Liebe Perdu, vielen Dank für Deine Worte. Sie kommen zur rechten Zeit.
Es wird langsam gehen. Auch wenn Du gerne eine viel schnellere Entwicklung hättest.
Ja... die hätte ich gern. Ich leide heute wieder sehr.
Diese Ups and Downs gehen mir selber auf den Nerv. Ich muss ruhiger werden und mir nicht immer alles so zu Herzen nehmen.
Aber auch hier sage ich dann: es geht ja nicht nur um die nächsten Monate. Es geht doch darum, dass Ihr den Rest Eures Lebens miteinander verbringen wollt.
Richtig.
Ich sehe immer nur das Hier und Jetzt und lasse mich darin hängen.
Wir hatten uns ja für heute verabredet.
Und ich hatte erst gesagt, dass es mir diesmal nicht so schwer fallen würde wenn er wieder mal absagt. Weil ich mir seiner Gefühle sicher bin. Und weil ich sehe welche Schritte er geht.
Gestern Nachmittag ist allerdings die Situation zu Hause (ich bin zu Noch-EM gefahren um die Kinder zu sehen) eskaliert. Ich möchte keine Details erzählen. Nur so viel dass ich am Boden zerstört war weil ich keine Zeit mit den Kindern verbringen konnte.
Daraufhin hat AM mich abends angerufen und wir haben lange geredet. Er schlug vor dass ich doch heute wieder hinfahren soll um die Kinder zu sehen. Das war einerseits lieb und einfühlsam von ihm, aber anderseits hatte ich das Gefühl er wäre froh wenn unser Treffen heute nicht stattfinden müsste.
Und mein Bauchgefühl täuschte mich nicht. Heute morgen sagte er dass er wieder nicht wüsste ob er es zeitlich hinbekommt und er Angst hätte dass ich ihm nachher wieder vorwerfe dass er mich wieder versetzt hätte.
(Mal ehrlich, er hatte mich ja in den letzten Monaten so oft versetzt, dass ging einfach gar nicht mehr, daher ja unsere letzte "Pause" voreinander).
Und es ist wieder so. Es haut mir wieder den Boden unter den Füßen weg. Gerade nach dem negativen Erlebnis gestern hatte ich mich so sehr auf ihn (als meine Insel) gefreut.
Und ich sitze hier wieder komplett gestylet im Büro, weil er mich hier abholen wollte. Ich komme mir so dumm vor.
Ich weiß, Perdu, was Du mir sagen willst. Es wird noch viele schwere Situationen geben. Auch wenn wir mal offiziell zusammen sein sollten. Aber ich bilde mir ein, dass ich da dann besser drüber stehen könnte, weil alle von uns wissen. Jetzt in der Affäre komme ich mir klein und dumm vor. Immer in Wartestellung. Darauf wartend dass er mal wieder zwei drei Stündchen in seinem vollgestopften Leben für mich frei hat.
Ich habe gerade das Gefühl alles andere ist ihm wichtiger als ich.
Er arbeitet 24 h Schichten, so dass in der Woche eh nur ca 3 Tage bleiben an denen er hier ist, dann hat er seine Kinder (klar, ich auch), er ist zudem im Dorf in einem (wichtigen) "Verein" angebunden wo regelmäßig was zu tun ist, und er kümmert sich regelmäßig um seine Eltern (der Vater ist dauerhaft erkrankt).
Wo ist da Zeit für mich?
Ich weiß, ich muss mehr auf mich schauen. Aber erst gestern habe ich einer Freundin (aus meiner alten Heimat) abgesagt, die mich ein Wochenende besuchen kommen wollte. Nach der Situation gestern (Probleme mit den Kinderzeiten) konnte ich mir einfach nicht vorstellen die Kinder ein Wochenende (wo sie immer bei mir sind) nicht zu sehen bzw ihnen auch sagen zu müssen dass sie nicht kommen können.
Dafür habe ich für nächste Woche eine Einladung zu einem Treffen unter Kollegen. Da werde ich hingehen.
Ach ja, und am Samstag ist auch ein Treffen unter Freunden - mit Kindern. Das steht auch an...
Dennoch bleibt mir in der Wohnung und im Büro viel zu viel Zeit rumzuhirnen und mich wahnsinnig zu machen.
Bleibt stark und vor allem bei Dir. Je unabhängiger Du Dich machst und je mehr Du (nur) für Dich selber planst, desto besser ist es für alle Beteiligten.
Ja... es fällt mir nur so schwer.
AM möchte nachher anrufen. Was soll ich ihm sagen? Ich bin so traurig. Und ich hab ihn das schon spüren lassen. Ich kann also nicht so tun als würde ich da locker drüber stehen. Das nimmt er mir nicht ab.
Das Ding ist einfach dass ich dachte nach unserer "Pause" wird jetzt alles anders. Zumindest sah es zuletzt danach aus.
Aber jetzt habe ich Angst dass sich alles wieder zurück zum Alten entwickelt. Dass er denkt dass ich nach unserer Krise wieder voll verfügbar bin und er nichts für uns tun muss.
Das will ich nicht!