Und mal wieder ein Update, damit es spannend bleibt: Ich habe gestern die Beziehung zu meinem aktuellen OdB beendet. Auch nach dem Zusammenziehen (ich habe zwei Wochen bei ihr gelebt, weil meine Wohnung renoviert wird) hat sich bei mir kaum Kristallisierung eingestellt und da war es nur fair, die Sache abzuschließen. Leider. Denn A. hat mir wirklich als Freundin sehr am Herzen gelegen. Jedoch nicht als Partnerin. Aber wenn sich nach 8 Monaten kaum Kristallisierung einstellt, dann wird da wohl auch perspektivisch nicht viel passieren. Also geht die Suche weiter.
Was aber spannend war: Im Gespräch wurden mir ein paar Sachen "an den Kopf" geworfen". Das mag in aller Emotionalität passiert sein, aber irgendwie steckt ja auch immer Wahrheit drin. Vor allem, da sich ein Argument mit dem meiner Ex (D.) gedoppelt hat.
1.
A. sagte, sie habe das Gefühl, ich führe eine Checkliste und würde die Beziehung anhand dieser Liste vollziehen. Das ist nicht ganz unwahr, hört sich aber sehr roboterhaft und emotionslos an. Es ist richtig, dass zu einer festen Beziehung zwei Dinge für mich dazu gehören: Zusammenziehen + Familie gründen. Das ist so. Und ich habe aus der Beziehung mit D. gelernt, dass ich da keine Kompromisse eingehen möchte.
A. hielt sich diese Punkte immer offen. "Ich weiß nicht, ob ich zusammen ziehen will"; "Ich weiß nicht, ob ich Kinde will" etc. Ich habe dahin gehend bisher (meiner Einschätzung nach) auch gar nicht traktiert, sondern habe die Sache beim Screenen zweimal angesprochen. Aber gut. Irgendwie ist es hängen geblieben und dies war auch ein Punkt, den mir D. vorgeworfen hat. Also müsste ich wohl daran arbeiten. Die Sache ist nur: Wie? Es steht mir doch zu, nach einer gewissen Zeit den Rahmen der Beziehung zu screenen. Danach zu fragen? Und ich dachte, ich hätte das ganze sensibel gemacht und nicht forciert
.
2.
Ich sei oft sehr un-emotional, würde mich zurück ziehen und viel zocken, anstatt "cooleren" Hobbies nachzugehen. Puh. Da fängts ja schon an. Was ist ein "cooles" Hobby? Ich bin im Beruf extrem eingespannt - 10 Stunden die Woche und teilweise auch am Wochenende. Ich muss viele Entscheidungen treffen und bin auch in einer recht politischen Management-Ebene. Das strengt Birne und Herz ziemlich an. Und zocken hilft mir einfach beim runterkommen. Und wir reden hier von max. 1 bis 2 Stunden am Tag (wenn es hoch kommt). Wäre es cooler, wenn ich stattdessen Angeln gehe? Lese? Ins Solarium? Zocken ist nun mal ein Hobby und ja, das ist unsexy, aber es gehört nunmal zu mir. Und ich habe IMMER, IMMER, IMMER die Prämisse, wenn entschieden werden muss, ob gezockt wird oder ich etwas unternehme mit Partnerin, Familie, Freunde - dann gewinnt immer letztere Option.
Sie war mir dann auch vor, dass ich dadurch zu passiv gewesen sei in den zwei Wochen, wo wir zusammen gewohnt haben. Hintergrund war: Sie hatte einmal angesprochen, dass sie mit mir einen Ausflug machen möchte. Das Thema hat sie dann aber nicht mehr weiter verfolgt und da ich es nicht angesprochen habe, dachte sie, es sei mir egal. Ach, herrlich, diese Kommunikation.
Was nehme ich für mich mit:
1. Irgendwie muss zocken sexier werden. Vielleicht spiele ich in Zukunft nur noch nackt. Oder ich suche mir doch ein neues Hobby (die Sache mit dem Solarium klingt ja ganz interessant).
2. Ich sollte sensibler screenen. Hier habe ich zwar überhaupt keine Idee, wie ich das anfangen soll, aber scheinbar wirkte ich auf die letzten beiden Beziehungen wie ein Roboter, der "Beziehung.exe" ausführt ohne jede Kompromisse.
3. Und das ist der wichtigste Punkt: Wenn sich nach ein paar Monaten keine Kristallisierung bildet und ich nicht das Gefühl habe, endlich angekommen zu sein, dann wird da auch nichts mehr passieren. Alles Weitere ist ein unfaires Hinhalten der Frau. Das war nie meine Intention. Aber trotzdem ist es so weit gekommen
.
4. Ich bleibe bei meinen Zielen und meinen Prinzipien. Zusammenziehen gehört für mich zu einer Partnerschaft. Natürlich nicht direkt nach dem Kennenlernen, aber nach fast einem Jahr sollte man schon mal drüber nachdenken dürfen. Und die Sache mit der Familienplanung gehört ebenso zu mir. Ohne geht es nicht.
Ich weiß nicht, ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Update war. Mir gehts jedenfalls sehr fein damit. Ich würde mir wünschen, dass A. und ich noch in Kontakt bleiben (ich mag diesen Menschen einfach sehr, sehr gerne) , weiß aber auch, dass so was natürlich schwierig ist.
Und was mache ich? Mhmmm. Erstmal weiter locker bleiben. Ich muss sagen, dass ich nach meiner Trennung von D. extrem aufgewühlt war und UNBEDINGT eine neue Partnerin wollte (in dem Sinne nochmal Kudos an Mod_Clara, die hat die Sache von Anfang an gut und richtig eingeschätzt). Dies ist jetzt nicht so. Ich bin offen für neues, fühle mich aber weder unter Druck noch einsam. Vielleicht ein gutes Zeichen für einen Neuanfang.