Guten Morgen,
gestern war ein ziemlich harter Tag für mich. Es war wirklich schwer mich zu motivieren mich zu bewegen und mein Zeug zu erledigen. Ich hatte zwar vorgestern in meiner Wut nach der Trennung einen Plan geschrieben, was ich die nächsten Wochen für mich tun will aber aktuell hänge ich noch sehr in der Trauer fest. Depressionsartige Symptome, kein Hunger na das Übliche eben. Auch habe ich mich dabei ertappt mehrfach danach gesehen zu haben, wann er online war. Ich hab das "zuletzt online" jetzt mal abgeschaltet und seinen Chat ins Archiv verschoben. Damit gings mir gleich besser.
Die Zustände wechseln aktuell stündlich aber das kennt man ja. Schließlich war es meine Entscheidung also muss ich auch mit den Konsequenzen klar kommen. Ich finde es schön, dass auch er sich zurück nimmt und sich bisher nicht weiter gemeldet hat. Diese Ruhe wird uns gut tun. Er hat ja gerade Urlaub und ich hoffe er verbringt seine Zeit mit Dingen, die ihm auch gut tun und der Verarbeitung. Es ist ja nicht so, dass unsere Trennung eine Schlammschlacht war. Ich bin mir sicher auch er empfindet sehr viel für mich und er leidet unter der Situation. Aber es wird eine Zeit kommen, wo es einfach besser wird.
Die kommenden Tage habe ich einige Verabredungen, Menschen, die ich lange nicht gesehen habe. Da freue ich mich total drauf.
Meinem Kind geht es aktuell auch relativ gut, wir haben endlich die Diagnostik fertig und sind dabei ihren Pflegegrad zu erhöhen. Sie haben sich Zeit gelassen damit und in Ruhe überprüft. Aber nun ist es sicher, ich habe ein Kind mit einem atypischen Autismus. Das erklärt auch ihre extremen Ausraster aus dem letzten Jahr es erklärt einfach Alles. Gewusst haben wir sowas schon sehr lange aber es zu Diagnostizieren ist nochmal ne andere Sache gewesen. Ich bin froh, dass man da genauer hin gesehen hat so einen Stempel wird man nicht wieder los aber es war sehr eindeutig.
Leider habe ich noch nicht viel aussagekräftige Literatur dazu gefunden, nur diese Broschüren vom Kinderpsychologen. Außerdem habe ich endlich einen Pflegedienst gefunden, der uns unterstützt sie haben extra eine Fachkraft für uns eingestellt, eine super liebe Erzieherin, die schon sehr lange mit solchen besonderen Kindern arbeitet. Sie kommt nun 3 mal in der Woche zu uns.
Wir bekommen ja keine Unterstützung vom Jugendamt, sämtliche Empfehlungen ihrer Therapeuten wurden einfach nur abgebügelt. Mit der Begründung ich würde nicht mitarbeiten, weil ich eine Wohngruppe abgelehnt habe. Jetzt mit der neuen Diagnostik, bin ich sehr froh, dass ich mich auf meinen Bauch verlassen habe, ihre Strukturen wären ja noch mehr als sie eh schon waren zerstört worden. Und niemand hätte ihr sagen können, wann sie zu mir zurück darf... Das wäre fatal geworden ein Trauma, das sie nicht überstanden hätte....
Im Hintergrund kämpfe ich natürlich weiter darum, dass wir die nötige Unterstützung bekommen, die uns zusteht vom Jugendamt in unserem Fall. Aber einfach ist das nicht, die Sache wird wohl vor Gericht gehen.
Aber es geht nun mal um die zukunft eines Kindes!
Gerade planen wir eine Reha für die Maus, es gibt viel zu verarbeiten aber durch Corona ist es alles nicht so einfach, wir sind ja nicht die einzigen, denen es so geht. Und dann ist die Kliniksuche auch nicht so einfach, viele gute Fachkliniken arbeiten inzwischen nur noch mit Privatpatienten und Selbstzahlern. Das bekomme ich finanziell nicht gestemmt.
Naja diese Dinge lenken mich natürlich gut ab, das Leben geht weiter und wir kommen zurecht. Ich habe ja in den letzten Monaten schon schleichend dafür gesorgt, dass der Kontakt zwischen dem Herren und dem Kind auf ein Minimum reduziert wird. Das sie sich gar nicht erst Hoffnungen macht, wir werden eine Familie. Was die Trennung angeht habe ich ihr gesagt, dass er jetzt erst mal nicht vorbei kommt, weil seine "neue" Arbeit und meine Zeit nicht so gut zusammen passen. Das wir aber ab und zu Spazieren gehen und das es ihm gut geht. Sie stellt zum Glück keine Fragen was unsere Beziehung angeht, da ich sie so oder so immer aus diesen Dingen raus gehalten habe. Für sie ist er eher der Onkel, der zwischendurch mal vorbei kommt und mit uns etwas schönes unternimmt. Kinder haben in solchen Situationen einfach nix zu suchen.
Die zweite Nacht ohne Kontakt war diesmal okay. Ich war nur einmal kurz wach. Die Nacht davor sah es anders aus, da konnte ich erst nicht einschlafen und dann war ich laufend wach. Aber das wird sich beruhigen. Der Hunger ist immer noch nicht zurück, durch die letzten 3 Wochen, wo es sich eh schon so abgezeichnet hat sind schon 12 Kilo weg, das finde ich bedenklich deswegen werde ich diese Woche mal eine Blutuntersuchung machen lassen beim Arzt. Mein Körper hat ja immer noch sehr viele Rückstände von Medikamenten intus, durch die Tumorbehandlungen usw. Ich darf nicht zu schnell abnehmen.
Ich habe zwar keinen Hunger aber mit Kind ist man ja zum Glück gezwungen regelmäßge Mahlzeiten einzunehmen
Das heisst daran kann es nicht liegen. Ich bewege mich auch nicht übermäßig mehr ich treibe mehr Sport ja, aber schon seit Monaten und deswegen wird man ja nicht zwangsweise leichter. Vor allem, wenn man eigentlich eher auf Muskelaufbau konzentriert ist. Naja mal sehen was der Arzt dazu sagt.
Ansonsten geht es mir heute nicht gut, ich leide sehr. Aber ich habe heute viel zu tun das wird mich ablenken.