Mit Kindern ist eine Trennung super schwer; man nimmt sich ja immer vor, Kindern eine intakte Familie zu bieten.
Trotzdem: du darfst nicht nur bei deinem Mann der Kinder wegen bleiben. Glaube mir bitte, sie würden dieses Opfer, dass du damit erbringst, nie schätzen. Im Gegenteil: vermutlich würden sie dir als Erwachsene sagen, dass sie nie wollten, dass du ihretwegen unglücklich geworden/geblieben bist. Und du verlierst so viel junge, kostbare Jahre dabei!
Ich bin grundsätzlich auch so eingestellt: Die Trennung vom Partner sollte sein, wenn es für einen selbst notwendig ist und es kein Zurück gibt. Kinder sind da oft ein "Hindernis", weil man ihnen die heile Welt nicht wegnehmen möchte.
Dennoch:
Jedes Kind ist anders, jede Ehe ist anders. Das zu verallgemeinern und da einen Rat zu geben, hin zur Trennung - quasi ohne "Rücksicht" auf die Kinder - finde ich gefährlich, vor allem in der Form eines Verbots oder Gebots ("du darfst nicht").
Natürlich ist es unglaublich wichtig, das eigene Glück hoch zu halten. Man kann doch Glück nur weitergeben, wenn man selbst glücklich ist. Und als Vorbild für die Kinder trägt man eine große Verantwortung.
Vergessen wir aber bitte nicht, dass wir Menschen sind. Wir dürfen Fehler machen und wir dürfen Entscheidungen fällen, die für uns und für unsere Kinder zunächst das "kleinere Übel" sind.
Ich denke mal, wer in der Ehe "für die Kinder" bleibt, der erlebt keine schlimme Ehe.
Man lebt nebenher, ist vielleicht ein gutes Team, aber die brennende Liebe fehlt.
Ist das schlimm? Für die Kinder?
Wer weiß.
Wie Silverager schreibt, die Kinder schwanken da wahrscheinlich selber.
Vielleicht empfinden kleine Kinder es als falsch, wenn die Eltern sich trennen.
Vielleicht aber sind sie als Erwachsene dankbar, dass die Eltern das gewagt hatten.
Vielleicht aber leiden sie.
Wer weiß das schon?
Ich finde es unglaublich schwer, da einen Rat zu geben. Vor allem, da wir die Umstände gar nicht einschätzen können, hier in diesem Rahmen.
Hängt es nicht auch von einem selbst ab?
Und vom Ehepartner?
Können sich nicht manche Eheleute kindgerecht trennen, während andere Rosenkriege führen?
Das ist für die Betroffene im Moment der Entscheidungsfindung sicherlich nicht gänzlich abschätzbar. Und das macht es so schwer.
Wir alle wollen ja das Beste für die Kinder, aber wir alle wollen auch, dass die Kinder bei uns leben. Dabei steht das den Ehepartnern ebenso zu.
Es gibt Therapeuten, die Trennungen mit Kindern begleiten.
Da würde ich mich erkundigen, um für alles gewappnet zu sein, Liebe89.