Liebe Irmi,
Danke für´s Einlesen
Bewusst verletzen, wollen sie uns glaube ich alle nicht. Nur ist es ja ein ständiges auf und ab der Gefühle. Ich selber kann mich auch nicht davon frei sprechen.
Jetzt ist es bei mir ja so, dass ich mich selber ständig frage, was soll mir das alles bringen, bzw. wohin soll das alles führen.
Das sich keiner von uns von seinen Partner trennen wird, ist von vornherein klar. Ich muss sogar sagen, mich beeindruckt gerade die Art, wie er von EF und seiner Familie spricht. Da ist sehr viel Respekt und Achtung dabei, genau das, was mir in meiner Beziehung fehlt. Ich hoffe, dass er auf eine gewisse Art und Weise, genauso viel Respekt und Achtung vor mir hat. Da kann ich aber nur abwarten was passiert.
Er hat mich ja letztens mal gefragt, wovor ich Angst hätte und ich habe geantwortet: Ich will nicht, dass mir jemand weh tut. Hoffentlich wird er sich zu gegebener Zeit daran erinnern (ja ich weiß, dass wollen sie ja alle nicht...)
Es gibt da eine Geschichte, die ich hier noch nicht erzählt habe.
Als ich letzte Woche dort war, musste er am Abend sehr früh nach Hause, weil EF chronisch krank ist und es ihr nicht gut ging. Er wusste nicht ob er wieder kommen (zu mir) konnte und sagte mir das. Ich wartete also den halben Abend (er kann von zu Hause nicht telefonieren) und er kam nicht. Als er dann am nächsten morgen in den Betrieb kam, war er offensichtlich völlig fertig, weil er wohl nicht geschlafen hatte. Er sagte, er sei nicht weg gekommen, EF ging es wohl sehr schlecht und hätte ständig an mich denken müssen, wie ich mich jetzt fühle usw. So wie er aussah, war das absolut glaubhaft. Habe ihm dann gesagt, dass ich da absolutes Verständnis für habe und nicht wüsste was ich von ihm denken würde, ließe er seine kranke EF alleine zu hause. Sowas könne er nicht machen. Allerdings könne er sowas auch nicht mit mir machen, da ich auch einiges auf mich nehmen muss, um zu ihm zu kommen. Alles in einem ganz ruhigen, lieben Ton und alles war genauso gemeint, wie ich es gesagt habe. Habe nochmal betont, dass ich das verstehen kann, dass er aber bitte auch mich verstehen soll, weil ich mich absolut schlecht gefühlt habe. Er war sichtlich betroffen und meinte es täte ihm leid, es ging nicht und es wäre ihm sehr schlecht dabei gegangen.
Paradoxerweise fasziniert mich halt gerade diese Fürsorge für EF.
Er hat dabei null versucht, mich irgendwie um den Finger zu wickeln, sondern schien authentisch und ehrlich. Dann meinte er, ob ich das Ganze jetzt lieber beenden wollen würde, noch bevor es richtig angefangen hätte, da er mich ja enttäuscht hätte. (Mir war schon klar, das er damit mir wieder den Ball zu spielte) Da ich ihm ja nur sagen wollte, dass das so nicht geht und nicht Schluss machen wollte, bin ich auf ihn zu und habe ihn geküsst.
Im Laufe des Tages kam es dann noch zu etwas mehr, richtiger S6 war aufgrund der Leute um uns herum nicht möglich (mal eben so auf die Schnelle wollten wir beide nicht)
Kurz drauf musste ich mich auch auf den Weg nach Hause machen.
Durch das "etwas mehr" war ich die ganze Woche über etwas verunsichert. (wie ihr wahrscheinlich gemerkt habt....)
Habe ihn vorhin am Telefon gesagt, ich hätte das Gefühl seit unserem letzten Treffen wäre er anders. Er wurde gestört, rief aber schnell nochmal an, weil er dazu was sagen wollte. Für ihn hätte sich nichts geändert, er hätte Stress und es würde ihm gesundheitlich nicht gut gehen. Beides wusste ich ja. Habe ihm gesagt, dass ich vielleicht auch übersensibel bin. Er sagte dann, dass ihm klar sei, dass ich anspruchsvoll sei. (Er meinte das im Sinne von: An mich kommt man nicht so leicht heran und es muss schon was besonderes sein). Hier macht sich glaube ich seine Lebenserfahrung bemerkbar. Er ist mit EF länger verheiratet als ich alt bin...
Sein Begrüßungsspruch beim ersten Telefonat war übrigens: Ob ich ihm sagen möchte, warum ich ihn nicht mehr liebe... Während ich noch nachdachte, sage er: Das würde ja Voraussetzen, dass du es jemals getan hast... dann wechselte er das Thema. Ich meinte dann nur warum er mir so Fragen immer hinten rum stellt.... (das war aber alles ganz locker, trotzdem gibt es mir immer zu denken)
Ach Mensch, jetzt ist der Text schon wieder so lang geworden... Ich halte weiter die Finger still und denke heute ist nichts mehr zu erwarten. Mal sehen wie lange ich morgen meine Gelassenheit bewahren kann. Allerdings ist ja Wochenende und ich kann wegen EM ja auch nicht so frei telefonieren. Habe mir allerdings für nachmittags etwas vorgenommen.