Ich verstehe dich da in deiner Verzweiflung, Sommerschnee. Es ist eine saudoofe Situation, so oder so. Das Problem ist, dass wir nicht wissen können, ob es sich tatsächlich um eine Sucht handelt oder nicht. Weil, je nachdem, gäbe es Unterschiede im Vorgehen, aber auch Überschneidungen.
Ein paar Posts sprechen dafür, dass es so ist, wie du sagst, zB das mit der Gewalt und vor allem der Scham (das ist bei vielen CoAbhängigen so) und der Schuld und auch kann ich nachvollziehen, dass man das erst später evtl. kapiert ,dass es sich um eine Sucht handelt, weil man es erstens lange nicht wahrhaben möchte und den Partner automatisch schützen will, weil man ihn ja liebt. Und sozusagen das Spiel mitspielt, dass alles okay ist und den Schein wahren möchte nach außen - auf eigene Kosten. Was anderes, was dafür spricht, ist, dass du gekränkt wirkst, wenn man dir hier nicht glaubt und sich das für dich als "abtun" anfühlt, weil, das ist schlimm für einen Co.abhängigen, etwa so, wie wenn man Hilfe sucht, weil der Partner Alkoholkrank ist und diese nicht bekommt, da andere sagen: ach, das Gläschen da am Abend was er trinkt, ist doch nicht schlimm. Da aber Co-Betroffene mit durch die Hölle gehen in den Zeiten der Sucht, fühlt sich das dann an, wie der reine Hohn.
Aber, wie gesagt, wir wissen es eben nicht und deshalb wäre ich auch dafür, dass du, wie Felis schon schrieb, evtl. selbst mal eine Suchtberatungsstelle aufsuchst um dich da näher zu informieren. Wenn ich das richtig verstehe, hast du ja auch einen Suchthintergrund und deshalb scheint dich das Thema doppelt zu triggern?
Die andere Variante ist eben, dass du dich so entwürdigt fühlst und es nicht in dein Weltbild passt mit den vielen Pornos, dass du es eben als Sucht "erkennst", obwohl es gar keine ist und eben so, wie Wolfgang und andere hier schon geschrieben haben.
Ich wurde vor 5 Jahren jedoch auch "gezwungen" etwas gegen meine Betäubungssucht zu tun.
Das kommt drauf an, wie man "gezwungen" wird, Sommerschnee. Im Normalfall windet sich ein Süchtiger, macht leere Versprechungen und wird sich eben nicht zwingen lassen und wenn dann nur halbherzig und das kann über Jahre gehen.
Soll ich meine Bedürfnisse (die sind sexuell leider auch nicht unerheblich) auch aus unserer Beziehung außen vor lassen?
Das würde ich schon meinen, Sommerschnee, weil dadurch, dass du dich ihm anbietest, obwohl er kein Interesse momentan an dir hat, wird sein Interesse ja nicht höher, sondern niedriger. Wie gesagt, ich würde ihn aus der Gleichung da erstmal rausnehmen, weil es ja um dich und dein Leben gehen soll und sich momentan gedanklich ja alles um *ihn* kreist.