Wie Distanz schaffen trotz gemeinsamer Wohnung?

[coast_guardian]

Ahoi,

hier ist er mal wieder mit einem kleinen Update, da mit dem gestrigen Abend irgendwie wieder alles in Schieflage kam.

Wie ihr vielleicht noch wisst, gab es vor einigen Wochen eine Situation, die mich dazu veranlasst hat den Auszug meiner Ex zu forcieren. Die angestrebte WG konnte für mich zum damaligen Zeitpunkt mit dem damals neuen Wissen einfach nicht mehr funktionieren. Ich habe mich auf die Suche nach einer Mitbewohnerin gemacht und auch schnell eine gefunden. Daraufhin habe ich meiner Ex die neuen Fakten präsentiert und sie war im Zugzwang sich eine neue Bleibe zu suchen. Das hat sie wohl ziemlich kalt erwischt.
So weit, so gut...

Nun habe ich gestern einen Anruf von meiner zukünftigen Mitbewohnerin erhalten, dass sie ab Januar nun doch nicht mehr einziehen wird. Mietvertrag war noch nicht unterschrieben und sie hat dank ihrer Mutter eine günstigere Bleibe gefunden. Eigentlich war alles schon abgemacht, aber wie das halt so ist. Versprechen sind nichts wert, wenn man sie nicht zu Papier bringt.

Nun begibt es sich also, dass meine Ex "freudestrahlend" nächste Woche zu ihrer Freundin ziehen wird und ich nun plötzlich vor der Situation stehe nicht zu wissen, wie ich die Wohnung ab Januar alleine finanzieren soll. Klar haftet meine Ex noch mit, aber ich kann ihr das echt schwer anlasten, wenn eine dritte Partei mich nun hängen lässt. Gesamtschuldnerisch ist sie im Boot, aber ihr das "antun" möchte ich auch nicht. Da wird dann alles Geschirr zerdeppert, was noch da ist. Vor allem kann sie dafür ja auch nicht wirklich was. Den Januar bekomme ich noch überbrückt und ich habe auch schon eine Anzeige geschaltet, dass ich eine/n neue/n Mitbewohner/ihn suche. Ich hoffe da ergibt sich noch so kurzfristig etwas. Sonst geht mir hier der Arsch auf Glatteis.

Das Problem an der Sache (und damit kommen wir zur EB-Thematik): meine Ex hat das Telefonat gestern mitbekommen, da wir ja zusammen Nachtschicht hatten. Sie hat sofort nachgefragt, weil sie gemerkt hat, dass mich etwas beschäftigt. Habe es ihr dann gesagt und das schlimmste was ich erhalten konnte in der Situation war ihr Mitleid.
Plötzlich hatte sie wieder Oberwasser und mir schwimmen alle Felle davon. Alles was geregelt schien, ist futsch. Gut, ist nur eine Momentaufnahme, war aber gerade in der gestrigen Situation echt blöd. Vor allem weil dann im Gespräch Sätze fielen, wie "Ich wäre ja gerne bei dir in der Wohnung geblieben" oder "Ich kann jetzt leider auch nicht mehr zurück, weil ich ja auch bei FREUNDIN die Miete schon bezahlt habe und einen Mietvertrag habe" oder "Vielleicht kann du die gebrauchte Waschmaschine von LOVER bekommen. Der kriegt nächste Woche eine neue" (die neue MB wollte eine Waschmaschine mitbringen).
Richtig blödes Gefühl. Gut, es war wahrscheinlich nicht nur reines Mitgefühl, sondern ehrliche Anteilnahme, aber trotzdem nagt das seitdem an mir, dass es bei ihr plötzlich "läuft" und ich wieder in den Staub gefallen bin und wieder mich hochkämpfen muss.
Mein ganzes Selbstbewusstsein war gestern im Arsch. Ich habe es zwar mit der Zeit wiederbekommen, aber für 2-3 Stunden war der Abend einfach gelaufen, was auch sie spürte. Es war ein totaler Kontrast zu vorher.

Was vorher passierte:

Meine Ex war am Dienstag da. An diesem Tag wurde es etwas expliziter, ohne dass ich Details nennen möchte. Der eigentliche Grund für ihr kommen war eigentlich, dass sie Kartons packen wollte. In vier Stunden sind es ganze 2 Kartons geworden.
Sie hat hier noch einen Adventskalender mit ein paar Strippern stehen. Diesen wollte sie aber auch lieber nicht mitnehmen, weil sie meinte dass ihr LOVER darauf nicht gut zu sprechen ist, da er dick ist. Er sei da anders als ich und könne nicht so selbstbewusst wie ich damit umgehen. Ich habe das dann einfach stehen gelassen und das Thema gewechselt.

Am Mittwoch, kam sie auch aufgrund eines Vorwandes vorbei. Angeblich konnte sie von ihrem Dienstrechner aus ein Programm nicht öffnen, da dieses installiert werden müsste. Statt das Programm also per App bzw. auf dem Rechner ihres LOVERS zu öffnen, kam sie an dem Abend zu mir und verbrachte mit mir dann auch 2 Stunden in denen wir dann etwas auf dem Sofa saßen und kuschelten. Einmal gab es eine Situation in der ich in ihren Augen sah, dass sie wohl geküsst werden will. Ich habe es aber nicht gemacht. Sie war ziemlich müde, was ich auch merkte. Sie hätte wohl auch Zuhause bei mir geschlafen, wenn sie ihren Laptop und Schminke mitgehabt hätte. Sie fuhr dann nach Hause. Die Verabschiedung war sehr hölzern und distanziert.

Gestern waren wir ja zur Nachtschicht verabredet. Meine Ex hatte sich für 18 Uhr angekündigt, da sie noch einen Nageltermin hatte. Um 17 Uhr erhielt ich schon eine Nachricht, dass ich mir bitte eine Hose anziehen solle, da sie gleich da sei. Als sie in die Wohnung kam, schrieb ich ihr dass sie mir eine Hose geben solle. Sie meinte nur "Nö" und schlüpfte sofort zu mir ins Bett. Dort haben wir dann zwei Stunden gekuschelt und geredet. Als ich einmal meinen Arm wegnehmen wollte, um an mein Handy zu kommen, hat sie mir das "verboten". Ich sollte sie weiter umarmen. So lagen wir dann bis ca. 19 Uhr. Zu wirklichen Intimitäten kam es nicht. Ich habe beim Kuscheln nur irgendwann ihre Brüste gestreichelt, was sie nach einiger Zeit mit "Was soll das?" quittierte. Ich habe dann kurz aufgehört, irgendwas gesagt und langsam weitergemacht. Wirklich "weitergemacht" habe ich aber dann auch nicht. Wir haben uns dann nur für die Nachtschicht fertig gemacht und sind zusammen in EINEM Auto los, statt wie sonst in verschiedenen Autos.

Kurz gesagt, verbringen wir in dieser Woche sehr viel Zeit. Heute ist sie auf eine Party eingeladen. Da sie morgen die erste Fuhre fertig machen will, wird sie von Samstagmorgen bis Sonntagabend bei uns Zuhause schlafen. Da heute ihr Bett abgeholt wird (EBay Kleinanzeigen sei dank) haben wir natürlich nur noch ein Bett dann. Es ist also ganz klar, wo wir beide morgen Abend schlafen werden.

EB-Strategie
Ja, ich weiß dass im Rahmen einer EB-Strategie hier alles fatal falsch läuft. Wie ich aber schon sagte, ist eine EB-Strategie nicht mehr das Vordergründigste für mich. Ich versuche mein Leben in den Griff zu kriegen, weswegen mich die Absage der potentiellen Mitbewohnerin auch sehr runtergezogen hat. An diesem Plan wackelt es nun.
Allerdings werde ich aus meiner Ex halt nicht wirklich schlau. Vor 6 Wochen sagte sie mir noch, dass sie ungerne nach Hause gekommen ist. Sie saß an manchen Tagen minutenlang im Auto um nicht hochkommen zu müssen. Nun ist es so, dass sie zu Verabredungen zu früh auftaucht und viel Zeit mit mir verbringt. Bei ihrem neuen Freund war sie diese Woche scheinbar gar nicht. Und auch nächste Woche hat sie ja schon angekündigt wegen des Umzuges öfters wieder Zuhause (!) schlafen zu wollen. Sie plant gemeinsame Schichten mit mir und hat mich für eine gemeinsame Schulung an Land gezogen, die ich mir ihr absolvieren soll.
Wenn ich auf die Trennung von vor 6 Wochen zurückblicke, wo ich im Büro schlafen musste und körperliche Distanziertheit auf emotionale Distanziertheit getroffen ist, ist das schon eine ziemlich krasse Wandlung. Sie sucht meine Nähe, allerdings ohne dass sie wirkliche Intimität zulässt. Küsse sind bisher nicht drin und auch manche Annäherung blockt sie teilweise plötzlich ab, als ob sie blockiert sei dafür.
Ich glaube, als ich den Punkt verpasst habe wo ich das Gefühl hatte sie möchte geküsst werden, hat sie das irgendwie "gewurmt". Weil die Verabschiedung wie gesagt sehr hölzern war.
Wir tanzen momentan auf einer sehr dünnen Linie von Vertrautheit und Nähe und Trennung und Distanz. Ich versuche dieses Push & Pull - für mich aktiv zu gestalten, was mir (bis auf gestern Abend) wohl auch meist gut gelungen ist. Zumindest erhöht sie die Schlagzahl der Treffen. Ich biete von meiner Seite aus aber keine Treffen an.

Wie gesagt halte ich ein EB aktuell für nicht ratsam. Sie würde wahrscheinlich dadurch sowieso die Flucht antreten, wenn ich versuche es wieder "enger" zu gestalten.
Auf der einen Seite tut es weh zu sehen, dass sie als Hintergrundbild auf ihrem Handy ein Bild von sich und ihrem Lover hat auf dem sie sich küssen und auf der anderen Seite kann ich diese Beziehung genauso wenig ernst nehmen, wenn sie stundenlang mit mir im Bett liegt oder Dinge passieren die übers Kuscheln hinausgehen.

Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass ich für ein EB zu lieb bin oder in die Freundesschiene rutsche. Wahrscheinlich muss ich mir auch einfach jetzt mal holen, was ich will. So haben wir uns schließlich kennengelernt.
Unseren ersten Kuss habe ich ihr aufgedrückt... das erste Mal ihre Hand gehalten habe ich, weil ich sie mir nahm... Sex gab es immer nur, wenn sie "Zeichen" sendete und ich diese "Verstand" sprich richtig lesen konnte. Sie ist vielleicht subtil oder manipulativ, aber sie ist selten direkt.

Auf die Frage gestern, welche drei Sachen sie mit mir und Sex verbindet kam (kurz gesagt) dass ich oft, lange und immer wieder konnte und es mir wichtig war sie glücklich zu machen. Sie machte das auch gleich an Beispielen fest und sagte: "Wenn ich Lust hatte, dann war es egal wie spät es war. Da kam nie ein "Ich bin zu müde" oder so. Du hast es mir besorgt." Eigentlich ein riesen Kompliment, allerdings musste ich das gleich wieder torpedieren in dem ich ihr sagte, dass sie nicht nur gute Sachen nennen muss. Es kamen aber keine negativen.
Eine weitere Frage von mir war, welche Unzulänglichkeit von mir sie in ihr Herz geschlossen hat. Ihre Antwort: "Dein Bauch. Ich liebe den." ...und später schob sie auf die Frage welche Gemeinsamkeiten von uns beiden sie am besten fand hinterher: "Unsere Faulheit. Ich finde es total schön, wenn man Zuhause einfach auch mal nichts machen kann." Dass es irgendwann zuviel Faulheit bei mir wurde, hat sie dann aber doch gestört meinte sie.

Ja, ich höre wie gesagt das Forum schon stöhnen, dass ich die EB-Strategie hier total zerschossen habe. Vielleicht demontiere ich die mir aber auch gerade bewusst!? Keine Ahnung.
Das waren aber auch die einzigen drei Fragen, die ich ihr gestellt habe. Ich habe es unter dem Deckmantel getan, dass ich für mich etwas Selbstreflexion suche, daher waren zwei der drei Fragen auch nur indirekt Pärchenfragen. Aber wie gesagt werde ich dafür keinen EB-Strategieorden hier bekommen.

Warum ich das hier alles überhaupt schreibe?
Ich bin mir nachwievor nicht sicher, was meine Ex eigentlich mit ihrem Verhalten bezweckt? Es kann ihr ja leider keiner in den Kopf gucken.
Ist es ein EB auf gaaaaaaanz leisen Sohlen von ihrer Seite aus, weil sie gerade am "wackeln" ist was ihre Gefühle betrifft? Ist es einfach ein hartes switchen, weil sie nur das Beste für sich raussucht?
Und wieso "bescheißt" sie ihren neuen Freund schon, wenn sie angeblich so verliebt ist, dass sie sogar Knutschbilder als Hintergrundfoto nimmt? Ist er jetzt in meiner Situation, in der ich vorher war?
Fragen über Fragen, die mich natürlich beschäftigen, gerade nach dem Desaster gestern Abend.

Wichtig ist aber erstmal eine/n neue/n Mitbewohner/in zu finden. Dennoch wollte ich mich mal wieder zu Wort melden und bin auch gerne bereit mir hier euer Tadel oder vielleicht ja auch Lob abzuholen. Kritik ist auf jeden Fall willkommen.

P.S. Und ja, vielleicht flammt ja doch die Hoffnung auf ein EB bei allem immer mit.

 

[coast_guardian]

Liebes Tagebuch...

Was in letzter Zeit so passiert ist.

07.12.2020
Meine Ex hat sich mit ihrem Vater angekündigt, um den Kleiderschrank abzuholen. Ich habe beschlossen in der Zeit joggen zu gehen, bzw. wenn sie auftaucht.
Als ich wieder Zuhause angekommen bin, waren beide gerade dabei die Sachen ins Auto laden zu wollen. Ich war nach dem Lauf etwas wortkarg, was meiner Ex auch sichtlich auffiel. Erst nachdem ich mich etwas aklimatisiert hatte, war ich bereit mich auf den Abtransport des Kleiderschrankes einzulassen. "Nett" wie ich bin, habe ich dann noch den Rest mit runtergetragen. Sie hat mich dann gefragt, ob ich nicht mitkommen möchte um den Schrank aufzubauen. Hätte sie auch ohne Probleme mit ihrem Vater hinbekommen, aber ich wollte schon auch gerne sehen wie sie lebt. Bisher hatte sie mir ja nicht einmal die Adresse ihrer neuen Wohnung mitgeteilt. Von daher wollte ich die Einladung nutzen.
In ihrer neuen Wohnung habe ich dann mit ihrem Vater den Schrank aufgebaut. Er verabschiedete sich irgendwann und da sie mir anbot mich später nach Hause zu fahren, bin ich noch dageblieben.
Ich habe auch ihre neue Mitbewohnerin etwas kennenlernen dürfen. Es gab Döner und ich habe den beiden noch ein paar Lampen angeschlossen bzw. die Xbox meiner Ex angestöpselt. Die restliche Zeit habe ich mit meiner Ex geredet und ihr dabei zugeschaut, wie sie ihre Klamotten in den Kleiderschrank räumte.
Als wir die eine Lampe befestigen wollten, sollte ich sie hochheben. Ihre MB stand dabei. Ich habe sie also versucht von hinten hochzuheben, was nicht so klappte. Sie meinte zu mir, dass ich sie hochheben soll, wie ich es sonst auch mache, d.h. Hände unter ihren Po. Ich hatte dann plötzlich ihre Brüste im Gesicht, was mir auch sehr gefiel.
Irgendwann abends fuhr sie mich dann zurück und kam noch mit hoch in die Wohnung. Da ich abends noch verabredet war, hatten wir bei mir Zuhause dann nicht mehr so viel Zeit zu reden.

09.12.2020
Meine Ex wollte an diesem Tag Kisten packen und kam um 14 Uhr. Ich habe an diesem Tag Chili con Carne gekocht, worauf sie sich auch sehr gefreut hatte. Wir haben also zuerst einmal was gegessen. Danach saßen wir kuschelnd auf der Couch und haben mit ihrer Alexa-App irgendwelche Quiz-Dinger beantwortet. Ihren neuen Saugroboter haben wir dann auch in der Wohnung noch ausprobiert. Ich meinte irgendwann, dass ich nochmal zu Ikea fahren wolle, um mir ein paar Lampen zu holen und ob sie mitmöchte. Sie war sofort Feuer und Flamme. Da wir aber überfressen waren, sind wir ins Schlafzimmer und haben dort noch etwas gekuschelt, bevor wir abends losgefahren sind. Wir wollten die Stoßzeiten vermeiden. Bei Ikea haben wir dann ziemlich viel rumgeblödelt. Meine Lampen habe ich dort allerdings nicht erhalten. Sie fand noch etwas Deko-Kram. Was mir allerdings gar nicht gefiel war der Umstand, dass sie ein paar der Sachen nicht durch den Scanner gezogen hat, ergo diese "geklaut" hat. Ich habe sie im Auto gefragt, warum sie das getan hätte? Ich wusste ja durch ihre früheren Erzählungen, dass sie immer mal wieder in ihrer Jugend Sachen hat mitgehen lassen bei H&M. Ich habe ihr immer gesagt, dass ich bei sowas nicht dabei sein will bzw. reingezogen werden möchte. Die Begründung war, dass sie manchmal den Nervenkitzel brauche und auch nie bei kleinen Läden was klauen würde. Ich habe ihr gesagt, dass ich sowas nicht in Ordnung finde und sie auch ihre berufliche Karriere mit so einem Mist versauen kann.
Wir fuhren noch zu REWE um für den morgigen Brunch mit einer gemeinsamen Freundin etwas einzukaufen.
Zuhause angekommen haben wir dann wieder erst auf dem Sofa und dann relativ schnell im Bett gekuschelt. Irgendwann abends meinte ich aus Spaß zu ihr, dass sie auf dem Sofa schlafen müsse. Sie guckte mich verwundert an und meinte, dass sie dachte ich würde auf dem Sofa schlafen. Ich war ziemlich perplex, weil sie das ernst meinte. Ich habe sie dann gefragt, warum ich denn auf dem Sofa schlafen solle? Sie sagte das würde einfach nicht gehen, dass wir zusammen in einem Bett schlafen. Auf den Umstand angesprochen, dass wir die ganze Zeit kuscheln und noch andere Sachen die Tage davor passiert sind, antwortete sie, dass es für sie einen Unterschied mache. Ich war da ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht und sauer und meinte daher auch zu ihr, ob ihr Freund da auch einen Unterschied mache, wenn er wüsste was sie sonst mit mir gemacht hat. Da wurde sie etwas wortkarg. Es eskalierte und da ich so verletzt war, hatte ich mich emotional auch nicht mehr Kontrolle. Ich sagte daher zu ihr: "Wenn du so glücklich mit deinem Freund bist, warum bist du dann hier und willst hier schlafen?" - Sie darauf: "Ich habe einfach keine Lust auf diese hin- und herfahrerei jeden Abend und außerdem wollte ich Sprit sparen". Ich darauf: "Also weil du Sprit sparen wolltest und keine Lust hattest hin- und herzufahren, sind wir mit deinem Auto zu Ikea gefahren? Da war das doch auch kein Problem." Sie guckte mich darauf an und meinte nur noch: "Dann fahre ich jetzt halt." Ich war natürlich total angenervt, dass sie jetzt wirklich fahren wollte. Ich sagte ihr darum: "Okay, dann nimm bitte auch den Hund mit. Der kann ja dann auch bei deinem Freund bleiben während des Umzuges am Samstag." Sie guckte mich daraufhin an und meinte dann, dass sie dann halt doch hier auf dem Sofa schlafen würde. Was ich nicht verstehe ist, warum die Tatsache, dass sie den Hund mitnehmen hätte müssen, sie davon abhält zu ihrem Freund zu fahren bzw. in die Wohnung ihrer Mutter die ja noch bis zum 15.12. frei für sie ist!? Kommt mir im nachhinein so vor, als ob der Hund nur ein vorgeschobener Grund war nicht fahren zu müssen bzw. zu "können".
Sie meinte in dem Streit auch, dass sie schon sowieso "Stress" gehabt hätte, weil ihr Freund nicht verstehe warum sie die Nacht bei mir schlafen würde. Ich fand das insofert merkwürdig, als dass sie mir vor ein paar Wochen noch erzählt hatte, dass sie mit mir ja in einer WG leben könnte, ihr Freund damit aber kein Problem habe. Ja sogar im gleichen Bett hätten wir ja nach ihrer Erzählung schlafen können, solange ich sie nicht anfassen täte. Und plötzlich ist für ihren Freund es ein diskussionswürdiges Problem hier zu schlafen? Irgendwo muss sie gelogen haben.
Des Weiteren gab sie zu, dass sie ihrem neuen Freund (und allen anderen Kollegen/Freunden bei dem Lehrgang) weisgemacht hatte, dass sie Single gewesen sei. Ihr neuer Freund wusste also zwei Monate lang nichts davon, dass sie und ich noch bis zum 15.10. ein Paar waren und an den Wochenende auch regelmäßig im gleichen Bett schliefen. Sie hat auch eine Heidenangst davor, dass das rauskommt. Sie würde es ihm schon irgendwann erzählen. Naja... wer es glaubt.
Wir redeten abends dann noch etwas und sie schlief im anderen Zimmer ein.

10.12.2020
Ich schrieb ihr morgens eine WA, dass ich noch die Wohnung aufräumen müsse, da zum einen eine gemeinsame Freundin um 12 Uhr zu Besuch angekündigt war und um 14 Uhr eine Interessentin für die Untermiete in der Wohnung vorbeikommen wollte. Daher solle sie doch in Ruhe ausschlafen und wir könnten am Freitag dafür richtig ranklotzen. Als ihr Wecker um 8 Uhr klingelte und sie nicht aufstand wusste ich, dass sie meine Nachricht gelesen hatte.
Gegen 11 Uhr wurde sie wohl wach. Ich habe mich dann zu ihr unter die Decke gelegt und die Stimmung war zwischen uns beiden wieder relativ "normal". Der Streit vom Vortag war etwas verflogen. Das ging sogar so weit, dass sie mich wie in alten Zeiten irgendwann ärgerte, vor mir weglief und ich ihr in der Wohnung hinterhergerannt bin, damit ich sie durchkitzeln konnte. Es fühlte sich alles so vertraut an.
Um 12 Uhr kam die gemeinsame Freundin und es war echt witzig. Also das brunchen und danach haben wir noch ein Gesellschaftsspiel gespielt. Haben wir früher viel zu selten bzw. eigentlich gar nicht gemacht.
Um 14 Uhr tauchte dann die Interessentin auf, die auch später den Mietvertrag unterschrieb. Es handelt sich dabei um eine 19jährige. Meine Ex und unsere gemeinsame Freundin haben sich dann auch nachdem meine neue Mitbewohnerin wieder weg war, sehr intensiv mit ihr auseinander gesetzt. Sprich wie sie geschminkt war, dass sie sich modisch gekleidet hat, der Lippenstift usw. Ja sogar wo sie arbeitet haben beide "recherchiert". Ich fand das irgendwie affig und wollte beide auch mehrfach wieder dazu bringen, dass wir unser Spiel weiterspielen. Meine Ex meinte dann aber: "Lass uns doch mal gucken" und fragte noch, ob ich ihren Instagram-Account wüsste. Wusste ich aber nicht und hätte ich ihr auch nicht gegeben.
Irgendwann zwischendrin hat meine Ex dann angefangen Sportwetten zu platzieren, was ich auch ziemlich strange fand.
Unsere gemeinsame Freundin hat sich dann gegen 15:30 Uhr verabschiedet und ich habe sie noch kurz runtergebracht. Ich meinte dann zu ihr auch, dass ich das Verhalten meiner Ex, also das Klauen, die Sportwetten, das nicht im Bett schlafen wollen nicht verstehe. Sie meinte zu mir, dass das momentan alles nicht so wirkt, als ob sie wirklich glücklich mit ihrem Leben sei, wenn sie so etwas mache.
Oben in der Wohnung passierte nicht mehr viel. Meine Ex fing an sich zu duschen und umzuziehen. Kurz bevor sie dann gegangen ist, drückte sie mir noch ihren getragenen Tanga in die Hand.

11.12.2020
Meine Ex tauchte um 10:30 Uhr auf. Eine halbe Stunde später als verabredet. Die Begründung war, dass sie nicht schlafen konnte. Eigentlich wollte sie abends auch wieder in unserer Wohnung schlafen, damit der Umzug am Samstag schnell vorwärts gehen würde, aber sie sagte gleich, dass sie das canceln müsse, weil die Mietstation ja gleich um die Ecke von ihrem Freund sei und es dann angenehmer sei von dort das Auto zu holen, statt morgens von hier aus loszufahren. Eigentlich auch plausibel, weshalb ich auch gar nicht verstand, warum sie das vorher anders geplant hatte. Die Diskussion vom Mittwoch hat dann aber scheinbar doch ihre Spuren hinterlassen, dass sie so einen Rückzieher gemacht hat.
Wir räumten zusammen ihren Kram in die Kisten. Mir fiel das zunehmen schwerer, da zu vielen Dingen halt Geschichten/Erinnerungen hochkamen. Das tat mir gegen Abend dann richtig weh, als wir im letzten Zimmer angekommen waren und somit alles verpackt gewesen wäre. Ich musste daher dann einen Spaziergang packen.

Eine Situation die mich nervte und wo ich mich in eine schlechte Lage brachte, war es als wir im Badezimmer alles einräumten und sie über ihr momentan schlechtes Hautbild redete. Ich meinte auch, dass ich es nicht verstehe. Normalerweise würde man ja Pickel bekommen wenn man sich zu viel schminkt, aber sie schminke sich ja gar nicht in letzter Zeit. Sie meinte dann, dass es eine Anti-Pickel-Schminke sei, aber ihr Freund nicht wolle, dass sie sich schminke. Sie sei natürlich viel hübscher und da sie keine Lust auf Diskussionen habe, schminke sie sich einfach nicht mehr. Da konnte ich es nicht mehr an mir halten und fragte sie, ob ihr Freund so wenig Selbstbewusstsein habe, dass er seine Freundin nur noch ungeschminkt in die Öffentlichkeit rauslasse, damit keiner sieht wie hübsch sie sein kann? Immerhin habe er sie ja auch geschminkt kennengelernt, was ihn begeistert habe und erst nachdem er jetzt mit ihr zusammen ist, fände er sie geschminkt nicht mehr hübsch? Sie verteidigte sein Verhalten natürlich sofort. Daher sollte man NIEMALS den Freund angreifen, selbst wenn sie sich selbst über ihn beklagt. Normalerweise nehme ich da die Rolle ein, dass ich so ein Verhalten "verteidige", damit sie sein Verhalten angreift. Umgekehrte Psychologie. Hier habe ich aber meine Contance verloren, weil ich es so blöd fand, dass sie sich von ihm klein halten lässt und sie das auch so mitmacht. Sie hat sich früher gerne geschminkt. Ja sie hat sich ja sogar für die neue Wohnung einen Schminktisch gekauft und für den Hansel ändert sie plötzlich alles!? Hat mich echt angegriffen.
Ich finde sie ja auch ungeschminkt hübsch bzw. für mich ist sie immer hübsch gewesen. Und sie hat sich ja auch immer nur dezent geschminkt. Früher ist sie ja dafür immer echt früh aufgestanden, damit sie sich schminken konnte. Das hat mich ja teilweise sogar genervt, weil ich wach sein musste, da wir hier ja beim Schminken total Beleuchtung im Zimmer anmachen mussten. Da war die Nacht dann einfach vorbei für mich. Wie gesagt hat sie sich immer viel Zeit genommen dafür bzw. hat gemeckert, als das Licht nicht in Ordnung war im Schlafzimmer. Und plötzlich ist ihr das unwichtig und sie läuft lieber ungeschminkt mit Pickeln durch die Gegend!? Kurzum habe ich dann auch angefangen nichts mehr zu sagen und mir meinen Teil gedacht.
Sie hat sich auch noch an dem Tag auf die Waage gestellt. Sie hatte ja anfang des Jahres krass abgenommen. Von 90 kg runter auf 69,9 kg im September (bei 1,79m Körpergröße). Da war sie sehr stolz drauf. Nun wog sie wieder über 80kg was sie sichtlich nervte.
Irgendwann gegen Abend bestellten wir uns dann Pizza. Da schrieb ihr auch ihr Freund und sie reagiert darauf etwas genervt mit dem Ausruf "Was willst du denn wieder?". Ich habe dazu nichts gesagt. Als die Pizza dann da war konnte ich aber einen kleinen Blick auf eine WA von ihm erhaschen, wo er dann nur schrieb: "Dann esse ich halt alleine". Scheinbar gab es also wohl Diskussion darüber, dass sie immer noch nicht bei ihm sei.
Sie regte sich auch noch auf, dass ihr Vater ihr für den Umzug abgesagt hatte, weil Verwandtschaft seiner neuen Freundin sich für den Tag angekündigt hatte. Sie fühlte sich dadurch sehr zurückgesetzt und meckerte auch über die neue Freundin. Sie würde sich aufführen, als wäre sie da die Königin. Sie sei total übergriffig und unmöglich. Ich fragte sie warum und meine Ex meinte, sie könne mir das nicht erzählen, weil ich das nicht hören wolle. Ich wollte wissen warum und sie schwieg. Dann fing sie an und meinte, dass sie mit ihrem Freund da war und sie ihn total viele Frage gestellt habe, die sie nichts angingen. In Anbetracht der Tatsache, dass sie ihren neuen Freund jetzt offiziell der Familie vorgestellt hat, habe ich dann auch nur gesagt: "Du hast recht, das muss ich wirklich nicht wissen".
Nach zwei weiteren Stunden waren wir dann um ca. 20:30 Uhr fertig mit dem Einpacken. Am Ende hat es nicht einmal einen Tag gedauert alles in Kisten zu verstauen. Ich glaube weder sie noch ich hatten die ganzen Tage vorher WIRKLICHE Ambitionen die Kisten zu packen, weil wir beide wussten, dass es dann keinen Vorwand mehr gäbe, sich zu treffen. Ist aber nur meine Vermutung.
Sie fuhr dann also zu ihm.

12.12.2020 - Der Tag des Auszuges
Meine Ex tauchte gegen 9:30 Uhr auf. Eigentlich sollte sie erst um 10 Uhr kommen. Ich war etwas genervt, weil ich selbst noch nicht so weit war und mir das auch gar nicht passte. Sie reagierte auch genervt. Ich glaube die gesamten Umstände des Tages haben uns beide etwas giftig werden lassen. Ich bat sie mit dem Hund Gassi zu gehen, damit ich eine Lampe noch abbauen könnte. Sie ist dann genervt mit dem Hund runter. Als sie wieder oben war, hatte ich mich wieder "runtergefahren". Sie war aber dennoch ziemlich gereizt. Tja und dann platzte es aus ihr heraus. Alles würde nicht klappen. Sie hätte keinen Crafter sondern zwei T6 bekommen und das nerve sie. Es flossen die ersten Tränchen. Ich nahm sie dann in den Arm und meinte zu ihr, dass wir das heute schon schaffen. Gegen 9:45 Uhr trudelte ihre erste Helferin ein.
Bemerkenswert fand ich, dass von den 10 angekündigten Leuten, nur 5 kamen und das auch nur die Leute waren, die sie aus ihrem Lehrgang kannte. Sprich andere Freunde, die wir beide kannten und die wussten, dass sie zweigleisig gefahren ist, waren an diesem Tag NICHT vor Ort.
Sie brachte dann mit ihr die ersten Sachen runter. Ihre Freundin war mit der Zeit sichtlich genervt, dass ich nichts tragen würde, sondern nur deligiere. Ich habe ihr dann gesagt, dass das einen Grund hat. In dem Moment verstand sie das scheinbar.
Meine Ex hat mir ja gesagt, dass ihr Freund nicht in die Wohnung kommen würde und auch mich hat sie gebeten die Sachen maximal nach unten zu tragen. Daran erinnerte sie mich nochmal, als ich eine Kiste zum Auto trug. Ich sagte ihr daraufhin, dass ich ihren Lover schon längst kennengelernt und ihm eine Kiste in die Hand gedrückt hatte. Sie hatte merklich panische Angst davor, dass irgendwas passieren würde, sprich ich ihm die Wahrheit über uns sage oder es einen anderen Konflikt gibt. Ich habe ihn aber ehrlich gesagt überhaupt nicht wirklich ernstnehmen können an dem Tag. Sie kam mir einmal sogar entgegen nachdem ich ihm eine Kiste ihn die Hand drückte und zum Auto schickte und ich musste unweigerlich lächeln, dass sie wirklich mit DEM zusammen ist. Ich habe aber nichts gesagt.
Der Umzug war nach knapp 30 Minuten durch.
Wir verabschiedeten uns kurz in der Wohnung.
Ich brachte sie noch runter und wir räumten den Hauseingang frei. Ich wollte mich noch einmal richtig von ihr verabschieden und meinte, dass ihre Post noch da sei. Sie sagte sie hätte keine Lust dafür nach oben zu kommen. Ich sagte ihr, vielleicht ist ja jetzt noch Post gekommen und sie verstand, dass es nicht um die Post ging.
Sie kam mit mir mit. Auf dem Weg guckten wir uns beim Gehen in die Augen und es war so, als ob wir bei dem anderen im Blick gucken wollten, wie es ihm geht. Es war so vertraut und als ob die Welt drumherum nicht existierte. Wir guckten nicht nach vorne, sondern wirklich nur in die Augen. Ihre Augen wurden leicht rötlich und ich versuchte sie mit einem Lächeln abzulenken.
Im Treppeneingang angekommen umarmten wir uns nachdem Postbote und Nachbar endlich mal verschwunden waren. Wir sahen uns in die Augen und ich wollte sie gerade küssen, als der Nachbar von unten aus der Tür sprang. Der Moment war futsch. Irgendwann hat dann auch der Nachbar verstanden, dass niemand Lust auf Smalltalk mit ihm hatte. Wir waren wieder alleine im Hausflur. Naja... der Moment war weg. Wir umarmten uns und ich flüsterte ihr ins Ohr: "Danke für die schöne Zeit mit dir".
Wir hatten beide roten Augen. Sie ging aus der Haustür und ich in die Wohnung. Was soll ich sagen. Da konnte ich es auch nicht mehr an mir halten. Es war scheiße in die leere Wohnung zu kommen. Sie war weg.
Abends schickte sie mir noch Bilder von ihrem Zimmer. Auf der Fensterbank standen Fotos. Zum Glück keines von ihr und ihrem Macker, aber natürlich auch keines von uns. Der Riesenteddy, den ich ihr mal geschenkt habe, war prominent im Bett platziert, was auch der Anlass ihres Fotos war. Sie wollte mir zeigen, dass der Teddy da thront.
Später folgten dann noch einige Bilder, von leeren Weinflaschen. Sie hat also ganz gut an dem Abend getrunken. Dabei trinkt sie sonst nie Wein.

13.12.2020
Meine Ex kündigte sich für den Abend an. Ich ging davon aus, dass sie ihren Kühlschrank noch abholen wolle. Bis auf ein paar Sprachnachrichten und zwei Videos von ihrer Freundin/Mitbewohnerin die einen Mental Breakdown hatte wegen ihrer "Beziehung", war nichts spannendes passiert.
Abends kam sie dann an. Der Grund war dann aber nur, dass sie mir leere Kisten und ein paar Tüten bringen wollte bzw. den Hund mitnehmen wollte. Irgendwie habe ich überhaupt nicht verstanden, warum sie dann vorbeigekommen ist. Sie hatte sich ja auch schon für Dienstag angekündigt und es war abgemacht, dass sie den Hund am Mittwoch abholt. Von daher war die Fahrt irgendwie unnötig an diesem Abend.
Sie fragte mich kurz, wie ich geschlafen hätte, nachdem sie mir erzählte, dass sie total unruhig geschlafen hat. Tja... an dem Abend war nichts mit Frame oder dergleichen. Meinte zu ihr, dass ich beschissen geschlafen habe. Woraufhin sie meinte: "Ja, jetzt ist es irgendwie endgültig".
So wirklich glücklich ist sie mit der Wohnsituation aber scheinbar nicht. Als ich sie fragte, ob das mit ihrer Freundin wieder besser ist, meinte sie nur dass sie das nicht aushalten würde, wenn das jetzt jeden Tag so abgeht. Ihre Freundin hätte da so eine Kindergartenbeziehung. Der Grund warum sie geheult hat war, dass die und ihr Freund (seit einem Monat zusammen) sich in den Haaren gehabt hätte, weil sie sich zu den Nachrichten keine Smileys mitgeschickt hatten und es darum so pissig klang. Meine Ex war davon etwas genervt, sich damit beschäftigen zu müssen.
Interessant fand ich auch, dass ihre Freundin vorher ein paar Monate mit ihrer besten Freundin zusammengelebt hat, aber die Freundschaft jetzt zerbrochen ist. Die Hintergründe fand ich dann doch etwas merkwürdig bzw. einseitig geschildert, da meine Ex natürlich nur die Seite ihrer Mitbewohnerin kennt. Mal gucken was da noch so kommt.
Zum Ende hin machte ich dann einen weiteren Kardinalsfehler. Ich sagte meiner Ex, dass ich sie irgendwie vermisse. Meinte dann aber auch, dass es ab jetzt nur besser werden kann. Nach insgesamt 30 Minuten ist sie dann wieder gefahren.

Tja liebes "Tagebuch"... das war die letzte Woche. Was liegt für diese Woche an? Mich wieder sammeln, mich wieder auf mich konzentrieren, die Wohnung fertig machen, damit meine neue Mitbewohnerin sich hier wohl fühlt. Ich muss wieder an den Punkt zurück, wo ich vor ca. 3 Wochen war. Ich habe mich wieder zu sehr für meine Ex geöffnet. Zu viele Nähe zugelassen. Ich fange quasi wieder bei Null an. Was mir Zugute kommt ist der Umstand, dass wir uns ab dem 15.12./16.12. (Nachtschicht) dann erst einmal 2,5 Wochen nicht mehr sehen werden. Da kann ich etwas Abstand gewinnen. Und vielleicht lenkt mich meine neue Mitbewohnerin ja auch dann gut ab. Etwas Leben in der Bude kann nicht schaden.

 

[Meta]

Moin coast,

Dein Update/Tagebuch habe ich gelesen.

Ein EB wird Dir so nicht gelingen, falls der Plan noch steht?
Es liest sich wie ein Abschied auf Raten.

Ich habe mich wieder zu sehr für meine Ex geöffnet. Zu viele Nähe zugelassen. Ich fange quasi wieder bei Null an

Du warst noch gar nicht bei NULL. .... Deine Hilfsbereitschaft in allen Ehren, aber Du machst Dich immer kleiner. Möbelaufbau... IKEA, kuscheln, Diskussionen wer wo schläft.... etc.... Highlight: Deine Hilfe beim Umzug obwohl der NEUE Freund dabei ist.

IHR seid getrennt. Du sollst kein "Schwein" sein, allerdings muss sie ihre Sachen alleine regeln.
Warum sollte sie zu Dir zurück? Du bist immer da..& sie genießt die jeweiligen Vorteile bei DIR und ihrem NEUEN. Sie hat Dich belogen und betrogen. Was ist Deine Konsequenz?

Versuche jetzt bitte, in die Kontaktsperre zu gehen:
1. Damit DU zur Ruhe kommst,
2. Abstand gewinnst,
3. sie Dich vermissen kann.

Lieber coast, mit jedem mehr Tag, an dem ihr keinen Kontakt habt, wird es besser.
HALTE DURCH.

Alles Gute für Dich & viele vorweihnachtliche Grüße
Meta

 

[coast_guardian]

Moin coast,

Dein Update/Tagebuch habe ich gelesen.

Ein EB wird Dir so nicht gelingen, falls der Plan noch steht?

Es liest sich wie ein Abschied auf Raten.

Vom Herzen her, würde ich gerne ein EB erleben. Allerdings habe ich durch das viele Reflektieren für mich auch erkannt, dass auch meine Ex viele nicht verarbeitete Dinge mit sich rumschleppt. Alleine der Umstand, dass sie trotz neuer Beziehung zu mir ins Bett schlüpft, zeigt mir einfach, dass ich genauso damit rechnen müsste bzw. würde, wenn wir wieder ein Paar wären. Es war jetzt quasi nur ein Pull meinerseits... jetzt folgt der Push. Heute noch keinen Kontakt gehabt und suche ihn auch nicht.

Du warst noch gar nicht bei NULL. .... Deine Hilfsbereitschaft in allen Ehren, aber Du machst Dich immer kleiner. Möbelaufbau... IKEA, kuscheln, Diskussionen wer wo schläft.... etc.... Highlight: Deine Hilfe beim Umzug obwohl der NEUE Freund dabei ist.

IHR seid getrennt. Du sollst kein "Schwein" sein, allerdings muss sie ihre Sachen alleine regeln.
Warum sollte sie zu Dir zurück? Du bist immer da..& sie genießt die jeweiligen Vorteile bei DIR und ihrem NEUEN. Sie hat Dich belogen und betrogen. Was ist Deine Konsequenz?

Versuche jetzt bitte, in die Kontaktsperre zu gehen:
1. Damit DU zur Ruhe kommst,
2. Abstand gewinnst,
3. sie Dich vermissen kann.

Lieber coast, mit jedem mehr Tag, an dem ihr keinen Kontakt habt, wird es besser.
HALTE DURCH.

Alles Gute für Dich & viele vorweihnachtliche Grüße
Meta

Das wird jetzt auch so gemacht. Freitag zieht meine neue Mitbewohnerin ein und ich bin gespannt, wie das Zusammenleben mit ihr wird. Zumindest kommt etwas Schwung in die Bude. Darauf freue ich mich.

Danke für den Support.
Ich wünsche eine schöne Weihnachtszeit.

 

[Meta]

Vom Herzen her, würde ich gerne ein EB erleben.

So geht es wohl den Meisten ... wäre auch komisch, wenn NICHT.
Gerade in der Zeit der Trennung, erinnert man sich an die GUTEN Zeiten, da die Emotionen verrückt spielen & die Verlustangst uns jagt.

Alleine der Umstand, dass sie trotz neuer Beziehung zu mir ins Bett schlüpft, zeigt mir einfach, dass ich genauso damit rechnen müsste bzw. würde, wenn wir wieder ein Paar wären.

Darüber wundere ich mich auch sehr. Vermutlich kompensiert Deine EX damit Defizite ihrer Persönlichkeit.
Zusätzlich vermute ich, dass die neue Beziehung nicht ihren Anforderungen entspricht und sie Dich darum zur Sicherheit auf die Warmhalteplatte schiebt.
Als Notnagel solltest Du Dir zu schade sein.

Heute noch keinen Kontakt gehabt und suche ihn auch nicht.

Bitte reagiere auch nicht, wenn sie den Kontakt sucht oder schreibe, dass Du nun Deine Ruhe möchtest, um abzuschließen & weiter zu gehen.

WICHTIG: Halte Dich an diese Aussage

Zumindest kommt etwas Schwung in die Bude. Darauf freue ich mich.

Schön, dass Du nicht ganz allein bist.
Das wird Dich ablenken

Alles Liebe für Dich

 

[coast_guardian]

Guten Abend an Alle,

ich melde mich heute mal mit einem zeitlichen Versatz von ein paar Jahren, weil ich das Bedürfnis hatte meine Geschichte mal weiterzuschreiben und damit auch einigen, die hier aktuell Hilfe suchen, vielleicht auch eine andere Perspektive als "Ex Back" in Betracht zu ziehen, auch wenn das beim aktuellen Schmerz total ausgeschlossen scheint.

Klappe zu, Affe tot.

Der Spoiler war ja schon eben da. Meine Ex und ich sind nicht wieder zusammengekommen. Inzwischen bin ich darüber auch nicht unglücklich, weil ich mit etwas Abstand und etwas Reflexion einiges über meine Beziehung, über mich und auch über sie erfahren habe. Um aber überhaupt an diesen Punkt zu kommen, benötigt es wie gesagt Abstand und Zeit. Diese beiden Komponenten sind gerade kurz nach der Trennung einfach nicht gegeben. Ich bewundere ja Menschen, die nach einer Trennung einen Schlussstrich ziehen können und dann gleich weitermachen. Ich konnte es nicht.

Trennung bedeutet Schmerz - manchmal zu viel.

Die Trennung damals hat mich doch sehr aus der Bahn geworfen, wie man vielleicht an vielen Beiträgen auch erkennen kann. Die Coronazeit, mit all den Kontaktbeschränkungen und auch nicht wahrnehmbaren Freizeitangeboten, hat ihr übriges getan, dass der Schmerz sich auch sehr stark potentiert hat. Ich habe am Ende meinen "Scheiß" nicht mehr geregelt bekommen und bin beruflich komplett abgerutscht. Das bedeutete Jobverlust und staatlichen Leistungsbezug dann, was natürlich die ganze Abwärtsspirale mit dem Gefühl der Wertlosigkeit weiter befeuerte. Eigentlich versucht man ja, das Beste aus sich rauszuholen und zu strahlen, damit die Ex einen wieder wahrnimmt. Der Gegenpart ist natürlich, wenn man sich immer schlechter fühlt, weil man nichts mehr geregelt bekommt. Es hat lange gedauert, bis ich mich aus diesem Loch befreit habe, aber ich habe es geschafft und ich nehme gerade einen weiteren Anlauf, die Karriereleiter wieder nach oben zu klettern. Sich selbst aufgeben ist halt keine Option mehr.

Die Schöne ist das Biest!?

Ich habe mit der Zeit auch einen anderen Blick auf meine Ex bekommen. Es wäre jetzt unredlich ihr nur Schlechtigkeiten andichten zu wollen, weil am Ende ja immer die Frage stehen würde, warum ich denn überhaupt mit ihr zusammen war, wenn sie so schlecht gewesen wäre. Allerdings ist es nun einmal manchmal so, dass man in seiner Verliebtheit den Partner idealisiert und in der Trennungsphase wahrscheinlich sogar noch einmal mehr die Person auf den Sockel hebt. Dieser "Schleier" hat sich nun aber gelöst und vieles, was ich in der Beziehung ignoriert habe oder nicht richtig eingeordnet habe, verstehe ich heute besser und sehe dadurch auch vieles in unserer Beziehung auch anders.

Was nach vielen Gesprächen, Vorkommnissen, etc. sich langsam als Verdacht erhärtete war der Umstand, dass meine Ex wohl auch so ihre psychischen Probleme hatte. Natürlich habe ich wahrgenommen, dass sie manchmal ohne Grund anfing zu weinen, aber immer wenn ich darauf einging meinte sie, dass sie einfach solche kurzen Phasen mal hat und dann aber wieder alles gut wäre. Stimmungswechsel, Anschuldigungen und manchmal auch selbstverletzendes Verhalten waren eigentlich kaum übersehbare Zeichen in unserer Beziehung. Dinge, auf die ich mit Empathie und Gesprächen versuchte zu reagieren, auch um sie besser zu verstehen. All das wurde abgeblockt. Therapeutische Hilfsangebote wurden hart abgeblockt mit Worten wie "ich bin doch nicht verrückt" und ja, im Alltag im Allgemeinen, war sie auch nicht "verrückt". Es waren halt die immer mal wieder aufkeimenden Verhaltensweisen, die einen irritierten. War ich da, war sie genervt von mir, war ich weg, wurde relativ schnell gefragt, wann ich nach Hause komme und warum ich sie alleine lasse. Einige Kenner werden die Symptome wahrscheinlich dem Borderline-Spektrum zuordnen und auch ich vermutete das irgendwann, nachdem ich unter anderem auch mit einer Betroffenen gesprochen hatte. Ich schüttete ihr mal mein Herz aus und sie konnte, ohne meine Ex zu kennen, viele ihrer typischen Verhaltensweisen mit Fragestellungen von ihr "voraussagen". Sprich sie fragte mich, ob meine Ex in den Situationen ABC reagiert hat mit XYZ. Nun kann man natürlich sagen, ich habe mich an einer fixen Idee festgehalten, um die Trennung für mich erklärbarer zu machen, denn auch das habe ich mich hinterfragt. Mit der Borderlinethese war es mir aber auch plötzlich verständlich, warum manche Dinge passiert sind und in der näheren Zukunft konnte ich manche ihrer Schritte auch "vorhersehen". Dies an Beispielen zu belegen, würde hier aber den Rahmen sprengen.

Was mich anfangs auch sehr getroffen hat, war das Tempo mit dem sie in die neue Beziehung gegangen ist. Sie ist faktisch 2 Monate mit ihm und mir in einer Beziehung gewesen. Während sie mir halt gegenüber ja immer wieder erzählte, dass sie keine neue Beziehung wollte und dergleichen, hatte sie ihm (und ihren Freunden) ja weißgemacht, dass wir eigentlich schon seit Monaten getrennt wären und sie Single sei. Sprich seit August war sie schon mit ihm in den Anfängen einer Beziehung. Einen Tag nach "unserem" Jahrestag, haben beide "ihren" Jahrestag gehabt (was ich anhand eines Geschenkes von ihm mitbekommen habe). Während sie mich ja anfangs noch von der Idee einer WG überzeugen wollte, während sie die meiste Zeit bei ihm verbrachte, fing sie schon an mit ihm nach einer gemeinsamen Wohnung zu suchen, für die sie auch im Januar 2021 dann den Mietvertrag unterschrieben haben. Ende des Jahres war sie dann auch schwanger von ihm. Letztes Jahr wurde dann noch schnell vor der Geburt geheiratet. Das war insofern für mich halt echt tragisch, weil dieser "Zeitplan" exakt der Zeitplan war, den wir kein Jahr vor der Trennung noch hatten. Und während sie mir noch dauernd erzählte, dass sie weder eine Beziehung noch Verantwortung wolle, hat sie massiv darauf hingewirkt, dass sie innerhalb eines Jahres quasi schwanger wurde und ein gemeinsames Nest gefunden werde konnte.

Das macht sie nun ja alles nicht zu einem schlechten Menschen und ich möchte mir auch nicht anmaßen, sie als schlechten Menschen darzustellen, aber all diese Dinge haben natürlich auch auf mich eingewirkt, weshalb ich sie hier noch einmal niederschreiben wollte.

Das eigene Ich erkennen und wachsen

Wie schon lang beschrieben, habe ich vieles mitbekommen. Der Kontakt zwischen uns war weit engmaschiger als er hätte sein dürfen. Daher kann ich eine Kontaktsperre auch nur empfehlen. Viele hoffen ja mit einer Kontaktsperre ein Vermissen beim anderen auszulösen. Löst euch von dem Gedanken. Ihr solltet die Kontaktsperre nutzen, damit ihr euren Schmerz verarbeiten könnt und euch nicht immer wieder neuer Schmerz zugefügt wird, egal wie klein dieser Schmerz anfangs auch sein mag. Am Ende ist es Schmerz den ihr euch zufügt. Denn all dieses widersprüchliche Verhalten, diese Unehrlichkeit in der Kommunikation und zum Schluss halt auch die PTBS-auslösenden Umstände sorgten dafür, dass es mir immer schlechter ging. Ich hatte gegenüber meiner Ex ja mal erzählt, dass ich zuvor von einer anderen Frau nach 8 Jahren verlassen wurde für einen anderen und ich diese Unehrlichkeit nicht noch einmal erleben möchte. Ich warb daher für offene Kommunikation, wenn sie unglücklich sein sollte. Sie war manchmal etwas genervt davon, dass ich diese Befürchtungen so offen äußerte und sie damit quasi mit ihrer Ex gleich stellte. Sie sei ja nicht wie meine Ex. Naja, am Ende erzählte sie mir mal zum Trennungsablauf: "Je mehr du mir von deiner Ex erzählt hast, desto mehr habe ich gemerkt, dass ich ganz genau so bin". Ja danke, das habe ich dann auch gemerkt. Aber natürlich hat mich das alles wieder eingeholt in der Trennungsphase. Eine Kontaktsperre wäre daher besser gewesen.
Was hat die Trennung also mit mir gemacht? Ich habe mit der Zeit wie schon geschrieben wieder die Kraft gefunden, mich beruflich voll einzubringen. Ich arbeite auch an mir selbst. Ich muss aber auch zugeben, dass die ganzen Verletzungen dazu geführt haben, dass für mich eine neue Beziehung momentan undenkbar ist. Da ist noch zu sehr die Angst vorhanden, wieder eine "falsche Wahl" zu treffen, weil ich meine Beziehungsmuster nicht überwunden habe. Noch einmal möchte ich nicht so belogen werden. Um überhaupt wieder an eine Beziehung denken zu können, muss ich erstmal wieder meine Mitte wiederfinden. Ich konzentriere mich daher erstmal auf mich. Dinge, wie eigene (!) Kinder, Familienplanung und dergleichen habe ich leider aufgrund meines Alters inzwischen schon fast abgehakt. Die biologische Uhr tickt auch für Männer.

Den Kontakt zu meiner Ex habe ich endlich Anfang des Jahres komplett abgebrochen, was wie man sieht ein langer Weg war. Und was soll ich sagen... mir geht es jetzt viel besser, weil sie nicht mehr in meinem Leben auftaucht. Das ist auch etwas, was ich für mich selbst immer mehr lerne. Grenzen setzen, diese auch durchsetzen und dafür einstehen. Auch wenn es manchmal hart ist. Manche Menschen gehen mit den Grenzen anderer so um, dass sie Limbo darunter tanzen können. Man sollte darum auch um seiner selbst willen konsequent dabei sein, wenn Menschen diese Grenzen nicht respektieren wollen.

Ex Back noch möglich? - Warum diese Beziehung nicht mehr funktionieren kann

Die Frage ist ja oft, ob man nicht doch wieder die Ex zurücknehmen würde, wenn sie flehend vor der Haustüre steht und um Verzeihung bittet. Auf diese Frage kann ich ganz entschieden antworten, dass ich sie nicht wiedernehmen würde. Nicht weil sie vermutlich eine Borderline-Problematik hat oder sie nun das Kind des Mannes bei sich hätte, mit dem sie mich betrogen hat und das auch immer wieder ein Einfallstor wäre, warum er immer wieder in unserem Leben auftauchen würde.

Nein, es ist viel simpler. Die Beziehung war von Anfang an eigentlich nicht das, was ich verdient/gesucht habe und was ich eigentlich wollte. In unserer ganzen Beziehung waren Liebesbekundungen so gut wie gar kein Thema. "Ich liebe dich" habe ich so oft gehört, dass ich es mit einer Hand abzählen könnte (ja ehrlich). Kuscheln, Nackenmassage, Fürsorge? Gab es nicht. Ich habe nur irgendwann gelernt damit umzugehen, dass sie halt der Typ Frau ist, der sowas nun einmal nicht mag, zeigt und macht. Man arrangiert sich ja mit vielen Dingen, aber wenn Zärtlichkeit in einer Beziehung fehlt, das Bekenntnis zur anderen Person und dann irgendwann auch kein Sex und keine Romantik mehr vorhanden sind, man quasi nur noch wie gute Freunde daherlebt, dann ist man auch selbst eigentlich an dem Punkt, wo man erkennen muss, dass etwas nicht richtig läuft. Vor allem wenn man all das für sich selbst als elementar in einer Beziehung betrachtet. Ich hatte einmal diesen Punkt im Jahr 2019, als ich total unglücklich war. Ich wurde mit Haushalt und allem alleine gelassen. Es war einfach keine Beziehung auf Augenhöhe. Ich habe darum mit ihr "Schluss gemacht", aber nach ein paar liebevollen Nachrichten von ihr, diese Entscheidungen nach wenigen Stunden bereut, denn es mangelte bei mir ja nicht an der Liebe zu ihr, sondern an dem Gefühl von ihr nicht wirklich geliebt und wertgeschätzt zu werden. Was doch so ein paar Worte dann wieder für eine Wirkung haben können, so dass man selbst glaubt, dass jetzt alles besser werden würde. Und auch im Jahr 2020 habe ich sie mehrfach darauf angesprochen, als sie noch abweisender wurde und sie mir immer wieder sagte, dass alles "okay" sei (im Nachgang war sie seit Dezember 2019 dann ja unglücklich). Kurzum: ich war nicht glücklich, aber ich wollte diese Beziehung nicht aufgeben und ich wollte diese Frau nicht aufgeben. Es gab ja auch viele Gründe, warum ich diese Beziehung trotz der unterschwelligen Defizite weiterführen wollte. Ich konnte mit dieser Frau immer gut lachen. Wir hatten den gleichen Humor. Wir hatten auch eigentlich die gleichen Ansichten im Leben, was viele Dinge betraf und konnten über vieles reden. Wir haben uns nicht angeschwiegen und so trantütig wie wir auch manchmal waren, waren wir es doch gefühlt zusammen besonders gut. Egal wie schlecht ein Tag war, war neben ihr abends im Bett zu liegen, das Gefühl von Zuhause sein und dass alles Negative des Tages quasi "wegfloss".

Ich weiß, dass Beziehungen manchmal auch Arbeit bedeuten. Sei es, dass man Kompromisse hinnimmt oder auch in schwierigen Zeiten mal die Zähne zusammenbeißen sollte. Nur man kann das halt nicht alleine. Dazu gehören halt zwei. Ich grolle auch inzwischen nicht mehr damit, DASS sie Schluss gemacht hat, sondern höchstens nur noch mit der Art und Weise WIE sie Schluss gemacht hat. Am Ende muss ich aber auch mir selbst die Narrenkappe wie gesagt aufsetzen, denn ich war halt auch nicht stark genug für mich einzustehen und zu gehen, als ich merkte, dass es für mich nicht mehr funktioniert. Hoffnung hin oder her, da muss man auch ggf. ehrlich zu sich selbst werden und lernen entweder das aktiv einzufordern, was man in einer Beziehung will/braucht oder mit den Konsequenzen bzw. der Erkenntnis zu leben, wenn man zu dem Schluss kommt, dass man eigentlich doch nicht das gefunden hat, von dem man dachte, dass es das wäre.

Fazit

Ich möchte meinen Beitrag wie gesagt nicht als Abrechnung mit meiner angeblich "bösen, blöden" Ex verstanden wissen. So ist es nicht. Unsere Beziehungsprobleme waren länger vorhanden und weit vielschichtiger, als ich es hier im Forum wohl ausführlich beschreiben könnte. Wir waren halt irgendwie einfach nicht füreinander gemacht, wenn ich ein Resümee ziehen müsste. Die Art der Trennung hat aber natürlich seine Spuren hinterlassen, was ich nicht leugnen kann. Am Ende des Tages waren wir beide aber wohl nur an unterschiedlichen Punkten der Erkenntnis was die Probleme in unserer Beziehung betrifft bzw. wie wir damit umgehen. Während ich zwar unzufrieden war, es aber nicht schaffte mich zu lösen, schaffte sie es nur über einen neuen Partner (vor ihrem jetzigen Mann, hatte sie ja monatelang versucht einen anderen Mann in eine Beziehung zu bringen). Und auch der nachgelagerte Kontakt über weitere fast 2,5 Jahre zeigt, dass wir Schwierigkeiten hatten uns voneinander zu lösen, es aber unvermeidlich ist, damit man sich wirklich frei machen kann, von all dem emotionalen Ballast.
Wer heute also glaubt, dass das Ende seiner Beziehung ein Untergang ist und es nie wieder besser werden kann, dem sei hiermit gesagt, dass die Zeit vielleicht nicht alle Wunden heilt, aber einem die Möglichkeit gibt, vieles in neuem Licht zu erblicken, daran zu wachsen und auch ggf. den Ex-Partner etwas zu entmystifizieren. Je schneller ihr diesen Lichtblick habt und auch bereit seid, mit Altem abzuschließen, desto eher kann sich auch was neues ergeben. Nichts ist schlimmer, als wenn ihr jahrelang gedanklich noch in einer Beziehung hängt, die sich im nachhinein dann doch nicht als so toll herausstellt, wie ihr sie in den Farben der tiefsten Trauer gemalt habt und dadurch euch wertvolle Zeit verloren gegangen ist. Mich persönlich schmerzt der Gedanke, dass ich nun fast 8 Jahre mit einer Beziehung verbracht habe (5 Jahre Beziehung, 2,5 Jahre Trennungsschmerz), wodurch sich für mich andere Optionen zum glücklich werden verschlossen haben und Themen wie Familienplanung fast obsolet erscheinen lassen. Das Leben ist dadurch aber mitnichten vorbei. Ich habe andere Projekte die mich begeistern und auf die ich mich nun konzentrieren kann.

Bleibt stark... ihr schafft das.​