Angie78
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- 21 Feb. 2023
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Hallo liebes Forum und liebe Mitglieder,
Ich habe nun schon viel hier gelesen und möchte mich heute auch gerne trauen und einen Beitrag erstellen, weil alles was ich glaubte vor knapp zwei Wochen eingestürzt ist und ich sehr verzweifelt bin.
Aber hierzu möchte ich gerne unsere Geschichte erzählen und bin sehr froh, nicht verurteilt zu werden.
Er ist 60, hat zwei erwachsene Söhne und ist seit knapp 30 Jahren verheiratet. Er hat ein stabiles familiäres Umfeld und viele befreundete Paare mit denen man sich trifft in der Freizeit. Seine Ehe war bis er mich kennenlernte in Ordnung. Ohne Höhen und Tiefen, ohne wirkliche Gemeinsamkeit, aber das Leben funktionierte. Nicht einmal in all den Jahren hat er nach rechts oder links geschaut, er hatte noch nie eine Affäre bzw. sich in jemand anderen verliebt.
Ich bin 44, habe auch zwei erwachsene Kinder und lebe seit mehr als einem Jahr getrennt.
Wir arbeiten seit 4 Jahren, 10 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche, manchmal auch mehr, zusammen. Wir sitzen in einem Büro, sitzen uns gegenüber, sind auch viel mit dem Fahrzeug unterwegs im Außendienst, oft stundenlang. Wir sind auch viel auf Geschäftsreise, auch über Nacht.
Wir wurden einfach richtig Freunde. Nach ca. 1,5 Jahren des Zusammenarbeitens, merkten wir, dass da viel mehr ist. Wir merkten das beide durch einen einzelnen Blick, man schaut sich an und weiß es. Es hat sich eingeschlichen über lange Zeit, getarnt durch die Arbeit. Das Schönste daran ist, dass man sich kennenlernt wie man ist. Man verstellt sich nicht und zeigt sich nicht von seiner Besten Seite.
Wir hatten zunächst über 1 Jahr lediglich eine emotionale Affäre. Wir küssten uns, hielten Händchen, gingen essen und redeten stundenlang.
Irgendwann dann wurden wir auch zum ersten Mal intim miteinander, da war aber schon ein Jahr vergangen. Und da gestand er mir auch, dass er ein „körperliches“ Problem hat. Wir nahmen uns sehr viel Zeit ich gab nie auf und hab ihm viel Vertrauen geschenkt und plötzlich war dieses „körperliche“ Problem keines mehr, sondern es funktionierte wieder alles.
Er konnte damit zunächst gar nicht umgehen, da dies schon lange Zeit nicht mehr „funktioniert“ hatte.
Natürlich kamen wir dann an einen Punkt, wo man dann nicht mehr richtig schläft, wo einen die Situation belastet, man sehnt sich so nach dem anderen, obwohl wir uns jeden Tag bei der Arbeit sahen und auch noch oft in der Freizeit. Aber man will dann einfach nur noch zusammen sein. Aber ich wollte auch nicht drängen, aber irgendwann muss man ja wissen wie es weitergehen kann.
Es folgten viele Gespräche, auch mit Tränen, weil ich nicht mehr konnte und er nicht mehr konnte, er mich aber nie verlieren wollte. Die Situation schien so aussichtslos, weil ich wusste, er würde nur meinetwegen alles aufgeben. Und möglicherweise alles verlieren und es würde nur ich ihm bleiben. Ich wusste nicht, ob das reicht.
Ich wusste, wie sehr er hadert mit dieser Situation. Auf der einen Seite die Ehe, seit fast 30 Jahren, die beiden erwachsenen Söhne, das Umfeld, das Haus, das perfekte Leben. Auf der anderen Seite ich, die die verborgenen Gefühle wieder erweckt hat in ihm, die ihn gesehen hat wie er ist, die ihm gezeigt hat wie die Liebe sein kann. Die ihm Zärtlichkeit nahe gebracht hat und ihn selbst auch wieder aus sich rausgeholt hat. Ich wusste ich bin seine Traumfrau, er wollte nie mehr ohne mich sein aber das nützt ja nichts. Man muss ja irgendwann hü oder hott sagen. Aber ich wusste immer, er ist kein mutiger Mann. Ich hatte immer Bedenken, ob er so einen Schritt schaffen könnte, ob er allem standhalten könnte, was dann auf ihn einprasselt. Er sagte ganz klar, er zerstört dann alles und er wird seine Söhne verlieren. Auch wenn sie schon erwachsen sind, aber da war er sich sicher.
Er hat nie geschimpft oder schlecht über seine Frau geredet, er sagte jedoch, dass er letztendlich an etwas festhält was kaputt sei, nur damit er die heile Welt nicht zerstört. Dass er eben eine andere Frau liebt und ob er nicht das Recht hätte nochmal glücklich zu sein.
Im Dezember 22 erkrankte ich und war im Homeoffice. Wir unterhielten uns mal wieder über seine Entscheidung und ich setzte ihm eine Deadline. Bzw. ich setzte mir selbst eine Deadline und damit natürlich auch ihm. Er fand das nicht gut. Ich sagte ihm, dass ich das aber nicht mehr kann und dass ich denke, er wird nie zu einer Entscheidung kommen. Weil es nie einen guten Zeitpunkt gibt. Er sagte dann, dass er auch nicht mehr kann, aber seine Familie nicht verlassen kann. Ich habe ihm gesagt, dass ich Verständnis habe dafür, für seine Entscheidung und seine ganze Situation. Dass man sein Leben mit fast 60 nicht mehr ändert. Dass ich noch viel länger hätte arbeiten müssen. Und ich weiß auch er hatte so Angst, weil ich 15 Jahre jünger bin. Er sagte immer: was ist in 10 Jahren? Dann sagte ich immer: Dann bist zu 70 und ich 55. Dann liebe ich dich noch immer.
Jedenfalls nahm ich drei Wochen Urlaub, wir haben aber ausgemacht wir bleiben Freunde und wollten weiterhin zusammenarbeiten, weil wir beide an unserer Arbeit hängen und ein Team sind und das nicht aufgeben wollten. Wir litten jedoch beide Höllenqualen.
Er hielt das jedoch nicht durch meinen Rückzug im Urlaub und schrieb mir, dass er kämpfen will. Für mich, für uns, für alles was davon abhängt. Als ich aus dem Urlaub kam, bat er gleich um ein Gespräch. Er weinte, ich habe ihn noch niemals weinen sehen. Er sagte, er merkte sofort, dass er die falsche Entscheidung getroffen hat. Dass er mit mir leben will, dass er sich sicher ist. Dass er nie mehr ohne mich sein will. Er sagte: vergiss nie, dass ich dich liebe. Und die nächsten Wochen habe ich auch gemerkt, dass er jetzt innerlich absolut bereit war dazu. Wir haben viel geredet und geplant die letzten Wochen, wir haben schon unser Leben geplant, darüber geredet wie das wird wenn er in Pension geht, darüber was alles auf ihn zukommt bei der Trennung, wie es finanziell wird. Wir haben auch darüber gesprochen, dass wir zunächst nicht gleich zusammenziehen, sondern nochmal neu beginnen. Als Paar. Wir haben darüber gesprochen wann er es ihr sagen wird. Er hatte sich richtig gedanklich damit auseinandergesetzt und das auch schon sehr lange, weil er wirklich sehr weit vorausdachte und auch schon die Dialoge mit seiner Familie gedanklich durchgegangen war.
Es kam wie es kommen musste, seine Frau schaute in sein Handy und hat in einem WA Chat mit mir ein Küsschen gesehen. Sie sprach ihn darauf an und er erzählte ihr dann alles. Sie bat ihn, alles zu beenden. Er sagte, dass er das nicht möchte und dass er sich trennen will. Sie redeten stundenlang. Er schrieb mir dann spät am Abend noch, dass er sich getrennt hat. Am nächsten Morgen holte ich ihn ab (wir haben auch eine Fahrgemeinschaft). Er berichtete von dem Gespräch und sagte, er sei schon erleichtert jetzt, aber es sei natürlich auch schwer gewesen, es gab viele Vorwürfe und böse Worte. Er sagte aber, ich muss mir keine Sorgen machen, er will jetzt nur, dass es seine Kinder erfahren dann wird alles wieder gut.
An diesem Abend wollte seine Frau jedoch, dass sie zu Freunden fahren und er es zunächst denen sagt, was er dann auch machte. Die reagierten auch nicht so gut auf die Nachricht. Am nächsten Tag war er fix und fertig im Geschäft ich wusste nicht genau was da alles schon auf ihn ist eingeredet wurde.
Auf der Heimfahrt war er so angespannt, er sagte dann plötzlich zu mir, dass er nicht weiß ob er alle schafft. Er war so voller Angst in dem Moment. Ich fragte ihn dann, was das heißen soll. Er meinte dann, dass er zu viel zerstört. Ich geriet in Panik und weinte und warf ihm vor nun wieder seine Meinung zu ändern und dass er mir doch versprochen hatte mir das nie wieder anzutun und sich sicher zu sein. Ich verlor so die Nerven, ich sagte dann noch, dass ich ihn nicht mehr wiedersehen will, dass ich weggehe bei der Arbeit. Ich hörte gar nicht mehr wie er immer wieder sagte: aber das stimmt doch gar nicht was du sagst und stieg aus dem Auto aus.
Ich brach völlig zusammen.
Nachdem sich mein Nebel nach zwei Tagen etwas gelüftet hatte schrieb ich ihm eine Nachricht, dass ich total in Panik geraten bin und weiß, was grad alles auf ihn einstürzt. Und dass ich da bin, aber ihm jetzt Zeit und Raum gebe, damit er Ruhe hat. Ich wusste aber nicht, was in den zwei Tagen passiert ist. Ich konnte mir nur vorstellen, dass viele Gespräche mit Freunden und Familie stattfanden und dass es drunter und drüber ging. Ich wollte ihn auch nicht bedrängen, weil ich weiß was in dieser Situation alles auf einen einstürzt und man nicht weiß wo einem der Kopf steht.
Er schrieb mir dann zurück, dass er jetzt seine Familie zerstörte hätte und er hofft, dass sie ihn wieder aufnehmen. Dass es nicht mehr geht und dass er jetzt für alle der Arsch wäre und dass ich ihm nicht mehr schreiben soll.
Ich bat ihn dann noch mir bitte zu sagen, was denn jetzt passiert ist und dass er mir das doch nicht einfach so schreiben könnte, man müsste doch reden. Er schrieb mir nur, dass er nicht mehr kann.
Er hat nun erstmal einige Zeit Urlaub genommen.
Ich habe Angst, so sehr Angst dass so viele Jahre so tiefe Liebe weg sind. Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe unendlich Verständnis für seine Situation. Mein denkendes Gehirn sagt mir: er wurde umgedreht von der Familie. Aber er liebt dich. Nach wie vor. Aber er kann jetzt erstmal nicht anders. Er muss es ihnen und sich beweisen. Deshalb ist er so, so kalt, so abweisend. So habe ich ihn in 4 Jahren nicht erlebt und ich kann es nicht einordnen. Liegt aber auch daran, dass ich ihm nicht ins Gesicht schauen kann, da ich ihn seither ja nicht gesehen habe. Dann wüsste ich den Gemütszustand, er ist kein Schauspieler.
Und jetzt frage ich euch. Wie kann so etwas gehen? Wie soll denn die Ehe werden? Alle wissen jetzt davon, die ganze Familie, Freunde... Wieso hofft er jetzt, dass sie ihm verzeiht, und all die Zeit hatte er kein schlechtes Gewissen als er eine andere Frau liebte.
Wie kann man den Fuß gedanklich schon vor die Tür gesetzt haben und dies auch ausgesprochen haben und dann macht man einen Rückzieher?
Ich weiß, ich kann nichts mehr tun.
Ich habe nun schon viel hier gelesen und möchte mich heute auch gerne trauen und einen Beitrag erstellen, weil alles was ich glaubte vor knapp zwei Wochen eingestürzt ist und ich sehr verzweifelt bin.
Aber hierzu möchte ich gerne unsere Geschichte erzählen und bin sehr froh, nicht verurteilt zu werden.
Er ist 60, hat zwei erwachsene Söhne und ist seit knapp 30 Jahren verheiratet. Er hat ein stabiles familiäres Umfeld und viele befreundete Paare mit denen man sich trifft in der Freizeit. Seine Ehe war bis er mich kennenlernte in Ordnung. Ohne Höhen und Tiefen, ohne wirkliche Gemeinsamkeit, aber das Leben funktionierte. Nicht einmal in all den Jahren hat er nach rechts oder links geschaut, er hatte noch nie eine Affäre bzw. sich in jemand anderen verliebt.
Ich bin 44, habe auch zwei erwachsene Kinder und lebe seit mehr als einem Jahr getrennt.
Wir arbeiten seit 4 Jahren, 10 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche, manchmal auch mehr, zusammen. Wir sitzen in einem Büro, sitzen uns gegenüber, sind auch viel mit dem Fahrzeug unterwegs im Außendienst, oft stundenlang. Wir sind auch viel auf Geschäftsreise, auch über Nacht.
Wir wurden einfach richtig Freunde. Nach ca. 1,5 Jahren des Zusammenarbeitens, merkten wir, dass da viel mehr ist. Wir merkten das beide durch einen einzelnen Blick, man schaut sich an und weiß es. Es hat sich eingeschlichen über lange Zeit, getarnt durch die Arbeit. Das Schönste daran ist, dass man sich kennenlernt wie man ist. Man verstellt sich nicht und zeigt sich nicht von seiner Besten Seite.
Wir hatten zunächst über 1 Jahr lediglich eine emotionale Affäre. Wir küssten uns, hielten Händchen, gingen essen und redeten stundenlang.
Irgendwann dann wurden wir auch zum ersten Mal intim miteinander, da war aber schon ein Jahr vergangen. Und da gestand er mir auch, dass er ein „körperliches“ Problem hat. Wir nahmen uns sehr viel Zeit ich gab nie auf und hab ihm viel Vertrauen geschenkt und plötzlich war dieses „körperliche“ Problem keines mehr, sondern es funktionierte wieder alles.
Er konnte damit zunächst gar nicht umgehen, da dies schon lange Zeit nicht mehr „funktioniert“ hatte.
Natürlich kamen wir dann an einen Punkt, wo man dann nicht mehr richtig schläft, wo einen die Situation belastet, man sehnt sich so nach dem anderen, obwohl wir uns jeden Tag bei der Arbeit sahen und auch noch oft in der Freizeit. Aber man will dann einfach nur noch zusammen sein. Aber ich wollte auch nicht drängen, aber irgendwann muss man ja wissen wie es weitergehen kann.
Es folgten viele Gespräche, auch mit Tränen, weil ich nicht mehr konnte und er nicht mehr konnte, er mich aber nie verlieren wollte. Die Situation schien so aussichtslos, weil ich wusste, er würde nur meinetwegen alles aufgeben. Und möglicherweise alles verlieren und es würde nur ich ihm bleiben. Ich wusste nicht, ob das reicht.
Ich wusste, wie sehr er hadert mit dieser Situation. Auf der einen Seite die Ehe, seit fast 30 Jahren, die beiden erwachsenen Söhne, das Umfeld, das Haus, das perfekte Leben. Auf der anderen Seite ich, die die verborgenen Gefühle wieder erweckt hat in ihm, die ihn gesehen hat wie er ist, die ihm gezeigt hat wie die Liebe sein kann. Die ihm Zärtlichkeit nahe gebracht hat und ihn selbst auch wieder aus sich rausgeholt hat. Ich wusste ich bin seine Traumfrau, er wollte nie mehr ohne mich sein aber das nützt ja nichts. Man muss ja irgendwann hü oder hott sagen. Aber ich wusste immer, er ist kein mutiger Mann. Ich hatte immer Bedenken, ob er so einen Schritt schaffen könnte, ob er allem standhalten könnte, was dann auf ihn einprasselt. Er sagte ganz klar, er zerstört dann alles und er wird seine Söhne verlieren. Auch wenn sie schon erwachsen sind, aber da war er sich sicher.
Er hat nie geschimpft oder schlecht über seine Frau geredet, er sagte jedoch, dass er letztendlich an etwas festhält was kaputt sei, nur damit er die heile Welt nicht zerstört. Dass er eben eine andere Frau liebt und ob er nicht das Recht hätte nochmal glücklich zu sein.
Im Dezember 22 erkrankte ich und war im Homeoffice. Wir unterhielten uns mal wieder über seine Entscheidung und ich setzte ihm eine Deadline. Bzw. ich setzte mir selbst eine Deadline und damit natürlich auch ihm. Er fand das nicht gut. Ich sagte ihm, dass ich das aber nicht mehr kann und dass ich denke, er wird nie zu einer Entscheidung kommen. Weil es nie einen guten Zeitpunkt gibt. Er sagte dann, dass er auch nicht mehr kann, aber seine Familie nicht verlassen kann. Ich habe ihm gesagt, dass ich Verständnis habe dafür, für seine Entscheidung und seine ganze Situation. Dass man sein Leben mit fast 60 nicht mehr ändert. Dass ich noch viel länger hätte arbeiten müssen. Und ich weiß auch er hatte so Angst, weil ich 15 Jahre jünger bin. Er sagte immer: was ist in 10 Jahren? Dann sagte ich immer: Dann bist zu 70 und ich 55. Dann liebe ich dich noch immer.
Jedenfalls nahm ich drei Wochen Urlaub, wir haben aber ausgemacht wir bleiben Freunde und wollten weiterhin zusammenarbeiten, weil wir beide an unserer Arbeit hängen und ein Team sind und das nicht aufgeben wollten. Wir litten jedoch beide Höllenqualen.
Er hielt das jedoch nicht durch meinen Rückzug im Urlaub und schrieb mir, dass er kämpfen will. Für mich, für uns, für alles was davon abhängt. Als ich aus dem Urlaub kam, bat er gleich um ein Gespräch. Er weinte, ich habe ihn noch niemals weinen sehen. Er sagte, er merkte sofort, dass er die falsche Entscheidung getroffen hat. Dass er mit mir leben will, dass er sich sicher ist. Dass er nie mehr ohne mich sein will. Er sagte: vergiss nie, dass ich dich liebe. Und die nächsten Wochen habe ich auch gemerkt, dass er jetzt innerlich absolut bereit war dazu. Wir haben viel geredet und geplant die letzten Wochen, wir haben schon unser Leben geplant, darüber geredet wie das wird wenn er in Pension geht, darüber was alles auf ihn zukommt bei der Trennung, wie es finanziell wird. Wir haben auch darüber gesprochen, dass wir zunächst nicht gleich zusammenziehen, sondern nochmal neu beginnen. Als Paar. Wir haben darüber gesprochen wann er es ihr sagen wird. Er hatte sich richtig gedanklich damit auseinandergesetzt und das auch schon sehr lange, weil er wirklich sehr weit vorausdachte und auch schon die Dialoge mit seiner Familie gedanklich durchgegangen war.
Es kam wie es kommen musste, seine Frau schaute in sein Handy und hat in einem WA Chat mit mir ein Küsschen gesehen. Sie sprach ihn darauf an und er erzählte ihr dann alles. Sie bat ihn, alles zu beenden. Er sagte, dass er das nicht möchte und dass er sich trennen will. Sie redeten stundenlang. Er schrieb mir dann spät am Abend noch, dass er sich getrennt hat. Am nächsten Morgen holte ich ihn ab (wir haben auch eine Fahrgemeinschaft). Er berichtete von dem Gespräch und sagte, er sei schon erleichtert jetzt, aber es sei natürlich auch schwer gewesen, es gab viele Vorwürfe und böse Worte. Er sagte aber, ich muss mir keine Sorgen machen, er will jetzt nur, dass es seine Kinder erfahren dann wird alles wieder gut.
An diesem Abend wollte seine Frau jedoch, dass sie zu Freunden fahren und er es zunächst denen sagt, was er dann auch machte. Die reagierten auch nicht so gut auf die Nachricht. Am nächsten Tag war er fix und fertig im Geschäft ich wusste nicht genau was da alles schon auf ihn ist eingeredet wurde.
Auf der Heimfahrt war er so angespannt, er sagte dann plötzlich zu mir, dass er nicht weiß ob er alle schafft. Er war so voller Angst in dem Moment. Ich fragte ihn dann, was das heißen soll. Er meinte dann, dass er zu viel zerstört. Ich geriet in Panik und weinte und warf ihm vor nun wieder seine Meinung zu ändern und dass er mir doch versprochen hatte mir das nie wieder anzutun und sich sicher zu sein. Ich verlor so die Nerven, ich sagte dann noch, dass ich ihn nicht mehr wiedersehen will, dass ich weggehe bei der Arbeit. Ich hörte gar nicht mehr wie er immer wieder sagte: aber das stimmt doch gar nicht was du sagst und stieg aus dem Auto aus.
Ich brach völlig zusammen.
Nachdem sich mein Nebel nach zwei Tagen etwas gelüftet hatte schrieb ich ihm eine Nachricht, dass ich total in Panik geraten bin und weiß, was grad alles auf ihn einstürzt. Und dass ich da bin, aber ihm jetzt Zeit und Raum gebe, damit er Ruhe hat. Ich wusste aber nicht, was in den zwei Tagen passiert ist. Ich konnte mir nur vorstellen, dass viele Gespräche mit Freunden und Familie stattfanden und dass es drunter und drüber ging. Ich wollte ihn auch nicht bedrängen, weil ich weiß was in dieser Situation alles auf einen einstürzt und man nicht weiß wo einem der Kopf steht.
Er schrieb mir dann zurück, dass er jetzt seine Familie zerstörte hätte und er hofft, dass sie ihn wieder aufnehmen. Dass es nicht mehr geht und dass er jetzt für alle der Arsch wäre und dass ich ihm nicht mehr schreiben soll.
Ich bat ihn dann noch mir bitte zu sagen, was denn jetzt passiert ist und dass er mir das doch nicht einfach so schreiben könnte, man müsste doch reden. Er schrieb mir nur, dass er nicht mehr kann.
Er hat nun erstmal einige Zeit Urlaub genommen.
Ich habe Angst, so sehr Angst dass so viele Jahre so tiefe Liebe weg sind. Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe unendlich Verständnis für seine Situation. Mein denkendes Gehirn sagt mir: er wurde umgedreht von der Familie. Aber er liebt dich. Nach wie vor. Aber er kann jetzt erstmal nicht anders. Er muss es ihnen und sich beweisen. Deshalb ist er so, so kalt, so abweisend. So habe ich ihn in 4 Jahren nicht erlebt und ich kann es nicht einordnen. Liegt aber auch daran, dass ich ihm nicht ins Gesicht schauen kann, da ich ihn seither ja nicht gesehen habe. Dann wüsste ich den Gemütszustand, er ist kein Schauspieler.
Und jetzt frage ich euch. Wie kann so etwas gehen? Wie soll denn die Ehe werden? Alle wissen jetzt davon, die ganze Familie, Freunde... Wieso hofft er jetzt, dass sie ihm verzeiht, und all die Zeit hatte er kein schlechtes Gewissen als er eine andere Frau liebte.
Wie kann man den Fuß gedanklich schon vor die Tür gesetzt haben und dies auch ausgesprochen haben und dann macht man einen Rückzieher?
Ich weiß, ich kann nichts mehr tun.
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