Hey ihr Lieben,
ich bin nun schon länger hier angemeldet und muss mich nun leider auch an euch wenden. Ich habe die letzte Zeit sehr oft bei euch mitgelesen und von euren Ratschlägen durchaus profitiert.
Kurz vor Vorgeschichte: Ich bin 35 Jahre, habe einen kleinen Sohn und bin seit einem Jahr von meinem Partner getrennt. Zum gleichen Zeitpunkt wurde mein Papa schwer krank – im Juni diesen Jahres verstarb er dann. Meine Mama ist bereits länger tot. Also kurzum: Es war ein sehr bescheidenes Jahr für mich – der Tod meines Papas hat mich völlig aus der Bahn geworfen.
Kurz später, Ende August, lernte ich über eine Dating-App einen Mann kennen. Etwas älter als ich, wohnt 50 km entfernt (in der selben Stadt wo der Papa meines Kindes nun wohnt), Akademiker, sehr gebildet, witzig, humorvoll, im selben Subgenre wie ich unterwegs, gleiche Hobbies, gleiche Musik und vor Allem – GLEICHER HUMOR, der bei uns beiden sehr speziell ist.
Ich war vor meinem Expartner kein Kind von Traurigkeit – habe zu Studienzeiten viele Männer kennengelernt. Aber so einen wie ihn hatte ich das letzte Mal vor 10-12 Jahren (und ich denke noch immer oft an ihn). Wir sind (das empfindet er genauso) absolut auf einer Wellenlänge, können uns stundenlang unterhalten, lachen enorm viel zusammen, sexuell ist es der Wahnsinnn …
Wir haben uns bisher 1-2x die Woche gesehen. Die Treffen oder generell das Meldeverhalten ging immer von ihm aus, er hat quasi nie locker gelassen: Mehrmals geschrieben, sich nach mir erkundigt, mir von seinem Tag erzählt etc. Ich war da wirklich etwas verwöhnt. Ich habe mich generell eher distanziert gegeben. Gründe folgen jetzt …
Er war mit seiner Exfreundin 7 Jahre zusammen (davon 2 Jahre in einer offenen Beziehung), er war vor mir auch ganz schön umtriebig und hatte die ersten 6-7 Wochen unserer Treffen immer nur eingeschränkt Zeit am Wochenende. Ein Tag am Wochenende war immer für eine „gute Freundin“ und ihren Sohn reserviert. Fand ich schon strange – die gingen zusammen Drachensteigen, Angeln, auf eine Spielemesse etc. Ich konnte nie so richtig glauben, dass da nichts läuft und habe es irgendwann beiläufig (ohne Anschuldigung aber genervt davon, dass wir uns so selten sehen könnten, mal erwähnt). Daraufhin folgte wohl ein Gespräch mit ihr und er rückte mit der Sprache raus. Seit Jahren führen sie eine Freunschaft+ (finde ich schon ätzend) – das Körperliche ist die letzten Monate wohl völlig in den Hintergrund gerückt, sie verstehen sich aber noch gut, beste Freunde etc. Er hat ihr also mitgeteilt, dass sie sich nicht mehr regelmäßig sehen können, da er eine neue Bindung (mit mir) eingehen möchte. Sie sei daraufhin völlig ausgerastet, stundenlange Diskussionen (klasse Freundschaft!). Seitdem sehen wir uns öfter, er will mich auch wirklich jedes Wochenende sehen. Auf diese Mitteilung seinerseits reagierte ich sehr abweisend und perplex – durch meine Geschichte (Trennung, keine Eltern, eh immer eifersüchtig) kann ich eigentlich niemanden gebrauchen, der offene Beziehungen und Freundschaft+ führt. Das habe ich offen kommuniziert und geäußert, dass wir wohl nicht zusammen passen. Er sei aber bereit, seinen Lebenswandel für mich zu ändern (an sowas glaube ich bei einem 40-Jährigen nicht mehr). Daraufhin hatten wir 1-2 Wochen nur sporadisch Kontakt. Ich habe mich geschützt, mich zurückgezogen, ihm ging es hundeelend. Irgendwie blieb er aber (wie immer) hartnäckig. Seit 1,5 Wochen sehen wir uns wieder regelmäßig und stehen auch regelmäßig im Kontakt. Was nun mit besagter Freundin wirklich war, weiß ich nicht. Ich wollte es nie wissen (geht mich nichts an), obwohl er mehrmals angeboten hat, sich zu erklären.
So ganz kann ich mich eben scheinbar nicht von ihm lösen, auch wenn ich weiß, dass er mir nicht gut tut. Sonntag sahen wir uns nun nur kurz. Kaum zu Hause angekommen, fragte er, ob wir uns heute (Mittwoch) sehen können. Meinen Sohn hat er noch nicht kennengelernt. Er würde gerne abends vorbei kommen und früh zeitig wieder fahren – hauptsache er sieht mich und kann Zeit mit mir verbringen. Die letzten 3 Tage hatten wir dann sehr intensiven, zugewandten, häufigen und vertrauten Kontakt. Er schrieb mir quasi ständig und schickte Bilder. Er ist generell fast dauerhaft bei Whatsapp online (Es sei denn, als er sich damals regelmäßig mit seiner „besten Freundin“ traf – wenn er mit ihr und ihrem Kind unterwegs war, war er auch stundenlang nicht online. Das konnte man immer ganz gut ableiten).
Gestern tagsüber schrieben wir fast durchgehend, gegen 16 Uhr meinte er, dass er von der Arbeit nach Hause geht und wohl noch etwas Hausarbeit macht. Am Abend war er dann 4-5 Stunden gar nicht online. Stellte mir 18 Uhr noch eine Frage, meine Antwort blieb bis 23 Uhr ungesehen (was nicht dramatisch wäre, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass er sich gestern mit einer anderen Frau getroffen hat). Er meldete sich 23 Uhr dann nur kurz, wollte mir noch ein Foto schicken, welches dann aber erst 30 Minuten später (er musste wohl erst nach Hause fahren) erfolgte. Auf dem Foto trug er sogar noch seinen Schal, er war hübsch hergerichtet (er hat lange Haare, die wie eine Löwenmähne aussahen, frisch rasiert, … ). Ich bin dann nicht groß drauf eingegangen – meinte nur, dass der Herr aber ganz schön hergerichtet sei – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Er fragte dann, was ich denn denke, und dass die Haare nur des Schnees wegen so fallen würden. Auf die Frage, was ich denke, meinte ich nur, dass er das wohl ganz genau weiß. Das verstehe er nicht, wo das plötzlich herkommt, er wollte mir nur eine Freude machen …
Die Unterhaltung war dann gestern 23:30/45 Uhr. Seitdem Funkstille. Normalerweise meldet sich immer morgens (vor Allem, da er heute Nachmittag eigentlich zu mir kommen wollte), aber nein – er fühlt sich wohl ertappt. Wir haben nie über unseren Beziehungstatus gesprochen (er wollte 2-3mal, gerade, als das Thema mit seiner besten Freundin aufkam, aber ich habe immer geblockt – durch den Tod meines Papas kann ich solche Gespräche noch nicht führen, fühle mich nicht bereit, habe Angst, dass er mir mit Sachen wie offener Beziehung kommt und mache deshalb das, was ich in solchen Situationen immer mache: mich zurück ziehen). Ich habe also keinen Exklusivitätsanspruch, und dennoch sitze ich hier und habe schlimmen Liebeskummer. Die Vorstellung, dass er sich gestern hübsch für eine andere Frau gemacht hat (und wer weiß, wie lange er sie schon trifft bzw. wie lange sie schon schreiben) während ich mich seit Tagen auf das Treffen mit ihm freue (und er ja auch, er schrieb mir ja permanent, erkundigte sich immer wieder, ob der Mittwoch steht) macht mich kirre. Ich habe die Nacht nicht geschlafen, meine Gedanken kreisen um ihn und die Tatsache, dass er sich heute nicht meldet, zeigt mir eindeutig, dass ich mit meiner Vermutung Recht habe – mein Bauchgefühl diesbezüglich hat mich eigentlich auch noch nie enttäuscht. Ich vermute also stark, dass er sich ertappt fühlt und sich deshalb aus Scham, verletzten Stolz oder Desinteresse (da die neue Frau besser ist) nicht bei mir meldet. Ich meine, läge ich total daneben, hätte es keinen Grund gegeben, mich nun zu ignorieren (vor Allem, da wir eigentlich gleich verabredet gewesen wären).
Ich weiß, dass es so wohl besser ist. Ich bin sehr eifersüchtig, habe durch meine Biografie starke Verlustängste, brauche Sicherheit – und weiß, dass ich das bei ihm nicht finde. Dennoch tut es unheimlich weh. Er fehlt mir, unser Kontakt fehlt mir, die meiste Zeit während unseres Kontakts fühlte ich mich so leicht. Diese Leichtigkeit ist nun abhanden gekommen.
Meine Frage nun – wie würdet ihr vorgehen? Mir widerstrebt es natürlich, mich nun bei ihm zu melden, da bin ich in aller Regel zu stolz für. Andererseits hatten wir nun über 3 Monate fast durchgehend Kontakt.
Eventuell kann jemand etwas zu meinem Dilemma beitragen, mir den Kopf waschen oder Ähnliches. Vielen Dank!!!!!
ich bin nun schon länger hier angemeldet und muss mich nun leider auch an euch wenden. Ich habe die letzte Zeit sehr oft bei euch mitgelesen und von euren Ratschlägen durchaus profitiert.
Kurz vor Vorgeschichte: Ich bin 35 Jahre, habe einen kleinen Sohn und bin seit einem Jahr von meinem Partner getrennt. Zum gleichen Zeitpunkt wurde mein Papa schwer krank – im Juni diesen Jahres verstarb er dann. Meine Mama ist bereits länger tot. Also kurzum: Es war ein sehr bescheidenes Jahr für mich – der Tod meines Papas hat mich völlig aus der Bahn geworfen.
Kurz später, Ende August, lernte ich über eine Dating-App einen Mann kennen. Etwas älter als ich, wohnt 50 km entfernt (in der selben Stadt wo der Papa meines Kindes nun wohnt), Akademiker, sehr gebildet, witzig, humorvoll, im selben Subgenre wie ich unterwegs, gleiche Hobbies, gleiche Musik und vor Allem – GLEICHER HUMOR, der bei uns beiden sehr speziell ist.
Ich war vor meinem Expartner kein Kind von Traurigkeit – habe zu Studienzeiten viele Männer kennengelernt. Aber so einen wie ihn hatte ich das letzte Mal vor 10-12 Jahren (und ich denke noch immer oft an ihn). Wir sind (das empfindet er genauso) absolut auf einer Wellenlänge, können uns stundenlang unterhalten, lachen enorm viel zusammen, sexuell ist es der Wahnsinnn …
Wir haben uns bisher 1-2x die Woche gesehen. Die Treffen oder generell das Meldeverhalten ging immer von ihm aus, er hat quasi nie locker gelassen: Mehrmals geschrieben, sich nach mir erkundigt, mir von seinem Tag erzählt etc. Ich war da wirklich etwas verwöhnt. Ich habe mich generell eher distanziert gegeben. Gründe folgen jetzt …
Er war mit seiner Exfreundin 7 Jahre zusammen (davon 2 Jahre in einer offenen Beziehung), er war vor mir auch ganz schön umtriebig und hatte die ersten 6-7 Wochen unserer Treffen immer nur eingeschränkt Zeit am Wochenende. Ein Tag am Wochenende war immer für eine „gute Freundin“ und ihren Sohn reserviert. Fand ich schon strange – die gingen zusammen Drachensteigen, Angeln, auf eine Spielemesse etc. Ich konnte nie so richtig glauben, dass da nichts läuft und habe es irgendwann beiläufig (ohne Anschuldigung aber genervt davon, dass wir uns so selten sehen könnten, mal erwähnt). Daraufhin folgte wohl ein Gespräch mit ihr und er rückte mit der Sprache raus. Seit Jahren führen sie eine Freunschaft+ (finde ich schon ätzend) – das Körperliche ist die letzten Monate wohl völlig in den Hintergrund gerückt, sie verstehen sich aber noch gut, beste Freunde etc. Er hat ihr also mitgeteilt, dass sie sich nicht mehr regelmäßig sehen können, da er eine neue Bindung (mit mir) eingehen möchte. Sie sei daraufhin völlig ausgerastet, stundenlange Diskussionen (klasse Freundschaft!). Seitdem sehen wir uns öfter, er will mich auch wirklich jedes Wochenende sehen. Auf diese Mitteilung seinerseits reagierte ich sehr abweisend und perplex – durch meine Geschichte (Trennung, keine Eltern, eh immer eifersüchtig) kann ich eigentlich niemanden gebrauchen, der offene Beziehungen und Freundschaft+ führt. Das habe ich offen kommuniziert und geäußert, dass wir wohl nicht zusammen passen. Er sei aber bereit, seinen Lebenswandel für mich zu ändern (an sowas glaube ich bei einem 40-Jährigen nicht mehr). Daraufhin hatten wir 1-2 Wochen nur sporadisch Kontakt. Ich habe mich geschützt, mich zurückgezogen, ihm ging es hundeelend. Irgendwie blieb er aber (wie immer) hartnäckig. Seit 1,5 Wochen sehen wir uns wieder regelmäßig und stehen auch regelmäßig im Kontakt. Was nun mit besagter Freundin wirklich war, weiß ich nicht. Ich wollte es nie wissen (geht mich nichts an), obwohl er mehrmals angeboten hat, sich zu erklären.
So ganz kann ich mich eben scheinbar nicht von ihm lösen, auch wenn ich weiß, dass er mir nicht gut tut. Sonntag sahen wir uns nun nur kurz. Kaum zu Hause angekommen, fragte er, ob wir uns heute (Mittwoch) sehen können. Meinen Sohn hat er noch nicht kennengelernt. Er würde gerne abends vorbei kommen und früh zeitig wieder fahren – hauptsache er sieht mich und kann Zeit mit mir verbringen. Die letzten 3 Tage hatten wir dann sehr intensiven, zugewandten, häufigen und vertrauten Kontakt. Er schrieb mir quasi ständig und schickte Bilder. Er ist generell fast dauerhaft bei Whatsapp online (Es sei denn, als er sich damals regelmäßig mit seiner „besten Freundin“ traf – wenn er mit ihr und ihrem Kind unterwegs war, war er auch stundenlang nicht online. Das konnte man immer ganz gut ableiten).
Gestern tagsüber schrieben wir fast durchgehend, gegen 16 Uhr meinte er, dass er von der Arbeit nach Hause geht und wohl noch etwas Hausarbeit macht. Am Abend war er dann 4-5 Stunden gar nicht online. Stellte mir 18 Uhr noch eine Frage, meine Antwort blieb bis 23 Uhr ungesehen (was nicht dramatisch wäre, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass er sich gestern mit einer anderen Frau getroffen hat). Er meldete sich 23 Uhr dann nur kurz, wollte mir noch ein Foto schicken, welches dann aber erst 30 Minuten später (er musste wohl erst nach Hause fahren) erfolgte. Auf dem Foto trug er sogar noch seinen Schal, er war hübsch hergerichtet (er hat lange Haare, die wie eine Löwenmähne aussahen, frisch rasiert, … ). Ich bin dann nicht groß drauf eingegangen – meinte nur, dass der Herr aber ganz schön hergerichtet sei – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Er fragte dann, was ich denn denke, und dass die Haare nur des Schnees wegen so fallen würden. Auf die Frage, was ich denke, meinte ich nur, dass er das wohl ganz genau weiß. Das verstehe er nicht, wo das plötzlich herkommt, er wollte mir nur eine Freude machen …
Die Unterhaltung war dann gestern 23:30/45 Uhr. Seitdem Funkstille. Normalerweise meldet sich immer morgens (vor Allem, da er heute Nachmittag eigentlich zu mir kommen wollte), aber nein – er fühlt sich wohl ertappt. Wir haben nie über unseren Beziehungstatus gesprochen (er wollte 2-3mal, gerade, als das Thema mit seiner besten Freundin aufkam, aber ich habe immer geblockt – durch den Tod meines Papas kann ich solche Gespräche noch nicht führen, fühle mich nicht bereit, habe Angst, dass er mir mit Sachen wie offener Beziehung kommt und mache deshalb das, was ich in solchen Situationen immer mache: mich zurück ziehen). Ich habe also keinen Exklusivitätsanspruch, und dennoch sitze ich hier und habe schlimmen Liebeskummer. Die Vorstellung, dass er sich gestern hübsch für eine andere Frau gemacht hat (und wer weiß, wie lange er sie schon trifft bzw. wie lange sie schon schreiben) während ich mich seit Tagen auf das Treffen mit ihm freue (und er ja auch, er schrieb mir ja permanent, erkundigte sich immer wieder, ob der Mittwoch steht) macht mich kirre. Ich habe die Nacht nicht geschlafen, meine Gedanken kreisen um ihn und die Tatsache, dass er sich heute nicht meldet, zeigt mir eindeutig, dass ich mit meiner Vermutung Recht habe – mein Bauchgefühl diesbezüglich hat mich eigentlich auch noch nie enttäuscht. Ich vermute also stark, dass er sich ertappt fühlt und sich deshalb aus Scham, verletzten Stolz oder Desinteresse (da die neue Frau besser ist) nicht bei mir meldet. Ich meine, läge ich total daneben, hätte es keinen Grund gegeben, mich nun zu ignorieren (vor Allem, da wir eigentlich gleich verabredet gewesen wären).
Ich weiß, dass es so wohl besser ist. Ich bin sehr eifersüchtig, habe durch meine Biografie starke Verlustängste, brauche Sicherheit – und weiß, dass ich das bei ihm nicht finde. Dennoch tut es unheimlich weh. Er fehlt mir, unser Kontakt fehlt mir, die meiste Zeit während unseres Kontakts fühlte ich mich so leicht. Diese Leichtigkeit ist nun abhanden gekommen.
Meine Frage nun – wie würdet ihr vorgehen? Mir widerstrebt es natürlich, mich nun bei ihm zu melden, da bin ich in aller Regel zu stolz für. Andererseits hatten wir nun über 3 Monate fast durchgehend Kontakt.
Eventuell kann jemand etwas zu meinem Dilemma beitragen, mir den Kopf waschen oder Ähnliches. Vielen Dank!!!!!