Hey EatPrayLove,
Wie ist es mittlerweile bei dir weitergegangen. Gebe uns doch auch mal ein kurzes Update
LG Gini
Hey Gini,
da hast du ihn also doch wieder vorgekramt - den verstaubten Strang.
Bisher fühle ich dir Zeit für ein endgültiges Update noch nicht gekommen. Weil es nichts endgültiges gibt - gibt es sowas überhaupt?
Außerdem gabs immer eine Art von Drama oder "Problem", wenn ich etwas hinsichtlich uns beschrien oder verkündet habe. Ich bin ja eigentlich nicht abergläubisch, aber das hat mir doch zu denken gegeben
Ich werd nur kurz bisschen was preisgeben:
Im Juni stand er vor meiner Tür, weinte, sprach, erzählte alles mögliche, wollte uns, es versuchen, hätte uns/mich so vermisst,...
Es war für mich nicht einfach, denn es gab keine Sicherheit; aber die gibt es eben nie.
Es folgten Wochen/Monate der Wiederannäherung. Im August waren er und Sohnemann allein in Portugal, auch wenn er mich dann doch gern dabei haben wollte.
Hier und da haben wir uns nach der 1. aufregenden Zeit regelmäßig in Drama verstrickt. Das kann er ja sowieso besonders gut.
Ich wohl aber auch
Er geht jetzt seit knapp 1 Jahr zur Therapie und kommt auch recht gut voran,reflektiert viel, hat sein "Problem" erkannt. Insofern finde ich es eine gesunde Einstellung zu sagen, dass er erst zu sich selbst und seiner Stärke finden muss/will, bevor er die Stärke für uns haben kann.
Grundtenor der Dramen war immer: ich rutsche auf die emotionale, fordernde Ebene oder schaff es nicht ihn davon wegzuholen und dann fühlt er wohl zuviel Druck und macht dicht. Dann spürt er seine Probleme, dass er mir dies und jenes (aktuell) nicht geben kann, dann fließen Tränen etc.
Es zeigt ganz deutlich, dass man über Gefühle nicht diskutieren braucht. Es bringt gar nichts und schafft auf Dauer nur Distanz.
Seitdem ich nicht mehr so strategisch verkopft bin (es ist nämlich gar nicht so einfach aus der ewig lang gelebten Strategie und den strategischen Nachrichten wieder rauszufinden) und es einfach laufen lasse, dabei v.a. auf mich schaue, läuft es von allein.
Gini das hatten wir ja woanders schon mal: je weniger man offensichtlich erwartet und verbal einfordert und je weniger sie das Gefühl bekommen sie und ihr Verhalten wären verantwortlich für UNSER Glück und Wohlergehen, umso mehr verlieren sie den Druck und die "Angst" vor einer Bindung. Sie binden sich, ohne es überhaupt zu merken.
Mein Exemplar hat das alles sogar mehrmals verbalisiert und mir auf dem Silbertablett serviert. Wenn er das Gefühl hat er macht mich traurig oder unglücklich, dann baut sich da ein riesiger innerer Druck auf. Er möchte nichts falsch machen, weiß oft aber nicht was falsch ist und blockiert dann komplett. Dieser Druck für mein Wohlergehen mit verantwortlich zu sein, ist ihm zuviel. Er kann es nicht tragen - auch weil er grad noch so viel mit sich auszumachen hat.
Er sagte er mag dann einfach nur weg, weit wegrennen und allein sein. Und wenn er dann allein ist, dann vermisst er mich wieder so sehr. Das pendelt hin und her und das bekommt er nicht in den Griff.
Fakt ist: ER konnte da gar nichts machen. Ich musste den Druck rausnehmen. Wirds zu intensiv, schau ich wieder drauf was für mich zu tun und für uns beide Raum zum Atmen zu schaffen. Bei ihm läuft das ganz automatisch (weil sehr autonom veranlagt), ich selbst muss das noch etwas bewusster betrachten, weils (noch?) nicht unterbewusst und automatisch läuft. Ich fühle aber, wenn es Zeit dafür ist. Und dann kommt er von ganz allein und das sehr schnell.
Manchmal auch zu schnell und will dann zuviel - ist ganz lustig, wie ich dann kurzzeitig etwas ablasche, um meist nicht mal 1 Tag drauf wieder für ihn zu brennen.
Ich muss nun erstmal fix zur Arbeit.