Sharky_
Mitglied
- Registriert
- 10 Okt. 2020
- Beiträge
- 23
Liebes Forum,
seit mehreren Wochen lese ich hier mit und bin begeistert von den großartigen Ratschlägen die hier im Forum schon gegeben wurden. Auch alle Beiträge und den EB-Ratgeber habe ich gelesen. Nun möchte ich kurz meine Geschichte erläutern und hoffe, dass jemand auch zu meiner Geschichte etwas zu sagen hat.
Vor 4 Monaten (Ende Mai) hat meine Freundin unsere 5-jährige Beziehung beendet. Wir gehen beide auf die 30 zu. Wir haben uns im Studium kennengelernt, gemeinsam als Paar Auslandsaufenthalte verbracht und anschliessend fast vier Jahre in einer Fernbeziehung (ca. 2 Stunden voneinander entfernt) gelebt.
Der Beziehungsstart war holprig. Sie hatte zu Beginn noch einen anderen Freund. Durch das Studium kamen wir uns dennoch immer näher und so mündete es darin, dass sie ihren Freund verlassen und wir uns bereits wenige Tage später näher kamen. Bereits am Anfang der Beziehung war ich die „treibende Kraft“ hinter unserem Liebesglück. Ich musste die meisten der Schritte gehen und es war für sie auch eine Überwindung mit mir in eine endgültige Beziehung gehen. Sie hatte die Trennung der Eltern noch nicht richtig verkraftet und hat mir damals schon gesagt, dass sie nicht weiss, ob eine Beziehung das richtige für sie ist, weil sie innerlich noch „viel Leere“ durch die Trennung der Eltern spürt.
Es folgten Jahre einer intensiven Beziehung: mehrfach täglich telefoniert, fast jedes Wochenende gesehen, viele gemeinsame Urlaub, auch mehrere Urlaube mit dem Vater und der Mutter (jeweils separat). Sie und ihre Mutter waren die letzten drei Jahre Weihnachten jeweils mit bei meiner Familie.
Nach 3 1/2 Jahren Beziehung gab es ein erstes "Krisengespräch" in dem sie mir offenbarte, dass sie nicht weiss ob die Gefühle reichen und das sie das Gefühl hat, wir würden unsere Beziehung selbstverständlich nehmen. Ab diesem Zeitpunkt gab es mehrere kleinere „Eifersuchtsfälle“ und ein „Klammern“ von mir an ihr, welche wohl durch die ausgelöste Unsicherheit ausgelöst worden sind. Dennoch haben wir uns wieder gefangen.
Anfang diesen Jahres kamen dann meiner Meinung nach diverse Faktoren zusammen: sie beendete Mitte April ein riesiges Projekt, auf welches sie drei Jahre lang hart hingearbeitet hat (Druckabfall), sie lernte eine neue "beste Freundin" in ihrer Stadt kennen, mit der sie jeden Tag viele Stunden verbrachte (Ersatz für täglichen Austausch) - diese Freundin beendete "zufälligerweise" im April auch ihre 3-jährige Beziehung - und wir konnten uns Corona-bedingt zwei Monate nicht sehen. Als wir uns dann schliesslich nach den zwei Monaten wieder trafen, fing sie nach 1-2 Tagen plötzlich an zu weinen und sagte, dass sie nicht weiss, ob unsere Beziehung noch Sinn macht. Es folgten zwei Wochen an denen ich bei ihr war und wir mehrfach über unsere Beziehung gesprochen haben. Wir haben beide darum gekämpft (Dinner-Dates, Zukunftspläne geschmiedet etc.), aber im Nachhinein würde ich sagen, dass dieses Kämpfen eher Gift für uns war, da das Gleichgewicht längst verloren war und jede weitere "Planung" der Beziehung sie nur noch mehr in die Enge getrieben hat. Eine Woche später beendete sie die Beziehung. Während des Trennungsgesprächs vielen Aussagen wie: „Ich weiss nicht, ob ich nochmal jemanden finde der mich so liebt wie du.“ „Du bist ein wunderbarer Mensch und du hast es verdient, dass dich jemand mehr liebt als ich“ „Ich kann dir nicht die Liebe zurückgeben, die du mir gibst“ „Ich habe Angst davor, mit dir den wichtigsten Menschen in meinem Leben zu verlieren“.
Da ich damals schon angefangen habe, EB-Ratgeber zu lesen (bin leider erst vor wenigen Wochen auf dieses Forum gestoßen) meldete ich mich zunächst vier Wochen gar nicht bei ihr. Seither folgten zwei intensive Telefonate (beide von mir initiiert, sie hat sich von sich aus nie gemeldet), die sehr intensiv im Austausch waren und bei denen sie sehr emotional wurde und jeweils geweint hat. Ich habe sie bei beiden Telefonaten gefragt, ob wir uns sehen wollen, aber beide Male hat sie gesagt, dass sie ihre Entscheidung überlegt gefällt hat und ein Treffen daher einfach noch zu früh sei. Sie wüsste derzeit einfach nicht, was sie will und muss jetzt erstmal alleine sein. Zwischen diesen beiden Telefonaten lagen jeweils Wochen, in denen wir nichts voneinander gehört haben.
Nun wurde diese Woche der Abschluss ihres "grossen Projekts" mit unseren gemeinsamen Freunden gefeiert. Ich habe ihr kurz und knapp per Whatsapp gratuliert. Zurück kam: "Lieber Sharky, ich wollte mich heute auch noch bei dir melden. Es ist vollbracht. Ich war sehr aufgeregt und hatte wahnsinnige Angst aber ich habe mich an deine Worte erinnert und das hat sehr geholfen. Vor allem möchte ich dir aber danken! Ich hätte das ohne dich niemals geschafft und bin dir unfassbar dankbar und der größte Dank gilt dir!" (sie war, als sie mir antwortete, wahrscheinlich schon leicht angetrunken...). Ich war ihr in der Beziehung immer eine große Stütze und habe sie aufgebaut, ob bei ihrem Projekt, oder bei der Verarbeitung der Trennung ihrer Eltern - das meint sie wohl mit "an deine Worte gedacht".
Nun bin ich ratlos, wie es weiter gehen soll. Sie zieht diese Woche zurück in ihrer Heimatstadt, wo sie dann wohl 800km entfernt sein wird. Ursprünglich hatten wir mal geplant dort gemeinsam hinzuziehen. Auf der einen Seite habe ich das Gefühl, dass die Zeit derzeit etwas für mich läuft, weil ich bei unserem letzten Gespräch und auch bei dem letzten Nachrichtenaustausch jeweils wesentlich abgeklärter, knapper und weniger emotional angebunden war als sie. Auf der anderen Seite ist Fakt, dass sie seit der Trennung immer nur auf meine Nachrichten reagiert hat und nie von sich aus schrieb und dass nun nach 4 Monaten und ihrem Stadtwechsel immer mehr Zeit verstreicht.
Durch unsere Telefonate und auch durch gemeinsame Freunde weiss ich, dass sie derzeit recht instabil ist und nicht ganz weiss, wohin mit sich. Zwei gemeinsame Freunde, die uns beide sehr gut kennen, sagen, dass sie den Umzug jetzt erstmal hinter sich bringen muss und sie sich dann sogar vorstellen können, dass sie sich von sich aus meldet. An dem Umzug nächste Woche führt ja nun eh kein Weg vorbei - daher halte ich gerade die Füße still und könnte mir vorstellen, erstmal noch ein paar Wochen ohne einen Pling meinerseits verstreichen zu lassen...
Habt ihr eine Einschätzung zu der Situation?
Vorab schon einmal ein riesiges Dankeschön für das Lesen & Zuhören!
seit mehreren Wochen lese ich hier mit und bin begeistert von den großartigen Ratschlägen die hier im Forum schon gegeben wurden. Auch alle Beiträge und den EB-Ratgeber habe ich gelesen. Nun möchte ich kurz meine Geschichte erläutern und hoffe, dass jemand auch zu meiner Geschichte etwas zu sagen hat.
Vor 4 Monaten (Ende Mai) hat meine Freundin unsere 5-jährige Beziehung beendet. Wir gehen beide auf die 30 zu. Wir haben uns im Studium kennengelernt, gemeinsam als Paar Auslandsaufenthalte verbracht und anschliessend fast vier Jahre in einer Fernbeziehung (ca. 2 Stunden voneinander entfernt) gelebt.
Der Beziehungsstart war holprig. Sie hatte zu Beginn noch einen anderen Freund. Durch das Studium kamen wir uns dennoch immer näher und so mündete es darin, dass sie ihren Freund verlassen und wir uns bereits wenige Tage später näher kamen. Bereits am Anfang der Beziehung war ich die „treibende Kraft“ hinter unserem Liebesglück. Ich musste die meisten der Schritte gehen und es war für sie auch eine Überwindung mit mir in eine endgültige Beziehung gehen. Sie hatte die Trennung der Eltern noch nicht richtig verkraftet und hat mir damals schon gesagt, dass sie nicht weiss, ob eine Beziehung das richtige für sie ist, weil sie innerlich noch „viel Leere“ durch die Trennung der Eltern spürt.
Es folgten Jahre einer intensiven Beziehung: mehrfach täglich telefoniert, fast jedes Wochenende gesehen, viele gemeinsame Urlaub, auch mehrere Urlaube mit dem Vater und der Mutter (jeweils separat). Sie und ihre Mutter waren die letzten drei Jahre Weihnachten jeweils mit bei meiner Familie.
Nach 3 1/2 Jahren Beziehung gab es ein erstes "Krisengespräch" in dem sie mir offenbarte, dass sie nicht weiss ob die Gefühle reichen und das sie das Gefühl hat, wir würden unsere Beziehung selbstverständlich nehmen. Ab diesem Zeitpunkt gab es mehrere kleinere „Eifersuchtsfälle“ und ein „Klammern“ von mir an ihr, welche wohl durch die ausgelöste Unsicherheit ausgelöst worden sind. Dennoch haben wir uns wieder gefangen.
Anfang diesen Jahres kamen dann meiner Meinung nach diverse Faktoren zusammen: sie beendete Mitte April ein riesiges Projekt, auf welches sie drei Jahre lang hart hingearbeitet hat (Druckabfall), sie lernte eine neue "beste Freundin" in ihrer Stadt kennen, mit der sie jeden Tag viele Stunden verbrachte (Ersatz für täglichen Austausch) - diese Freundin beendete "zufälligerweise" im April auch ihre 3-jährige Beziehung - und wir konnten uns Corona-bedingt zwei Monate nicht sehen. Als wir uns dann schliesslich nach den zwei Monaten wieder trafen, fing sie nach 1-2 Tagen plötzlich an zu weinen und sagte, dass sie nicht weiss, ob unsere Beziehung noch Sinn macht. Es folgten zwei Wochen an denen ich bei ihr war und wir mehrfach über unsere Beziehung gesprochen haben. Wir haben beide darum gekämpft (Dinner-Dates, Zukunftspläne geschmiedet etc.), aber im Nachhinein würde ich sagen, dass dieses Kämpfen eher Gift für uns war, da das Gleichgewicht längst verloren war und jede weitere "Planung" der Beziehung sie nur noch mehr in die Enge getrieben hat. Eine Woche später beendete sie die Beziehung. Während des Trennungsgesprächs vielen Aussagen wie: „Ich weiss nicht, ob ich nochmal jemanden finde der mich so liebt wie du.“ „Du bist ein wunderbarer Mensch und du hast es verdient, dass dich jemand mehr liebt als ich“ „Ich kann dir nicht die Liebe zurückgeben, die du mir gibst“ „Ich habe Angst davor, mit dir den wichtigsten Menschen in meinem Leben zu verlieren“.
Da ich damals schon angefangen habe, EB-Ratgeber zu lesen (bin leider erst vor wenigen Wochen auf dieses Forum gestoßen) meldete ich mich zunächst vier Wochen gar nicht bei ihr. Seither folgten zwei intensive Telefonate (beide von mir initiiert, sie hat sich von sich aus nie gemeldet), die sehr intensiv im Austausch waren und bei denen sie sehr emotional wurde und jeweils geweint hat. Ich habe sie bei beiden Telefonaten gefragt, ob wir uns sehen wollen, aber beide Male hat sie gesagt, dass sie ihre Entscheidung überlegt gefällt hat und ein Treffen daher einfach noch zu früh sei. Sie wüsste derzeit einfach nicht, was sie will und muss jetzt erstmal alleine sein. Zwischen diesen beiden Telefonaten lagen jeweils Wochen, in denen wir nichts voneinander gehört haben.
Nun wurde diese Woche der Abschluss ihres "grossen Projekts" mit unseren gemeinsamen Freunden gefeiert. Ich habe ihr kurz und knapp per Whatsapp gratuliert. Zurück kam: "Lieber Sharky, ich wollte mich heute auch noch bei dir melden. Es ist vollbracht. Ich war sehr aufgeregt und hatte wahnsinnige Angst aber ich habe mich an deine Worte erinnert und das hat sehr geholfen. Vor allem möchte ich dir aber danken! Ich hätte das ohne dich niemals geschafft und bin dir unfassbar dankbar und der größte Dank gilt dir!" (sie war, als sie mir antwortete, wahrscheinlich schon leicht angetrunken...). Ich war ihr in der Beziehung immer eine große Stütze und habe sie aufgebaut, ob bei ihrem Projekt, oder bei der Verarbeitung der Trennung ihrer Eltern - das meint sie wohl mit "an deine Worte gedacht".
Nun bin ich ratlos, wie es weiter gehen soll. Sie zieht diese Woche zurück in ihrer Heimatstadt, wo sie dann wohl 800km entfernt sein wird. Ursprünglich hatten wir mal geplant dort gemeinsam hinzuziehen. Auf der einen Seite habe ich das Gefühl, dass die Zeit derzeit etwas für mich läuft, weil ich bei unserem letzten Gespräch und auch bei dem letzten Nachrichtenaustausch jeweils wesentlich abgeklärter, knapper und weniger emotional angebunden war als sie. Auf der anderen Seite ist Fakt, dass sie seit der Trennung immer nur auf meine Nachrichten reagiert hat und nie von sich aus schrieb und dass nun nach 4 Monaten und ihrem Stadtwechsel immer mehr Zeit verstreicht.
Durch unsere Telefonate und auch durch gemeinsame Freunde weiss ich, dass sie derzeit recht instabil ist und nicht ganz weiss, wohin mit sich. Zwei gemeinsame Freunde, die uns beide sehr gut kennen, sagen, dass sie den Umzug jetzt erstmal hinter sich bringen muss und sie sich dann sogar vorstellen können, dass sie sich von sich aus meldet. An dem Umzug nächste Woche führt ja nun eh kein Weg vorbei - daher halte ich gerade die Füße still und könnte mir vorstellen, erstmal noch ein paar Wochen ohne einen Pling meinerseits verstreichen zu lassen...
Habt ihr eine Einschätzung zu der Situation?
Vorab schon einmal ein riesiges Dankeschön für das Lesen & Zuhören!
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