Yolo
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- 1 Juni 2018
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- 1.256
Hallo zusammen,
ich starte mal direkt mit dieser wirren Geschichte und versuche einfach ein bisschen meine Gedanken zu sortieren, weil ich merke, dass ich selbst nicht mehr so wirklich klar komme.
Ich bin derzeit in der leidlichen Situation, dass sich meine Freundin nach 3,5 Jahren Beziehung vergangene Woche von mir trennte. Sie fasste diesen Entschluss, nachdem wir uns erneut wegen Kleinigkeiten gestritten hatten, was durchaus meinem unausgeglichenen Gemüt in manchen Situationen zuschulden kommt.
Sie versuchte mir zwei Jahre lang klar zu machen, wie viel Wert sie auf Harmonie legt und wie wichtig es ihr ist, dass wir nicht wegen Kleinigkeiten aneinander geraten. Für mich waren diese Streitigkeiten Banalitäten, die ich nach 30 Minuten wieder vergessen hatte.
Nach wochenlangem Überlegen sagte sie mir, dass sie mich zwar noch liebte, sie aber nicht mehr daran glaube, dass wir es hinbekommen.
Klar kam dann das, was immer kommt. Man wacht auf, merkt, wie ernst die Lage ist und will es eigentlich nicht wahrhaben, dass es an sowas scheitert. Wir sind beide Ende der Zwanziger und eigentlich in der Phase an die Zukunft zu denken. Leider sieht sie diese nicht unter diesen Umständen.
Long story short: Sie teilte mir mit, dass sie keine Kraft mehr habe.
Wir führten dann ein Gespräch, bei welchem ich sehr sehr ruhig und diplomatisch war, sie verstört und weinend. Ich bin generell eigentlich ein netter Genosse, genieß das Leben, aber Kleinigkeiten können mich so unter Stress setzen, dass ich vor mich hinfluche. Das bekommt man aber nur mit, wenn man mich wirklich gut kennt. 90 Prozent der Leute schätzen mich sicher als immer witzigen Yolo-Typen ein.
Beim Gespräch selbst sagte sie mir, dass sie mich eigentlich nicht verlieren möchte, sie aber keinen Ausweg sieht. Ich versprach ihr daraufhin, dass ich an mir arbeiten werde und eigentlich wollten wir diese Woche zusammen für paar Tage in Urlaub fahren.
Sie stimmte daraufhin zu, den Urlaub noch anzutreten und wir verbrachten die Zeit in Harmonie. Keine Streitereien, aber auch keine Zärtlichkeiten. Wir waren wie gute Freunde, die ein paar schöne Tage verbrachten und sie meinte, dass es ihr gut tue nicht nachzudenken wie sie sich verhalten solle oder mir vor den Kopf stoßen müsste. Sie mochte es die Zeit zu genießen und parallel ihren Freiraum zu haben.
Also dürften die Gefühle auch entsprechend mau sein, soweit schaltet mein Hirn.
Als der Trip vorbei war gab sie mir dennoch einen langen Kuss. Der einzige in all den Tagen und verabschiedete sich. Offiziell sind wir weiterhin ein Paar, aber inoffiziell ist das mehr Ende, als wirklicher Neustart.
Ich bin da relativ rational eingestellt und sehe kommen, dass wenn ich nicht irgendwie die Gefühle und das Vertrauen entfache, ich sie verlieren werde.
Entsprechend beschloss ich auch während dieser Tage eine Therapeutin zu kontaktieren, die mit mir mal ein bisschen erforscht, was da bei mir im Argen liegt und woher diese unausgeglichenen Situationen entstehen.
Meine "Freundin", wenn man es so nennen mag, schrieb mir dann heute:
"Habe gerade etwas über uns nachgedacht...
Ich habe wahnsinnig hohen Respekt vor dir wie du das alles anpackt und dein Verhalten reflektierst! Wirklich! Diese Eigenschaft finde Ich faszinierend und unglaublich toll.
Trotzdem wollte Ich dir sagen und nochmals deutlich machen, dass ich - nicht wie Du - die Schuld für unsere Probleme nur bei dir suche. Vielmehr ist es, meiner Meinung nach, ein Verschulden von uns beiden, da wir zu lange zu blind waren und ich für meinen Teil zu undeutlich sagen konnte, welche Probleme ich in der Beziehung habe...
Mir ist bewusst, dass es sonst womöglich nie so weit gekommen wäre - das tut mir leid!"
Ich: "Ich seh die Schuld schon auch in der Kombination, weil wir uns nicht beigebracht haben Dinge anzusprechen und gemeinsam wirklich anzupacken.
Und trotzdem weiß ich aber, dass ich für meinen Teil viel mehr hätte tun können bzw müssen, eben weil ich zu blind war.
Ich hatte auch gestern über uns nachgedacht. Ich hab spät erkannt was schief lief und wie ich mich verhalte, aber ich war gleichzeitig erstaunt, dass ich mit so viel Freude und Lust an mir arbeiten möchte. Das liegt einzig an dir und wie viel du mir bedeutest. Ich denke nicht, dass es etwas gibt, das ich nicht tun würde, um dich glücklich zu machen.
Und ebenso denke ich nicht, dass wir uns noch mit Schuld oder Fehlern aus der Vergangenheit befassen sollen, außer um daraus zu lernen.
Ich möcht mit dir nach vorne blicken, möcht mit dir so an uns arbeiten, dass wir glücklicher sind, als jedes andere Paar. Ich denk, so reflektiert und geduldig wie wir momentan an die Sache gehen, werden wir das schaffen, wenn wir beide es wollen."
Sie: Naja... wir haben ja schon immer viel geredet und davon gesprochen, was wir alles ändern und machen für unsere Beziehung- trotzdem war das Ganze eben nicht effektiv und wohl auch nicht an den richtigen Stellschrauben gedreht - trotzdem wollte ich eben loswerden, wie bewundernswert und toll ich das von dir finde!
Ich: Danke
Mir war auch bisher das Ausmaß und der Kern der Problematik nicht so klar. Ich glaube aber rauszulesen, dass du mir vermitteln möchtest, dass du nicht zwingend denkst, dass es dieses mal klappt, weil es eben schon so oft nicht geklappt hat. Das ist aber ok, denn dieses Mal drehe ich für meinen Teil an den richtigen Stellschrauben
Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um festzustellen, dass sie sehr distanziert, ich hingegen voll motiviert bin. Ein Ungleichgewicht, dass es aufzugeben gilt, in einem solchen Grad, dass sie zwar wieder an uns glaubt, aber parallel sich auch wieder verliebt.
Herrje, das kann was werden...
ich starte mal direkt mit dieser wirren Geschichte und versuche einfach ein bisschen meine Gedanken zu sortieren, weil ich merke, dass ich selbst nicht mehr so wirklich klar komme.
Ich bin derzeit in der leidlichen Situation, dass sich meine Freundin nach 3,5 Jahren Beziehung vergangene Woche von mir trennte. Sie fasste diesen Entschluss, nachdem wir uns erneut wegen Kleinigkeiten gestritten hatten, was durchaus meinem unausgeglichenen Gemüt in manchen Situationen zuschulden kommt.
Sie versuchte mir zwei Jahre lang klar zu machen, wie viel Wert sie auf Harmonie legt und wie wichtig es ihr ist, dass wir nicht wegen Kleinigkeiten aneinander geraten. Für mich waren diese Streitigkeiten Banalitäten, die ich nach 30 Minuten wieder vergessen hatte.
Nach wochenlangem Überlegen sagte sie mir, dass sie mich zwar noch liebte, sie aber nicht mehr daran glaube, dass wir es hinbekommen.
Klar kam dann das, was immer kommt. Man wacht auf, merkt, wie ernst die Lage ist und will es eigentlich nicht wahrhaben, dass es an sowas scheitert. Wir sind beide Ende der Zwanziger und eigentlich in der Phase an die Zukunft zu denken. Leider sieht sie diese nicht unter diesen Umständen.
Long story short: Sie teilte mir mit, dass sie keine Kraft mehr habe.
Wir führten dann ein Gespräch, bei welchem ich sehr sehr ruhig und diplomatisch war, sie verstört und weinend. Ich bin generell eigentlich ein netter Genosse, genieß das Leben, aber Kleinigkeiten können mich so unter Stress setzen, dass ich vor mich hinfluche. Das bekommt man aber nur mit, wenn man mich wirklich gut kennt. 90 Prozent der Leute schätzen mich sicher als immer witzigen Yolo-Typen ein.
Beim Gespräch selbst sagte sie mir, dass sie mich eigentlich nicht verlieren möchte, sie aber keinen Ausweg sieht. Ich versprach ihr daraufhin, dass ich an mir arbeiten werde und eigentlich wollten wir diese Woche zusammen für paar Tage in Urlaub fahren.
Sie stimmte daraufhin zu, den Urlaub noch anzutreten und wir verbrachten die Zeit in Harmonie. Keine Streitereien, aber auch keine Zärtlichkeiten. Wir waren wie gute Freunde, die ein paar schöne Tage verbrachten und sie meinte, dass es ihr gut tue nicht nachzudenken wie sie sich verhalten solle oder mir vor den Kopf stoßen müsste. Sie mochte es die Zeit zu genießen und parallel ihren Freiraum zu haben.
Also dürften die Gefühle auch entsprechend mau sein, soweit schaltet mein Hirn.
Als der Trip vorbei war gab sie mir dennoch einen langen Kuss. Der einzige in all den Tagen und verabschiedete sich. Offiziell sind wir weiterhin ein Paar, aber inoffiziell ist das mehr Ende, als wirklicher Neustart.
Ich bin da relativ rational eingestellt und sehe kommen, dass wenn ich nicht irgendwie die Gefühle und das Vertrauen entfache, ich sie verlieren werde.
Entsprechend beschloss ich auch während dieser Tage eine Therapeutin zu kontaktieren, die mit mir mal ein bisschen erforscht, was da bei mir im Argen liegt und woher diese unausgeglichenen Situationen entstehen.
Meine "Freundin", wenn man es so nennen mag, schrieb mir dann heute:
"Habe gerade etwas über uns nachgedacht...
Ich habe wahnsinnig hohen Respekt vor dir wie du das alles anpackt und dein Verhalten reflektierst! Wirklich! Diese Eigenschaft finde Ich faszinierend und unglaublich toll.
Trotzdem wollte Ich dir sagen und nochmals deutlich machen, dass ich - nicht wie Du - die Schuld für unsere Probleme nur bei dir suche. Vielmehr ist es, meiner Meinung nach, ein Verschulden von uns beiden, da wir zu lange zu blind waren und ich für meinen Teil zu undeutlich sagen konnte, welche Probleme ich in der Beziehung habe...
Mir ist bewusst, dass es sonst womöglich nie so weit gekommen wäre - das tut mir leid!"
Ich: "Ich seh die Schuld schon auch in der Kombination, weil wir uns nicht beigebracht haben Dinge anzusprechen und gemeinsam wirklich anzupacken.
Und trotzdem weiß ich aber, dass ich für meinen Teil viel mehr hätte tun können bzw müssen, eben weil ich zu blind war.
Ich hatte auch gestern über uns nachgedacht. Ich hab spät erkannt was schief lief und wie ich mich verhalte, aber ich war gleichzeitig erstaunt, dass ich mit so viel Freude und Lust an mir arbeiten möchte. Das liegt einzig an dir und wie viel du mir bedeutest. Ich denke nicht, dass es etwas gibt, das ich nicht tun würde, um dich glücklich zu machen.
Und ebenso denke ich nicht, dass wir uns noch mit Schuld oder Fehlern aus der Vergangenheit befassen sollen, außer um daraus zu lernen.
Ich möcht mit dir nach vorne blicken, möcht mit dir so an uns arbeiten, dass wir glücklicher sind, als jedes andere Paar. Ich denk, so reflektiert und geduldig wie wir momentan an die Sache gehen, werden wir das schaffen, wenn wir beide es wollen."
Sie: Naja... wir haben ja schon immer viel geredet und davon gesprochen, was wir alles ändern und machen für unsere Beziehung- trotzdem war das Ganze eben nicht effektiv und wohl auch nicht an den richtigen Stellschrauben gedreht - trotzdem wollte ich eben loswerden, wie bewundernswert und toll ich das von dir finde!
Ich: Danke
Mir war auch bisher das Ausmaß und der Kern der Problematik nicht so klar. Ich glaube aber rauszulesen, dass du mir vermitteln möchtest, dass du nicht zwingend denkst, dass es dieses mal klappt, weil es eben schon so oft nicht geklappt hat. Das ist aber ok, denn dieses Mal drehe ich für meinen Teil an den richtigen Stellschrauben
Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um festzustellen, dass sie sehr distanziert, ich hingegen voll motiviert bin. Ein Ungleichgewicht, dass es aufzugeben gilt, in einem solchen Grad, dass sie zwar wieder an uns glaubt, aber parallel sich auch wieder verliebt.
Herrje, das kann was werden...