Puh, hier ist es ja abgegangen heute Morgen. Ai0, ich habe sehr lange nicht mehr hier geschrieben, ich habe aber immer mitgelesen, immer mitverfolgt.
This. Ich hab es bei deinen Worten auch gedacht, Chase ist mir zuvorgekommen. Die These, dass du mehr inneren Frieden findest, wenn du nur eine Erklärung bekommst, hat sich schon einmal als falsch erwiesen. Du suchst Erleichterung an einer Stelle, wo du sie nicht finden wirst . und ich verstehe das so gut, Mann-Frau-Kram hin oder her, auch ich denke sehr viel und bewältige Probleme häufig, indem ich auf intellektueller Ebene ein Verständnis zu erlangen versuche. Das ist in diesem Fall aber nicht die Ebene, auf der du das Problem angehen kannst.
Sie ist dir nicht sonderlich viel schuldig geblieben, ehrlich. Dass ihre Sache noch bei dir sind, ist eine Kleinigkeit - ich vermute, sie setzt sich gerade einfach nicht besonders mit dem Thema auseinander. Vielleicht genau deshalb, weil sie so einen emotionalen Ausbruch wie beim letzten Mal vermeiden will - der am Ende wahrscheinlich eine senntimentale Trauer um etwas war, was gewesen ist. Aber sie hat sich bisher im menschenmöglichen Rahmen fair verhalten und offen ko mmuniziert. Jede Kleinigkeit muss sie nicht erklären können, weder dir noch sich selbst. Niemand kann das . und die komplette Welt bis in Detail durchzuanalysieren, kostet nicht nur Energie und Zeit, sondern lässt auch keinen Raum für das bisscchen Zauber, was bei der Liebe immer dabei ist.
Es ist eine Ilusion, dass ihre Erklärung, die sie wahrscheinlich nicht geben kann, dir Erleichterung verschafft. Jede Erklärung wird die nächste Frage aufwerfen, solange du nicht loslassen willst.
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Weißt du, du hast mir vor ca. zwei Wochen in meinem Strang geraten, meinen Ex auf Social Media zu löschen. Ich habe das getan und es ein paar Tage später erstmal bitterich bereit. Ich sitze hier ja in einer Situation, in der es niemals eine Erklärung für mich gegeben hat - und dabei geht es ja nicht um Details, sondern wirklich um alles; eine blanke Qual für jemanden, der Erklärungen braucht. Und meine Sehnsucht danach, mit der Situation aktiv arbeiten zu können - am besten natürlich, etwas so beeinflussen zu können, dass es wieder gut wird, aber im Zweifelsfall wenigstens etwas zu bekommen, was mir beim Loslassen und Lernen hilft - die ist enorm. Ich hatte das Gefühl, damit endgültig die Brücke eingerissen zu haben.
Und dann habe ich gedacht: Nein. Wenn schon, dann richtig. Er hat ja noch Sacchen von mir - auch da hattest du mir dazu geraten, ihm notfalls einen Brief zu schicken mit einer Aufforderung, aber in jedem Fall, diese Brücke ebenfalls einzureißen. Hab ich durchgezogen. Ich hab ihm keinen Brief geschickt, aber ich habe beschlossen, dass ich mich jetzt so verhalte, als wäre es mir egal, was er von mir denkt. Ich habe ihn schlichtweg so lange mit Nachrichten genervt, bis ich die Zusage hatte, dass er die Sachen schickt (angeblich gehen sie heute in die Post, mal schauen, ob das jetzt endlich klappt).
Dein Rat war richtig. Es war nochmal ein paar Tage richtig hart, aber ich fühle mich so viel freier. Es kann für mich gerade nicht darum gehen, was ich tun muss, damit mein Ex mir gibt, was ich brauche, denn ich kann in seine Richtung nichts tun. Es liegt nicht in meienr Hand, und diese Hand war über Monbate hinweg ausgetreckt. Nichts daran ist fair. Und ja, ich finde durchaus, er ist mir was schuldig. Aber das kann oder will er mir offensichtlich gerade nicht geben, und meine Aufgabe jetzt ist es, damit umzugehen und klarzukommen, dass es Dinge auf der Welt gibt, die ich nicht ändern kann, egal, wie unfair sie sind.
Und ich möchte dir deinen Rat zurückgeben: Brich die Brücken ab. Mach das, was jemand tut, der über eine Trennung hinwegkommen will, und das in jeder Konsequenz. Verrate deine eigene nAnsprüche an Freundlichkeit und Fairness nicht, aber triff deine Entscheidungen nicht mehr auf der Basis, was sie denkt und was sie tut.
Für's Loslassen ist gerade eh die richtige Jahreszeit
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