Ihr Lieben, mein kämpferische Gebrüll gestern hat sich mal wieder fabulös gerächt. Ich dachte, er wäre auf's projekt gefahren, weil der kleine Koffer fehlte, den er dann immer mitnimmt. Aber nein: Kurz nach 22 Uhr kam er herein. Und wie Ihr Euch vielleicht schon denken könnt, sonst würde ich nicht schreiben, ist's mal wieder eskaliert. Ganz unschuldig war ich nicht, ich könnte mir natürlich wieder selbst eine reinzimmer ...
Es tut mir leid, dass es wieder so lang wird, aber ich bin total aufgewühlt und durch den Wind. Es macht mir einfach immer noch sehr viel aus, wenn er so mit und über mich redet und mir sagt, dass er mich für total ätzend und durchgeknallt hält und ich mir abstruse Sachen einreden würde. Dabei beruht das doch alles nur auf seinen Taten, nicht auf Hirngespinsten. Auch wenn wir die unterschiedlichen Wahrheiten berücksichtigen, sind es seine Taten, auf die ich reagiere ...
Es fing damit an, dass er meinte, ob wir den von mir angesprochenen "Abschied" schon an ein paar Tage vor meinem Umzug machen könnten, weil er dann unter der Woche unterwegs wäre. Darauf sagte ich, ja, aber das dauert doch auch nicht so lange ...
Er hatte wohl aber gedacht, mit "ordentlich verabschieden" hätte ich ein letztes gemeinsames Abendessen gemeint. Hat der noch alle Tassen im Schrank? Ich habe ihm gesagt, dass ich mein ruhiges, nicht allzu langes Abschiedsgespräch meinte, in der Wohnung, ohne Tamtam, und dass ich nciht mit ihm essen gehen wollen würde, da ich auch auf seine Gesellschaft keinen Wert legen würde. Da ist er natürlich zickig geworden und meinte, DAS könnten wir dann ja auch am Handy erledigen. Dazu meinte ich dann, dass ich es gut fände, wenn wir wenigstens den Abschied mit Anstand über die Bühne bringen würden, und dass wir uns beim Abschiedsgespräch, das weder Beziehungs- noch Trennungsgespräch werden soll, in die Augen sehen sollten. Er ist total angep.... und biestig gewesen, meinte, er hätte mcih einladen wollen (ja, danke, da lege ich jetzt echt keinen Wert mehr drauf).
Ich meinte, wir sollten uns eben einfach richtig verabschieden, wir würden uns dann ja nicht mehr sehen. Darauf er: "Na, du hilfst mir doch bei der Sperrmüll mit Deinen Möbeln". Ich lasse ein paar Sachen in der Wohnung, die ich nciht mehr brauche. Allerdings habe ich nicht wirklich vor, ihm mit der Sperrmüll zu helfen, das kann er mal alleine erledigen, nach allem, was er getan hat. Deswegen habe ich nur vage die Schultern gezuckt, d
arauf er: "Ich weiß ja, wo Du wohnst". Da ist mir dann eine Sicherung durchgeknallt und ich meinte, dass ich wüsste, dass er weiß, wo ich wohne - und habe ihm auf sein nachfragen hingesagt, dass ich wüsste, dass er meine E-Mails gelesen und meine neue Adresse gegoogelt hätte aus dem Admin-Account meines Laptops heraus.
Da wurde es selbstvertsändlich ganz häßlich. Er hat alles abgestritten, ging ja auch nicht anders. Er hat mich angeschrien und auf seine Mutter geschworen, dass er das nicht getan hätte (er hat es aber zumindest versucht!) und er hätte nix davon getan, ich sei ja total durchgeknallt und ätzend und er wolle nix mehr mit mir zu tun haben (mal wieder, gähn ...). Er versuchte sich einzuschließen, aber das Türschloß klemmt
Hat noch tatsächlich "Verp... Dich" zu mir gesagt (na, eher geschrien), da habe ich versucht, ihm eine zu knallen und leider nur seine Schulter erwischt.
Er hat's mal wieder geschafft, mich total aus der Fassung zu bringen. Damit er sich selbst schön einreden kann, ich wäre eine asoziale, hysterische Kuh, das ärgert mich so.
Aber nach einem Telefonat mit meiner Mutter bin ich dann zu ihm hin und sagte noch mal ruhig, pass auf, dieses und jenes hat mir ein IT-Experte im Browserverlauf des Admin-Accounts gezeigt, mit dem nur Du gesurft bist. Da wurden Seiten aufgerufen, als ich garantiert nicht am Laptop war, und das war eindeutig, unter anderem mein Posteingang, wie man Outlook ohne Kennwort öffnet und meine neue Adresse. Wir diskutierten dann ewig hin und her, er leugnete ALLES, bis er irgendwann, als ich zum 50. Mal gesagt hatte, "XY, schau, DAS stand dort: Am 18.5. um 19.15 Uhr wurde meine neue Adresse gegoogelt, und ich war zu dieser Zeit in Witten wegen der Küche und Du hier in der Wohnung. Also entweder war das ein Poltergeist oder ....", sagte er, ja,
diese Adresse habe er TATSÄCHLICH gegoogelt, sie hätte auf einem Zettel auf meinem Schreibtisch gestanden, der direkt neben dem Laptop lag!!! Alter Lachs, haste Worte. Da lag 100-prozentig kein Zettel direkt neben Laptop. Dann war's ein kleines Büchlein - falls es das war, das klappt automatisch zu, es ist ganz neu, da muss er drin geblättert haben. Oder er hat in einem Stapel mit Papieren spioniert und das Dossier der Wohnung gefunden, ABER OFFEN RUM LAG DA NIX!! Und selbst wenn, was geht's ihn an? Mit dem Rumspionieren hat definitiv ER angefangen, nicht ich. Und er hatte noch nicht mal Grund dazu.
Finde das interessant, habe ich ihm auch gesagt, dass er erst eine Stunde lange alles leugnet, auch die Adressen-Googelei, und dann auf einmal DAS zugibt. Netterweise hat er noch den Spieß umgedreht und behauptet, er würde sicht nicht mehr sicher fühlen, ich könnte ja an seine Sachen und spionieren und gar was kaputt machen. Wenn ich denke würde, er täte so etwas wie meine E-Mails lesen, wüsste er nicht, was ich noch machen würde. Sehr geil! Er hat zigmal nachgefragt, ob ich denn so etwas gemacht hätte und vielleicht von mir ausgehen würde, also habe ich ihm mal kackfrech zurück ins Gesicht gelogen, dass ich ihn nicht ausspioniert hätte. Und Rache wäre nicht mein Stil, ich würde meine Angelegenheit sofort klären - das ist ja noch nicht mal gelogen.
Habe ihn gefragt, ob er meint, Beweise für Vergehen meinerseits zu haben, dann solle er es sagen oder sich dieser Beschuldigungen enthalten. Wenn er die Wahrheit verdrehen kann, kann ich das schon lange! ich weiß nicht, ob er was konkretes weiß oder nur argwöhnt. Ist auch wurscht. Er meinte noch, wenn er mal rausfinden würde, dass ich doch spioniert hätte, wäre er sehr enttäuscht. Da hätte ich gerne geantwortet: Oh, danke, ich war auch sehr enttäuscht, als ich herausfand, dass du Schw... an unserem eigentlichen Jahrestag zwei Wochen nach der Trennung mit deiner Kollegin Händchen in Berlin gehalten hast!
Jedenfalls komme ich ganz schlecht mit dem Bild klar, dass er offenbar von mir hat. Ich denke, jetzt hat er wieder, was er wollte, wir haben uns gestritten, ich habe versucht, ihm eine zu knallen (ich habe ihn "geschlagen" ...) und die hysterische Kuh war wieder unterwegs. Seine elende Ex-Freundin, nun weiß er wieder, warum er sich getrennt hat. Das erzählt er dann wahrscheinlich auch ihr und sie amüsieren sich eine Runde über die blöde Ex-Freundin ...
Ich habe ihm noch gesagt, dass ich es nicht gut finde, wie er sich seit der Trennung verhalten hat, dass er meinen Wunsch nach Distanz nicht berücksichtigt und daraus ganz viel Unruhe und Streit entstanden sei. Darauf meinte er, ich würde übertreiben, so schlimm sei es bei uns doch gar nicht, bei anderen wäre es schlimmer. Ich meinte dazu, dass andere mich nicht interessieren, ich die Situation bei uns nicht gut und zu unruhig finde und möchte, dass wir wenigstens in den letzten drei Wochen noch versuchen, es ruhig und mit Anstand über die Bühne zu bringen. Er meinte, er könne eben einfach nicht so tun, als wäre ich Luft. Als ich ihn fragte wieso, zuckte er nur die Achseln. Ich meinte, dass wir eben keine Freunde sind, sondern eine Zwangs-WG und dass wir uns besser aus dem Weg gehen würden, weil ich keinen Kontakt zu ihm will. Er warf mir wieder vor, ich würde ihn "alle drei Wochen" am Wochenende aus dem Haus jagen - stimmt ja nicht, ich frage ihn nur, OB er da ist, das ist alles. ZUvor hatte er mich im Streit angebrüllt (übrigens zum wiederholten Male), dass das SEINE Wohnung sei. Stimmt ja nicht, wir zahlen beide Miete. Unverschämt, oder?
Und dann kam er wieder auf meine Eltern und die E-Mail. Scheint ihn sehr zu beschäftigen. Seine Eltern hätten sich mir gegenüber nicht so verhalten. Darauf sagte ich zu ihm, dass seine Eltern auch nicht die Eltern der verlassenen Frau seien, da solle er mal halblang machen. Ist ja mal kein Vergleich.
Oh, ich bin so durcheinander und wütend auf mich selbst und auf ihn. Ich könnte aus der Haut fahren. Und dabei habe ich nachher eine Präsentation und muss mich darauf vorbereiten, oh, Mann.
Ach, Ihr Lieben, ich hoffe, Euch geht's besser. Ich will einfach nur nch weg von ihm, auch wenn das ganz doll wehtut, aber mit ihm in der Wohnung zu sein ist noch viel schlimmer. Weil er es nicht zulässt, dass es ruhig wird. Und ich all mein Wissen einfach nciht mehr lange zusammen- und geheimhalten kann. Er ist so ein übler Schuft geworden, oder war es schon immer ...
Liebe Grüße
Vivina