Ex Back - bitte um Meinungen

EinEhemann

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Danke Euch Allen, wirklich. So toll...

Also die Kinder anlügen und denen was vormachen ist wiederum ok? :::
Na ja ne. Aber wird ja kommen und dann ist die Frage wie und was.

Alamos danke auch insbesondere für die Tipps, dass es jetzt auch im Umfeld raus muss. Sie hätte es sicher schon durchgezogen, ich war da mehr die Bremse. Aber ich fühle mich nun irgendwie bereiter, es "öffentlicher" zu machen.

Ich habe auch schon mit meinem besten nicht ortsansässigen Freund kurz gesprochen.

Tat gut und fühlt sich so auch richtiger an. Auch die räumliche Trennung würde ich nun begrüßen
 

EinEhemann

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Und wieder sind ereignisreiche Stunden vergangen.
Dank Eurer Tipps gab es einige Einsichten.

Ihr habt ja schon durchschaut bzw. vor mir selbst erkannt, dass die Worte nicht mit den Taten übereinstimmen, auch wenn ich es wirklich gern so gewollt und gekonnt hätte.
Ich hab mir und euch letztlich was vorgemacht. Sorry.

Ich muss mir eingestehen, um selbst atmen zu können, muss die räumliche Trennung her. Die Gefühlskälte in Abwechslung mit normalem harmonischem Familienalltag im Bewusstsein, dass sie gedanklich bei einem Anderen ist, halte ich schlicht nicht aus.

Das habe ich ihr im Prinzip sehr gefasst auch so erzählt mit konkreten Vorschlägen zu den nächsten Schritten (Wechselmodell, alle informieren usw)
Das hat sie sehr beeindruckt (hat sie erzählt). Einerseits wie ich von Anfang an mit Allem umgehe (ich danke Euch!!!) und wie gut sie auch die nächsten Schritte findet.
Ihr ist hier erst sehr klar geworden und schon ins Grübeln geraten, welche Ernsthaftigkeit das nun erlangt und welche unmittelbaren Konsequenzen daraus folgen, aber letztlich geht sie da mit.
Und auch da hatte ich immer wieder diese Hoffnung, dass "sie sich besinnt". Bitte hier nicht falsch verstehen. Wir hatten das und deswegen muss ich davon auch loskommen.

Ich merke, wie ich immer wieder und wieder im Beisammensein hoffe, dass sie zurück kommt, obwohl ich schlicht weiß, dass es vorbei ist.

Daher kann ich es nur aushalten, wie ihr auch schon sagt, indem man es einerseits in alle Richtungen offiziell macht und ich Abstand gewinne, eben auch räumlich.
Endlich dies zu akzeptieren, tat gut und nun auch schon wieder weh, weil wir mit den Kindern jetzt heute oder morgen auch sprechen.

Ein wenig reift in mir der Gedanke, dass es auch für mich ein glückliches Ende nehmen kann.
Nun endlich meine Freunde informiert zu haben, die mich so fantastisch aufgefangen haben und auch immer wieder sagen, dass ich keineswegs zu "90%" Schuld bin, tut ungemein gut.

Hinsichtlich der "Lüge" darf ich auch sagen, dass ich sie dafür dank Euch nicht verurteile, es ihr nicht verüble, aber ich mich in meinem Leben noch nie so verletzt gefühlt habe, wie in jenem Moment.
Das hat Distanz geschaffen, worüber ich um Abstand zu gewinnen, auch in gewisser Weise froh bin.


Ich habe unendliche Angst und Trauer, es nun den Kindern zu erzählen, aber ich kann sonst selbst nicht mehr atmen.

Wie habt ihr es erzählt oder habt ihr noch einen allgemeinen Ratschlag?
 
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Admina Hira Eth

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oder habt ihr noch einen allgemeinen Ratschlag?
Guten Morgen :)

das sind wichtige Schritte, die du da gehst und schon gegangen bist. Auch sind die Dinge/Erkenntnisse, die da in dir reifen, wichtig. Ich halte dir die Daumen, dass die Saat angeht und was Schönes daraus wächst.

Vielleicht ein allgemeiner Tipp bezüglich der Kinder: sie werden, sollten sie tatsächlich vorher nichts bemerkt haben und sogar ein bisschen erleichtert sein, dass die unterschwellig gespürte Spannung sich jetzt auflöst (Kinder werden in dem Punkt häufig arg unterschätzt; sie bekommen oft sehr viel mehr mit, als Eltern meinen), eine unbestimmte Angst spüren. Eine davon wird sein, womöglich einen Elternteil zu verlieren.

Bitte sprecht euch da vorher ab und zieht aus Kindersicht an einem Strang. Erklärt behutsam, dass Eltern manchmal kein Paar mehr sein möchten, aber immer Eltern und darüber einander verbunden bleiben, sie also keinen verlieren werden und nichts zu befürchten haben. Teilt ihnen mit, dass das, was passiert ist, mit ihnen absolut nichts zu tun hat (es gibt Kinder, die fühlen sich schuldig) und alles weitere nicht dazu führen wird, dass sie etwas verlieren, sondern sie werden hinzugewinnen - entspanntere Eltern zum Beispiel. Je nach Betreuungsmodell ein zusätzliches Zimmer voller "Kinderkostbarkeiten“, das sie selbst zusammen mit dem Elternteil, der das Zimmer stellt, gestalten dürfen.
Vermittelt den Kindern, dass ihr sie lieb habt und sie auch deswegen selbstverständlich keinen von euch missen werden. Und vermittelt ihnen auch, dass ihr, also Mama und Papa, euch noch respektiert und, auf andere Art eben, mögt.

Es wäre gut, hättet ihr vorher schon eine Idee zum Betreuungsmodell, denn den Kindern sollte vor allem auch Unsicherheit genommen werden. Sie sollten so früh wie möglich wissen, nicht nur dass, sondern wie es weitergeht. Stimmt euch auch insoweit bitte ab. Vermittelt Einheitlichkeit, Sicherheit, Schutz, Kontinuität.

Ich klinge, als hätte jemand meine Repeat-Taste gefunden und gedrückt, aber: merkt ihr, es gibt Probleme auf der Elternebene (nicht Paar-, Elternebene, wichtiger Unterschied!), dann scheut euch nicht, euch an (kostenfreie) Erziehungsberatungsstellen zu wenden oder an die Jugend-/Familienberatungsstelle des Jugendamts.

Gruß an dich,
Hira
 

EinEhemann

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Hira, 1000 Dank und guten Morgen:D
Wir Eltern gehen in den Gesprächen insgesamt sehr respektvoll, beinahe "liebevoll" miteinander um. Gegenüber den Kindern, die uns heilig sind, werden wir auf jeden Fall an einem Strang ziehen. Wir sind uns aber auch einig: Das ist der schwerste Schritt, den wir in unserem Leben gehen müssen.

Danke für die Tipps, nehme ich total dankbar an und mit. Wir werden ein NESTmodell realisieren können und unsere Therapeutin zur eigentlichen Paarberatung ist auch gleichzeitig Familienberatung. Nächste Termin ist nur erst Ende Mai. Ich versuche, das noch etwas nach vorn zu ziehen.
 
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Alamos

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Ich hab da mal noch ein Frage zu deinem Eingangspost.
In dem hast du geschrieben, das sie sich erstmals schon vor 2 Jahren von dir getrennt hat wegen mangelnder Gefühle.
Oder hab ich das falsch verstanden?

Und was habt ihr/ du eigentlich versucht zu verändern seit dem?
Reines eigen Interesse hat jetzt gar nichts mit der aktuellen Situation zu tun.
 

EinEhemann

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Ich wollte damit eigentlich sagen, dass sie seitdem schon wenig bis keine Gefühle mehr hatte durch mein Verhalten und sie es bis vor kurzem sozusagen bis zuletzt versucht hat, auszublenden, abzuwenden, auf Besserung zu hoffen.

Im Prinzip habe ich leider wenig verändert und wenn nicht nachhaltig, weil ich nicht erkannt habe, was ich damit anrichte. Für mich waren es normale gelegentliche Streitigkeiten in einem nicht so wichtigen Thema.
 

EinEhemann

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Übrigens die Fehlerkette von mir verlängert sich mehr und mehr.
Wenn ich meinen Eingangspost lese insbesondere den Teil zur Kontaktsperre lese, wird es fast lächerlich
Ich kann versichern, dass ich die Kontaktsperre durchziehen kann. Auch wenn wir zusammenleben: Ich kriege das gut hin ohne Sticheleien, Verwicklung in nervige Gespräche, keine Jammereien, renne auch nicht als Häufchen Elend vor Ihr rum.
Fast alles davon ist bereits passiert.
Ich war rückblickend nie wirklich fähig, eine KS durchzuziehen, oder gar Männerkontakte zuzugestehen. So hätte ich es gern gekonnt, es war jedoch nie möglich.
Schon 2 oder 3 mal seitdem hab ich sie zu sinnlosen Beziehungsgesprächen gedrängt, Vorwürfe gemacht. Falls eine Chance bestanden hat, ist diese spätestens seit heute weg.
Die Angst vor der räumlichen Trennung und dem bevorstehenden Gespräch mit den Kindern, lösen nun fast Panikattacken aus, kann nicht schlafen und ziehe sie da mit rein. Ich hab ihr sogar wieder vorgeworfen, alles wegen so einer Kleinigkeit wegzuwerfen. Wie dumm kann ich nur sein? Und Sie ist immer noch großartig, souverän, verständnisvoll, führt mich da super durch, erträgt es.
Und ich kann es gerade nicht steuern/verhindern. Es wird irgendwie immer schlimmer, natürlich auch, weil die Endgültigkeit der Trennung so langsam oben angekommen ist.
Es ist der Wahnsinn. Hoffentlich geht das alles irgendwie vorbei. Jetzt darf ich mich nun auch dafür noch verantworten.

Jedenfalls haben wir heute mit unseren Eltern jeweils gesprochen bzw informiert und planen wnun schon die Wochentage durch, wer wie wechselt usw und ich hoffe, das nicht auch zu vergeigen, gerade weil wir uns noch oft sehen und abstimmen werden und ich eigentlich auch gern noch gemeinsam mit ihr und den Kindern etwas unternehmen würde. Ich hoffe, ich komme irgendwie und irgendwann auf Abstand, kann es mir trotz der räumlichen Trennung ab Donnerstag nur schwer vorstellen gerade.
Heute hab ich sie jedenfalls noch mal erinnert, warum wir das sind, wo wir sind.

Die Ratschläge, Tipps, Kritiken sind so toll und ich mache nichts draus.

Ich bin emotional wie ihr lest gerade wieder sehr durch. Ich habe mich so auch selbst noch nie erlebt.

In ein paar Tagen von überheblichen Reden mit KS im eigenen Haus bis zur räumlichen Trennung, weil ich sonst "drauf" gehe.

Ich hoffe, der Schlaf holt mich bald und morgen sieht es etwas besser in mir aus.
 
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Alamos

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Du bist gerade ein bisschen streng mit dir.

In deiner Situation kannst du eigentlich gar nicht alles richtig machen. Wir sind alle keine Roboter und haben unsere Gefühle nicht immer im Griff, weshalb es immer wieder passieren kann, dass du Dinge machst oder sagst die man besser nicht hätten machen sollen/sagen.

Du bist leider innerhalb der Trennung eigentlich gerade erst in der Phase des realisieren/akzeptieren angekommen, da du/ihr es jetzt erst mit eurer Umwelt geteilt habt.
Es keinem zu erzählen hat bis dahin die Hoffnung auf eine Comeback genährt, was dich aber kein bisschen vorwärts gebracht hat.

Und Sie ist immer noch großartig, souverän, verständnisvoll, führt mich da super durch, erträgt es.

Das ist viel Wert, liegt aber auch daran, dass sie im Trennungsprozess schon sehr weit vor dir ist. Wärst du so weit wie sie, so wirkt es zumindest auf mich, wärst du genauso wie sie!

Gib dir also Zeit lass die Gefühle zu. Schau das sie nicht immer aus dir rausplatzen wenn sie dabei ist. Dabei wird dir die räumliche Trennung helfen!
Die Angst vor der räumlichen Trennung und dem bevorstehenden Gespräch mit den Kindern, lösen nun fast Panikattacken aus, kann nicht schlafen und ziehe sie da mit rein.

Es ist keine Schande zu seinem Hausarzt zu gehen und sich Medikamente zur Beruhigung verschreiben zu lassen. Du bist in einer emotionalen Ausnahmesituation! Du wirst damit keine oder wenn nur wenig Erfahrung haben.

gerade weil wir uns noch oft sehen und abstimmen werden und ich eigentlich auch gern noch gemeinsam mit ihr und den Kindern etwas unternehmen würde.

Von gemeinsamen Unternehmungen, würde ich dir gerade abraten. Das gemeinsame Erlebnis mit den Kindern lässt dich noch länger an dem Gedanken einer Beziehung mit deiner Ex festhalten. Du brauchst Abstand!
Ist zwar Schade für die Kinder aber deine Genesung sollte jetzt Vorrang haben. Dafür muss man sich auch nicht schämen. Um so schneller du aus dem "Loch" kommst um so schneller kannst du wieder zu 100% für die beiden da sein.

Danach solltest du gucken was für dich/euch in welchem Rahmen gemeinsam geht.

Wenn ihr ein Wechselmodel gestartet habt, nutzt die freien Tage unbedingt für dich! Mach was was dich glücklich macht. Das muss nicht immer was aktives sein. Räum dir auch Zeit zum trauern ein. Sei vorallem nicht immer so streng mit dir. Fehler geschehen, liegen aber in der Vergangenheit. Sieh zu das du daraus lernst anstatt sie immer wieder korrigieren zu wollen, weil das sowieso nicht mehr geht wie wir alle wissen.

Dabei kann es dir ungemein helfen wenn du dir Gedanken machst wie deine Zukunft OHNE sie aussieht in der du glücklich bist. Es kann sehr lange dauern bis das Bild klar wird aber es wird dir helfen und auf dem Weg dahin wird es dir immer besser gehen.
 

EinEhemann

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Hallo Alamos,

vielen vielen Dank für Deine so hilfreichen Worte und Ratschläge.
 

EinEhemann

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Wir überlegen nun, wie wir es den Kindern genau sagen (Trennung, Nestmodell) und beschäftigen uns mit den möglichen Reaktionen darauf. Die unmittelbaren und die nachgelagerten. Mir wird dabei einfach nur schlecht.
Ich weiß, es vorzumachen ist aus vielen (besseren) Gründen schlechter.

Ich bin jedoch drauf und dran, mich weiter zu "geißeln" und Sie zu bitten, doch weiter als getrenntes Paar zusammenzuleben und Sie zu bitten, mir vielleicht noch ein Jahr zu geben, um mich emotional von ihr zu trennen und sie zu fragen, ob Sie noch so lange bewusst nichts Neues anfängt. Bitte haltet mich davon ab und sagt mir, dass das das Letzte ist, gerade von ihr noch so was zu verlangen.

Ich rede mir ein, so könnten wir wie bisher eigentlich auch für die Kinder die bisherige Normalität aufrecht erhalten, also dass ich auch so normal sein kann wie eh und je und die Kinder keinen Schaden nehmen, auch wenn wir im Endeffekt etwas vorgaukeln. Da sie über die Trennung hinweg ist und erleichtert und normal bzw glücklicher als vorher ist, wäre das für Sie kein Problem und Sie hasst mich ja nicht und wir harmonieren ja auch

Ich teile hier nur gerade meine Gedanken und werde das wohl auch nicht tun. Ich weiß dass es dafür längst zu spät ist und mich das ggf. kaputt macht, weil ich die räumliche Trennung brauche, dabei aber die Kinder mit in einen Strudel ziehe, es aber eigentlich um jeden Preis verhindern möchte.

Ich hoffe, wir bekommen kurzfristig noch einen gemeinsam Therapietermin.

Oder meint ihr, wir bzw ich sollte Druck aus der Sache nehmen und das Gespräch mit den Kindern vielleicht noch ein paar Wochen aufschieben? Ich höre tendenziell eher, je schneller desto besser (für mich), was mir bei allem Schmerz fast wieder egal ist. Hauptsache die Kinder
 

Alamos

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bewusst nichts Neues anfängt
Klingt mir danach als wäre das auch ein wichtiger Grund für dich das so zu machen!

Ich rede mir ein, so könnten wir wie bisher eigentlich auch für die Kinder die bisherige Normalität aufrecht erhalten, also dass ich auch so normal sein kann wie eh und je und die Kinder keinen Schaden
Warum denken eigentlich immer alle, dass die Kinder davon einen "Schaden" nehmen. Natürlich finden sie es nicht gut, aber sind in der Regel robuster als wir denken.
Sie lernen ausserdem daraus auch etwas. Beziehungen können zu Ende gehen und danach geht die Welt nicht unter und man ist trotzdem noch nett zueinander etc pp.

Oder meint ihr, wir bzw ich sollte Druck aus der Sache nehmen und das Gespräch mit den Kindern vielleicht noch ein paar Wochen aufschieben? Ich höre tendenziell eher, je schneller desto besser (für mich), was mir bei allem Schmerz fast wieder egal ist. Hauptsache die Kinder
Das könnt nur ihr alleine Entscheiden. Ich würde es aber machen bevor ihr Nägel mit Köpfen macht, sprich einer von euch immer nicht da ist. Nestmodel find ich übrigens wirklich super. Geht auch wirklich kaum softer für die Kids.

Am Ende des Tages sind es aber Entscheidungen die ihr als Eltern jetzt treffen müsst. Aber auch da ist nichts in Stein gemeißelt. Man kann sich immer noch der Situation anpassen, falls ihr es den Kids nicht erzählt und es dir dann doch zuviel wird.

Nur ist die Katze einmal aus dem Sack ist sie aus dem Sack!

Aber bitte traut den Kindern auch was zu! Einen unglücklichen Papa oder eine unglückliche Mama wollen sie auch nicht haben.
 

Alfred

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Servus lieber Einehemann,

Sei mal ganz fest gedrückt und umarmt. Es tut mir echt sehr leid was du grade durchmachen muβt!

Deine Geschichte ging mir besonders nahe weil ich mich vor 2 Jahren in einer äusserst ähnlich gelagerten Situation befand und ich nachepfinden kann wie es in dir aussieht. Desshalb muss ich Dir ein paar Zeilen da lassen.

Du befindest dich gerade in einer absoluten Extremesituation, eine Art emotionaler Ausnahmezustand. Da kannst du nicht von dir erwarten, dass du vollumfänglich funktionierst. All deine Gewissheiten sind weggebrochen, die Verlustangst lämt dich und die ungewisse Zukunft lastet wie Blei auf deinen Schulter. Aber das aller schlimmste: Du bist Machtlos, hast praktisch die Kontrolle verloren.

Und hier solltest du ansetzen. Du muβt die Kontrolle über DEIN Leben wiedererlangen, langsam und Schritt für Schritt, das geht nicht von Heute auf Morgen, gib dir Zeit. Ein erster Schritt könnte sein, zu akzeptiern, dass du Machtlos bist in Bezug auf die Liebesbeziehung zu deiner noch EF. Hier kannst du nichts mehr ausrichten, denn wir sprechen hier von Gefühlen und die lassen sich nicht mit rationalen Argumenten herbeidiskutieren. Falls deine noch EF noch irgend geartete romantische Restgefühle für dich hegt sind die gerade unter einem riesigen Berg Dopamien verschüttet, denn sie ist verliebt und da stinkst du nicht gegen an. Man kan deiner noch EF auch keinen grossen Vorwürfe machen, ausser dass sie sich in einen anderen Mann verliebt hat, aber sowas passiert, das ist normal. Deine noch EF muss so handeln weil sie so fühlt. Aber das ist jetzt nicht mehr deine Baustelle.

Du konzentrierst dich ab jetzt ganz alleine auf DICH. Du muβt jetzt egoistisch sein und zu aller erst an dich denken, um die Kraft zu haben für deine Kinder da zu sein. Tu nur mehr das was dir im Augenblick gut tut.

DU bist der wichtigste Mensch in DEINEM Leben.

Und hör bitte auf die Schuld bei Dir zu Suchen und dir Vorwürfe zu machen, das bringt dich keinen Schritt weiter und es ändert vorallem nicht die Situation, es macht dich nur Verrückt das ganze was wäre wenn Spiel.
Ebenso kannst du aufhören, jetzt und in dieser Sekunde, nach dem Warum zu fragen. Es gibt keine Antwort darauf. Punkt.
Wie meine Vorredner (oder Schreiber) schon haben durchblicken lassen, gehören immer 2 dazu (manchmal auch 3 wie in deinem Fall) die eine Dynamik entwickeln an deren Ende das Kind dann in den Brunnen fällt (2mal 5€ ins Phrasenschwein). Ich kann mir bei Leibe nicht vorstellen dass du so ein richtiges Ekel gegenüber deiner nochEF warst, wie du uns an ein paar Stellen weiβ machen willst; nur dann könnte man deiner Ex gratuliern und der Käse wäre gegessen. Aber das glaube ich nicht. Hör auf dich selbst zu kasteien!

Du brauchst jetzt auf jeden Fall Zeit um diese Talsole zu durchschreiten, gib sie dir. Stell dich auf Monate oder länger ein. Bei mir hat es ein ganzes Jahr gedauert. Ich weiβ du gehst jetzt durch die Hölle. Aber du wirst das schaffen und es wird auch wieder bessere Zeiten geben. Schlag dir ein EXBack erstmal aus dem Kopf. Bleib du selbst, oder besser gesagt werde wieder du selbst. Das ist harte Arbeit, glaub mir. Nur wer sich selbst liebt kann von anderen geliebt werden. Und dann, in nem Jahr, wenn Du wieder so ein richtiger Strahlemann bist, wenn das Selbstbewustsein dir aus allen Poren trieft, deiner Ex das Dopamin aus geht und sie auf dem harten Boden der Realität unsaft aufschlägt, dann..... kannste deine Chancen ausloten. Vorher - vergiss es.

Du bist hier im Forum in sehr guten Händen.

und immer schön dran denken: freundlich bleiben aber bestimmt. Tue das was Dir gut tut, zu allem anderen sagst du NEIN.

Machs gut
ekelAalfred
 
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EinEhemann

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Klingt mir danach als wäre das auch ein wichtiger Grund für dich das so zu machen!
Wie meinst du das?



An Alamos und Aalfred: Danke danke. Ich hoffe ihr denkt nicht langsam, "was hat er denn jetzt schon wieder"?

Falls das irgendwann tatsächlich in einem Jahr mal vorbei geht, würde ich Euch am Liebsten einladen und mich persönlich bedanken.

Momentan ist es schwierig Eure fantastischen Ratschläge umzusetzen, wobei ich mich jetzt wohl doch erst mal auspowern werde.

Nur ist die Katze einmal aus dem Sack ist sie aus dem Sack!
Genau, und das kann bzw will ich gerade nicht, Versuche aber irgendwie die Kraft aufzubringen.
Ich bin selbst gespannt.
 

Heli001

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Hallo EinEhemann - ich bin jetzt auch bei dir und deiner Geschichte gelandet und will dir ein paar Zeilen dalassen, nachdem du ja auch bei mir vorbeigeschaut hast.

Erstmals finde ich ganz toll, wie reflektiert du grundsätzlich an die Sache herangehst - das ist schon viel wert.
Das auch mit dir die Emotionen durchgehen, ist ganz normal, auch du bist ein Mensch und keine Maschine.

Deine Geschichte erinnert mich in Maßen auch an mich und meine Geschichte - ich finde deine Erkenntnisse der letzten Tage, dass du die räumliche Trennung willst, gut und richtig.

Man sieht in deinen Zeilen (verständlicherweise) auch die Verlustängste, den Kontrollverlust und das du dich an jeden Strohhalm jetzt klammern willst mit etwaigen Vorschlägen - ich kenne das, das bin ich auch ganz ganz oft durchgegangen in meiner Geschichte.
Ich wiederhole jetzt Sätze, die ich vor ca. 1 Jahr gehört habe und nicht geglaubt habe, die aber zutreffen werden: "Die Zeit heilt alle Wunden" bzw. "arbeitet die Zeit für dich".

Glaube mir, es wird grundsätzlich leichter, je mehr Zeit vergehen wird, gestehe dir aber auch "Rückschläge" zu, das Ganze ist ein Prozess, der nicht linear, sondern in Wellen verläuft.
Falls du irgendwie körperlich/seelisch Hilfe brauchst, scheue dich nicht, zu deinem Arzt des Vertrauens zu gehen und dir entsprechende Unterstützung v.a. für jetzt und die Anfangszeit zu geben.
Ich bin jedoch drauf und dran, mich weiter zu "geißeln" und Sie zu bitten, doch weiter als getrenntes Paar zusammenzuleben und Sie zu bitten, mir vielleicht noch ein Jahr zu geben, um mich emotional von ihr zu trennen und sie zu fragen, ob Sie noch so lange bewusst nichts Neues anfängt. Bitte haltet mich davon ab und sagt mir, dass das das Letzte ist, gerade von ihr noch so was zu verlangen.
Das würde ich nicht tun an deiner Stelle - es hilft nichts, du wirst ihre Entscheidung akzeptieren müssen, du kannst das von ihr nicht verlangen (sie ist nicht deine Leibeigene).
Frag dich selber, könntest du mit ihr weiter zusammenleben das nächste Jahr mit dem Wissen, dass sie keine Gefühle mehr für dich hat und sie jederzeit quasi für einen Neuen Gefühle entwickeln könnte?
So schmerzhaft es auch ist, der Weg der räumlichen Trennung ist aus meiner Sicht unausweichlich bzw. der bessere Weg für dich, um bald wieder "zu dir selbst zu finden."

Ihr habt GsD eine gute Elternebene - für die Kinder wird es sicherlich ein Schock werden (wenn ich denke, wie wir das meinem Sohn voriges Jahr mitgeteilt hat, das hat schon weh getan) - andererseits werden diese sich trotz allem mit der Situation arrangieren bzw. damit zurechtkommen (müssen).

Schau auf dich und du wirst sehen, step-by-step wirst du dich langsam aber sicher aus dieser Talsohle befreien - und daran wachsen - die Voraussetzungen dafür, dass du gestärkt da rauskommst, sind mit deiner reflektierenden Art so finde ich mehr als nur gut. :smile:
 

EinEhemann

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Vielen Dank Heli.

Seit dem gestrigen Sport habe ich wieder eine bessere Phase, in der ich auch besser reflektieren kann.

Wenn ich auf die total irren Ereignisse seit Trennungsgespräch zurück blicke, stellt man auch schon Einiges fest. Ich will nicht sagen "Positiv", aber ich bin froh, dass Einiges schon vorbei ist.

- Die 1. Phase vom Trennungsgespräch bis zur "Lüge" war irre. Diese Hilflosigkeit, dies Fragen nach dem Warum, nicht akzeptieren können, die Gedanken um Kind, Haus, die für meine Frau quälenden Gespräche, dieser wie irre zurückgekehrte Liebesrausch (der ja vorher nun auch auf "Nachtlicht" bei mir war), die rasende Eifersucht, Verzweiflung, Wut, Enttäuschung, Trauer, die eigene Schuld usw.. Das war das bis dato Schlimmste, was ich in meinem Leben erleben musste

- Dann Phase 2. ab der "Lüge". Diese selbst ist so mittlerweile so kein Thema mehr. Auch der "Andere" für Sie wohl nicht. Ist letztlich auch egal, ich kann es nicht beeinflussen, ich hätte nur Angst vor dem zusätzlichen Schmerz.
Wie sehr mich das in dem Moment verletzt hat, hat Phase 1. noch mal um Längen getoppt. Jedenfalls in dieser zweiten Phase sind wir ja bis zum Punkt gekommen, dass die räumliche Trennung für mich wohl notwendig ist und haben diese in einem mittlerweile konkreten Wochenplan im Rahmen unserer "Nestlösung" überführt. Natürlich gibt es noch ganz viel Abstimmungsbedarf.
Außerdem haben wir in dieser Phase mit unseren nahestehendsten Bezugspersonen gesprochen. Das tat uns Beiden soooo gut und war völlig überfällig.
Auch meine Frau leidet nun sehr und ich bin froh, dass Sie ebenfalls im Detail in Gesprächen ist. Sie hat das all die Jahre (!!!) überwiegend alles mit sich selbst ausgemacht bis zur Trennung und behandelt mich auch in dieser Phase höchst anständig und respektvoll (Ist zwar Mitleid, aber das kann ich aktuell nicht ganz vermeiden, wobei ich nie ins Jammern so richtig verfallen bin) - die Realität ist nun auch sehr hart für Sie und es geht am Ende immer irgendwie um unsere beiden Süßen, die ja nun am Allerwenigsten dafür können.
Jedenfalls habe ich allerhöchsten Respekt vor meiner Frau, die sich schon seit locker 2-3 Jahren mit der Entscheidung mehr oder weniger allein gequält hat. Wie anstrengend muss das wohl gewesen sein. Ich denke, Sie ist auch nicht glücklich, dass Sie keine Gefühle mehr hat, aber Sie kann es schlicht nicht ändern und sich im Moment nicht vorstellen, dass wir jemals wieder eine Perspektive und das ist mittlerweile sehr gut angekommen und ok (so weit aktuell möglich).
Für mich alles natürlich ein Alptraum aber immerhin mit dem Ergebnis, die Trennung immer ein bisschen besser akzeptieren zu können in dem Wissen, dass ich auch ein Nest habe und Menschen, die immer für mich da sein werden.

Für mich beginnt nun Phase 3. Auch wenn es sicher richtig ist, dass die räumliche Trennung für mich besser bis notwendig wäre:
Wir haben überlegt, wie wir es den Kindern sagen. Wir wissen es nicht!!! Das Bild mit den Beiden dabei vor Augen, löst derart Panik, Trauer und Schmerz aus wie Phase 2 und 3 zusammen. Das war ganz ganz schlimm.
Auch wenn uns bewusst ist, die Kinder packen das, steht das für mich persönlich hier alles in keinem Verhältnis. Dann leide lieber ich (komme ich gleich noch zu)
Wir wollen jetzt noch mal ein bis zwei Therapiegespräche zum Thema machen, bevor wir die "Katze aus dem Sack" lassen. Momentan würde ich das schlicht nicht schaffen und auch nicht wollen. Geht nicht...
Ich weiß eigentlich schon, dass ich gern das für die Kinder normale Familienleben aufrecht erhalten würde. Das heißt, wie vor der Trennung, wo wir ja auch schon kein Paar mehr waren, nur tolle Eltern und gute Freunde. Aufgrund der Prozesse und Erkenntnisse, die ich bisher gemacht habe, keimt etwas Hoffnung. Ex Back hab ich abgehakt (natürlich noch nicht die Hoffnung, da muss ich ehrlich sein, aber das Wissen, dass es vorbei ist, wird immer klarer), spielt auch in Hinblick auf die Kinder da gar keine sooo große Rolle mehr. Als Eltern und Freunde harmonieren wir eh und ich versuche innerhalb dieser Situation, von ihr loszukommen.
Ich hoffe, ich lüge mir da nicht zu viel vor und in ein paar Tagen weiß ich hier vermutlich eh schon wieder mehr ::: Oder was meint Ihr?

Um wenigstens etwas Abstand zu bekommen (den braucht Sie nämlich auch), wollen wir jeweils unsere eigenen Nester dennoch gelegentlich/häufiger mal beziehen (nach den Hobbies schlafen die Kinder eh und bekommen das nicht mit). Wir haben uns weiter in Whatsapp / IA sozusagen "entkontaktet". Bin ich sehr froh drüber. Die Möglichkeit ab jedem Moment die Nestlösung umsetzen zu können, beruhigt schon mal. Meine Frau spricht nun auch viel in ihrem Umfeld, was ihr auch gut tut und irgendwie ebenso ein nächster Schritt war und andere Perspektiven/Meinungen und vor allem Halt für Sie bringt.

Das Ganze aber nur, wenn das für die Kinder nicht schädlich(er) ist, als die Katze aus dem Sack zu lassen oder es bisher war.
Meine Idee ist, auch mit den Kindern mal zur Therapie zu gehen, um abzusichern, ob nicht vielleicht schon ein Schaden da ist und das auch öfters mal "überprüfen" zu lassen.

Im augenblicklichen Moment will ich es den Kindern nicht sagen und sie käme mit der Situation auch klar. Ich hoffe nun doch wieder, die nächsten Monate mit den Kindern als harmonisierendes Eltern- und Freundespaar zu verbringen und mich dabei mit sicher vielen Schmerzen aber dennoch stetig in kleinen Schritten mehr von ihr zu lösen. Bitte nur sagen, falls das absolut unmöglich ist.
Die Katze können wir jedenfalls jederzeit aus dem Sack lassen. Das läuft nicht weg.

Es scheint nicht so, als ob Sie aus Mitleid zustimmen würde und mich eigentlich gar nicht im Haus ertragen kann. Manche Paare entwickeln ja eine regelrechte Abscheu und es stört einem nahezu "Alles" am Anderen.
Ob Sie hier die Wahrheit sagt oder mich nicht nur weiter verletzen will, weiß ich nicht so ganz genau.

Tja, nicht das, was ich eigentlich tun "muss". Gern Eure Meinungen.
Hab natürlich Angst vor Rückfall und dem nächsten Zusammenbruch, aber das war alles nicht so schlimm (obwohl es so unglaublich schlimm ist/war), wie die Vorstellung, es den Kindern zu erzählen. Die Kraft hab ich gerade auch einfach nicht.

Es ist im Prinzip falsch, das hab ich sehr verstanden, aber könnte es vielleicht doch eine "nicht optimale" aber echte Alternative sein für die kommenden Monate?

Es ist schon klar, irgendwann läuft es mit neuem Partner wahrscheinlich irgendwann drauf hinaus. Und ich hab sehr Angst vor dem Schmerz und den Folgen daraus. Aber wer weiß, was bis dahin noch alles passiert (nicht wegen ExBack oder so). Ich weiß nicht, wo sich meine Frau in Zukunft sieht. Egal ob in 1, 2 oder 5 Jahren. Ich glaub, Sie auch nicht. Will Sie eine neue Partnerschaft? Eher nicht, wie ich sie verstanden habe. Das fehlt ihr nicht. Eher wieder ein spannenderes/abwechslungsreicheres Leben, neue Erlebnisse etc..

Ich bin jedenfalls froh, dass wir alle nun mehr in Gesprächen in mehrere Richtungen sind.

Ich bin schon sehr gespannt auf Eure Feedbacks und hab auch schon etwas Angst davor, aber es ist soooo gut. Vielleicht sind ja auch ein Zuspruch oder ein paar erweiterte Vorschläge für unsere/meine aktuellen Gedanken dabei.
 
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Alvaro

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Wir werden ein NESTmodell realisieren können und unsere Therapeutin zur eigentlichen Paarberatung ist auch gleichzeitig Familienberatung.
Wie soll dieses NESTmodell genau aussehen? Das habe ich bislang noch nicht begriffen.

Im augenblicklichen Moment will ich es den Kindern nicht sagen und sie käme mit der Situation auch klar
Das klingt nicht nach der exakt gleichen Meinung zu dem Thema, oder täusche ich mich da?

Wir wollen jetzt noch mal ein bis zwei Therapiegespräche zum Thema machen, bevor wir die "Katze aus dem Sack" lassen.
Das halte ich durchaus für eine gute Idee, falls ihr ein für den Augenblick gutes Miteinander/Nebeneinander gefunden habt.
Ich hoffe nun doch wieder, die nächsten Monate mit den Kindern als harmonisierendes Eltern- und Freundespaar zu verbringen und mich dabei mit sicher vielen Schmerzen aber dennoch stetig in kleinen Schritten mehr von ihr zu lösen. Bitte nur sagen, falls das absolut unmöglich ist.
Die Katze können wir jedenfalls jederzeit aus dem Sack lassen. Das läuft nicht weg.
Co-Parenting ist auch nach einer Trennung nicht unmöglich. Aber unterschätzt nicht die Fülle an Absprachen und Regeln, die es dafür braucht. Und es kann meiner Ansicht nach NUR funktionieren, wenn
sie zu fragen, ob Sie noch so lange bewusst nichts Neues anfängt
so etwas vom Tisch ist. Entweder ihr etabliert eine Freundschafts- und Parenting-Ebene, die von ECHTER Freiheit für beide Partner ausgeht, sich im romantischen Sinne neu zu binden, oder ihr verlängert Schmerz, Krampf und Kampf ins Sinnlose. Was für eure Kinder auf keinen Fall gut wäre.
Meine Idee ist, auch mit den Kindern mal zur Therapie zu gehen, um abzusichern, ob nicht vielleicht schon ein Schaden da ist und das auch öfters mal "überprüfen" zu lassen.
Ich verstehe deinen Gedanken und deinen Wunsch dahinter sehr gut, aber ehrlich gesagt, sehe ich das aus professioneller Sicht nicht. Natürlich könnt ihr mit den Kindern zu eurer Paartherapeutin gehen, insbesondere, wenn sie ohnedies auch Familientherapeutin ist und natürlich kann das den Kindern einiges erleichtern und Kommunikationsprobleme zu beheben helfen. Aber ein "therapeutisches Screening" wird das wohl kaum.

Wenn ihr beide (!!!) Co-Parenting aktuell ausprobieren wollt und es euch grundsätzlich zutraut, dann nehmt euch wirklich VIEL Zeit für Absprachen und Regeln. Achtet genau darauf, dass ihr euch beide (!) mit allen (!) Absprachen wohl fühlt. KEINE Absprachen DEM ANDEREN zuliebe. Das fällt euch sonst ganz schnell auf den Kopf. Und ein Ex-Back darf nicht einmal eine Option im Hinterkopf sein, wenn Co-Parenting gelingen soll.

Herzlich
Alvaro
 

EinEhemann

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Wie soll dieses NESTmodell genau aussehen? Das habe ich bislang noch nicht begriffen
Wir können jeweils in unseren Elternhäusern dazu einziehen/wechseln. Das wäre geklärt.


Das klingt nicht nach der exakt gleichen Meinung zu dem Thema, oder täusche ich mich da?
Situation = im Prinzip das Co Parenting (so heißt das dann also:D). Ich würde sagen, schon gleiche Meinung. Aber ich sichere das auch lieber ab...


so etwas vom Tisch ist
Ja muss, aber ich hoffe ehrlich gesagt sehr, dass es noch nicht so früh passiert oder ich es nicht mitbekomme. Ist im Moment schwierig
sehe ich das aus professioneller Sicht nicht.
Danke, das ist gerade wichtig mal deutlich zu lesen


Wenn ihr beide (!!!) Co-Parenting aktuell ausprobieren wollt und es euch grundsätzlich zutraut, dann nehmt euch wirklich VIEL Zeit für Absprachen und Regeln. Achtet genau darauf, dass ihr euch beide (!) mit allen (!) Absprachen wohl fühlt. KEINE Absprachen DEM ANDEREN zuliebe. Das fällt euch sonst ganz schnell auf den Kopf. Und ein Ex-Back darf nicht einmal eine Option im Hinterkopf sein, wenn Co-Parenting gelingen soll.
Danke allgemein auch für die Verdeutlichung, wo hier die Hürden und Gefahren sind. Das wird schon nicht einfach.

Mir ist schon auch bewusst geworden, dass ich mit dem Wunsch und dem Leben im Co Parenting für immer Loslassen muss.
Da bin ich natürlich noch nicht ganz angekommen, wie ihr hier nachlesen könnt.
Aber dennoch. Unterm Strich würde ich zumindest versuchen, das alles hinten an zu stellen. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, scheint mir aber im Moment am Besten zu sein.


Im Moment alles Gedanken. Es liegen wieder ereignisreiche Tage vor uns. Ich weiß selbst nicht nicht, wohin die Reise geht.


Ich werde mich sicher sehr bald wieder melden.

DANKE
 

Alvaro

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Situation = im Prinzip das Co Parenting (so heißt das dann also:D)
So nenne ICH das jetzt. Klassisches Co-Parenting wäre, wenn sich Erwachsene zusammenschließen, um ein Kind aufzuziehen ohne überhaupt eine romantische Partnerschaft einzugehen. Aber ich glaube, dass der Ausdruck eure Situation ja auch ganz gut umreißt.

Meine Idee ist, auch mit den Kindern mal zur Therapie zu gehen, um abzusichern, ob nicht vielleicht schon ein Schaden da ist und das auch öfters mal "überprüfen" zu lassen.
Nochmal zur Verdeutlichung - es wird sicher wichtig werden, auch mal mit den Kindern gemeinsam in ein Familien-Setting einzusteigen. Aber die "Schäden", die du befürchtest, lassen sich eben nicht wie per MRT oder Röntgen einwandfrei und ohne größeren Aufwand feststellen. Das sind alles Prozesse in der Zeit. Und in einem Familiensetting wird auch hauptsächlich an den BEZIEHUNGEN gearbeitet.

Und noch eine ganz persönliche Einschätzung: wenn ich mich nicht irre, ist eure Trennung jetzt 7 oder 8 Wochen her, oder? Und du hast meiner Ansicht nach ein enormes Tempo vorgelegt, mit dem du Dinge klären willst. Ich finde es sehr positiv, dass du ins Handeln kommst, aktiv an die Verarbeitung gehst und nach Lösungen suchst. Aber vergiss bitte nicht, dass du Zeit brauchst. Deine Ex-Partnerin braucht Zeit. Ihr als Familie braucht Zeit. So sehr ich den Wusch verstehe, den Leidensdruck durch Aktion verringern zu wollen (wie gesagt, das finde ich sehr gut), so sehr achte bitte auch darauf, dass du dir Zeit gibst. Zeit, zu trauern, Zeit, genau hinzuhören, was DU gerade brauchst, Zeit, einen Weg für dich, für euch, zu ENTWICKELN. Zeit, Entscheidungen erst dann zu treffen, wenn sie reif sind. Ich weiß, das fällt im Leiden oft schwer. Aber es tut not.

Herzlich,
Alvaro
 

EinEhemann

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Hey Alvaro,

die Trennung ist gerade mal 5 Wochen her. Ja das Tempo von mir/uns ist mir eigentlich auch zu krass, aber man hofft wie du sehr gut erkannt hast, was tun zu müssen, um den Schmerz zu lindern. Und schnell merkt man, so manche Entscheidung wird auch schon wieder zurück gezogen, lindert gar nix in mir usw
Dazu müssen wir im Alltag funktionieren als Eltern, im Job...

Ich frage mich nur, wie sieht der Rahmen aus, sich die Zeit zu geben, ohne dass die Kinder was oder zumindest zu viel mitbekommen? Das möchte ich gerade noch vermeiden, meine Frau tendenziell auch.
Abstand, ja. Ich würde manchmal gern gerade einfach meine Sachen für 2 Wochen packen und verreisen, um wirklich mehr in Ruhe zu trauern und mich abzulenken/Sport zu machen.
Vielleicht können wir tatsächlich so etwas in der Art realisieren...


Ich hätte einfach mal gern eine Woche ohne neuen meist von mir getriebenen Aktionismus, ohne diese krassen Emotionspeaks, die mich einfach von einem Moment auf den Anderen überrollen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alvaro

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die Trennung ist gerade mal 5 Wochen her. Ja das Tempo von mir/uns ist mir eigentlich auch zu krass, aber man hofft wie du sehr gut erkannt hast, was tun zu müssen, um den Schmerz zu lindern. Und schnell merkt man, so manche Entscheidung wird auch schon wieder zurück gezogen, lindert gar nix in mir usw
Dazu müssen wir im Alltag funktionieren als Eltern, im Job...
Genau das meinte ich. Zeit heilt vielleicht nicht alle Wunden, aber Wunden brauchen Zeit um zu heilen. Viel Zeit. Und man kann auch mit Wunden weiter handlungsfähig sein.

Ich frage mich nur, wie sieht der Rahmen aus, sich die Zeit zu geben, ohne dass die Kinder was oder zumindest zu viel mitbekommen? Das möchte ich gerade noch vermeiden, meine Frau tendenziell auch.
Abstand, ja. Ich würde manchmal gern gerade einfach meine Sachen für 2 Wochen packen und verreisen, um wirklich mehr in Ruhe zu trauern und mich abzulenken/Sport zu machen.
Vielleicht können wir tatsächlich so etwas in der Art realisieren...
Da kann ich dir schwer einen Rat geben. In meiner eigenen Ehekrise (andere Art von Baustelle) hat mir meine Frau eine Auszeit für mich angeboten und ich habe abgelehnt - weil ich weiß, wie ich ticke und wie ich am besten an mir und am Leben arbeiten kann. Da ist jeder unterschiedlich.

Aber ein Gedanke aus der Praxis dazu: Fragt euch weniger, was die Kinder NICHT mitbekommen sollen und mehr, WAS sie mibekommen SOLLEN. Besprecht das wenn möglich gemeinsam. Fokussiert euch dabei aber eben nicht auf das, was ihr verstecken, sondern auf das, was ihr zeigen wollt. Macht mehr Freude, öffnet andere emotionale und gedankliche Türen und hilft. Allen, gerade auch den Kindern.

Herzlich,
Alvaro
 

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