Jetzt habe ich mich komplett durch Ray's Strang gelesen und viele Parallelen entdeckt, aber vor allem bin ich bei Kaffeetante hängengeblieben Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob Betaisierung mein Hauptproblem ist. Ich war vorallem kein Fels in der Brandung, keine Stütze, kein sicherer und fester Wert für sie und hatte die coolness vom Anfang komplett verloren. Sie hat das oft ausformuliert, ich habe es nie richtig verstanden. Viel zu oft war ich genervt oder abgelöscht. Exi hat diese forsche, direkte, fordernde und oft auch verbal übergriffige Art, oft sehr (ab-)wertend. Das mich das aber so stark triggert und stresst, das sind meine Baustellen. Ich merke das, wenn ich unsere alten Chats anschaue. Sollte ich unterlassen, ich weiss, aber ich mache das mehr aus dem Bedürfnis, mich besser zu verstehen - und empfinde in der Rückschau vieles als weniger schlimm, als ich es im Moment empfunden habe. Ich war oft zu sehr im Abwehrmodus, pissig, unfreundlich, angeschissen, hab sie nicht abgeholt, sondern einfach auf meinem Standpunkt beharrt und ihr das Leben erklärt, fällt mir als prof. Klugscheisser viel zu leicht.
Viele Leute, die sie kennen, haben nicht gerade nette Sachen über sie gesagt...sie ist etwas dumm, durchgeknallt, würde wir uns heute treffen wären wir kaum Freunde etc....ich fürchte, das hat mich in meiner Selbstgefälligkeit bestärkt und mich blind gemacht für mein eigenes Verhalten. Dass ich nach 10 Jahren der erste Mann bin, den sie in ihr Leben gelassen hat, wohl auch - anstatt mir bewusst zu machen, was das für sie bedeutet.
Bei Kaffeetantes MrRight war ein Problem, dass er mit zuviel Sicherheit lasch wird, sich zurücklehnt, kaum noch investiert und sich dann distanziert. Ich fürchte, das ich bei mir auch etwas ähnlich - wobei ich seit langem kaum noch Sicherheit hatte, die über 2 Wochen hinausging.
Nicht, dass ich jetzt alles auf mich nehme, ihre Explosionen haben jeweils viel Schaden angerichtet und ihre Ungeduld, das Bedürfnis, von 0 auf 100 in einer gefestigten Beziehung zu stehen, haben enormen Druck ausgelöst. Und auf Druck reagiere ich leider nicht gut. Auch wenn ich ruhig nachgefragt habe, ob ich dieses oder jenes richtig verstehe oder was sie jetzt brauche, kam oft nur noch ein 'Von Dir gar nichts mehr' oä.
Aus dem Pussy-Diagnosemodus bin ich auch nicht raus:
- Sie will nie mehr mit mir reden - ruft aber nach 3 Wochen auf meinen Anruf hin zurück und erklärt mir 15min lang, warum sie mir nicht vertraut.
- Ich schreibe bescheuerte Mails, sie reagiert darauf, voller Wut, leider auch Verachtung. Und viel Schmerz, wie ich meine.
- Dann entblösse ich mich, wie es lächerlicher kaum sein kann - und selbst darauf reagiert sie.
Ich schaffe es bisher nicht, mir da keine Gedanken darüber zu machen. Irgendetwas in mir dreht immer wieder in die Richtung, dass sie sich etwas von mir wünscht, dass sie noch überzeugen könnte. Bin nicht sicher, ob das Wunschdenken oder korrekter Instinkt ist. In meinem resp. unserem aktuellen Zustand spielt das auch keine Rolle, trotzdem beschäftigt es mich.
Bin nicht sicher, ob ich in einer Schleife bin, dieses alleine vor sich hinschreiben ist etwas komisch. Ich bin wohl ein wenig interessanter Fall
Stemme jetzt ein paar Gewichte, da spüre ich mich wenigstens und nötig hab ichs auch.