Ihr Lieben,
muss kurz durchschnaufen. Ist es zu fassen? Er will es tatsächlich.
Ich will jetzt nicht mit all dem rechtlichen Gedöns kommen; das ist auch zu privat wie ich finde. In Sachen Aufenthaltbestimmungsrecht muss er sich keine Sorgen machen; klar der Große wie der Kleine sollten zunächst in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Zur Erinnerung: Da sowohl er als auch EF das Sorgerecht für beide (kleinen) Kinder tragen (sind die Kinder seiner ältesten Tochter; Hintergründe möchte ich hier weglassen), gilt das gleiche Recht wie bei leiblichen Kindern. Aufenthaltsbestimmungsrecht haben beide. Der Rechtsanwalt hält es – so wie ich – für eine gute Idee, wenn AM sich rasch eine eigene Wohnung sucht; während des Trennungsjahres sollte die Wohnung beibehalten und auch der Umgang mit den Kindern in dieser Wohnung stattfinden. Finanziell sieht es einigermaßen düster aus für AM; aber auch hier gibt es Lösungen. Will das Ganze jetzt aber nicht zu sehr ausbreiten. Das würde den Rahmen sprengen.
AM klang am Telefon erstaunlich gefasst. Viel habe ich nicht gesagt, mehr zugehört. Den Schluss möchte ich euch aber nicht vorenthalten; hier in guter alter Manier (AM = fett / ich = Normschrift):
Meine Süße, du bist so still
*Name AM*, du mir fehlen schlichtweg die Worte
Im positiven oder negativen Sinn (mit einem Lächeln in der Stimme; das konnte ich gut heraushören)?
Natürlich im positiven Sinn. Ich finde es großartig, dass du so gefestigt klingst und es durchgezogen hast.
Na, hast du etwa gedacht, ich lasse den Termin sausen, oder was? Aber den Input muss ich erstmal verdauen. Da hast du wirklich Recht gehabt.
Sagte ich dir ja. Und überstürze bitte nichts mit *Name EF*
Wieso überstürzen?
Hey, du hast erst heute mit dem Anwalt gesprochen. Lass das doch erstmal in dir wirken. Vielleicht wäre es auch gut, wenn du dann schon was hast, wo du hin kannst.
Lady, ich denke natürlich noch. Aber was soll ich da noch groß aufschieben? Es macht es doch nicht besser. Und notfalls schlafe ich in der Fahrschule.
Mein Herz, ich meine ja nur, dass das ein bisschen viel für heute ist. Denkst du nicht?
Nein, ich will das jetzt so. Jetzt ist der Zeitpunkt da. Worauf soll ich warten? Darauf, dass ich geistig wieder eingeschlafen bin oder mich der Mut verlässt?
Okay. Du musst selber wissen, was du tust. Wenn du mich brauchst, kannst du mich jederzeit anrufen. Aber stehe bitte nicht plötzlich vor meiner Tür. Das geht wegen *Namen meiner Kinder* nicht.
Nee, das ist schon klar. Würde ich auch nicht tun. Aber warum klingst du so komisch?
*Name AM*, du ich muss für mich auch erstmal realisieren, dass du nun tatsächlich Nägel mit Köpfen machst. Das habe ich einfach so nicht erwartet …
Aber ich tue es
Du bist unglaublich. …. Ich liebe dich. Melde dich, wenn du mich brauchst. Jetzt kann ich wohl nicht mehr so schnell weglaufen.
Solltest du bitte nicht tun. Ja, ich ruf an. Natürlich …
Puuuh ... wer hätte gern alles einen Schnaps??