Ich wollte das hier kurz halten, naja, ist nicht gelungen. Falls jemand tatsächlich alles gelesen hat, Chapeau!
Meinen jetzigen Freund, nennen wir ihn Mr. G, habe ich vor ziemlich genau 8 Jahren kennengelernt. Und zwar genau hier, in diesem Forum. Tja, dass ich nochmal hier aufkreuze..... Aber schön zu sehen dass alles noch so aussieht wie damals .
Ich war damals wegen einer unsäglichen Ex-Back-Geschichte hier, Mr. G war von seiner Frau wegen eines Anderen verlassen worden. Nun, irgendwann fanden wir heraus, dass uns knapp hundert km Entfernung trennen, wir trafen uns, um über unsere gescheiterten Beziehungen und unsere Exen zu sprechen (also eigentlich ging es fast ausschliesslich um meine Geschichte, er war da bereits iwie weiter und ich noch voll drin) und, um es abzukürzen, fanden uns paar Monate später in einer Beziehung, miteinander.
Die ersten Monate, gar Jahre, waren schwierig, da noch geprägt von meiner Ex-Geschichte. Ich kam einfach nicht drüber hinweg. Wusste aber die ganze Zeit, dass Mr. G ein ganz besonderer Mann ist, und ich wollte ihn nicht aufgeben, schon gar nicht für einen Ex der es definitiv nicht verdient hatte.
Nun, wir meisterten viele schwierige Situationen und näherten unsere Leben langsam einander an. Es gab einige Aufs und Abs, aber fast immer war ich mir sicher, dass die Beziehung halten wird, da wir beide tiefe Gefühle für einander hatten und uns unsere Beziehung viel bedeutete.
Vor 3 Jahren hatte ich, während einer Auslandreise, eine Affäre. Ich will das nicht entschuldigen, aber damals hatte ich eine schwere Zeit und fühlte mich zum ersten Mal von Mr. G nicht unterstützt, emotional. Aus seiner Sicht tue ich ihm hier unrecht, aber so war nunmal mein Gefühl. Ich entfernte mich emotional immer mehr und immer mehr kam der Gedanke in mir auf, die Beziehung zu beenden.
Dann "passierte" die Affäre, Mr. G fand es heraus, und dann war erstmal Schluss.
Ganz kurz, paar Tage nur, wenn ich mich recht erinnere. Wir kamen wieder zusammen mit dem Ansatz, die Beziehung auf einem neuen Level weiterzuführen. Kurz war die Rede von offener Beziehung, doch wir merkten beide schnell, dass das nicht zu uns passte und wir das so nicht wollten.
Das Vertrauen war aber, natürlich, erstmal gestört. Wir einigten uns darauf, offen zueinander zu sein und einander nichts mehr zu verheimlichen. Das klappte ganz gut, und ich hielt mich an diese Abmachung. So ganz, glaube ich aber, konnte sein Vertrauen bis heute nicht wiederhergestellt werden.
Um die Affäre zu verarbeiten haben wir uns beide unabhängig voneinander zu einer Gesprächstherapie entschieden, welche wir beide nach wie vor mehr oder weniger regelmässig besuchen.
Nun aber, endlich, zur jetzigen Situation:
Ich weiss nicht, wann genau es angefangen hat.
Wir befinden uns momentan in unterschiedlichen Lebens"phasen". Meine Tochter ist mit 20 Jahren praktisch erwachsen und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie unabhängig ist. Mr. G hat einen bald 12-jährigen Sohn, der zu 50% bei ihm ist. Nach wie vor wohnen wir diese 100km voneinander entfernt und unsere Lebenssituationen lassen ein Zusammenziehen nicht wirklich zu.
War auch nie wirklich ein Thema, auch wenn ich mir das eine oder andere Mal ausgelat habe, wie es sein könnte.
Wir sind beide finanziell unabhängig und stabil in unserer beruflichen Situation. Wobei ich seit einer Weile das Bedürfnis habe, noch etwas anderes zu machen und mich etwas weiterzuentwickeln, meine verschiedenen Interessen etwas mehr auszuleben. So habe ich ein Projekt nach dem anderen, entdecke neue Hobbys, und scheine wohl etwas auf der Suche zu sein... Er hingegen ist genügend ausgelastet mit seinem Job, Sohn, und was er sonst noch alles hat.
Nun das Problem. Seit einer Weile bin ich je länger je mehr wohl irgendwie "unzufrieden". Wir haben öfters Diskussionen, bis hin zum Streit. Wir kennen einander mittlerweile sehr gut und haben, leider, eine etwas unglückliche Streitdynamik entwickelt. Wir schaffen es, einander im Streit immer mehr hochzuschaukeln, bis fast zur Eskalation. Manchmal reicht ein Wort, ein Blick, ein falscher Tonfall, und wir haben ne handfeste Krise. Und kommen fast nicht mehr daraus heraus, und wenn dann nur unter grösster Anstrengung, was dann irgendwie auch nicht sehr befriedigend ist.
Nun haben wir unterschiedliche Ansichten/Meinungen, wie es zu diesen Situationen kommt. Mr. G ist wohl der Meinung, dass meine grundsätzliche Unzufriedenheit dafür verantwortlich ist. Was durchaus sein mag. So kritisiere ich scheinbar kleinste Dinge und er verfällt sogleich in einen Verteidigungsmodus, manchmal kommts auch gleich zum Gegenangriff.
Diese meine Unzufriedenheit begründet er damit, dass ich momentan in "Aufbruchstimmung" bin, er jedoch die nächsten Jahre noch sehr "sesshaft" sein wird, geschuldet unseren jeweiligen Lebensumständen. Er grundsätzlich zufrieden ist, so wie es ist (mit kleinen Abstrichen), ich jedoch nicht. Er mir nicht das bieten kann, was ich mir un(ter)bewusst wünsche. Er mir ganz einfach nicht reicht.
Ich hingegen sehe es so: wir sind nun seit fast 8 Jahren zusammen, und unsere Beziehung hat sich kaum verändert. Ist eher ruhiger geworden, wir sehen uns nicht allzu oft, hören uns und schreiben aber jeden Tag, und zwar nach Plan. Manchmal würde ich fast sagen, die Beziehung dümpelt etwas vor sich hin. Aus meinem Empfinden sehen wir uns immer weniger, sein Interesse an mir und meinem Leben hält sich in Grenzen (da könnte ich falsch liegen, ist aber mein Gefühl). Es hat sich ein Alltagstrott eingeschlichen, dem ich bissl entgegentreten möchte. Einen Schritt weiter kommen in der Beziehung. Andere Paare heiraten, ziehen zusammen, bekommen Kinder. Oder bauen ein Haus, oder legen sich gemeinsam einen Hund zu.
Nach 8 Jahren wünsche ich mir irgendetwas, dass uns bissl zusammenschweisst, uns "verbindlich" dem anderen gegenüber macht. Wisst Ihr was ich meine? Ich hab so das Gefühl, ich lebe mein Leben an dem einen Ende der 100km, er seins am anderen Ende. Und zusammen sind wir eigentlich nur so halb...
Wenn wir uns sehen, ist es immer sehr schön. Ich geniesse die Zeit mit ihm. Ich sehe ihn an und denke mir "Das ist er. Den möchte ich behalten. An seiner Seite möchte ich alt werden." Ich bin noch sehr verliebt. Der Sex ist auch immer noch grossartig.
In den letzten Tagen haben sich unsere Diskussionen gehäuft. Immer am Telefon, schwierig oft, da er seinen Sohn bei sich hatte und viel Zeit in die Telefonate investierte, obwohl er sich eigentlich um den Kleinen kümmern wollte.
Als es nun letzten Dienstag am Telefon wieder mal etwas ausartete, bzw. sich die Diskussion zu sehr in die Länge zog, schlug ich vor, mal ein paar Tage eine Kontaktpause einzulegen. Eigentlich sagte ich das nur, um von ihm zu hören, dass er dies nicht möchte etc... Aber er hat gleich zugestimmt.
Das hatten wir noch nie. Wir schrieben einander immer schön brav "Guten Morgen usw.", später nach der Arbeit dann einen kurzen Rapport über unseren Tag, abends immer ein (oft recht langes) Telefonat, und dann noch "Gute Nacht etc.". Eigentlich war die Pause bis zum Wochenende vereinbart. Ha, genau knapp 2 Tage hab ich's durchgehalten!
Gestern haben wir, auf meine Initiative hin, schon wieder telefoniert (diesmal ohne Sohn im Hintergrund). Nun ja, es war ein friedliches Gespräch, ohne Eskalationen. Ihm tat die (kurze) Pause gut, er hätte wohl problemlos bis zum Wochenende durchgehalten. Sie gab ihm Luft, Raum, Zeit.
Mir ging's nicht sehr gut. Ich vermisste ihn. Den Austausch. Seine Stimme zu hören. Jedesmal wenn eine Nachricht reinkam hoffte ich, sie wär von ihm. Als abends das Telefon klingelte, hoffte ich, er wär's.
Inhalte des Gesprächs gestern waren wohl unter anderem wieder seine Sichtweise, dass er mir einfach nicht das geben kann, was ich brauche. Er zufrieden ist, so wie es ist, und ich mir "mehr" wünsche, ein "mehr", dass er mir nicht geben kann. Für mich klang es wie ein Plädoyer für die Trennung, wenn auch irgendwie wohlwollend, falls das überhaupt geht.... Obwohl er auch sagte, dass er mich nach wie vor in Gedanken in sein Leben mit einbezieht und ich Teil davon bin. Dennoch klang es für mich so, als wollte er mich überzeugen, mich von ihm zu trennen...
Tja, ich hab ganz wunderbar Kristalle angesetzt; ich muss glitzern wie ein amerikanischer Weihnachtsbaum. Meine Gefühle sind bei mindestens 200%, seine vielleicht geschätzt bei 50%. Wenn ich Glück hab etwas mehr.
Nun die Frage aller Fragen: Wie krieg ich meine runter- und seine wieder hochgeschraubt???
Eigentlich müsste ich es ja wissen, denn wir beide kennen das Forum sehr gut, die Strategien, Theorien und die Mechanismen, haben sie intensiv studiert und uns damit auseinandergesetzt. Wir haben damals sogar beide mit Wolfgang telefoniert; ich wegen Ex, er wohl wegen mir....
Deshalb wird dieser Strang es auch nie ins Ex-Back-Forum schaffen, das würde bei uns nicht funktionieren. (Zudem ist so ein Ex-Back echt die Hölle, das mach ich nicht noch einmal durch...)
Vielleicht liest er hier sogar mit, ich weiss es nicht. Aber das ist ok. Ich werde ihm nicht aktiv mitteilen, dass ich hier wieder schreibe, aber wenn er von selbst drauf kommt, ist's halt so. Er kennt meine Gedanken ja eh.
Das soll hier mehr ein Tagebuch für mich werden, vielleicht komm ich so ja zum Kern des Ganzen. Gedanken ordnen und so... Vielleicht hat Mr. G sogar recht, und ich brauche tatsächlich einen, hm, anderen Partner..? Vielleicht hilft es mir, durch die Reflexion hier, paar Kristalle abzuwerfen und dadurch etwas klarer zu sehen, ohne geblendet zu werden durch das ständige Geglitzer...
Momentan geht es mir tatsächlich ziemlich mies und ich hab die typischen Trennungsschmerzsymptome... Aus dem Nix fliessen Tränen, essen geht grad gar nicht, schlafen macht momentan auch keinen Spass...
Ich wollte das hier kurz halten, naja, ist nicht gelungen. Falls jemand tatsächlich alles gelesen hat, Chapeau!