Guten Morgen zusammen,
ich versuche, mich halbwegs kurz zu fassen
...
Gestern Nachmittag haben AM und ich uns nun in der Stadt zum Kaffee getroffen und geredet. Die Gespräche mit EF (und auch seinen erwachsenen Kindern) haben ihn ziemlich mitgenommen; er sah echt nicht gut aus. Was ja aber auch kein Wunder ist. Irgendwie hoffte er wohl im Vorwege, dass alles nicht soooo schlimm werden würde. Im Moment hat er das Gefühl, dass die ganze Welt zusammenbricht (was für ihn und seine Familie im Grunde genommen ja auch stimmt). Er hadert zwar nicht mit seiner Entscheidung (dahinter steht er nach wie vor
), kommt aber mit der derzeitigen Lage noch nicht zurecht.
Seit dem letzten Gespräch mit EF "haust" er mehr oder weniger schlecht in den Räumen seiner Fahrschule; er hat aber ein möbliertes Monteurs-Zimmer in Aussicht, das er ab Freitag erstmal beziehen kann. Für seine erwachsenen Kinder ist er momentan ein rotes Tuch und EF setzt gerade alles daran, ihn wieder nach Hause zu lotsen; erinnert ihn laufend an seine Verantwortung gegenüber den Kleinen und auch ihr gegenüber und setzt ihn massiv unter Druck. So erpresst sie ihn u.a. damit, dass er die Kleinen nicht mehr sehen darf usw.. Mich hat sie als das letzte Flittchen bezeichnet (nun ja - wer kann es ihr verdenken?).
Ich habe ihm ans Herz gelegt, jetzt bitte keine Scheu davor zu haben, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um sich zu sortieren und Hilfe in Bezug auf die Kommunikation mit EF und seiner allgemeinen Situation. Auch habe ich ihn gefragt, wie er denn aktuell mit EF verblieben ist. Er hat mir gesagt, dass er sie gebeten hat, dass sie beide erst einmal einige Tage keinen Kontakt mehr haben sollten, um das Gesagte sacken zu lassen. Daran hält sich EF aber nicht (sh. oben) und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll.
Insgesamt hat er auf mich einen ziemlich verzweifelten Eindruck gemacht; ich habe gespürt, dass er jetzt unbedingt etwas Wärme und Zuneigung braucht und hab ihn einfach mit mir mitgezogen zu meinem Auto (stand im Parkhaus). Was dann kam, brauche ich wohl hier nicht großartig schildern
... Zwar hatten wir keinen richtigen 6, aber im Prinzip alles sonstige, was man sich dazu so vorstellen kann. In jedweder Hinsicht zeigte er mir, wie sehr er mich liebt, braucht und wie gut es ihm tat, dass ich für ihn da war, ihn in diesem Moment einfach wortlos auffing
.
Unsere Hotel-Nacht haben wir im Übrigen gecancelt und erstmal verschoben. Er wollte das eigentlich nicht (mir zuliebe), aber mir geht es nicht gut dabei. Ich kann unmöglich mit ihm einen "romantischen" Abend verbringen in dem Bewusstsein, dass er gedanklich selbstredend nicht wirklich bei mir ist und er könnte diesen Abend auch nicht wirklich genießen. Das hat er eingesehen.
Wir sind so verblieben, dass er jetzt erstmal in erster Linie auf sich schaut und versucht, Stein auf Stein zu schichten. Wenn er Freitag tatsächlich in seine Monteursbude kommt und sich etwas eingerichtet hat, wird er Samstag zum Frühstück zu mir kommen (Kids sind dann bei Ex-EM).
Puh ... das war jetzt doch ziemlich viel ... Wie es mir geht? Nun, sowohl AM als auch ich befinden uns nun aktuell in einer Art Beziehungs-Grauzone, die wir beide nicht einschätzen können; wir wissen nicht, wohin die Reise nun geht, jetzt, wo wir uns eigentlich nicht mehr verstecken müssen. Beide haben wir Manschetten vor der Zukunft. Es ist für mich gerade eine Art Drahtseilakt; balancierend auf den Fragen: "Wie nah darf ich ihm jetzt sein? Wieviel darf ich ihm geben? Wieviel erwarten? Was ist richtig und was ist falsch?" ....
Eure Galathee