Verlustangst vs. grenzenlose Empathie

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Keksdose09

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Hallo,


jetzt gehöre ich wohl auch in eure Runde… Und ich versuche, mich möglichst kurz zu fassen...


Mein Ex und ich (27 und 29) kennen uns seit etwa 3 Jahren. Davon waren wir schon mal gut ein Jahr zusammen und zuletzt noch einmal 9 Monate (in einer Fernbeziehung).

Das erste Mal ist es zerbrochen, an einer schwierigen Situation, in der ich nicht für ihn da sein konnte, weil ich selbst in einer steckte und vermutlich auch an meinen Ängsten. Ich kam aus einer schwierigen Geschichte mit jemand anderem und hatte wahnsinnige Angst, wieder verletzt zu werden. Das habe ich ihn spüren lassen.


Nach der ersten Trennung sind wir noch einmal wieder zusammen gekommen, haben aber die erste Trennung nie richtig verarbeitet, auch, weil ich vermutlich gar nicht weiß, wie das geht. Mir fehlt es da nicht nur an Beziehungserfahrung, sondern vielleicht auch an Konflikterfahrung. Andere Beziehungs-Versuche sind bei mir spätestens am ersten ernstzunehmenden Problem gescheitert (vielleicht ist das etwas zu schwarz gemalt, aber so kommt es mir gerade vor).

Er dagegen ist ein hoch sensibler, sehr emotionaler und auch empathischer Mensch (was ich an ihm ja unter anderem so toll finde). Er ist aber empathisch, bis es weh tut, bis er selbst nicht mehr kann. Meine Verlustängste wurden dagegen, nachdem wir schon einmal getrennt waren, nur noch schlimmer, auch, als ich dann, nach dem Studium, zu arbeiten begann, neuen Stress witterte, neue Gefahr für unsere Beziehung. So habe ich dann mehrfach versucht, Konflikte heraufzubeschwören, mich zu trennen, bevor er mich noch mal verlassen konnte. Auch das haben wir nie richtig aufgearbeitet.


Jetzt sind wir wohl endgültig getrennt. Es gibt nichts mehr zu sagen und nachhaltige Änderungen meinerseits gab es nicht, trotz unzähliger Chancen dazu, meint er. Und wenn ich meine eigenen Zeilen hier noch einmal lese, dann merke ich, dass er an mir tatsächlich ausgebrannt sein muss. Und ich frage mich, ob man daran wohl noch etwas ändern kann. Und ob ich mich wohl irgendwie ändern könnte, wenn wir noch einmal eine Chance hätten.


Aufgrund der zuletzt insgesamt schwierigen Situation zwischen uns, hatten wir nun schon einige Tage nur eingeschränkten Kontakt, per Email. Als nun, ebenfalls per Email, von ihm die Nachricht kam, die man wohl als Kontaktabbruch verstehen muss, habe ich mich sofort daran gemacht, diesen Post hier zu schreiben, denn euer tolles Forum hier hatte ich zum Glück schon einige Zeit vorher gefunden. Und ich will mir nicht noch mehr verderben, wenn das überhaupt möglich ist. Also versuche ich, Ruhe zu bewahren und mir Rat bei euch zu holen, wie ich nun am besten weiter vorgehe.


Am Ende muss ich nur noch eines zugeben: ich habe Angst, Angst einen tollen Menschen für immer aus meinem Leben verloren zu haben. Aber die hat vermutlich auch jeder, der hier gerade neu aufschlägt...
 

Mod Wolf

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Hallo Keksdose,

herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lese dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisationund alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freuden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!


Gruß Wolf
 

Keksdose09

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Danke für deine Hinweise Wolf. Der einfachsten Übung, der mit de, Avatar, bin ich auch schon mal nachgekommen :O.
 

Mod Wolf

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Hallo Keksdose,

schönes Avatar :thumbsup:

Am Ende muss ich nur noch eines zugeben: ich habe Angst, Angst einen tollen Menschen für immer aus meinem Leben verloren zu haben. Aber die hat vermutlich auch jeder, der hier gerade neu aufschlägt...
Angst ist ein sehr schlechter Berater, und ja die hat hier jeder am Anfang.

Da er, so wie du schreibst, eine Kontaktsperre möchte, solltest du dich auch daran halten.
Die KS ist ja auch für dich, siehe Begrüßungstext.

Andere Beziehungs-Versuche sind bei mir spätestens am ersten ernstzunehmenden Problem gescheitert (vielleicht ist das etwas zu schwarz gemalt, aber so kommt es mir gerade vor).
kannst du das näher erklären ?
 

Keksdose09

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Hallo Wolf,


Danke :smile:. Und vielen Dank auch für deinen Post.

Angst ist ein sehr schlechter Berater,

Darum bin ich hier, in der Hoffnung, bessere Berater zu finden.

Da er, so wie du schreibst, eine Kontaktsperre möchte, solltest du dich auch daran halten.

Ich weiß nicht genau, was er möchte. In seiner Nachricht stand auch, dass wir ja per E-Mail in Kontakt bleiben können - äääh nein, sicher erst mal nicht. - und dass wir wahrscheinlich viel bessere Freunde wären, als wir ein Paar waren, weil wir einfach so viele gemeinsame Interessen haben, er aber so große emotionale Unterschiede zwischen uns sieht.

kannst du das näher erklären ?

Hm... ich weiß nicht genau, aber ich glaube, mir fehlt manchmal einfach das Gespür dafür, wie es dem anderen geht, wann ich für ihn da sein müsste oder wann vielleicht auch gerade nicht. Und ich glaube, dass an diesem Mangel an Gespür nicht nur diese Beziehung zerbrochen ist.
Ein anderer Ex nannte mich deshalb mal eine furchtbare Egoistin, obwohl ich nicht hoffe, eine zu sein. Mein aktueller Ex ließ mich eigentlich oft genug wissen, dass es ihm an Geborgenheit fehlt. Ich habe das gehört, war aber nicht in der Lage, das anzugehen und zu ändern. Und so war es eben schon öfter, ich hörte, dass es ein Problem gab, aber es fand sich keine richtige Lösung. - Das liegt sicherlich nicht nur an mir, aber da ich das hier eben nicht zum ersten Mal mitbekomme, muss ich mich ja an der Stelle irgendwie doch mal hinterfragen...
 

Mod Wolf

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Ich weiß nicht genau, was er möchte. In seiner Nachricht stand auch, dass wir ja per E-Mail in Kontakt bleiben können
möchtest du die mail hier reinstellen, dann bekommen wir schon mal mit wie er so schreibt. Bitte die Klarnamen entfernen bzw ersetzen

Mein aktueller Ex ließ mich eigentlich oft genug wissen, dass es ihm an Geborgenheit fehlt. Ich habe das gehört, war aber nicht in der Lage, das anzugehen und zu ändern.
hast du ihn mal gefragt wie er das gerne hätte bzw wie das aussehen sollte, das es bei ihm ankommt ?

Und so war es eben schon öfter, ich hörte, dass es ein Problem gab, aber es fand sich keine richtige Lösung.
da stellt sich erstmal die Frage ob es überhaupt ein Problem ist oder nur ein Wunsch des Partners. Immerhin hat der dich so kennen gelernt und du wirst dich da nicht großartig verändert haben. Wenn dann Stress hast wird es halt etwas weniger, das ist ja nicht dauerhaft.
Grundsätzlich sollte jeder Mensch glücklich, zufrieden und mit sich selbst im reinen sein, ohne dafür jemanden zu brauchen, der seine Baustellen heilt.
Ein Partner sollte nur die Kirsche auf der Sahnetorte des Lebens sein, sonst wird man zu abhängig.

Es ist schon gut, wenn man erkennt das es dem Partner nicht gut geht, was ja auch oft klappt. Wenn man aber selbst Probleme hat, kann er das nicht erwarten, er kann ja auch mal was sagen, hellsehen ist halt nicht. Ob man dann die Muse hat das umzusetzen ist ja nochmal was anderes.

Dann gibt es noch die " 5 Sprachen der Liebe " https://de.wikipedia.org/wiki/Fünf_Sprachen_der_Liebe

da kann es auch mal Kommunikationsschwierikeiten geben :zwinkern:

Gruß Wolf
 

Keksdose09

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Hallo Wolf,

möchtest du die mail hier reinstellen

Das geht leider nicht, weil ich sie bereits gelöscht habe, um mich selbst davor zu bewahren, sie noch x mal zu lesen und jedes Komma darin analysieren zu wollen. So bin ich leider und ich weiß, das würde mir nicht gut tun, gerade jetzt, wo ich eine Kontaktsperre versuchen will.

Apropos Kontaktsperre: ich bin in so etwas eigentlich furchtbar schlecht. Wenn ich so etwas früher mal versucht habe, habe ich nie länger als 1-2 Wochen durchgehalten. Ich hoffe, das wird jetzt anders, weil ich ja nun hier im Forum schreiben kann, wenn es mir in den Fingern "juckt" und weil ich hier hoffentlich auch Menschen finden werde, die mich unterstützen und nicht nur sagen "ja, dann such dir doch jemand anderen", wie es mein Umfeld im echten Leben (O-Ton) gerade tut...

hast du ihn mal gefragt wie er das gerne hätte bzw wie das aussehen sollte, das es bei ihm ankommt ?

Ja, habe ich, natürlich. Da waren dann so Dinge dabei, wie mehr Verständnis zeigen, weniger "Kontra geben" (ich habe nie in dem Sinne Kontra gegeben, nur zu manchen Dingen meine eigene Meinung gesagt, was er, gerade wenn es um Dinge ging, die ihn emotional tangierten, nicht so gern mochte). Also habe ich irgendwann ernsthaft angefangen, jede meiner Aussagen, zu Themen, von denen ich wusste, sie könnten schwierig sein, zu beginnen mit: "Ja, ich verstehe, was du meinst, aber meine Meinung zum Thema bla bla..."
Außerdem hat er sich von mir Reue gewünscht, für meine Versuche, das Ende der Beziehung heraufzubeschwören, nachdem mein Studium geendet ist. - Die hatte ich, zugegebenermaßen überhaupt nicht. Ich dachte mir, warum auch? Immerhin hat er mich ja schon einmal tatsächlich verlassen (und fairerweise sei auch das gesagt, mir später immer wieder die Aufarbeitung dessen angeboten, nur wusste ich nie, wie die eigentlich hätte aussehen sollen). - Und doch nehme ich diese Phase Rund um das Ende meines Studiums und den Start in den Job rückblickend als große Bruchstelle wahr. Davor hatten wir eine wirklich schöne Zeit zusammen, danach ging es nur noch den Bach runter. Und ich habe oft gesagt, ich würde gern einen Weg zurück zu dieser schönen Zeit finden, irgendwie gab es da ja auch offensichtlich Geborgenheit für uns beide, nur, wie das gehen kann, blieb immer unklar.
Wenn Ex jetzt hier säße, könnte er die Liste der Dinge, die er für Geborgenheit bräuchte und mir auch aufgezählt hat, wahrscheinlich noch fortsetzen. Ich kann es heute nicht mehr. Irgendwie habe ich das Gefühl, wir haben solche Gespräche auch 1.000 Mal geführt und es verschwimmt so langsam alles zu einem Einheitsbrei, in meinem Kopf. Aber ich habe nie etwas wirklich "handfestes" gefunden, womit er dann auch mal zufrieden wäre. - Klingt böse, meine ich aber nicht so.

da stellt sich erstmal die Frage ob es überhaupt ein Problem ist oder nur ein Wunsch des Partners

Hier spielt sicher auch ganz viel Wunsch des Partners rein, denke ich. Er ist schon ein ziemliches Sensibelchen (ich musste lernen, emotionale Hochsensibilität gibt es wirklich und ziemlich viel von dem, was Wikipedia dazu schreibt, trifft definitiv auf meinen Ex zu - und nein, ich "diagnostiziere" hier nicht, das hat er schon selbst gemacht). Und ich glaube, er hätte sich von mir gewünscht, dass ich genauso sensibel wäre, wie er. Das bin ich aber nun mal nicht. Sorry. Andererseits habe ich mir den Kerl ja auch ausgesucht, also hätte ich doch einen Umgang mit seinen "Macken" finden müssen, denke ich.

Es ist schon gut, wenn man erkennt das es dem Partner nicht gut geht

Das ist etwas, was mein Ex verdammt gut konnte, er war einfach immer da, so ein bisschen meine seelische "Mülltonne", bis zum Geht-nicht-mehr, rücksichtsvoll fast ohne Limit und ohne dabei auf sich selbst zu schauen. Ich dagegen konnte das nie so. Ich sehe da schon einen krassen Unterschied, der ihm sicher nicht ganz zu Unrecht, missfallen haben muss. Andererseits habe ich das Gefühl, dass ich das in der Form, in der er immer da war, gar nicht leisten könnte.

da kann es auch mal Kommunikationsschwierikeiten geben

Ja, davon hatten wir sicher genug. Und die 5 Sprachen der Liebe habe ich hier sogar noch irgendwo rumfliegen. Muss aber gestehen, dass ich darin nie allzu viel gelesen habe. Aber mir ist jedenfalls klar, dass Ex und ich in ganz unterschiedlichen "Liebessprachen" zu kommunizieren versucht haben...

Grüße zurück
Keksdose
 

Keksdose09

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Bei nochmaligem Lesen, kommt mir eine Sache zu kurz, nämlich mein eigenes Verhalten, das ungefähr so aussah: Problem? Ok, dann geh doch, du wirst ja sowieso bald gehen. - Und das zieht sich eben nicht nur durch Stress-Situationen, sondern, soweit ich das noch nachvollziehen kann, irgendwann durch alle Konfliktsituationen. - Nein, nicht mal nur durch Konflikt-Situationen. Im Grunde durch alle Situationen, in denen er sich irgendwie stärker zurückzog, vielleicht auch einfach nur, weil es ihm gerade nicht gut ging und ich jetzt gerade mal Stärke für uns beide hätte haben müssen, die ich aber nicht hatte.

Auf kognitiver Ebene weiß ich, dass das Mist ist, dass man so nicht mit seinem Partner umgehen kann, und dass ich mich dann auch nicht über einen Mangel an Geborgenheit wundern muss. Auf emotionaler Ebene war das eine Art Schutzpanzer für mich. Bevor er (wieder) gehen kann, mache ich das lieber so.

Außerdem frage ich mich gerade, wie das hier eigentlich noch mal weitergehen sollte. Vor Anlauf Nummer zwei habe ich immer wieder gesagt, einen dritten wird es nicht geben. Ich würde mich also höchst unglaubwürdig machen. Und auch so eine Annäherung, wie nach der ersten Trennung, würde ich wohl nicht noch mal überleben. Damals sind wir über Monate in irgendeinem undefinierten, nach meiner Wahrnehmung affären-ähnlichen Irgendwas gelandet, mit dem ich letztlich totunglücklich war und er vielleicht auch. Aber "huhu, hier bin ich wieder, nach 7 Wochen Kontaktsperre" und zack, morgen sind wir wieder zusammen, wird ja auch kaum funktionieren.
Naja, eigentlich mache ich mir hier gerade mal wieder Gedanken über ungelegte Eier. Erst mal 7 Wochen schaffen und wenn es danach überhaupt noch mal Kontakt gibt, findet sich vielleicht auch ein besserer Weg des Umgangs.
 
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Keksdose09

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Übrigens habe ich gerade festgestellt, dass Ex sich gestern doch noch einmal gemeldet hat. Aber das ist nichts, worauf ich mich jetzt, von mir aus, noch mal melden würde. Und ich stelle fest, dass ich mich gar nicht traue, seine Nachricht hier einzustellen. Wenn er diesen Strang hier jemals fände, wäre er vermutlich nicht mal sauer darüber, dass ich mich hier beraten lasse. - Jemand Außenstehenden dazu zu holen, vielleicht in einer Beratungsstelle, war eh Thema zwischen uns. Und darum, dass das nun jeder von uns solo für sich in Anspruch nehmen sollte, dreht sich auch seine letzte Nachricht. - Aber ich bin mir sehr sicher, er würde mich "töten", für seine im Wortlaut veröffentlichten Nachrichten.

Wie genau löst man dieses Dilemma :blush:? Einfach überwinden?
 

Kendo

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Hallo Keksdose!

Mir fällt in deinem Eingangspost eine Sache auf:
Und ob ich mich wohl irgendwie ändern könnte, wenn wir noch einmal eine Chance hätten.
Ich denke, wenn du wirklich was an dir ändern möchtest, müsstest du das bevor ihr wieder zusammenkommt tun. Mir ist nicht ganz klar, möchtest du diese Probleme mit der Empathie überhaupt angehen?

Und zu dem reinstellen von der Mail, ich denke nicht, dass dein Ex darauf stoßen wird und es ist ja eigentlich legitim sich in dieser Situation Hilfe zu holen.
 

Keksdose09

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Hallo Kendo,

danke für deinen Beitrag.

wenn du wirklich was an dir ändern möchtest, müsstest du das bevor ihr wieder zusammenkommt tun

Das sehe ich auch so, ja.

möchtest du diese Probleme mit der Empathie überhaupt angehen?

Ob ich die Sache mit der Empathie überhaupt angehen könnte, weiß ich nicht. Ich denke immer noch, Ex ist an dieser Stelle einfach übersensibel und dem kann ich schlicht nicht gerecht werden. Aber ihm irgendwie entgegen zu kommen, soweit das eben sinnvoll möglich ist, hielte ich schon für richtig.
Was ich aber als meine große Baustelle ansehe, ist das Thema mit der Verlustangst meinerseits, denn das war echt nicht mehr in einem vernünftigen Rahmen. Das muss man ganz klar so sagen.

Und zu dem reinstellen von der Mail, ich denke nicht, dass dein Ex darauf stoßen wird und es ist ja eigentlich legitim sich in dieser Situation Hilfe zu holen.

Da hast du wohl Recht. Und am Ende muss ich wohl einfach meine Bedenken dahingehend überwinden, wenn ich mir hier sinnvoll helfen lassen will.

Also dann, die letzte Nachricht von Ex. - Vorher noch kurz zum Kontext: ich hatte zuvor geschrieben, dass ich dann nun in Erwägung ziehen werde, die Beratung, die eben mal eine Idee für uns beide war, alleine in Anspruch zu nehmen, und dass man sich dann ja vielleicht noch einmal aufeinander zu bewegen könne. Das ist nun mehr oder weniger noch eine Reaktion seinerseits darauf:

Ich brauche erstmal Zeit für mich und rechne nicht damit, dass wir uns stärker aufeinander zubewegen. Eine Beratung bei *...*wäre aber bestimmt gut, hatte auch vorhin schon eine hoffentlich gute Stelle für mich in *seine Stadt* entdeckt, denke ich. Die kontaktiere ich dann wohl kommende Woche.
Wünsche dir viel Kraft.

LG Exi

Mein Gedanke dazu: ja, Beratung wird ihm sicher auch gut tun, sofern er das denn tatsächlich angeht. Seinen Vorstellungen von Empathie u.ä. kann man teils schlecht nicht gerecht werden, womit ich nicht sagen will, dass ich da nicht doch auch Nachholbedarf hätte. Aber er meinte dazu selbst mal, dann bleibt er lieber dauerhaft Single, als seine Anforderungen mal ein bisschen runter zu schrauben... Naja.
Antworten will ich darauf, wie gesagt, eigentlich nicht. - Naja doch, eigentlich schon, na klar würde ich gern irgendwie den Kontakt aufrecht erhalten, aber ich wüsste nicht, was ich da jetzt noch sagen sollte. Es gibt irgendwie nichts mehr zu sagen momentan...
 

Kendo

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Ich würde da jetzt auch nicht drauf antworten. Eine KS ist in dieser Situation schon sehr wichtig.

Und so wie du es hier beschreibst scheint dein Ex ja wirklich ein Problem mit zu großer Empathie und vllt auch mit dem Selbstbewusstsein(?) zu haben. Das ist denke ich bei einem Mann in einer Beziehung schon problematisch.

Übrigens mag ich deinen Avatar :D
 

Keksdose09

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Und so wie du es hier beschreibst scheint dein Ex ja wirklich ein Problem mit zu großer Empathie und vllt auch mit dem Selbstbewusstsein(?) zu haben. Das ist denke ich bei einem Mann in einer Beziehung schon problematisch.

Hinsichtlich des Selbstbewusstseins fällt es mir schwer, das einzuschätzen. Ich denke aber eher nicht, dass da ein Problem ist. Und dass er so empathisch ist, fand ich im Grunde ja so toll. Wäre er so ein typischer Matcho-Typ, hätte ich ihn wohl längst nicht so interessant gefunden. Andererseits wurde das eben wirklich zum Problem. Und weil ich das auch als Problem wahrgenommen habe, habe ich immer mal ein bisschen zu der Thematik gelesen und mal im Spaß sinngemäß zu ihm gesagt: "Manchmal glaube ich, dass du, von der emotionalen Herangehensweise die Frau in unserer Beziehung bist und ich der Mann."

Übrigens mag ich deinen Avatar :D

Danke :smile:.
 

Kendo

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"Manchmal glaube ich, dass du, von der emotionalen Herangehensweise die Frau in unserer Beziehung bist und ich der Mann."
Und ich glaube da liegt auch ein großer Teil des Problems oder? Ich bin jetzt weiß Gott kein Psychologe oder so etwas, aber führt sowas auf Dauer nicht zwangsläufig zu Problemen?

Bei mir waren es am Ende 3 Wochen, in denen ich emotional rangniedriger als meine Ex war und ich habe das Gefühl, da lag auch der Hund begraben.

Trotzdem Kopf hoch und an dich denken
 

Keksdose09

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Da liegt auf jeden Fall ein Teil des Problems Kendo, aber eben auch nur ein Teil. Und ich würde auch nicht sagen, dass er deshalb emotional rangniedriger war, als ich, denn da gab es ja noch die schöne Zutat meiner Verlustangst, die mich "kleiner" gehalten haben dürfte. Schöne giftige Mischung. Nur eines von beidem hätte man vielleicht händeln können, auch weil er eben seine Erwartungen an meine Empathiefähigkeit doch runter geschraubt hat, in der Zeit, in der er sich in der Beziehung sicher gefühlt hat.

Aber das ist schon etwas, was mir aufgefallen ist, immer wieder: wir sprechen über ein problematisches Thema, ich denke, das ist gelöst und hake es ab. Er holt das dann Wochen später noch mal vor und fängt an, das zu sezieren und zu analysieren. So auch jetzt, bei dem Grund, den er mir für den eingeschränkten Kontakt vor ein paar Tagen genannt hat. Da hat er sich auf eine Situation von vor 3 Wochen bezogen. Das war für mich eher eine Kleinigkeit und ich wusste schon gar nicht mehr, was er meint, bis er es mir erklärt hat. Und sowas hatten wir immer wieder. Wenn etwas aus meiner Sicht abgehakt war, hieß das aus seiner Sicht noch lange nicht, dass ihm das nicht Wochen später wieder einfällt...

Danke für deine lieben Worte :smile:.
 

Kendo

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wir sprechen über ein problematisches Thema, ich denke, das ist gelöst und hake es ab. Er holt das dann Wochen später noch mal vor und fängt an, das zu sezieren und zu analysieren.

Wow ich muss echt zugeben, dass mir das in den letzten Wochen auch immer mal wieder passiert ist. Vllt hilft es dir wenn ich meine Sicht dazu schildere:

Ich habe mit meiner Ex in letzter Zeit auch vermehrt über problematische Themen diskutiert und hatte nie das Gefühl, dass wir die Sachen vollends aus der Welt geschafft haben. Das habe ich dann unterbewusst die ganze Zeit mit mir mitgeschleppt, bis es wieder raus musste. Bei meiner Ex hatte ich dann immer mehr das Gefühl, dass sie genervt ist und sich distanziert bis es soweit gekommen ist, dass sie sich getrennt hat.

Ich finde es echt gut, dass ich jetzt mal die andere Sichtweise sehe!
 

Keksdose09

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Bei meiner Ex hatte ich dann immer mehr das Gefühl, dass sie genervt ist und sich distanziert bis es soweit gekommen ist, dass sie sich getrennt hat.

Genervt war ich eher nicht. Doch, vielleicht auch. Aber ich glaube, bei mir war es eher irgendwas zwischen Ratlosigkeit und Verzweiflung, weil ich eben nicht wusste, was ich tun sollte, damit das Thema mal vom Tisch kommt und ich gleichzeitig immer mehr die Haltung von Ex gespürt habe: "Ich hab hier doch schon so viel gemacht, um unsere Harmonie zu wahren. Jetzt mach du doch mal". War bei uns vielleicht auch besonders schwierig, weil es da eben in der Mehrzahl eben nicht darum ging, wer als nächstes den Müll raus bringt oder welchen Film wir heute Abend schauen, sondern um solche Themen wie Geborgenheit und meine Verlustangst ging. Die löst man ja nicht mal eben im Vorbeigehen. Aber auch, wenn ich Ex gefragt habe, was er denn braucht, damit das Thema "bearbeiteter" ist, dann habe ich mich in der Regel hinterher so schlau gefühlt, wie vorher. Nicht, dass er nicht geantwortet hätte, aber ich glaube, ich habe ihn einfach nicht "verstanden". Und wiederum wenn ich da klare Aussagen hatte und versucht habe, danach zu handeln, dann war ich wohl zu ungeduldig. Ich dachte mir dann immer: "Ich gebe mir hier gerade so viel Mühe, deinen blöden Anforderungen gerecht zu werden. Jetzt gib mir doch mal ein bisschen was zurück dafür." - Da kam aber nix zurück. Und als ich ihn dann mal darauf angesprochen habe, meinte er: "Du glaubst, du änderst jetzt für einen Tag dein Verhalten und dann ist alles gut?" Kann ich schon auch verstehen, aber... nun ja...
 

Keksdose09

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Mir ist übrigens gerade noch eingefallen, dass ich etwas von Ex habe (was, möchte ich hier nicht so gern verraten, wegen Wiedererkennung), wovon ich eigentlich Bedenken habe, das kommentarlos für die nächsten 7+ Wochen zu behalten. Andererseits habe ich eigentlich auch keine Lust, ihn deswegen jetzt zu kontaktieren und glaube auch, dass wenn ich ihn fragte, er sagen würde, ich soll es erst mal behalten und ihn in Ruhe lassen.
Kann ich mich hier halbwegs gefahrlos auf die Position stellen, wenn es ihm wichtig ist und er es zurück braucht, wird er sich schon melden und danach fragen? Ich habe, wie gesagt, etwas Bauchschmerzen dabei, gerade dieses Ding einfach zu behalten und nicht mal zu fragen, ob er es jetzt umgehend wieder haben will...
 

Kendo

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Genervt war ich eher nicht. Doch, vielleicht auch. Aber ich glaube, bei mir war es eher irgendwas zwischen Ratlosigkeit und Verzweiflung, weil ich eben nicht wusste, was ich tun sollte, damit das Thema mal vom Tisch kommt und ich gleichzeitig immer mehr die Haltung von Ex gespürt habe: "Ich hab hier doch schon so viel gemacht, um unsere Harmonie zu wahren. Jetzt mach du doch mal". War bei uns vielleicht auch besonders schwierig, weil es da eben in der Mehrzahl eben nicht darum ging, wer als nächstes den Müll raus bringt oder welchen Film wir heute Abend schauen, sondern um solche Themen wie Geborgenheit und meine Verlustangst ging. Die löst man ja nicht mal eben im Vorbeigehen. Aber auch, wenn ich Ex gefragt habe, was er denn braucht, damit das Thema "bearbeiteter" ist, dann habe ich mich in der Regel hinterher so schlau gefühlt, wie vorher. Nicht, dass er nicht geantwortet hätte, aber ich glaube, ich habe ihn einfach nicht "verstanden". Und wiederum wenn ich da klare Aussagen hatte und versucht habe, danach zu handeln, dann war ich wohl zu ungeduldig. Ich dachte mir dann immer: "Ich gebe mir hier gerade so viel Mühe, deinen blöden Anforderungen gerecht zu werden. Jetzt gib mir doch mal ein bisschen was zurück dafür." - Da kam aber nix zurück. Und als ich ihn dann mal darauf angesprochen habe, meinte er: "Du glaubst, du änderst jetzt für einen Tag dein Verhalten und dann ist alles gut?" Kann ich schon auch verstehen, aber... nun ja...

Ok das hat mir echt die Augen geöffnet, weil es 1 zu 1 auf die Situation mit meiner Ex passt. Aber ich kann dich da völlig verstehen. Manchmal werden Dinge nicht besser wenn man sie tot diskutiert. Und man muss auch einen Dialog finden den beide Partner verstehen.

Du siehst das richtig, wenn er es unbedingt braucht wird er sich schon melden. Versteck es irgendwo, damit du nicht ständig damit konfrontiert bist.

So ich gehe jetzt auf einen Geburtstag. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag:D
 
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