Scarlet
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Völlig richtig gedacht, Silverager! Ich meinte dies:Mein Leben ist bunt, ich bin meist zufrieden und öfter auch glücklich mit mir selbst oder anderen. Und dennoch, das, was er mir gibt, kann ich nicht bei mir selbst oder Freunden*innen finden, eben, weil es mit Leidenschaft, Begehren etc zu tun hat.
folgendermaßen:dass AM keine "Funktion" mehr erfüllt, da ich mir das irgendwann selbst geben kann, was ich bei ihm suche.
Innere Bedürfnisse, wie zB das Bedürfnis nach Nähe, Anerkennung usw haben alle Menschen, und dies ist auch völlig normal, da wir halt soziale Wesen sind. Problematisch wird es aber, wenn diese Bedürfnisse aus einem inneren Manko heraus entstanden sind, welches zB aus der Kindheit stammt.
Ein vereinfachtes Beispiel:
Ein Mensch hat in seiner Kindheit seitens der Eltern keine sichere Bindung erfahren und aufbauen können. Er verspürt daher später in Beziehungen schnell Angst, wenn der Partner sich mal distanziert, nicht ständig mit Aufmerksamkeit um sich schmeißt oder auch Freiräume einfordert.
So ein Mensch klammert dann schnell, fordert Liebe ein, ist eifersüchtig, fühlt sich schnell einsam und fühlt sich vermutlich auch schnell wertlos und ungeliebt, wenn der Partner seinem immensen Bedürfnis nach Sicherheit/ Anerkennung und Nähe nicht beständig nachkommt. Hier muss der Partner also quasi eine „ Funktion“ erfüllen, weil der Betroffene nie erlernen konnte, sich selbst zu regulieren und weil da ein Automatismus anspringt, der aus der Kindheit stammt.
Das ist wie gesagt nicht zu verwechseln, mit einem normalen, gesunden Maß an Nähe und Bestätigung, welches sich wohl jeder Mensch wünscht.
Für einen Menschen mit einem sicheren Bindungsverhalten wird es normal sein, wenn der Partner „ eben sein Ding“ macht. Der hinterfragt nicht gleich die ganze Beziehung oder gar sich selbst, wenn der Partner mal distanzierter ist, sich weniger meldet oder auch Andere offen attraktiv findet. Er bezieht all das gar nicht erst auf sich, sondern tut sich lieber in der Zeit selbst etwas Gutes.