Admina Felis
Aktives Mitglied
- Registriert
- 12 Aug. 2015
- Beiträge
- 32.879
Du verwechselst da was Joan. Spiel ist nicht gleich Strategie. Eine Strategie ist ein zielgerichtetes Verhalten, das vom Willen aus gelenkt wird und das bei einer anderen Person ein bestimmtes Verhalten auslösen soll.
Ein Spiel ist ein absichtsloses, intuitives Verhalten, das den Spass an der zwischenmenschlichen Begegnung im Vordergrund hat. Das nicht so ernst ist und eben nicht unbedingt was erreichen will.
Ja . genau - das fiel mir gerade auch noch ein: so ein Spiel kann man ja nicht lernen, indem man sich an die Regeln hält wie bei Mensch ärgere dich nicht Es ist ein intuitives Spielen, das eigentlich jeder kennt, nur manche den Zugang verloren haben.
Den gilt es wiederzufinden und das passiert nicht durch starre Vorgaben.
Das passiert in einem selbst - dass man den Schlüssel dazu wiederfindet.
Und dazu braucht es Erfahrungen, Tun, - und natürlich auch Reaktionen, Feedback, aber nicht so ' das machst du nicht gut ' 'mach das, wenn du dieses erreichen willst' - das führt ja nur dazu, dass man sich noch weiter vom spielerisch Natürlichen entfernt.
ich hab schon manchmal gedacht, dass sogar Kinder schon wissen wie das Mann/Frau gespielt wird, - das geht dann etwa so: kleiner Junge schenkt kleinem Mädchen eine auf dem Spielplatz gepflückte Blume, Mädchen verzieht entweder das Gesicht und läuft weg oder freut sich und lacht und läuft wieder weg. Im ersten Fall spielt der Junge einfach mit seinen Freunden weiter, in zweiten Fall schaut er dem Mädchen noch nach und hält sich in ihrem Umkreis auf. Mädchen spielt mit ihren Freundinnen und schaut ab und zu rüber usw. - wenn sie zu lange nur mit ihren Freundinnen bleibt , interessiert sich der Junge eben nicht mehr. zeigt sie aber Interesse, folgt bald die zweite Blume usw...
wenn diese einfachen Dinge bei uns Erwachsenen gar nicht mehr funktionieren und aus dem Gleichgewicht sind, dann liegt das in uns selbst, das lässt sich nicht strategisch beheben - damit kann man nur kurz intervenieren. es lässt sich auch nicht predigen.
ich versuche z.B. in der Beratung im Kennen Lernen , dass die SE selbst rausfinden,was eigentlich ihre natürliche Reaktion ist - wenn z.B. ein OdB sich entfernt, keine Intiative zeigt, keinen körperlichen Kontakt sucht usw...natürlicherweise fühlen wir uns dann ja zurückgewiesen, was eigentlich dazu führt, dass man auch zurücktritt. Nur wenn das als so schlimm empfunden wird , dass man es nicht hinnehmen will/kann, dann geht der K(r)ampf los.
Es klappt auch immer wieder ganz gut, finde ich, dass die SE bei sich selbst ankommen und sich besser spüren - und dann wissen,was jetzt ein sich richtig anfühlendes Verhalten ist.
Manchmal klappt es nicht, und dann meine ich, ist es wirklich besser, man lässt die SE die eigenen ''Fehler'' (Erfahrungen) auch machen.
Das Ziel ist nicht im Kennen Lernen: das OdB muss ich haben, sondern den Zugang zu dem Spiel wiederzufinden.