Wow, Ihr lieben Lieben,
ich bin überwältigt von euren lieben Zeilen
Liebe LT und ihr anderen, ich habe mir ja thrapeutische Hilfe gesucht. Und da kam ein Großteil der gleichen Fragen von LT auf mich zu, die ich derzeit für mich selber zu beantworten suche. Das ist ein Prozess, der hier auch den Rahmen sprengen würde.
Aber ja, ich habe vor 8 Jahren mit meinem Vater einen Mensch verloren, der immer für mich da war, in jeder Situation einen weisen, oft auch unbequemen Ratschlag geben konnte und vor allem mit dem mich eine ganz besondere Art von Humor verband, die viele gar nicht verstehen konnten. Zum Verarbeiten und weinen hatte ich damals keine Zeit, da ich mich um meine, in dieser Situation hilflosen, Mama kümmern musste (Und das immer noch tue).
Mit AM hat mich übrigens vom 1. Tag unseres Kennenlernens an die gleiche Art von Humor und Sarkasmus verbunden, wir konnten uns verbal immer super "duellieren", das ist sogar meinem Mann aufgefallen.
Die Beziehung zu meinem EM war meinerseits nie von dieser abhängigen, totalen Verliebtheit geprägt. (Ich wollte damals über "Ex" hinwegkommen, von dem ich hier schon berichtet habe und nahm mir vor, mich nie wieder so unsterblich zu verlieben) EM vermittelte mir Sicherheit und war/ ist immer zu 100% da für mich in schwierigen Situationen. Und das seit über 20 Jahren. Er ist jedoch sehr ernst, konnte immer nur schwer Gefühl zeigen und hat, wenn ich im Freundeskreis lustig und ausgelassen war, oft die moralische Keule geschwungen. Das gemeinsame Lachen und Rumalbern fehlte mir schon immer wahnsinnig sehr!!!
Unser Sexleben war die ersten paar Jahre "ok", mehr aber auch nicht. Seit ca. 10 Jahren passiert kaum noch etwas, jetzt gar nichts mehr.
Liebe LT, das Thema barfuß im Garten...wie oft schon habe ich mich von solchen Momenten verzaubern lassen wollen. Das funktionierte einige Jahre. Jetzt nicht mehr. Ich sagte immer zu meinem Mann ( und das schon vor Beginn meiner Affäre), dass ich gern mal wieder die Sterne sehen möchte. Im Moment kann ich sie mir nur "anschauen", aber nicht sehen und fühlen.
Ich habe mich zudem viele Jahre verbogen, um Streit aus dem Weg zu gehen.
Seitdem ich das nicht mehr tue, ist mein Mann wie ausgewechselt und bemüht sich um mich. Sagt, dass er mich liebt. Dass er auf mich "wartet", egal, wie lange ich brauche. Dass er mich braucht.
Aber ich möchte mich gern selbst wiederfinden. Natürlich hilft mir dabei diese unselige Affärensiuation nicht, aber seitdem konnte ich wieder etwas spüren, auch wenn dieses Spüren mit sehr viel Schmerz verbunden ist.
Und das ist es, was ich möchte: wieder etwas spüren können.
Sorry, wenn das alles jetzt zu lang und OT war, aber ich wollte gern auf die Fragen eingehen