Liebes Blumenmädchen,
das klingt schon mal gut - und beweist, dass auch dein OdB die berühmten Antennen hat!
Oh ja, die hat er in der Tat
. Du kannst ihn dir etwa so vorstellen wie einige der Männer in der Sendung "Bauer sucht Frau" - das ist kein belesener Bücherwurm, der seine Freizeit gerne in Museen, auf Ausstellungen und im Theater verbringt, aber er hat ein ganz großes Herz und spürt sehr genau, wer ihm wohlgesonnen ist und wer nicht. Und er wohnt auf einem großen Hof in einem Dorf, hat aber keine Tiere.
Wäre dir das tatsächlich genug?!
Besteht da nicht die Gefahr, dass du, wenn ihr euch unter solchen Bedingungen nahe kommt/seid, emotional trotzdem total hineinkippst und dann irgendwann sehr leidest?
Mir ging es so mit meinem ExAM, meinem ehem. Studienkollegen, mit dem ich "nur Affäre" vereinbart hatte. War sogar mein Wunsch und Vorschlag, da ich der gebundene Part war. Er war schon lange wieder Single und wollte eh keine Beziehung mehr.
Dass er eine Affäre sucht, glaube ich nicht. Die meisten Männer in seinem Freundeskreis sind zwar Singles, aber keine Affärensucher. Ich kenne die meisten Leute dort schon viel länger als ihn und bin mit einem auch ganz gut befreundet.
Aber ich mache mir natürlich meine Gedanken, wie das in Zukunft laufen könnte. Mir sind schon viele Paare bekannt, die aus einer Fernbeziehung eine "richtige" Beziehung gemacht haben. Und mit 2 Ausnahmen war es in sämtlichen Fällen so, dass die Frau eines Tages zum Mann gezogen ist. Meiner Erfahrung nach tun sich Männer viel schwerer damit, ihre Familien und Freunde zu verlassen als Frauen. In den beiden Ausnahmen hat es auch nur geklappt, weil die Frauen gut bezahlte, feste Jobs in ihren Wohnorten hatten, während die Männer selbständig (als Übersetzer) waren und bei ihnen der Arbeitsort/Wohnort keine Rolle spielten. Wenn beide Partner feste Jobs hatten, war das für die Männer immer selbstverständlich, dass die Frauen sich eine neue Arbeit suchten und in ihre Heimat zogen. In diesem Punkt ist die Emanzipation leider noch nicht so fortgeschritten.
Mein OdB hat mir im März, als wir uns das erste Mal näher gekommen waren, gesagt, dass er schon sein Leben lang in seinem Heimatdorf gewohnt hat (mal bei der Mutter, mal beim Vater - die Eltern haben sich getrennt, als er noch klein war) und sich absolut nicht vorstellen kann, von dort wegzuziehen. Für mich das war noch nie ein Thema, auf dem Land zu leben, weil ich eben nicht Auto fahre und dort total auf ein Auto angewiesen wäre. Und er wohnt wirklich mitten in der Pampa, bis zur nächsten Kleinstadt sind es ca. 17-18 km. Abgesehen davon wohnt seine Mutter mit ihm auf dem Hof. Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen, mit mehreren Generationen unter einem Dach zu leben.
Wobei es mir auch nicht so wichtig ist, mit einem Mann unter einem Dach zu leben. So komisch sich das auch anhört, ich habe in meinem Alter noch nie mit einem Mann zusammen gewohnt. Seit ich von zu Hause ausgezogen bin, lebe ich immer alleine. Und es macht mir überhaupt nichts aus. Es wäre kein Problem, in eine Stadt bei ihm in der Nähe zu ziehen. Aber ich habe neulich erfahren, dass ich in meinem jetzigen Arbeitseinsatz vielleicht die Möglichkeit auf eine unbefristete Festanstellung bekomme. Anfang Juni erfährt mein Chef, ob ihm die Stelle genehmigt wird. Wenn das der Fall ist, würde er sich freuen, wenn ich mich darauf bewerbe. Und das möchte ich unbedingt tun, wo ich doch schon lange eine feste Stelle suche und mir der Job so gut gefällt.
Einerseits ist er weniger an seine Heimat gebunden, weil er keinen dauerhaften Job hat. Auf der anderen Seite ist er viel stärker verwurzelt, hängt sehr an Familie und Freunden und möchte das nicht aufgeben.
Ich werde mich jetzt einfach mal auf ein lockeres Kennenlernen einlassen, ohne mir zu viele Gedanken über die Zukunft zu machen... GENIESSEN heißt das Zauberwort
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Und gute Besserung wünsche ich dir - damit du spätestens zum Festival wieder fit bist!
Dankeschön, mir geht es schön ein Stückchen besser... obwohl ich es schon ein wenig bereue, dass ich meinen morgigen Urlaubstag freiwillig geopfert habe und ins Büro gehe.