Liebe Leute,
das Jahresende möchte ich als Anlass nehmen, um einige Dinge hinter mir zu lassen. Es ist (womöglich zu) viel passiert in den letzten Tagen. Aber eines nach dem anderen.
Seit Mitte November ging sie kontinuierlich auf mich zu. Schrieb mir einige male, was sie zuletzt im August tat. Mal beruflich, mal privat. Auch auf der Arbeit suchte sie immer wieder das Gespräch, suchte mal den Augenkontakt, wich dann aber sofort wieder aus, spielte mit den Haaren oder griff sich auch mal in den Nacken, wenn ich mit ihr sprach. Für mich eindeutige Zeichen, dass ich sie nervös machte. Ganz zu schweigen von ihrem Lächeln. Nach ihrer fragwürdigen Doppelblockaktion und ihren Shittests, auf die ich nicht einging, ignorierte sie mich. Ich nutzte die Weihnachtsfeier, um mich allgemein zu verabschieden.
Ich kam nur noch einmal am 22.12. ins Institut, um meine Schlüssel abzugeben und hier setzt das nächste Kapitel an:
Ursprünglich war geplant, dass ich lediglich meine Schlüssel an verschiedene Kollegen übergebe, darunter auch ein Schlüssel für das gemeinsame Büro von Ex und mir. Dass Ex auch gerade im Büro steht, war dann ein saudummer Zufall. Sei es drum. Ich grüßte dezent und wickelte die Schlüsselübergabe nach und nach mit den Kollegen ab. Ex verschwand unterdessen. Niemand wusste, wo sie sich aufhält. Sie verkroch sich in der Vergangenheit immer wieder, wenn sie mich sah.
Ich hatte noch Weihnachtsgeschenke für drei Kolleginnen dabei, die mich über die letzten Jahre begleiteten. Leider war eine Kollegin krankheitsbedingt nicht da.
Aber ich wollte mich noch von Ex verabschieden. Ich wusste, dass ich sie womöglich nie wieder sehen würde. Also das übriggebliebene Geschenk genommen, zum Aufzug zurück, ich merke dass der Aufzug aus dem Keller hochfährt, die Tür geht auf, wer steht drin?
Sie sieht mich super verdutzt und erschrocken an (als würde ihre interne Festplatte crashen), will aussteigen und merkt, dass sie erst im Erdgeschoss ist. Sie lächelt peinlich berührt. Ich steige dazu. Zücke den gemeinsamen Büroschlüssel und will ihn ihr geben. Sie lehnt ab, sie bräuchte ihn nicht. Notfalls würde sie einen Generalschlüssel aus der Verwaltung leihen, wenn sie mal ausgesperrt würde. Den Schlüssel mag ich aber jetzt nicht mit mir herumtragen, weil ich ihn nicht mehr brauche. Und eine Abfuhr akzeptiere ich nicht.
Ich folge ihr noch zum Büro, lege ihr den Schlüssel auf den Schreibtisch und sage, dass ich noch ein kleines Geschenk für sie habe und stelle das Geschenk vor ihr ab. Sie ist überrascht, lächelt kurz, sieht mich aber nicht an und starrt auf ihren Bildschirm. Ich beuge mich vor, lege meine Hand auf ihren Rücken und gebe ihr einen sanften Kuss auf ihr Haar. Sie ist auf einmal ganz ruhig. Ich streichle ihr kurz zärtlich über den Rücken, wünsche ihr frohe Weihnachten und gehe. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass sie das Büro an diesem Tag nicht mehr verlassen sollte.
Ich wollte mit einer romantischen Geste abtreten. Und das tat ich. Nur leider kam keine Regung in den Folgetagen von ihr. Tatsächlich war sie immer nur sporadisch online. Es konnte doch nicht sein, dass meine Geste ihre Gefühlswelt derart durcheinander brachte?!.
Nun schrieb ich ihr am 29.12. bzgl. ihres Artikels, den ich für sie korrekturgelesen habe.
Ich (en français): Hi! Ich hoffe, es geht dir gut. Hast du deinen Artikel schon eingereicht?
Sie: Lass mich in Ruhe und berühre mich nicht mehr!
Sie: Schreibe mir nicht mehr. Vergiss mich.
Sie: Ich will/kann dich nicht mehr sehen (Sie vergaß hier scheinbar ein Modalverb, weshalb ich das ganze nicht so recht zu übersetzen weiß)
Autsch! Mir war nach dieser emotionalen Ansage klar, dass sie mich blocken würde. Ich wollte das aber weder sachlich noch emotional auf mir sitzen lassen.
Ich (auf Deutsch): Ganz schön harte Antwort dafür, dass ich nur wissen wollte, ob dein Artikel bald erscheint. Schade, verstehe ich. (en français)
Aber du wirst mir fehlen...
Zweieinhalb Stunden später wurde ich wieder geblockt.
Abschuss frei.