Liebe LL und alle anderen,
es gibt wieder ein Update.
Anfang der nächste Woche kam eine kurze SMS von ihm, in der er mir einen guten Arbeitstag wünschte. Ich antwortete im selben Stil, kurz und knapp; es wäre zwar stressig bei mir, aber ich würde mich auch auf meine Pause freuen.
Danach herrschte wieder tagelange Funkstille.
Bis zum Samstag. Den Freitagabend verbrachte ich spontan mit Freunden, dann am Samstag morgen ein Ausflug mit einer Freundin zum See. Ich rechnete schon halb nicht mehr damit, dass er sich noch melden würde - aber nein, eine halbe Stunde vor meiner inneren Deadline fragte er mich nach einem Treffen... ich habe ihm dann zugesagt (mit über einer Stunde Wartezeit
). Hätte er sich ein wenig länger Zeit gelassen, hätte ich ihm absagen müssen... aber so war das noch ok für mich.
Er kam dann eine halbe Stunde zu früh und klingelte Sturm. Als er dann bei mir war, war er sehr sehnsüchtig und emotional. Er hätte solche unglaubliche Sehnsucht nach mir gehabt und es fast nicht mehr ausgehalten. Zudem war er noch krank diese Woche...
und und und... die Sehnsucht hätte ihm fast körperlich weh getan.
Er war sehr zärtlich und liebevoll. Als ich ihm von meinem Freitag abend erzählte (von dem treffen mit Freunden) wurde er auf einmal sehr traurig und fing wieder an zu weinen
Ich habe es nicht kommentiert und ihn mal ausheulen lassen.
Danach rief noch eine liebe Freundin mit schlimmem Liebeskummer an... das bekam er natürlich mit und er weinte wieder und meinte, er könne das so gut nachvollziehen, das täte so unglaublich weh...
Am nächsten Tag haben wir einen schönen Ausflug zum See unternommen. Er machte sogar einige Pläne, die die nähere und weitere Zukunft betreffen. Ich würde mich darauf ja gerne freuen, aber ich habe einfach furchtbar Angst, dass es wieder in die Brüche geht, diese zarte Annäherung, furchtbar Angst. Es nicht zu zeigen kostet mich viel Kraft.
Unser Date für morgen steht - und das, obwohl er zur Zeit im Stress steckt, unter sehr viel Druck arbeiten muss (noch mehr als die Wochen davor), weil ein wichtiges Projekt vor der finalen Begutachtung steht. Er überlegte, ob wir unseren Plan auf in zwei Wochen verschieben sollten, dann aber sagte er ganz entschieden (ohne, dass ich etwas sagte): nein, das machen wir nicht, das ist ja vielleicht auch ganz gut so, dann würde er sich entstressen und er freue sich so darauf.
Das habe ich ihm hoch angerechnet, das hätte es früher nicht gegeben (vor so einem wichtigen Abschluss und so einem wichtigen Treffen, das am Donnerstag stattfindet).. Mittlerweile glaube ich aber, dass ich durchaus das Recht habe, auch meine Bedürfnisse anzumelden ( und das müsste er auch aushalten) - denn für das, was er sich geleistet hat, darf er sich schon mal ins Zeug legen und mir beweisen, dass er nachhaltig ist.
Was mir das gezeigt hat ist, dass ich und die Beziehung zu mir momentan absolute Priorität haben - noch vor der Arbeit und seinem diesbezüglichem Verantwortungsbewusstsein (und das ist sehr, sehr hoch ausgeprägt und war ja sein ganzer Lebensinhalt). Für ihn ist das schon eine deutliche Veränderung und ein Signal, obwohl es sich so trivial anhört. Und ja, wir hätten es verschieben können, aber er muss (meiner Meinung nach) JETZT zu seinem Wort stehen.
Da wir die nächste Woche getrennt in Urlaub fahren, werden wir uns längere Zeit nicht sehen. Er wollte sogar spontan eine Woche dran hängen und mit mir noch eine schöne Woche verbringen... hat das dann auf September verschoben. Ich weiss nicht so recht, ob er es wirklich ernst meint. Ich würde mich schon darüber freuen, das weiss er auch. Ich will nur nicht, dass er sich unter Druck gesetzt fühlt, andererseits muss er schon auch was investieren und sich beweisen jetzt.
Ein Eiertanz.
zwischendurch telefoniert er auch brav mit Muddi.
Das macht mir natürlich wieder Angst und Unbehagen... allerdings haben sie ja schon das schlimmste Arsenal verschossen glaube ich, was wollen sie ihm jetzt noch androhen? Sie haben mich übel beschimpft, gedroht ihn zu enterben, den Kontakt abzubrechen, sind krankgeworden... das kennt er jetzt ja alles schon und hält es ohne mich trotzdem nicht aus.
Das Unbehagen bleibt.
Andererseits fängt er an, von "wir" und "uns" zu reden... und Pläne zu machen...
Die Kurzantwort auf deine Frage, LL
:
Gemischte Gefühle mit vorsichtigem Optimismus... sehr vorsichtig... und Angst, wieder auf die Schnauze zu fallen.
Trotzdem genieße ich das Zusammensein so sehr. Wir tun uns da nach wie vor so gut. So ist das eben.
Zuletzt modifiziert von mayflower am 29.07.2013 - 20:14:12