Liebe Ophelia
Danke für Deine Worte
Wenn einer Beziehung so die ganze Leichtigkeit flöten gegangen ist, tut das unheimlich weh. Eigentlich möchte man doch eine schöne, entspannte Zeit miteinander haben und dann fühlt sich alles so schwierig an und schnürt einem den Hals zu. So stelle ich mir das gerade vor bei euch.
Genauso ist es im Moment! Jetzt war es mal kurz 2 Tage etwas lockerer, aber dennoch iwie ein Eiertanz
. Ich musste mich teilweise schon ziemlich zusammenreissen, um nicht schon wieder etwas anzusprechen, was dann erneut ins momentane destruktive Fahrwasser geführt hätte. Und das ist echt anstrengend.
Gestern am Telefon hatte ich kurz dann meinen Tonfall nicht mehr unter Kontrolle:
Wir haben locker normal telefoniert, Smalltalk, er hat viel erzählt, ich hab viel nachgefragt. Dann hatte er irgendwann fertig erzählt und ich fertig nachgefragt, es gab eine kurze Pause, so dass ich das Ende des Telefonats einleitete. Aber da zitterte meine Stimme schon etwas, jedenfalls merkte er, dass was nicht stimmt. Mich hat es so traurig gemacht, dass er (aus meiner Sicht einmal mehr) bei mir fast gar nicht nachgefragt hat. Klar, am Anfang hat er kurz gefragt, wie mein Tag so war, das war dann recht schnell abgehandelt weil ich auf seine Themen lenkte.
Und dann waren wir schon wieder mitten drin in der Diskussion
.
Wir konnten das dann auch wieder etwas auflösen, er meinte er hätte gar nicht genug Zeit gehabt, noch was zu fragen - stimmt. Aber ich denke, und da tue ich ihm vllt. Unrecht, er hätte tatsächlich nix mehr gefragt. Ist ja auch bissl Erfahrungswert der letzten Wochen. Aber wir schafften es, so miteinander zu kommunizieren, das es nicht ausartete und wir ganz schnell wieder normal und wohlwollend re
Muss dazu aber schon auch einräumen, dass ich ihm da nicht gross "geholfen" hab, indem ich von selber etwas erzählt hätte, wo er dann noch hätte nachfragen können. Aber auch hier, wieder Erfahrungswert; wenn ich mal was erzählt habe, war seine Reaktion ein paarmal halt für mich nicht sehr ermutigend, wieder etwas zu erzählen...
Er hat soeben angerufen, grad als ich Anlauf geholt hab, um mich noch bissl mehr auszuheulen
Was mir am meisten zu schaffen macht, ist dass ich momentan wirklich
alles, was von ihm kommt (oder eben nicht kommt) auf die Goldwaage lege. Also wenn er mal später schreibt oder anruft als üblich, oder immer weniger schreibt als ich, oder eben nicht so viel nachfragt, was bei mir gerade so läuft.
Obwohl da evtl. (für mich) valide Gründe vorliegen, ist dies ganz allein meine Baustelle. Da muss ich einfach wieer entspannter werden. Früher hab ich mir um sowas null Gedanken gemacht, und momentan kann er mehr oder weniger machen was er will, ich find immer irgendein Detail, welches ich dann mehr oder weniger negativ interpretieren kann.. und das ist nicht gut
.
Was du aber nicht vergessen darfst, ist, dass er nicht hingeschmissen hat! Ihr habt noch alle Optionen, an eurer Beziehung zu arbeiten! Klar ist das anstrengend, aber ihr habt beide noch den Willen in euch, es hat keiner aufgegeben! Das ist so viel wert!!
Das stimmt Ophelia, du hast vollkommen recht. Ich glaub da liegt jetzt ganz viel bei mir... er ist ja eigentlich nur "bissl abgelascht" und wär wahrscheinlich gar nie auf die Idee gekommen, die Sache zu beenden weil er zuwenig Gefühle für mich hat oder was auch immer, wenn ich nicht diese doofe Verlustangst entwickelt hätte, nicht so bedürftig (und damit rumnörgelnd) geworden war, und ständig diese Diskussionen initiiert hätte... das hat dann seine Gefühle natürlich auch nicht gerade gepusht, im Gegenteil
Und ich finde, in einer Fernbeziehung ist vieles anders, wie z. B. sich rar machen oder auf sich selbst konzentrieren. Ja, hallo? Das macht man doch eh die meiste Zeit...
Eben. Ich hatte das Gefühl, dass ich da tatsächlich keinen grossen Spielraum mehr hatte. Mehr "rar machen" und auf mich konzentrieren geht kaum. Und als ich dann gemerkt hab, dass ich auf seiner Prioritätenliste gefühlt immer weiter nach unten rutschte, hab ich offenbar keinen anderen Ausweg gesehn, als das anzusprechen, und dann noch auf eine offensichtlich nicht sehr konstruktive Art...
So, jetzt aber genug gejammert und rumgehirnt.
Jedenfalls wünsche ich dir, dass ihr noch weitere gute Gespräche haben werdet und mit eurer Beziehung wieder in ruhiges, liebevolles, aufmerksames Fahrwasser kommt!
Ja, das hoffe ich auch sehr! Ich glaube, im Moment sind wir auf einem guten Weg, aber das Ganze ist doch noch sehr fragil, und ich werde in den nächsten Wochen und Monaten (und Jahren) noch ganz viel an mir arbeiten müssen.
Ich weiss, dass ich ihn nicht
brauche, um ein erfülltes Leben zu leben. Aber ich
möchte ihn gerne an meiner Seite haben, weil er einfach ein toller Mann und ist, und ich ihn auch nach Jahren noch sehr attraktiv finde, in jeder Hinsicht, und ihn als Mensch sehr schätze (und natürlich liebe).
Nur, er muss das umgekehrt halt auch so empfinden. Und mir auch zeigen.
Mal schauen wo die Reise noch hinführt....