Hallo Hira,
hallo Morgentau,
hallo Plouha,
vielen Dank Euch nochmals für Eure Hilfe, insbesondere gestern.
Dir liebe Morgentau möchte ich explizit sagen, dass ich Deine Worte gelesen und auch verstanden habe, ich mir jedoch nicht sicher bin, ob ich das auch so möchte, sprich gegen meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu handeln auf doch ziemlich lange Zeit.
In jedem Fall sind Deine persönlichen Erfahrungen für mich sehr interessant um auch die Bedürfnisse der anderen Seite besser zu verstehen.
So mit einem Tag Abstand möchte ich Euch ein Update geben:
Sie rief mich gestern dann doch noch zurück, nachdem sie abends mit ihrer Arbeit fertig war. Meine Geduld wurde also belohnt, ich muss zugeben gerade in solchen unklaren Situationen ist meine Ungeduld und mein innerer Druck extrem bzgl. einer schnellen Klärung.
Sie nahm mir meine Nachricht nicht übel und fand es gut, dass ich versucht habe sie tel. zu erreichen.
Im Endeffekt haben wir nur kurz tel. um uns gegenseitig zu versichern, dass keiner mehr böse ist und damit man so eine Verstimmung nicht mit ins Bett nimmt.
Sie hat mir kurz erklärt, was ihre Beweggründe für die Absage waren und ich habe ihr erklärt, dass ich enttäuscht war und meine Nachricht wohl zu wenig diplomatisch war, obwohl ich mich bemüht habe. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich keinen zusätzlichen Druck ausüben wollte und auch keine Vorwürfe machen wollte.
Weiterhin sagte sie mir, dass sie nach dem Lesen meiner Nachricht darüber nachgedacht hat, wie es für sie wäre, wenn ich die Beziehung beenden würde, weil es für mich so nicht mehr passen könnte. Da habe sie dann gefühlt, dass das nicht schön für sie wäre, sie dann traurig wäre und ich ihr fehlen würde. So in der Art hat sie es gesagt, den genauen Wortlaut weiß ich jetzt nicht mehr.
Was ich heute morgen irgendwie komisch fand und ich nicht richtig einordnen kann ist folgende Nachricht heute morgen von ihr:
Guten Morgen, jetzt fehlst Du mir. *Kuss-Smiley*
Ich meine, wenn ich ihr fehle, das hätte sie ja auch anders haben können. Da wusste ich nicht so recht was ich davon halten sollte bzw. ob ich es glauben kann oder es jetzt nur so geschrieben wurde um die Stimmung zu heben. Keine Ahnung...
Generell ist ihre Sichtweise und auch ihre Gründe nachvollziehbar und verständlich. Die hat Plouha ja hier auch schon gut beschrieben:
Sie hingegen muss eine für sie sehr begrenzte Ressource jonglieren: Zeit. Egal wieviel sie da vielleicht auch bei Dir sein möchte, sie kann die Tage nicht länger machen. So wie Du ihre berufliche Lage beschreibst, wird sie einen Job mit Verantwortung haben. Das heißt oft: man hat schon den ganzen Tag Druck und keine Zeit. Dann muss sie irgendwann ihre Kinder abholen, dafür wahrscheinlich was liegen lassen und mit schlechtem Gewissen los rennen, kochen, Zeit mit ihnen verbringen, vielleicht noch was arbeiten, Haushalt machen, Eltern einbeziehen, und und und. Wenn Du da noch mit so einer passiv aggressiven Nachricht um die Ecke kommst, hätte ich auch schon total dicht gemacht. Weil der Druck in so einem Leben ist eh schon konstant da. Ihr seid ja auch erst ganz kurz zusammen, da hat sie schon ganz schön viel Platz für Dich gemacht.
So in etwa sieht momentan ihre Lebenssituation aus.
Ich frage mich dann natürlich schon, ob in solch einer Konstellation überhaupt Platz bzw. Zeit für eine tiefgreifende Partnerschaft ist, die man soweit aufbauen kann, dass man irgendwann mal zusammen wohnt und den Alltag gemeinsam verbringt. Dadurch würde man sich dann ja zwangsläufig häufiger sehen und man könnte sich wesentlich besser unterstützen.
Aber wenn man jetzt relativ wenig Zeit miteinander verbringt, dann wird man die Partnerschaft schlecht soweit aufbauen können, dass das Thema irgendwann gemeinsam zu wohnen sich gar nicht stellt, weil man dazu sich ja im Alltag erstmal gut kennen muss und auch den Alltag vorher erstmal gemeinsam probieren muss, ob man dafür auch kompatibel ist.
Wie gesagt ich kann ihre Sichtweise und ihre Gründe, dass wir uns (so) wenig sehen nachvollziehen, auch das was Morgentau und Plouha dazu geschrieben haben.
Nur stellt sich für mich dann immer öfter die Frage: Ist das dann die richtige Partnerin für mich, die zu meinen Wünschen, Bedürfnissen und zu meiner Lebensphilosophie passt?
Weil ich finde es auch nicht richtig, mich komplett anzupassen, meine eigenen Bedürfnisse nur hinten anzustellen und so in einer Partnerschaft zu leben wie ich es eigentlich nicht möchte.
Wieviel Kompromisse kann man eingehen?
Ich weiß auch, dass wir erstmal da drüber reden müssen und auch ausloten müssen was bei ihr und bei mir geht kompromissmäßig, ich befürchte jedoch, sie kann mir im Rahmen ihrer Möglichkeiten momentan gar nicht geben was ich mir vorstelle um zufrieden zu sein.
Bei solchen Gesprächen habe ich auch immer die Befürchtung, dass wir die wenige Zeit die wir haben, dann mit solchen "schweren" Themen verbringen und in dem Moment auch die Stimmung leidet.
Wenn ich ein Thema in diese Richtung bisher angeschnitten habe, hat sie meist relativ schnell abgelenkt und auch schon mal so sinngemäß gemeint "das wird schon". Das ist natürlich in dem Moment keine zufriedenstellende Antwort, aber vielleicht wusste sie es in diesem Moment auch nicht besser bzw. weiß das sie mir keine Antwort geben kann, die mir gefällt.
Schwierig momentan...
Liebe Grüße
P.S. Was ist eigentlich die Schriftart und Schriftgröße in meinem ersten Textteil (als Standard hier)? Im zweiten Teil hat sich irgendwas verstellt und habe die richtige Einstellung leider nicht mehr gefunden...