radiate positivity
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- 26 Dez. 2023
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Hallo, erstmal: toll, dass es dieses Forum gibt. Lange habe auch ich hier mitgelesen und viel gelernt. Nun „oute“ ich mich aber auch offiziell, in der Hoffnung, mich in meinem nun eingeschlagenen Weg bestärken zu lassen.
Seit 1,5 Jahren habe ich eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Auch ich bin in einer festen Partnerschaft, wir beide haben auch Kinder (eher noch klein). Wir sind beide Mitte/Ende 30. Unsere Hauptbeziehungen sind an sich okay, aber „etwas“ fehlt. Trotzdem hatte keiner bewusst nach einer Affäre gesucht. Warum es trotzdem passiert ist? Die Chemie zwischen uns hat von Anfang an gestimmt, es war Anziehung auf den ersten Blick. Und so nahm dann alles seinen Lauf.
Treffen waren nur ca. 1x im Monat möglich, dann aber mit viel Zeit und geringem Risiko. So haben wir neben dem Körperlichen viele andere schöne Dinge gemeinsam unternommen, wir haben sehr ähnliche Interessen und Themen. Zwischen den Treffen hatten wir immer sehr viel Kontakt. Ich habe bald gemerkt, dass ich stärkere Gefühle entwickle, darüber aber erstmal nicht gesprochen. Generell kamen die ersten „Grenzüberschreitungen“ von ihm: Kontaktaufnahme am Wochenende, Kuss Smileys und irgendwann das 1. „ich liebe dich“. Unsere Verbindung wuchs stetig und wurde sehr stark. So haben wir ca. 8 Monate im Rausch verbracht (ich denke die meisten hier wissen was ich meine) und das Machtverhältnis war komplett ausgeglichen. Haben immer wieder auch darüber gesprochen, dass das keine Dauerzustand sein kann, weil es einfach zu intensiv war und die Sehnsucht nacheinander so groß. Dann kam, auch wieder typisch, dass seine EF Verdacht schöpfte. Da wurde ihm zum ersten Mal bewusst, was ggf. auf dem Spiel steht. Dass er seine Frau noch liebt, hat er nie bestritten, aber eben auch, dass ihn die Beziehung nicht mehr erfüllt. Und er hin- und hergerissen war zwischen uns zwei Frauen. Dass er zu mir tiefe Gefühle entwickelt hatte, glaube ich ihm. Leider machte diese Gewissheit alles was danach kam, für mich umso schwieriger:
Seit dem "beinahe Auffliegen" hatte er sich sehr stark von mir distanziert. Wir haben uns dann mehrere Monate quasi nicht gesehen und wenig Kontakt gehabt, wenn dann zu 90 % von mir ausgehend. Als wir uns dann Ende 2023 wiedersahen, kam das klärende Gespräch, das ich aber fürs Verständnis eigentlich nicht mehr gebraucht hätte: Er meinte, dass es sich für ihn mit mir wie eine richtige Beziehung angefühlt hat und er sich in „uns“ verloren hat. Er war hin- und hergerissen, der Leidensdruck in seiner Ehe aber nicht hoch genug um zu gehen und ehrlich-es hängt da einfach sehr viel dran. Er hat aber für sich die Erkenntnis bekommen, dass es ihn kaputt macht, das mit uns auf der Intensität weiter zu führen. Ich denke er hat sich vom Kopf her radikal entschlossen, mich aus seinem Herzen zu verbannen und das tatsächlich auch geschafft. Er meinte, das Verliebtheitsgefühl ist weg. Ganz mit mir zu brechen wollte er aber nie und hat er nie zur Debatte gestellt. Auch wenn ich mir das wie gesagt bereits gedacht hatte und er eigentlich richtig gehandelt hat, fühlte ich mich „wegrationalisiert“ und sehr verletzt. Ich glaube er war dann auch überrascht wie sehr mich das doch trifft (Nein, ich bin nicht cool geblieben...). Wir hatten uns eigentlich für den nächsten Tag nochmal verabredet, was ich erst absagte. Er wollte das aber unbedingt wahrnehmen, ich ließ mich drauf ein. Er öffnete sich gefühlsmäßig wieder etwas mehr und es wurde ein wunderschöner Abend und wir haben viel gelacht, körperlich lief außer Küssen nichts. Im Anschluss meldete er sich auch wieder ein paarmal von sich aus, dann wieder Stille.
Daraufhin schrieb ich ihm, dass ich das alles so nicht mehr kann. Über seine Antwort war ich dann sehr überrascht: er meinte, dass unser Treffen nochmal einiges bei ihm bewirkt hat. Er wolle nicht den Rest seines Lebens auf diese Gefühle und die Leidenschaft verzichten. Mit seiner Frau hatte er dann ernsthaft darüber diskutiert, ob die Weiterführung der Ehe noch Sinn macht (Sie hat bis heute keinen Beweis für eine Affäre. Ich denke so ganz genau will sie es auch nicht wissen).
Letzten Endes haben sie aber beschlossen, es miteinander zu versuchen. Wir hatten dann 3 Wochen keinen Kontakt mehr. Ich bin irgendwann eingeknickt, habe ihm geschrieben. Er wollte sich treffen, auch hier bin ich eingeknickt. Ein ewiges Hin- und Her folgte: wenig Kontakt, seltene, kurze Treffen. Von meiner Seite habe ich viel falsch gemacht, weil ich ihm definitv hinterhergerannt bin und immer nur halbherzig strategiert habe. Er weiß, dass ich gefühlsmäßig noch voll drinhänge. Aktuell bleibt seine Distanzierung bestehen, ab und zu möchte er telefonieren. Im Gespräch und im persönlichen Treffen sind wir leicht, lustig und vertraut miteinander. Aber dazwischen kommt von ihm fast nichts mehr.
Aktuell haben wir keinen kommunizierten Kontaktabbruch, aber auch keinen Termin für ein Treffen. Ich habe mittlerweile verstanden, dass er wirklich (!) stark abgekühlt ist. Er betrachtet das mit uns sehr rational, schätzt mich als Mensch und Freundin aber springt dabei auch körperlich extrem auf mich an. Ich denke zwischen unseren Treffen vermisst er mich kaum und denkt wenig an mich.
Kommen wir zur Gretchenfrage: was will ich nun? Objektiv bin ich gebunden und habe meine Beziehung auch noch nicht aufgegeben bzw. hänge ich an dem doch sehr schönen Leben, das ich habe. Aber ich weiß, dass ich auch hier nicht ewig im Status quo verharren kann. Subjektiv will ich eine richtige Zukunft mit meinem AM.
Ich glaube ihm, dass er einst starke Gefühle für mich hatte und unter anderen Umständen wären wir sicher zusammengekommen. Er hat es aber nun durch typisch männliches, rationales Verhalten geschafft, diese Gefühle zu – tja was? Zu unterdrücken oder komplett zu verlieren?
Ich wünsche mir, dass er sich seiner Gefühle für mich wieder bewusst wird und aus seiner verkopften Komfortzone herauskommen muss.
Die Intensität von früher ist, solange wir beide gebunden sind, nicht gesund und nicht realistisch. Aber etwas mehr Bemühungen und mehr Kontakt sollen es wieder sein. Nach all dem Lesen in den Strängen hier denke ich, dass ich mich daher im Kontaktverhalten extrem zurücknehmen muss. Da wir eh schon sehr wenig Kontakt haben, und der zumeist von mir ausgeht, kommt das eigentlich einer KS gleich. Ich muss aber noch einen Schritt weiter gehen und ihm tatsächlich das Gefühl vermitteln, dass er nicht mehr wichtig ist in meinem Leben und ich weg sein könnte (hier brauche ich dann glaube ich Unterstützung, falls er sich mal melden sollte).
Mir ist klar, dass der Schuss auch nach hinten losgehen kann – wenn da wirklich nichts mehr ist, oder er so viel Angst davor hat, sich wieder zu öffnen, dass er es dann lieber einschlafen lässt als in die Gänge zu kommen. Aber dann hätte ich da wenigstens eine Gewissheit und verliere durch ein Herunterfahren des Kontaktes auch nichts (vor allem nicht meinen Stolz)
Ich würde mich freuen, von euch etwas Unterstützung und den ein oder anderen Impuls für diesen Weg zu bekommen. Danke euch!
Seit 1,5 Jahren habe ich eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Auch ich bin in einer festen Partnerschaft, wir beide haben auch Kinder (eher noch klein). Wir sind beide Mitte/Ende 30. Unsere Hauptbeziehungen sind an sich okay, aber „etwas“ fehlt. Trotzdem hatte keiner bewusst nach einer Affäre gesucht. Warum es trotzdem passiert ist? Die Chemie zwischen uns hat von Anfang an gestimmt, es war Anziehung auf den ersten Blick. Und so nahm dann alles seinen Lauf.
Treffen waren nur ca. 1x im Monat möglich, dann aber mit viel Zeit und geringem Risiko. So haben wir neben dem Körperlichen viele andere schöne Dinge gemeinsam unternommen, wir haben sehr ähnliche Interessen und Themen. Zwischen den Treffen hatten wir immer sehr viel Kontakt. Ich habe bald gemerkt, dass ich stärkere Gefühle entwickle, darüber aber erstmal nicht gesprochen. Generell kamen die ersten „Grenzüberschreitungen“ von ihm: Kontaktaufnahme am Wochenende, Kuss Smileys und irgendwann das 1. „ich liebe dich“. Unsere Verbindung wuchs stetig und wurde sehr stark. So haben wir ca. 8 Monate im Rausch verbracht (ich denke die meisten hier wissen was ich meine) und das Machtverhältnis war komplett ausgeglichen. Haben immer wieder auch darüber gesprochen, dass das keine Dauerzustand sein kann, weil es einfach zu intensiv war und die Sehnsucht nacheinander so groß. Dann kam, auch wieder typisch, dass seine EF Verdacht schöpfte. Da wurde ihm zum ersten Mal bewusst, was ggf. auf dem Spiel steht. Dass er seine Frau noch liebt, hat er nie bestritten, aber eben auch, dass ihn die Beziehung nicht mehr erfüllt. Und er hin- und hergerissen war zwischen uns zwei Frauen. Dass er zu mir tiefe Gefühle entwickelt hatte, glaube ich ihm. Leider machte diese Gewissheit alles was danach kam, für mich umso schwieriger:
Seit dem "beinahe Auffliegen" hatte er sich sehr stark von mir distanziert. Wir haben uns dann mehrere Monate quasi nicht gesehen und wenig Kontakt gehabt, wenn dann zu 90 % von mir ausgehend. Als wir uns dann Ende 2023 wiedersahen, kam das klärende Gespräch, das ich aber fürs Verständnis eigentlich nicht mehr gebraucht hätte: Er meinte, dass es sich für ihn mit mir wie eine richtige Beziehung angefühlt hat und er sich in „uns“ verloren hat. Er war hin- und hergerissen, der Leidensdruck in seiner Ehe aber nicht hoch genug um zu gehen und ehrlich-es hängt da einfach sehr viel dran. Er hat aber für sich die Erkenntnis bekommen, dass es ihn kaputt macht, das mit uns auf der Intensität weiter zu führen. Ich denke er hat sich vom Kopf her radikal entschlossen, mich aus seinem Herzen zu verbannen und das tatsächlich auch geschafft. Er meinte, das Verliebtheitsgefühl ist weg. Ganz mit mir zu brechen wollte er aber nie und hat er nie zur Debatte gestellt. Auch wenn ich mir das wie gesagt bereits gedacht hatte und er eigentlich richtig gehandelt hat, fühlte ich mich „wegrationalisiert“ und sehr verletzt. Ich glaube er war dann auch überrascht wie sehr mich das doch trifft (Nein, ich bin nicht cool geblieben...). Wir hatten uns eigentlich für den nächsten Tag nochmal verabredet, was ich erst absagte. Er wollte das aber unbedingt wahrnehmen, ich ließ mich drauf ein. Er öffnete sich gefühlsmäßig wieder etwas mehr und es wurde ein wunderschöner Abend und wir haben viel gelacht, körperlich lief außer Küssen nichts. Im Anschluss meldete er sich auch wieder ein paarmal von sich aus, dann wieder Stille.
Daraufhin schrieb ich ihm, dass ich das alles so nicht mehr kann. Über seine Antwort war ich dann sehr überrascht: er meinte, dass unser Treffen nochmal einiges bei ihm bewirkt hat. Er wolle nicht den Rest seines Lebens auf diese Gefühle und die Leidenschaft verzichten. Mit seiner Frau hatte er dann ernsthaft darüber diskutiert, ob die Weiterführung der Ehe noch Sinn macht (Sie hat bis heute keinen Beweis für eine Affäre. Ich denke so ganz genau will sie es auch nicht wissen).
Letzten Endes haben sie aber beschlossen, es miteinander zu versuchen. Wir hatten dann 3 Wochen keinen Kontakt mehr. Ich bin irgendwann eingeknickt, habe ihm geschrieben. Er wollte sich treffen, auch hier bin ich eingeknickt. Ein ewiges Hin- und Her folgte: wenig Kontakt, seltene, kurze Treffen. Von meiner Seite habe ich viel falsch gemacht, weil ich ihm definitv hinterhergerannt bin und immer nur halbherzig strategiert habe. Er weiß, dass ich gefühlsmäßig noch voll drinhänge. Aktuell bleibt seine Distanzierung bestehen, ab und zu möchte er telefonieren. Im Gespräch und im persönlichen Treffen sind wir leicht, lustig und vertraut miteinander. Aber dazwischen kommt von ihm fast nichts mehr.
Aktuell haben wir keinen kommunizierten Kontaktabbruch, aber auch keinen Termin für ein Treffen. Ich habe mittlerweile verstanden, dass er wirklich (!) stark abgekühlt ist. Er betrachtet das mit uns sehr rational, schätzt mich als Mensch und Freundin aber springt dabei auch körperlich extrem auf mich an. Ich denke zwischen unseren Treffen vermisst er mich kaum und denkt wenig an mich.
Kommen wir zur Gretchenfrage: was will ich nun? Objektiv bin ich gebunden und habe meine Beziehung auch noch nicht aufgegeben bzw. hänge ich an dem doch sehr schönen Leben, das ich habe. Aber ich weiß, dass ich auch hier nicht ewig im Status quo verharren kann. Subjektiv will ich eine richtige Zukunft mit meinem AM.
Ich glaube ihm, dass er einst starke Gefühle für mich hatte und unter anderen Umständen wären wir sicher zusammengekommen. Er hat es aber nun durch typisch männliches, rationales Verhalten geschafft, diese Gefühle zu – tja was? Zu unterdrücken oder komplett zu verlieren?
Ich wünsche mir, dass er sich seiner Gefühle für mich wieder bewusst wird und aus seiner verkopften Komfortzone herauskommen muss.
Die Intensität von früher ist, solange wir beide gebunden sind, nicht gesund und nicht realistisch. Aber etwas mehr Bemühungen und mehr Kontakt sollen es wieder sein. Nach all dem Lesen in den Strängen hier denke ich, dass ich mich daher im Kontaktverhalten extrem zurücknehmen muss. Da wir eh schon sehr wenig Kontakt haben, und der zumeist von mir ausgeht, kommt das eigentlich einer KS gleich. Ich muss aber noch einen Schritt weiter gehen und ihm tatsächlich das Gefühl vermitteln, dass er nicht mehr wichtig ist in meinem Leben und ich weg sein könnte (hier brauche ich dann glaube ich Unterstützung, falls er sich mal melden sollte).
Mir ist klar, dass der Schuss auch nach hinten losgehen kann – wenn da wirklich nichts mehr ist, oder er so viel Angst davor hat, sich wieder zu öffnen, dass er es dann lieber einschlafen lässt als in die Gänge zu kommen. Aber dann hätte ich da wenigstens eine Gewissheit und verliere durch ein Herunterfahren des Kontaktes auch nichts (vor allem nicht meinen Stolz)
Ich würde mich freuen, von euch etwas Unterstützung und den ein oder anderen Impuls für diesen Weg zu bekommen. Danke euch!
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