Jula
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- 17 Feb. 2012
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Hallo liebes Forum,
ich bin schon seit längerem Mitleserin (und vor einiger Zeit auch Mitschreiberin) hier im Forum, hatte aber bisher keinen eigenen Strang eröffnet, auch weil mir die Zeit fehlte, hier intensiver zu schreiben und mich mehr bei anderen zu beteiligen. Ich habe mich stattdessen in meiner Geschichte über eine recht lange Zeit von Wolfgang coachen lassen (Danke Wolfgang! )
Ich habe mich, auch weil ich jetzt endlich mehr Zeit habe mich hier einzubringen, entschlossen, einen eigenen Strang zu eröffnen. Ich hoffe von Euch ein paar Ratschläge oder Einschätzungen zu bekommen, weil ich wohl gerade vor einer Hopp oder Topp-Situation stehe. Es handelt sich (leider) noch um dieselbe Geschichte, wegen der ich Wolfgang kontaktiert habe. Noch lässt sie mich nicht los. Ich entschuldige mich schon mal dass es etwas länger wird, aber ich muss wohl etwas ausholen...
Ich, Single, Anfang 40, hatte über etwa ein Jahr eine Affäre mit einem Singlemann (wenig älter). Wir lernten uns zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt kennen: er war gerade frisch getrennt von seiner letzten Freundin und hatte schlimmen Liebeskummer. Es war daher klar (und er sagte es auch mehrfach), dass an Beziehung nicht zu denken war und ich hatte auch natürlich Angst verletzt zu werden und ließ das mit uns daher erst mal einfach locker laufen. Wusste damals auch nicht was sich von meiner Seite daraus überhaupt entwickeln könnte. Kurz zu ihm: Er ist ein sehr sensibler Mensch, oft ein „Grübler“, sehr verantwortungsbewusst und bisweilen sehr kompliziert, macht es sich selbst oft unheimlich und unnötig schwer (er zerfleischt sich quasi gerne selbst).
Die ersten Monate mit ihm blieb ich immer 2 Schritte hinter ihm. Habe alles locker genommen, keine Verbindlichkeiten eingefordert und gegeben und einfach geschaut wie es sich entwickelt. Die Monate vergingen und es wurde langsam immer vertrauter zwischen uns und wir haben auch viel außerhalb des Bettes miteinander unternommen. Aber es blieb immer unverbindlich und Kontakt hatten wir oft nur wenn es um das nächste Treffen ging. Nur die Abstände zwischen den Treffen wurden allmählich kleiner und wir verbrachten mehr Zeit am Stück zusammen.
Nach einigen Monaten wurde es für mich aber allmählich schwierig mit der Situation. Ich entwickelte Gefühle für ihn und dieses lockere Affärending passte nicht mehr. Da er aber nicht signalisierte, dass er „mehr“ wollte, machte ich eines Tages Schluss (sagte aber nicht was ich für ihn empfinde). Daraufhin begann er plötzlich zu kämpfen, war verzweifelt und wollte mich nicht verlieren. Er habe Angst wieder verletzt zu werden, wolle aber versuchen sich jetzt auf uns einzulassen.
Ich ließ mich nach ein paar Wochen Zögern darauf ein und es folgte eine Zeit, die zunächst inniger und enger wurde als die Zeit davor. Er schien sich mehr zu öffnen (das fällt ihm grundsätzlich sehr schwer, er braucht dafür immer sehr sehr lange). Wir gingen (eigentlich schon von Beginn an) immer sehr liebevoll und sorgsam miteinander um und hatten viele schöne Momente zusammen. Was sich aber nie änderte war der nur lose Kontakt zwischen den Treffen und über Gefühle sprachen wir nie. Ich hielt mich also weiterhin zurück und wartete (ohne ihm das zu sagen) darauf, dass er mir irgendwie zeigte, dass er das mit mir jetzt wirklich wolle, und zwar nicht nur als Bettgeschichte. Und währendessen schlich sich zwischen uns allmählich eine fiese Routine ein bei den Treffen – weniger ausgehen, oft dasselbe „Programm“. Auch der Sex ließ nach.
Vor ein paar Monaten beendete er dann auf einen Schlag das mit uns. Er nannte mir gleich mehrere Gründe („Gefühle reichen nicht“, „kann wahrscheinlich noch keine Beziehung führen“, „kann Dir nicht weiter antun dass ich immer noch nicht weiß was ich will“...)
Sein „Auftritt“ als er Schluss machte war zum Teil sehr widersprüchlich. Es war als hätte er das vorher „einstudiert“, sei sich aber eigentlich gar nicht sicher ob er da gerade das Richtige tut.
Ich machte keine Szene, sondern reagierte nach außen sehr ruhig und gefasst. Und ging direkt in die KS.
Ein paar Wochen später dann ein Zusammentreffen auf dem Geburtstag eines gemeinsamen entfernten Bekannten. Ich wollte ihm meine Traurigkeit nicht zeigen und stattdessen ihm signalisieren dass es mir gut geht. Das gelang mir auch sehr gut, ich fürchte leider viel zu gut...
Für ihn muss ich gewirkt haben als hätte ich schon komplett abgeschlossen, sei blendender Laune und mein Leben sei einfach ganz wunderbar, auch ohne ihn (ich muss dazu sagen ich war an dem Abend auch wirklich gut drauf)… Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich ihn damit komplett verschreckt habe. Er sagte nämlich an dem Abend er sei zu dem Geburtstag nur wegen mir gekommen (sagte aber nicht warum) und klebte den ganzen Abend an mir. Ich glaube er hatte mich sehr vermisst und genoss meine Nähe total.
Danach wieder KS und wenige Wochen später trafen wir uns weil ich noch 1000 Dinge bei ihm hatte. Das Treffen war oberflächlich und recht kurz. Wir haben nicht über uns gesprochen, nur über Dinge die so passiert waren in den letzten Wochen. Keine körperliche Annäherung, aber kleine indirekte Zeichen der Zuneigung von ihm und ein zwei kleine „Flirtmomente“. Danach wieder ein paar Wochen KS.
Nun ist es so, dass ich noch nicht ganz loslassen kann. Er fehlt mir immer noch sehr, als Mensch und als Mann. Und das Schlimmste: Ich habe das Gefühl, dass ich dem Ganzen den letzten Todesstoß verpasst habe durch mein extremes „mir geht es wunderbar ohne Dich“-Verhalten bei dem ersten Treffen nachdem Schluss war, das war eindeutig too much. Ich kann mir gut vorstellen, das er gerne vorgefühlt hätte, ob es evt. noch eine Chance geben könnte mit uns, ist aber nun total abgeschreckt weil es mir ja „so gut geht“ ohne ihn und ich endgültig abgeschlossen habe. Das würde jedenfalls total zu ihm passen...
In Kürze treffen wir uns nun noch einmal, wahrscheinlich zum allerletzten Mal. Anlass ist, dass ich noch einige Bücher und ein Shirt von ihm habe, die ich ihm dann zurückgebe (ich wollte ihm die Sachen eigentlich zuschicken aber er schlug stattdessen ein Treffen vor). Nun weiß ich nicht wie ich mich verhalten soll. Wohin mein „mir geht es ganz wunderbar“-Verhalten führt habe ich ja nun gesehen – nirgendwohin. Er kann nicht mal ERAHNEN, was ich für ihn noch empfinde.
Wie kann ich mich bei dem Treffen verhalten um ganz vielleicht noch mal Bewegung in die Sache zu bringen? Ich müsste wohl irgendwie ein bisschen die Hosen runterlassen, weiß aber nicht wieweit… Da es wohl das letzte Treffen sein wird (wir haben inzwischen keine gemeinsamen Berührungspunkte mehr) habe ich wohl nur diese eine Chance und ich hab Angst die zu versemmeln. So wie es jetzt ist kann ich irgendwie nicht abschließen.
Danke für´s lesen falls es jemand bis hierher geschafft hat! Ich wäre für jede Einschätzung dankbar und werde versuchen, mich auch bei Euch sinnvoll einzubringen
Jula
Zuletzt modifiziert von Jula am 13.06.2014 - 11:31:47
ich bin schon seit längerem Mitleserin (und vor einiger Zeit auch Mitschreiberin) hier im Forum, hatte aber bisher keinen eigenen Strang eröffnet, auch weil mir die Zeit fehlte, hier intensiver zu schreiben und mich mehr bei anderen zu beteiligen. Ich habe mich stattdessen in meiner Geschichte über eine recht lange Zeit von Wolfgang coachen lassen (Danke Wolfgang! )
Ich habe mich, auch weil ich jetzt endlich mehr Zeit habe mich hier einzubringen, entschlossen, einen eigenen Strang zu eröffnen. Ich hoffe von Euch ein paar Ratschläge oder Einschätzungen zu bekommen, weil ich wohl gerade vor einer Hopp oder Topp-Situation stehe. Es handelt sich (leider) noch um dieselbe Geschichte, wegen der ich Wolfgang kontaktiert habe. Noch lässt sie mich nicht los. Ich entschuldige mich schon mal dass es etwas länger wird, aber ich muss wohl etwas ausholen...
Ich, Single, Anfang 40, hatte über etwa ein Jahr eine Affäre mit einem Singlemann (wenig älter). Wir lernten uns zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt kennen: er war gerade frisch getrennt von seiner letzten Freundin und hatte schlimmen Liebeskummer. Es war daher klar (und er sagte es auch mehrfach), dass an Beziehung nicht zu denken war und ich hatte auch natürlich Angst verletzt zu werden und ließ das mit uns daher erst mal einfach locker laufen. Wusste damals auch nicht was sich von meiner Seite daraus überhaupt entwickeln könnte. Kurz zu ihm: Er ist ein sehr sensibler Mensch, oft ein „Grübler“, sehr verantwortungsbewusst und bisweilen sehr kompliziert, macht es sich selbst oft unheimlich und unnötig schwer (er zerfleischt sich quasi gerne selbst).
Die ersten Monate mit ihm blieb ich immer 2 Schritte hinter ihm. Habe alles locker genommen, keine Verbindlichkeiten eingefordert und gegeben und einfach geschaut wie es sich entwickelt. Die Monate vergingen und es wurde langsam immer vertrauter zwischen uns und wir haben auch viel außerhalb des Bettes miteinander unternommen. Aber es blieb immer unverbindlich und Kontakt hatten wir oft nur wenn es um das nächste Treffen ging. Nur die Abstände zwischen den Treffen wurden allmählich kleiner und wir verbrachten mehr Zeit am Stück zusammen.
Nach einigen Monaten wurde es für mich aber allmählich schwierig mit der Situation. Ich entwickelte Gefühle für ihn und dieses lockere Affärending passte nicht mehr. Da er aber nicht signalisierte, dass er „mehr“ wollte, machte ich eines Tages Schluss (sagte aber nicht was ich für ihn empfinde). Daraufhin begann er plötzlich zu kämpfen, war verzweifelt und wollte mich nicht verlieren. Er habe Angst wieder verletzt zu werden, wolle aber versuchen sich jetzt auf uns einzulassen.
Ich ließ mich nach ein paar Wochen Zögern darauf ein und es folgte eine Zeit, die zunächst inniger und enger wurde als die Zeit davor. Er schien sich mehr zu öffnen (das fällt ihm grundsätzlich sehr schwer, er braucht dafür immer sehr sehr lange). Wir gingen (eigentlich schon von Beginn an) immer sehr liebevoll und sorgsam miteinander um und hatten viele schöne Momente zusammen. Was sich aber nie änderte war der nur lose Kontakt zwischen den Treffen und über Gefühle sprachen wir nie. Ich hielt mich also weiterhin zurück und wartete (ohne ihm das zu sagen) darauf, dass er mir irgendwie zeigte, dass er das mit mir jetzt wirklich wolle, und zwar nicht nur als Bettgeschichte. Und währendessen schlich sich zwischen uns allmählich eine fiese Routine ein bei den Treffen – weniger ausgehen, oft dasselbe „Programm“. Auch der Sex ließ nach.
Vor ein paar Monaten beendete er dann auf einen Schlag das mit uns. Er nannte mir gleich mehrere Gründe („Gefühle reichen nicht“, „kann wahrscheinlich noch keine Beziehung führen“, „kann Dir nicht weiter antun dass ich immer noch nicht weiß was ich will“...)
Sein „Auftritt“ als er Schluss machte war zum Teil sehr widersprüchlich. Es war als hätte er das vorher „einstudiert“, sei sich aber eigentlich gar nicht sicher ob er da gerade das Richtige tut.
Ich machte keine Szene, sondern reagierte nach außen sehr ruhig und gefasst. Und ging direkt in die KS.
Ein paar Wochen später dann ein Zusammentreffen auf dem Geburtstag eines gemeinsamen entfernten Bekannten. Ich wollte ihm meine Traurigkeit nicht zeigen und stattdessen ihm signalisieren dass es mir gut geht. Das gelang mir auch sehr gut, ich fürchte leider viel zu gut...
Für ihn muss ich gewirkt haben als hätte ich schon komplett abgeschlossen, sei blendender Laune und mein Leben sei einfach ganz wunderbar, auch ohne ihn (ich muss dazu sagen ich war an dem Abend auch wirklich gut drauf)… Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich ihn damit komplett verschreckt habe. Er sagte nämlich an dem Abend er sei zu dem Geburtstag nur wegen mir gekommen (sagte aber nicht warum) und klebte den ganzen Abend an mir. Ich glaube er hatte mich sehr vermisst und genoss meine Nähe total.
Danach wieder KS und wenige Wochen später trafen wir uns weil ich noch 1000 Dinge bei ihm hatte. Das Treffen war oberflächlich und recht kurz. Wir haben nicht über uns gesprochen, nur über Dinge die so passiert waren in den letzten Wochen. Keine körperliche Annäherung, aber kleine indirekte Zeichen der Zuneigung von ihm und ein zwei kleine „Flirtmomente“. Danach wieder ein paar Wochen KS.
Nun ist es so, dass ich noch nicht ganz loslassen kann. Er fehlt mir immer noch sehr, als Mensch und als Mann. Und das Schlimmste: Ich habe das Gefühl, dass ich dem Ganzen den letzten Todesstoß verpasst habe durch mein extremes „mir geht es wunderbar ohne Dich“-Verhalten bei dem ersten Treffen nachdem Schluss war, das war eindeutig too much. Ich kann mir gut vorstellen, das er gerne vorgefühlt hätte, ob es evt. noch eine Chance geben könnte mit uns, ist aber nun total abgeschreckt weil es mir ja „so gut geht“ ohne ihn und ich endgültig abgeschlossen habe. Das würde jedenfalls total zu ihm passen...
In Kürze treffen wir uns nun noch einmal, wahrscheinlich zum allerletzten Mal. Anlass ist, dass ich noch einige Bücher und ein Shirt von ihm habe, die ich ihm dann zurückgebe (ich wollte ihm die Sachen eigentlich zuschicken aber er schlug stattdessen ein Treffen vor). Nun weiß ich nicht wie ich mich verhalten soll. Wohin mein „mir geht es ganz wunderbar“-Verhalten führt habe ich ja nun gesehen – nirgendwohin. Er kann nicht mal ERAHNEN, was ich für ihn noch empfinde.
Wie kann ich mich bei dem Treffen verhalten um ganz vielleicht noch mal Bewegung in die Sache zu bringen? Ich müsste wohl irgendwie ein bisschen die Hosen runterlassen, weiß aber nicht wieweit… Da es wohl das letzte Treffen sein wird (wir haben inzwischen keine gemeinsamen Berührungspunkte mehr) habe ich wohl nur diese eine Chance und ich hab Angst die zu versemmeln. So wie es jetzt ist kann ich irgendwie nicht abschließen.
Danke für´s lesen falls es jemand bis hierher geschafft hat! Ich wäre für jede Einschätzung dankbar und werde versuchen, mich auch bei Euch sinnvoll einzubringen
Jula
Zuletzt modifiziert von Jula am 13.06.2014 - 11:31:47