Jaja
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- 9 Aug. 2017
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Hallo ihr,
Ich hoffe, dass es ein paar liebe Menschen gibt, die sich durch meinen Roman kämpfen
Ich finde es toll, wie viel Mitgefühl und Empathie man hier entgegengebracht bekommt. Ich schätze das ist der Grund, weshalb ich jetzt auch einfach mal meine ganz persönliche Geschichte erzähle, um mir ein bisschen Beistand und euren Rat einzuholen... Vorsicht es wird lang, weil ich euch möglichst viel Einblick geben will =)...
Am Montag vor circa 4 Wochen hat sich mein Ex nach etwa 6 1/2 Jahren von mir getrennt (ich 27 Jahre, er 31 Jahre). Ich habe zwar das Gefühl, dass ich immer besser klar komme, aber ich bin immer noch weit weg davon, dass es mir gut geht...
Zu unserer Vorgeschichte: Er ist ein langjähriger Freund meines Bruders und wir kommen beide aus der selben (etwas kleineren) Stadt. Eines schönen Tages vor 7 Jahren bin ich abends mit meinem Bruder und seinen Freunden etwas trinken gegangen, wo er auch dabei war. Wie es eben so ist, wenn man sich sympathisch ist, gab es dann ein paar mehr Treffen alleine, sodass wir irgendwann zusammen waren. Wir führten lange Zeit (ca. 3 Jahre) eine Fernbeziehung (ca. 500 km Distanz), was hart war, aber unserer Liebe keinen Abbruch getan hat (wir haben uns trotzdem ungefähr alle 2 Wochen gesehen). Sein praktisches Jahr (Medizinstudium) hat er dann sogar in der Stadt absolviert, in der ich studiert habe, sodass wir endlich nicht mehr diese Distanz überbrücken müssen. Nachdem er sein Studium abgeschlossen hat, hat er dann irgendwann eine Stelle in der Nähe unserer Heimatstadt gefunden, weswegen er wieder in die besagte Kleinstadt gezogen ist. Vor 2 Jahren haben wir dann beschlossen, dass ich zum Schreiben meiner Bachelorarbeit und für ein Praktikum in der Nähe bei ihm einziehen werde.
Da diese Wohnung sehr klein war und wir uns auch immer wieder wegen Platzmangel und anderen Dingen in die Haare bekommen haben, haben wir vor etwa einem Jahr beschlossen, dass wir uns eine neue Wohnung suchen. Es stand dann auch immer im Raum, dass wir in eine größere Nachbarstadt ziehen, da es meinem Exfreund in unserer Heimatstadt zu langweilig war und er dann mit dem Rad zur Arbeit fahren könnte (viele seiner und meiner Freunde sind noch in ganz Deutschland verstreut, wollen aber irgendwann zurück in unsere Heimatstadt kommen). Da sich die Wohnungsuche sehr schwer gestaltet hatte, haben wir irgendwann doch wieder nach Wohnungen in der Heimatstadt gesucht... und dann tatsächlich auch eine wunderschöne gefunden. Als wir dem neuen Vermieter bereits zugesagt haben, hat er Panik bekommen und war sich nicht mehr sicher, ob es das richtige ist hierzubleiben, oder doch lieber in die andere Stadt zu ziehen. Ich fragte, ob ich absagen soll, war aber selbst so traurig, dass ich fürchterlich geweint habe ... wir haben uns dann darauf geeinigt es zu versuchen und sind Anfang Dezember 2016 in die neue Wohnung eingezogen. Wir hatten aber auch die Prämisse, dass wir bis Ende 2017 warten, ob es uns nicht zu langweilig in der kleinen Stadt ist und dann den Entschluss fassen wieder auszuziehen.
Naja, diesen Entschluss hat er jetzt alleine getroffen. Als ich vor 4 Wochen abends nach der Uni nach Hause kam saß er auf der Couch und ich sah ihm direkt an, dass etwas nicht stimmt. Auf meine Frage "Dir geht's nicht gut, oder?" ist er dann in Tränen ausgebrochen und hat gesagt, dass er das alles nicht mehr kann...
Man muss sagen, dass wir uns immer "gut" miteinander streiten konnten. Allerdings ist mein Ex auch kein Mensch, der Konflikte scheut und im Zuge einer Meinungsverschiedenheit auch sehr gemein werden kann. Dieses Verhalten hat er nicht nur mir gegenüber sondern auch anderen Menschen, deshalb denke ich, dass dieses Verhalten nicht durch mich getriggert wurde. Ich habe selbst im letzten Jahr gemerkt, dass ich dem Ganzen emotional nicht mehr Stand halten kann und ich zunehmend hysterischer in solchen Streitsituationen geworden bin, bis hin zu richtigen Heulkrämpfen und Hyperventilation...
Trotz Allem kann ich sagen, dass er auch ein unfassbar liebevoller Mensch sein kann, der einem wirklich das Gefühl gibt, dass man der allerbeste, witzigste und tollste Mensch ist. Er hat mir auch immer wieder Selbstvertrauen gegeben, was die Uni oder den Nebenjob angeht, was mir extrem viel geholfen hat. Ich hatte Anfang des Jahres eine wirklich depressive Phase, in der ich mir sehr alleine vorkam, in der er mir immer wieder gesagt hat, dass gut so bin und dass es für mich keinen Grund gibt so sehr an mir zu Zweifeln. Er hat mir auch immer gesagt, dass ich mich mit meinen Freunden treffen soll und rausgehen soll (ich habe einen wirklich tollen, großen, langjährigen Freundeskreis, der aus meiner Heimatstadt kommt... leider fiel es mir immer schwer gleichwertige Freundschaften zu Fremden zu knüpfen), was ich auch gemacht habe. Er ist ein sehr aufgeschlossener Mensch, dem es leicht fällt Freundschaften zu knüpfen, auch wenn er nicht die einfachste Person ist und ich glaube, dass er das manchmal nicht verstanden hat, wieso ich mir da so schwer tue, da ich eigentlich immer gut mit allen Menschen auskomme.
Wie gesagt, er ist nicht der einfachste... Er hat sich schon immer mit seiner Familie bis auf's Blut streiten können. Die Familie ist sehr ehrlich, was ich total schätze (!), wodurch aber auch kein Blatt vor den Mund genommen wird...Er war sehr schnell in meinem Freundeskreis integriert, ich selbst kam mit seinem ja eh schon gut aus, da es alles langjährige Freunde meines Bruders sind. Und auch mit allen Freunden, die er neu kennengelernt hat habe ich mich eigentlich immer gut verstanden. Vor ca. 2 Jahren fing es an, dass es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen ihm und meinen Freunden/Freundinnen kam, da sich die Weltansichten teilweise sehr unterscheiden (kurz: konservativ (er) trifft auf eher alternativ (meine Freunde)). Silvester 2016 war es auf einer Party wieder so weit - er hat sich wieder mit einer meiner besten Freundinnen lautstark gestritten, sodass ich weggegangen bin, geweint habe und ihm gesagt habe, dass ich das Gefühl habe nicht mehr gemeinsam Dinge mit ihm und meinen Freunden unternehmen zu können, ohne dass es zu Streit kommt... er hat sich dann entschuldigt und sich für den Rest des Abends zusammengerissen.
Er ist ein sehr zielstrebiger Mensch und arbeitet extrem viel. Er ist Arzt an einem großen Krankenhaus und hat sich innerhalb der kurzen Zeit dort so sehr ins Zeug gelegt, dass er als Assistenzarzt schon viel Mitsprache hat. Leider hat er dadurch natürlich auch oft wenig Zeit, kommt spät nach Hause, hat 24h-Dienste und ist, wenn er mal zu Hause ist, oft müde. Ich hatte oft Verständnis dafür und bin dann einfach alleine mit Freunden ausgegangen. Im letzten Jahr war es dann so, dass er (wenn er mal weggegangen ist) nur noch in dieser näheren größeren Stadt mit Kollegen unterwegs war. Ich hatte oft das Gefühl, dass er sich nur noch in diesem Medizin-Mikrokosmos bewegt und für andere Dinge gedanklich keine Platz mehr hat...
Sie haben es dann natürlich auch oft "krachen lassen" und sind erst teuer essen gegangen und haben dann einen Gin Tonic nach dem nächsten getrunken... so einen Lebensstil kann ich mir als Masterstudentin natürlich nicht leisten...
Wir haben uns oft gestritten, weil ich ihn in manchen Situationen fast jähzornig fand und er generell eine Person ist, die sehr egoistisch sein kann... wahrscheinlich ist das grade gut in dieser Krankenhaus-Welt... Er hat glaube ich ein echtes Problem damit seine Impulse zu kontrollieren, was auch auf der Arbeit schon zu Streit mit Kollegen und Schwester geführt hat... Ich hatte oft versucht ihn zu verstehen und auch oft Dinge/Verhaltensweisen mir gegenüber so hingenommen, weil ich wusste, dass er auch total lieb und fürsorglich sein kann und wirklich immer alles für mich gemacht hat!
Zur Trennungssituation: Ich fragte ihn, ob er mich noch liebt und er schüttelte den Kopf. Er sagte mir, dass er unglücklich sei und dass es nicht mehr geht und dass er nicht wie X und Y enden will (ein Paar in seinem Verwandtenkreis, die sich merkbar für alle Beteiligten nicht mehr lieben und nur noch anschreien, sie haben aber Kinder, was die Trennung erschwert). Er hat dabei selbst Rotz und Wasser geheult. Ich bin dann komplett zusammengebrochen, habe ihn angefleht (wie erbärmlich ), woraufhin er gesagt hat, dass ich doch bitte nicht betteln soll... Ich habe auch noch gefragt, ob es jemand anderen gibt, was er aber verneint hat. Er hat dann seine Tasche gepackt, bzw. ein paar Klamotten hineingeworfen und ist gefahren... Wie sich Tage später herausstellte hat er bei einem Kollegen übernachtet... Am darauffolgenden Mittwoch bin ich dann zu seinen Eltern gefahren, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und weil ich wissen wollte, ob er mit ihnen gesprochen hat - die wussten zu dem Zeitpunkt noch gar nichts und waren absolut geschockt und sprachen von Torschlusspanik.
Ich habe mich dann nicht bei ihm gemeldet, bis er am darauffolgenden Montag geschrieben hat, ob wir uns nochmal treffen sollen, oder ob er alles über meinen Bruder klären soll... ich schrieb dann, dass ich es nach der langen Zeit angemessen finde, dass man sich nochmal persönlich trifft. Das fand er auch, wusste aber nicht, ob ich das wollen würde...
Nach einer Woche durchheulen und kaum Schlafen trafen wir uns dann in der gemeinsamen Wohnung. Ich nahm mir vor gefasst zu bleiben, was auch gut funktionierte. Ich sagte ihm, dass ich seine Entscheidung akzeptieren muss, aber dass ich es schade finde, dass er uns keine Chance gibt etwas zu verändern. Absurd war, dass er dann geweint hat und sagte, dass er grade nicht damit klar kommt, dass ich so gefasst bin... Wir haben dann alles "geschäftliche" geklärt, viele Sachen hat sowieso er bezahlt, und haben sogar miteinander gelacht und uns ein paar mal umarmt. Ich fragte ihn dann, ob er mich denn gar nicht mehr mag, woraufhin er sagte, dass natürlich nicht so ist, aber die Liebe weg ist (.... nach 6 1/2 Jahren ist man natürlich nicht mehr frisch verliebt!!) und dass wir nie, nie wieder zusammenkommen werden... ziemlich krasse Aussage An dem Tag war ich wirklich auch danach recht ruhig, wahrscheinlich habe ich das alles einfach noch nicht kapiert gehabt... die Tage danach haben dann so richtig rein gehauen...
Ich habe mich danach nicht mehr gemeldet und für mich gelitten, war zwischenzeitlich bei Freunden in einer anderen Stadt, und habe danach bereits angefangen aus der gemeinsamen Wohnungen Dinge auszuräumen (zur Zeit kann ich zum Glück bei meinen Eltern wohnen). Ungefähr eineinhalb Wochen danach trafen wir zufälligerweise in der Wohnung aufeinander, wo ich dann nochmal komplett zusammengebrochen bin. Er sagte, dass er von allen Seiten nur Gegenwind bekommt wegen der Trennung, aber dass er jetzt einfach das macht, worauf er Lust hat.... das hat er immer wieder betont . Ich sagte, dass ich noch so viele Fragen habe, woraufhin er sauer wurde und sagte, dass er niemandem irgendwelche Antworten geben muss. Ich sagte, dass ich es nicht verstehen kann wie wenig Emotion er noch für mich hat nach der langen Zeit und dass für mich das Ganze wirklich traumatisch ist, woraufhin er sagte, dass "Trennungen nun mal scheiße sind." Den Spruch fand ich so übel, dass ich ihn angeschrien habe, was er für ein empathieloses Arschloch er sei und was mit ihm eigentlich nicht stimmt (das tat eigentlich ganz gut )... Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich ihn für einen Narzissten und jähzornigen Egoisten halte... Er wurde dann ganz still und stand verdattert da, bis er dann aus dem Bücherregal irgendwelche Ordner gekramt hat. Ich sagte ihm, dass er doch bitte mit mir reden solle, woraufhin kein Wort kam... Er sagte dann aber irgendwann, dass er eben ein cholerischer Narzisst sei und jetzt eben genau das mache, worauf er Lust hat . Ich habe ihn gefragt, ob er bereits eine neue Wohnung hat, was bejahte (Wahnsinn, nach nur 1 1/2 Wochen... am kommenden Wochenende wird er dann umziehen... ). Irgendwann ist er gegangen und ich war am Boden zerstört... zum Glück habe ich viele Freunde und Familie, die mich alle unterstützen.
Heute war ich nochmal in der Wohnung und habe gesehen, dass er alle Schränke abgebaut hat und alle Sachen eingepackt hat.... das war ziemlich hart... zum Glück habe ich selbst schon alles aus der Wohnung geholt.
Für meinen Bruder ist es bestimmt auch sehr hart auch wenn er sagt, dass er neutral bleiben will... er ist mit ihm befreundet und ab nächster Woche fängt er im selben Krankenhaus an zu arbeiten (mein Bruder ist auch Arzt und mein Ex hat ihm zu diesem Job verholfen, da er ihn beim Chef empfohlen hat). Schlimme Konstellation, alles ist leider irgendwie miteinander verbandelt....
Eigentlich halte ich strikte KS, bis auf dieses unfreiwillige Treffen... aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es ihn gar nicht stört und dass er schon komplett abgeschlossen hat. Was dagegen spricht ist, dass er bei unserem ersten Treffen gesagt hat, dass er auch weder essen noch schlafen kann und einfach ganz viel arbeitet... tolle Verdrängungstaktik !! Ich fragte ihn beim 2ten Treffen, ob es das jetzt gewesen sein soll und ob wir uns jetzt umdrehen und vom anderen nie wieder etwas hören, woraufhin er nein sagte und dass wir uns wieder treffen werden, wenn das alles rum ist...
Letztes Wochenende hatte er Geburtstag, den er eigentlich (auch mit Kumpels von mir) feiern wollte... über eine Freundin bekam ich jetzt mit, dass er jetzt nicht gefeiert hat. Und übrigens haben seitdem weder er, noch ich in der gemeinsamen Wohnung geschlafen und er will unser gemeinsames Bett (dass wir erst im Februar neu gekauft haben!) verkaufen.
Mir ist klar, dass das bestimmt auch nicht spurlos an ihm vorüber geht, aber seine Kälte und Abgeklärtheit erschreckt mich total. Und ich verstehe nicht, dass er so entschieden dahinter stehen kann, wo es ihm ja offenbar grade auch nicht gut geht. Bei unserem ersten Treffen fragte ich ihn, ob er mich vermisst hat... er sagte ja natürlich, aber dass er auch erleichtert ist... Mitte Juli war er zum Urlaub bei einem Kumpel im Ausland und als er zurückkam sagte er mir noch, dass er mich vermisst hat und sich gefreut hat auf mich. Und das krasseste ist, vor einem halben Jahr hat er wohl noch zu meinem Bruder gesagt, dass er mich nach meinem Master (Ende des Jahres) fragen will, ob ich ihn heiraten will....
Ich habe mich extrem gut mit seiner gesamten Familie verstanden, seine Mutter und sein Vater haben sogar geweint, als ich ein zweites Mal bei ihnen war um mich zu verabschieden... Die machen ihm jetzt natürlich auch Druck, was wahrscheinlich grade das absolut falsche ist! Auch die Frauen seiner Freunde schreiben mir, wie schade dass alles ist und ob es mir gut geht und dass die Tante XY für ihre Kinder nicht verlieren wollen... Kurz gesagt, alle Menschen in unserer Umgebung waren extrem geschockt. Viele meiner Freunde meinten sogar, dass sie dachten, dass wenn sich einer trennt, ich es bin... Sie meinten auch, dass sie es immer bewundert haben, wie ich so geduldig mit ihm sein kann... ihr seht, er ist nicht der einfachste
Meine Erklärung zu dem Ganzen ist irgendwie grade, dass er Panik bekommen hat. Es stand jetzt lange auch noch im Raum, dass wir in ein leerstehendes Haus seiner Eltern ziehen und es renovieren (ist auch in unserer besagten Heimatstadt...). Mitte Juni haben wir uns dafür noch mit den Eltern getroffen um die nächsten Schritte und alles architektonische zu klären. Irgendwie hat er sich vor diesem ganzen Hausthema schon immer etwas gesträubt, aber angeblich immer, weil er sich nicht mit seinen Eltern deshalb in die Haare kriegen wollte. Am ersten Juli Wochenende haben wir noch den Geburtstag eines Freundes, der mit Frau und Säugling da war, bei uns in der Wohnung zusammen mit noch anderen Freunden gefeiert... Eigentlich war alles schön Angeblich überlegt er aber schon länger, ob unsere Beziehung für ihn noch Sinn macht... wenn ich ehrlich bin habe ich das auch schon durchdacht, fand den Gedanken ohne ihn zu sein aber dann immer so schrecklich, dass ich es wieder verworfen habe...
Ich will ihn grade natürlich einfach nur zurück Mir sind seine negativen Seiten bewusst, aber ich erinnere mich immer wie toll wir auch einfach gemeinsam waren. Ich glaube allerdings auch, dass wir in manchen Dingen grundverschieden sind... Ich bin größtenteils harmoniebedürftig und scheue Konflikte mit weniger vertrauten Menschen und ich versuche es oft jedem recht zu machen (wurde von ihm oft bemängelt!). Mir steht die Karriere nicht so sehr im Vordergrund, dafür mache ich gerne kleine Dinge wie basteln/bauen oder anderes kreatives, oder probiere einfach gerne Neues aus... Er ist ein sehr konfrontativer, aber höchst zuverlässiger und ehrgeiziger Mensch, der alles für seine Freunde/Familie machen würde. Er steht Neuem oft negativ gegenüber und hat kein Verständnis, wenn man trödelt oder nicht zielstrebig genug ist (... eigentlich sind für ihn alle anderen Menschen faul...). Was mir immer mehr aufgefallen ist ist, dass er eigentlich kein richtiges Hobby hat. Er interessiert sich zwar für Autos und geht ins Fitnessstudio, aber mehr auch nicht. Er hatte oft Langeweile, die er jetzt im Nachblick bestimmt in mir gesehen hat....
Die Situation ist sehr schwer, alles ist irgendwie verzahnt und jeder ist irgendwie miteinander befreundet... Ich habe grade Angst, dass er die KS gar nicht so spürt, weil er nur am arbeiten ist und weil er ja dann bald auch meinen Bruder in nächster Nähe hat, der ihn ja dann auch an mich erinnert
Ach, ich hoffe einfach, dass er mich irgendwann so sehr vermisst, dass er mir irgendwann doch nochmal schreibt. Ich verstehe einfach nicht, wie man nach der langen Zeit so gefühlskalt sein kann. Meine Angst ist, dass sein Stolz und seine Sturheit ihm dabei im Wege stehen...
Ohjee, viel viel Text Ich hoffe, dass ein paar von euch sich die Zeit nehmen und ihn sich durchlesen... Ich bräuchte echt Unterstützung und objektive Meinungen!
Vielen Dank schon mal
Ich hoffe, dass es ein paar liebe Menschen gibt, die sich durch meinen Roman kämpfen
Ich finde es toll, wie viel Mitgefühl und Empathie man hier entgegengebracht bekommt. Ich schätze das ist der Grund, weshalb ich jetzt auch einfach mal meine ganz persönliche Geschichte erzähle, um mir ein bisschen Beistand und euren Rat einzuholen... Vorsicht es wird lang, weil ich euch möglichst viel Einblick geben will =)...
Am Montag vor circa 4 Wochen hat sich mein Ex nach etwa 6 1/2 Jahren von mir getrennt (ich 27 Jahre, er 31 Jahre). Ich habe zwar das Gefühl, dass ich immer besser klar komme, aber ich bin immer noch weit weg davon, dass es mir gut geht...
Zu unserer Vorgeschichte: Er ist ein langjähriger Freund meines Bruders und wir kommen beide aus der selben (etwas kleineren) Stadt. Eines schönen Tages vor 7 Jahren bin ich abends mit meinem Bruder und seinen Freunden etwas trinken gegangen, wo er auch dabei war. Wie es eben so ist, wenn man sich sympathisch ist, gab es dann ein paar mehr Treffen alleine, sodass wir irgendwann zusammen waren. Wir führten lange Zeit (ca. 3 Jahre) eine Fernbeziehung (ca. 500 km Distanz), was hart war, aber unserer Liebe keinen Abbruch getan hat (wir haben uns trotzdem ungefähr alle 2 Wochen gesehen). Sein praktisches Jahr (Medizinstudium) hat er dann sogar in der Stadt absolviert, in der ich studiert habe, sodass wir endlich nicht mehr diese Distanz überbrücken müssen. Nachdem er sein Studium abgeschlossen hat, hat er dann irgendwann eine Stelle in der Nähe unserer Heimatstadt gefunden, weswegen er wieder in die besagte Kleinstadt gezogen ist. Vor 2 Jahren haben wir dann beschlossen, dass ich zum Schreiben meiner Bachelorarbeit und für ein Praktikum in der Nähe bei ihm einziehen werde.
Da diese Wohnung sehr klein war und wir uns auch immer wieder wegen Platzmangel und anderen Dingen in die Haare bekommen haben, haben wir vor etwa einem Jahr beschlossen, dass wir uns eine neue Wohnung suchen. Es stand dann auch immer im Raum, dass wir in eine größere Nachbarstadt ziehen, da es meinem Exfreund in unserer Heimatstadt zu langweilig war und er dann mit dem Rad zur Arbeit fahren könnte (viele seiner und meiner Freunde sind noch in ganz Deutschland verstreut, wollen aber irgendwann zurück in unsere Heimatstadt kommen). Da sich die Wohnungsuche sehr schwer gestaltet hatte, haben wir irgendwann doch wieder nach Wohnungen in der Heimatstadt gesucht... und dann tatsächlich auch eine wunderschöne gefunden. Als wir dem neuen Vermieter bereits zugesagt haben, hat er Panik bekommen und war sich nicht mehr sicher, ob es das richtige ist hierzubleiben, oder doch lieber in die andere Stadt zu ziehen. Ich fragte, ob ich absagen soll, war aber selbst so traurig, dass ich fürchterlich geweint habe ... wir haben uns dann darauf geeinigt es zu versuchen und sind Anfang Dezember 2016 in die neue Wohnung eingezogen. Wir hatten aber auch die Prämisse, dass wir bis Ende 2017 warten, ob es uns nicht zu langweilig in der kleinen Stadt ist und dann den Entschluss fassen wieder auszuziehen.
Naja, diesen Entschluss hat er jetzt alleine getroffen. Als ich vor 4 Wochen abends nach der Uni nach Hause kam saß er auf der Couch und ich sah ihm direkt an, dass etwas nicht stimmt. Auf meine Frage "Dir geht's nicht gut, oder?" ist er dann in Tränen ausgebrochen und hat gesagt, dass er das alles nicht mehr kann...
Man muss sagen, dass wir uns immer "gut" miteinander streiten konnten. Allerdings ist mein Ex auch kein Mensch, der Konflikte scheut und im Zuge einer Meinungsverschiedenheit auch sehr gemein werden kann. Dieses Verhalten hat er nicht nur mir gegenüber sondern auch anderen Menschen, deshalb denke ich, dass dieses Verhalten nicht durch mich getriggert wurde. Ich habe selbst im letzten Jahr gemerkt, dass ich dem Ganzen emotional nicht mehr Stand halten kann und ich zunehmend hysterischer in solchen Streitsituationen geworden bin, bis hin zu richtigen Heulkrämpfen und Hyperventilation...
Trotz Allem kann ich sagen, dass er auch ein unfassbar liebevoller Mensch sein kann, der einem wirklich das Gefühl gibt, dass man der allerbeste, witzigste und tollste Mensch ist. Er hat mir auch immer wieder Selbstvertrauen gegeben, was die Uni oder den Nebenjob angeht, was mir extrem viel geholfen hat. Ich hatte Anfang des Jahres eine wirklich depressive Phase, in der ich mir sehr alleine vorkam, in der er mir immer wieder gesagt hat, dass gut so bin und dass es für mich keinen Grund gibt so sehr an mir zu Zweifeln. Er hat mir auch immer gesagt, dass ich mich mit meinen Freunden treffen soll und rausgehen soll (ich habe einen wirklich tollen, großen, langjährigen Freundeskreis, der aus meiner Heimatstadt kommt... leider fiel es mir immer schwer gleichwertige Freundschaften zu Fremden zu knüpfen), was ich auch gemacht habe. Er ist ein sehr aufgeschlossener Mensch, dem es leicht fällt Freundschaften zu knüpfen, auch wenn er nicht die einfachste Person ist und ich glaube, dass er das manchmal nicht verstanden hat, wieso ich mir da so schwer tue, da ich eigentlich immer gut mit allen Menschen auskomme.
Wie gesagt, er ist nicht der einfachste... Er hat sich schon immer mit seiner Familie bis auf's Blut streiten können. Die Familie ist sehr ehrlich, was ich total schätze (!), wodurch aber auch kein Blatt vor den Mund genommen wird...Er war sehr schnell in meinem Freundeskreis integriert, ich selbst kam mit seinem ja eh schon gut aus, da es alles langjährige Freunde meines Bruders sind. Und auch mit allen Freunden, die er neu kennengelernt hat habe ich mich eigentlich immer gut verstanden. Vor ca. 2 Jahren fing es an, dass es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen ihm und meinen Freunden/Freundinnen kam, da sich die Weltansichten teilweise sehr unterscheiden (kurz: konservativ (er) trifft auf eher alternativ (meine Freunde)). Silvester 2016 war es auf einer Party wieder so weit - er hat sich wieder mit einer meiner besten Freundinnen lautstark gestritten, sodass ich weggegangen bin, geweint habe und ihm gesagt habe, dass ich das Gefühl habe nicht mehr gemeinsam Dinge mit ihm und meinen Freunden unternehmen zu können, ohne dass es zu Streit kommt... er hat sich dann entschuldigt und sich für den Rest des Abends zusammengerissen.
Er ist ein sehr zielstrebiger Mensch und arbeitet extrem viel. Er ist Arzt an einem großen Krankenhaus und hat sich innerhalb der kurzen Zeit dort so sehr ins Zeug gelegt, dass er als Assistenzarzt schon viel Mitsprache hat. Leider hat er dadurch natürlich auch oft wenig Zeit, kommt spät nach Hause, hat 24h-Dienste und ist, wenn er mal zu Hause ist, oft müde. Ich hatte oft Verständnis dafür und bin dann einfach alleine mit Freunden ausgegangen. Im letzten Jahr war es dann so, dass er (wenn er mal weggegangen ist) nur noch in dieser näheren größeren Stadt mit Kollegen unterwegs war. Ich hatte oft das Gefühl, dass er sich nur noch in diesem Medizin-Mikrokosmos bewegt und für andere Dinge gedanklich keine Platz mehr hat...
Sie haben es dann natürlich auch oft "krachen lassen" und sind erst teuer essen gegangen und haben dann einen Gin Tonic nach dem nächsten getrunken... so einen Lebensstil kann ich mir als Masterstudentin natürlich nicht leisten...
Wir haben uns oft gestritten, weil ich ihn in manchen Situationen fast jähzornig fand und er generell eine Person ist, die sehr egoistisch sein kann... wahrscheinlich ist das grade gut in dieser Krankenhaus-Welt... Er hat glaube ich ein echtes Problem damit seine Impulse zu kontrollieren, was auch auf der Arbeit schon zu Streit mit Kollegen und Schwester geführt hat... Ich hatte oft versucht ihn zu verstehen und auch oft Dinge/Verhaltensweisen mir gegenüber so hingenommen, weil ich wusste, dass er auch total lieb und fürsorglich sein kann und wirklich immer alles für mich gemacht hat!
Zur Trennungssituation: Ich fragte ihn, ob er mich noch liebt und er schüttelte den Kopf. Er sagte mir, dass er unglücklich sei und dass es nicht mehr geht und dass er nicht wie X und Y enden will (ein Paar in seinem Verwandtenkreis, die sich merkbar für alle Beteiligten nicht mehr lieben und nur noch anschreien, sie haben aber Kinder, was die Trennung erschwert). Er hat dabei selbst Rotz und Wasser geheult. Ich bin dann komplett zusammengebrochen, habe ihn angefleht (wie erbärmlich ), woraufhin er gesagt hat, dass ich doch bitte nicht betteln soll... Ich habe auch noch gefragt, ob es jemand anderen gibt, was er aber verneint hat. Er hat dann seine Tasche gepackt, bzw. ein paar Klamotten hineingeworfen und ist gefahren... Wie sich Tage später herausstellte hat er bei einem Kollegen übernachtet... Am darauffolgenden Mittwoch bin ich dann zu seinen Eltern gefahren, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und weil ich wissen wollte, ob er mit ihnen gesprochen hat - die wussten zu dem Zeitpunkt noch gar nichts und waren absolut geschockt und sprachen von Torschlusspanik.
Ich habe mich dann nicht bei ihm gemeldet, bis er am darauffolgenden Montag geschrieben hat, ob wir uns nochmal treffen sollen, oder ob er alles über meinen Bruder klären soll... ich schrieb dann, dass ich es nach der langen Zeit angemessen finde, dass man sich nochmal persönlich trifft. Das fand er auch, wusste aber nicht, ob ich das wollen würde...
Nach einer Woche durchheulen und kaum Schlafen trafen wir uns dann in der gemeinsamen Wohnung. Ich nahm mir vor gefasst zu bleiben, was auch gut funktionierte. Ich sagte ihm, dass ich seine Entscheidung akzeptieren muss, aber dass ich es schade finde, dass er uns keine Chance gibt etwas zu verändern. Absurd war, dass er dann geweint hat und sagte, dass er grade nicht damit klar kommt, dass ich so gefasst bin... Wir haben dann alles "geschäftliche" geklärt, viele Sachen hat sowieso er bezahlt, und haben sogar miteinander gelacht und uns ein paar mal umarmt. Ich fragte ihn dann, ob er mich denn gar nicht mehr mag, woraufhin er sagte, dass natürlich nicht so ist, aber die Liebe weg ist (.... nach 6 1/2 Jahren ist man natürlich nicht mehr frisch verliebt!!) und dass wir nie, nie wieder zusammenkommen werden... ziemlich krasse Aussage An dem Tag war ich wirklich auch danach recht ruhig, wahrscheinlich habe ich das alles einfach noch nicht kapiert gehabt... die Tage danach haben dann so richtig rein gehauen...
Ich habe mich danach nicht mehr gemeldet und für mich gelitten, war zwischenzeitlich bei Freunden in einer anderen Stadt, und habe danach bereits angefangen aus der gemeinsamen Wohnungen Dinge auszuräumen (zur Zeit kann ich zum Glück bei meinen Eltern wohnen). Ungefähr eineinhalb Wochen danach trafen wir zufälligerweise in der Wohnung aufeinander, wo ich dann nochmal komplett zusammengebrochen bin. Er sagte, dass er von allen Seiten nur Gegenwind bekommt wegen der Trennung, aber dass er jetzt einfach das macht, worauf er Lust hat.... das hat er immer wieder betont . Ich sagte, dass ich noch so viele Fragen habe, woraufhin er sauer wurde und sagte, dass er niemandem irgendwelche Antworten geben muss. Ich sagte, dass ich es nicht verstehen kann wie wenig Emotion er noch für mich hat nach der langen Zeit und dass für mich das Ganze wirklich traumatisch ist, woraufhin er sagte, dass "Trennungen nun mal scheiße sind." Den Spruch fand ich so übel, dass ich ihn angeschrien habe, was er für ein empathieloses Arschloch er sei und was mit ihm eigentlich nicht stimmt (das tat eigentlich ganz gut )... Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich ihn für einen Narzissten und jähzornigen Egoisten halte... Er wurde dann ganz still und stand verdattert da, bis er dann aus dem Bücherregal irgendwelche Ordner gekramt hat. Ich sagte ihm, dass er doch bitte mit mir reden solle, woraufhin kein Wort kam... Er sagte dann aber irgendwann, dass er eben ein cholerischer Narzisst sei und jetzt eben genau das mache, worauf er Lust hat . Ich habe ihn gefragt, ob er bereits eine neue Wohnung hat, was bejahte (Wahnsinn, nach nur 1 1/2 Wochen... am kommenden Wochenende wird er dann umziehen... ). Irgendwann ist er gegangen und ich war am Boden zerstört... zum Glück habe ich viele Freunde und Familie, die mich alle unterstützen.
Heute war ich nochmal in der Wohnung und habe gesehen, dass er alle Schränke abgebaut hat und alle Sachen eingepackt hat.... das war ziemlich hart... zum Glück habe ich selbst schon alles aus der Wohnung geholt.
Für meinen Bruder ist es bestimmt auch sehr hart auch wenn er sagt, dass er neutral bleiben will... er ist mit ihm befreundet und ab nächster Woche fängt er im selben Krankenhaus an zu arbeiten (mein Bruder ist auch Arzt und mein Ex hat ihm zu diesem Job verholfen, da er ihn beim Chef empfohlen hat). Schlimme Konstellation, alles ist leider irgendwie miteinander verbandelt....
Eigentlich halte ich strikte KS, bis auf dieses unfreiwillige Treffen... aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es ihn gar nicht stört und dass er schon komplett abgeschlossen hat. Was dagegen spricht ist, dass er bei unserem ersten Treffen gesagt hat, dass er auch weder essen noch schlafen kann und einfach ganz viel arbeitet... tolle Verdrängungstaktik !! Ich fragte ihn beim 2ten Treffen, ob es das jetzt gewesen sein soll und ob wir uns jetzt umdrehen und vom anderen nie wieder etwas hören, woraufhin er nein sagte und dass wir uns wieder treffen werden, wenn das alles rum ist...
Letztes Wochenende hatte er Geburtstag, den er eigentlich (auch mit Kumpels von mir) feiern wollte... über eine Freundin bekam ich jetzt mit, dass er jetzt nicht gefeiert hat. Und übrigens haben seitdem weder er, noch ich in der gemeinsamen Wohnung geschlafen und er will unser gemeinsames Bett (dass wir erst im Februar neu gekauft haben!) verkaufen.
Mir ist klar, dass das bestimmt auch nicht spurlos an ihm vorüber geht, aber seine Kälte und Abgeklärtheit erschreckt mich total. Und ich verstehe nicht, dass er so entschieden dahinter stehen kann, wo es ihm ja offenbar grade auch nicht gut geht. Bei unserem ersten Treffen fragte ich ihn, ob er mich vermisst hat... er sagte ja natürlich, aber dass er auch erleichtert ist... Mitte Juli war er zum Urlaub bei einem Kumpel im Ausland und als er zurückkam sagte er mir noch, dass er mich vermisst hat und sich gefreut hat auf mich. Und das krasseste ist, vor einem halben Jahr hat er wohl noch zu meinem Bruder gesagt, dass er mich nach meinem Master (Ende des Jahres) fragen will, ob ich ihn heiraten will....
Ich habe mich extrem gut mit seiner gesamten Familie verstanden, seine Mutter und sein Vater haben sogar geweint, als ich ein zweites Mal bei ihnen war um mich zu verabschieden... Die machen ihm jetzt natürlich auch Druck, was wahrscheinlich grade das absolut falsche ist! Auch die Frauen seiner Freunde schreiben mir, wie schade dass alles ist und ob es mir gut geht und dass die Tante XY für ihre Kinder nicht verlieren wollen... Kurz gesagt, alle Menschen in unserer Umgebung waren extrem geschockt. Viele meiner Freunde meinten sogar, dass sie dachten, dass wenn sich einer trennt, ich es bin... Sie meinten auch, dass sie es immer bewundert haben, wie ich so geduldig mit ihm sein kann... ihr seht, er ist nicht der einfachste
Meine Erklärung zu dem Ganzen ist irgendwie grade, dass er Panik bekommen hat. Es stand jetzt lange auch noch im Raum, dass wir in ein leerstehendes Haus seiner Eltern ziehen und es renovieren (ist auch in unserer besagten Heimatstadt...). Mitte Juni haben wir uns dafür noch mit den Eltern getroffen um die nächsten Schritte und alles architektonische zu klären. Irgendwie hat er sich vor diesem ganzen Hausthema schon immer etwas gesträubt, aber angeblich immer, weil er sich nicht mit seinen Eltern deshalb in die Haare kriegen wollte. Am ersten Juli Wochenende haben wir noch den Geburtstag eines Freundes, der mit Frau und Säugling da war, bei uns in der Wohnung zusammen mit noch anderen Freunden gefeiert... Eigentlich war alles schön Angeblich überlegt er aber schon länger, ob unsere Beziehung für ihn noch Sinn macht... wenn ich ehrlich bin habe ich das auch schon durchdacht, fand den Gedanken ohne ihn zu sein aber dann immer so schrecklich, dass ich es wieder verworfen habe...
Ich will ihn grade natürlich einfach nur zurück Mir sind seine negativen Seiten bewusst, aber ich erinnere mich immer wie toll wir auch einfach gemeinsam waren. Ich glaube allerdings auch, dass wir in manchen Dingen grundverschieden sind... Ich bin größtenteils harmoniebedürftig und scheue Konflikte mit weniger vertrauten Menschen und ich versuche es oft jedem recht zu machen (wurde von ihm oft bemängelt!). Mir steht die Karriere nicht so sehr im Vordergrund, dafür mache ich gerne kleine Dinge wie basteln/bauen oder anderes kreatives, oder probiere einfach gerne Neues aus... Er ist ein sehr konfrontativer, aber höchst zuverlässiger und ehrgeiziger Mensch, der alles für seine Freunde/Familie machen würde. Er steht Neuem oft negativ gegenüber und hat kein Verständnis, wenn man trödelt oder nicht zielstrebig genug ist (... eigentlich sind für ihn alle anderen Menschen faul...). Was mir immer mehr aufgefallen ist ist, dass er eigentlich kein richtiges Hobby hat. Er interessiert sich zwar für Autos und geht ins Fitnessstudio, aber mehr auch nicht. Er hatte oft Langeweile, die er jetzt im Nachblick bestimmt in mir gesehen hat....
Die Situation ist sehr schwer, alles ist irgendwie verzahnt und jeder ist irgendwie miteinander befreundet... Ich habe grade Angst, dass er die KS gar nicht so spürt, weil er nur am arbeiten ist und weil er ja dann bald auch meinen Bruder in nächster Nähe hat, der ihn ja dann auch an mich erinnert
Ach, ich hoffe einfach, dass er mich irgendwann so sehr vermisst, dass er mir irgendwann doch nochmal schreibt. Ich verstehe einfach nicht, wie man nach der langen Zeit so gefühlskalt sein kann. Meine Angst ist, dass sein Stolz und seine Sturheit ihm dabei im Wege stehen...
Ohjee, viel viel Text Ich hoffe, dass ein paar von euch sich die Zeit nehmen und ihn sich durchlesen... Ich bräuchte echt Unterstützung und objektive Meinungen!
Vielen Dank schon mal