Vielen Dank Heli.
Seit dem gestrigen Sport habe ich wieder eine bessere Phase, in der ich auch besser reflektieren kann.
Wenn ich auf die total irren Ereignisse seit Trennungsgespräch zurück blicke, stellt man auch schon Einiges fest. Ich will nicht sagen "Positiv", aber ich bin froh, dass Einiges schon vorbei ist.
- Die 1. Phase vom Trennungsgespräch bis zur "Lüge" war irre. Diese Hilflosigkeit, dies Fragen nach dem Warum, nicht akzeptieren können, die Gedanken um Kind, Haus, die für meine Frau quälenden Gespräche, dieser wie irre zurückgekehrte Liebesrausch (der ja vorher nun auch auf "Nachtlicht" bei mir war), die rasende Eifersucht, Verzweiflung, Wut, Enttäuschung, Trauer, die eigene Schuld usw.. Das war das bis dato Schlimmste, was ich in meinem Leben erleben musste
- Dann Phase 2. ab der "Lüge". Diese selbst ist so mittlerweile so kein Thema mehr. Auch der "Andere" für Sie wohl nicht. Ist letztlich auch egal, ich kann es nicht beeinflussen, ich hätte nur Angst vor dem zusätzlichen Schmerz.
Wie sehr mich das in dem Moment verletzt hat, hat Phase 1. noch mal um Längen getoppt. Jedenfalls in dieser zweiten Phase sind wir ja bis zum Punkt gekommen, dass die räumliche Trennung für mich wohl notwendig ist und haben diese in einem mittlerweile konkreten Wochenplan im Rahmen unserer "Nestlösung" überführt. Natürlich gibt es noch ganz viel Abstimmungsbedarf.
Außerdem haben wir in dieser Phase mit unseren nahestehendsten Bezugspersonen gesprochen. Das tat uns Beiden soooo gut und war völlig überfällig.
Auch meine Frau leidet nun sehr und ich bin froh, dass Sie ebenfalls im Detail in Gesprächen ist. Sie hat das all die Jahre (!!!) überwiegend alles mit sich selbst ausgemacht bis zur Trennung und behandelt mich auch in dieser Phase höchst anständig und respektvoll (Ist zwar Mitleid, aber das kann ich aktuell nicht ganz vermeiden, wobei ich nie ins Jammern so richtig verfallen bin) - die Realität ist nun auch sehr hart für Sie und es geht am Ende immer irgendwie um unsere beiden Süßen, die ja nun am Allerwenigsten dafür können.
Jedenfalls habe ich allerhöchsten Respekt vor meiner Frau, die sich schon seit locker 2-3 Jahren mit der Entscheidung mehr oder weniger allein gequält hat. Wie anstrengend muss das wohl gewesen sein. Ich denke, Sie ist auch nicht glücklich, dass Sie keine Gefühle mehr hat, aber Sie kann es schlicht nicht ändern und sich im Moment nicht vorstellen, dass wir jemals wieder eine Perspektive und das ist mittlerweile sehr gut angekommen und ok (so weit aktuell möglich).
Für mich alles natürlich ein Alptraum aber immerhin mit dem Ergebnis, die Trennung immer ein bisschen besser akzeptieren zu können in dem Wissen, dass ich auch ein Nest habe und Menschen, die immer für mich da sein werden.
Für mich beginnt nun Phase 3. Auch wenn es sicher richtig ist, dass die räumliche Trennung für mich besser bis notwendig wäre:
Wir haben überlegt, wie wir es den Kindern sagen. Wir wissen es nicht!!! Das Bild mit den Beiden dabei vor Augen, löst derart Panik, Trauer und Schmerz aus wie Phase 2 und 3 zusammen. Das war ganz ganz schlimm.
Auch wenn uns bewusst ist, die Kinder packen das, steht das für mich persönlich hier alles in keinem Verhältnis. Dann leide lieber ich (komme ich gleich noch zu)
Wir wollen jetzt noch mal ein bis zwei Therapiegespräche zum Thema machen, bevor wir die "Katze aus dem Sack" lassen. Momentan würde ich das schlicht nicht schaffen und auch nicht wollen. Geht nicht...
Ich weiß eigentlich schon, dass ich gern das für die Kinder normale Familienleben aufrecht erhalten würde. Das heißt, wie vor der Trennung, wo wir ja auch schon kein Paar mehr waren, nur tolle Eltern und gute Freunde. Aufgrund der Prozesse und Erkenntnisse, die ich bisher gemacht habe, keimt etwas Hoffnung. Ex Back hab ich abgehakt (natürlich noch nicht die Hoffnung, da muss ich ehrlich sein, aber das Wissen, dass es vorbei ist, wird immer klarer), spielt auch in Hinblick auf die Kinder da gar keine sooo große Rolle mehr. Als Eltern und Freunde harmonieren wir eh und ich versuche innerhalb dieser Situation, von ihr loszukommen.
Ich hoffe, ich lüge mir da nicht zu viel vor und in ein paar Tagen weiß ich hier vermutlich eh schon wieder mehr
Oder was meint Ihr?
Um wenigstens etwas Abstand zu bekommen (den braucht Sie nämlich auch), wollen wir jeweils unsere eigenen Nester dennoch gelegentlich/häufiger mal beziehen (nach den Hobbies schlafen die Kinder eh und bekommen das nicht mit). Wir haben uns weiter in Whatsapp / IA sozusagen "entkontaktet". Bin ich sehr froh drüber. Die Möglichkeit ab jedem Moment die Nestlösung umsetzen zu können, beruhigt schon mal. Meine Frau spricht nun auch viel in ihrem Umfeld, was ihr auch gut tut und irgendwie ebenso ein nächster Schritt war und andere Perspektiven/Meinungen und vor allem Halt für Sie bringt.
Das Ganze aber nur, wenn das für die Kinder nicht schädlich(er) ist, als die Katze aus dem Sack zu lassen oder es bisher war.
Meine Idee ist, auch mit den Kindern mal zur Therapie zu gehen, um abzusichern, ob nicht vielleicht schon ein Schaden da ist und das auch öfters mal "überprüfen" zu lassen.
Im augenblicklichen Moment will ich es den Kindern nicht sagen und sie käme mit der Situation auch klar. Ich hoffe nun doch wieder, die nächsten Monate mit den Kindern als harmonisierendes Eltern- und Freundespaar zu verbringen und mich dabei mit sicher vielen Schmerzen aber dennoch stetig in kleinen Schritten mehr von ihr zu lösen. Bitte nur sagen, falls das absolut unmöglich ist.
Die Katze können wir jedenfalls jederzeit aus dem Sack lassen. Das läuft nicht weg.
Es scheint nicht so, als ob Sie aus Mitleid zustimmen würde und mich eigentlich gar nicht im Haus ertragen kann. Manche Paare entwickeln ja eine regelrechte Abscheu und es stört einem nahezu "Alles" am Anderen.
Ob Sie hier die Wahrheit sagt oder mich nicht nur weiter verletzen will, weiß ich nicht so ganz genau.
Tja, nicht das, was ich eigentlich tun "muss". Gern Eure Meinungen.
Hab natürlich Angst vor Rückfall und dem nächsten Zusammenbruch, aber das war alles nicht so schlimm (obwohl es so unglaublich schlimm ist/war), wie die Vorstellung, es den Kindern zu erzählen. Die Kraft hab ich gerade auch einfach nicht.
Es ist im Prinzip falsch, das hab ich sehr verstanden, aber könnte es vielleicht doch eine "nicht optimale" aber echte Alternative sein für die kommenden Monate?
Es ist schon klar, irgendwann läuft es mit neuem Partner wahrscheinlich irgendwann drauf hinaus. Und ich hab sehr Angst vor dem Schmerz und den Folgen daraus. Aber wer weiß, was bis dahin noch alles passiert (nicht wegen ExBack oder so). Ich weiß nicht, wo sich meine Frau in Zukunft sieht. Egal ob in 1, 2 oder 5 Jahren. Ich glaub, Sie auch nicht. Will Sie eine neue Partnerschaft? Eher nicht, wie ich sie verstanden habe. Das fehlt ihr nicht. Eher wieder ein spannenderes/abwechslungsreicheres Leben, neue Erlebnisse etc..
Ich bin jedenfalls froh, dass wir alle nun mehr in Gesprächen in mehrere Richtungen sind.
Ich bin schon sehr gespannt auf Eure Feedbacks und hab auch schon etwas Angst davor, aber es ist soooo gut. Vielleicht sind ja auch ein Zuspruch oder ein paar erweiterte Vorschläge für unsere/meine aktuellen Gedanken dabei.