Liebe Herzeleid
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uiiih, da hast du dir also echt die Mühe gemacht, dir meinen gesamten Strang durchzulesen?
Deine Nachfrage nach einem Update meinerseits überschneidet sich tatsächlich mit einigen Ereignissen, die für mich und die Entwicklung mit Monsieur relativ wichtig und bedeutsam sind. Insofern bekomme ich demnächst vllt. doch einmal den Drive, den Verlauf der letzten Wochen mit Monsieur aufzuschreiben.
Nun zu dir: Ja, ich erkenne durchaus auch gewisse Ähnlichkeiten deiner Lovestory mit meiner ambivalenten Beziehungsgeschichte. Vor allen Dingen das hier ist mir ins Auge gesprungen, ich zitiere aus deinem (Eingangs-)Post:
Trotzdem kracht es immer wieder mal ziemlich heftig zwischen uns. Meistens wegen Kleinigkeiten, zb wenn ich ihm Dinge sage, die mich stören.
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Er schafft es dann immer, den Streit eskalieren zu lassen und danach fühle ich mich so, als hätte ich den Fehler gemacht. Außerdem hatte ich schon seid ein paar Wochen das Gefühl, als bemühe er sich gar nicht mehr.
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ich würde ihn sogar als sehr dominant bezeichnen. Ist aber nur eine Seite an ihm.
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Nichts desto trotz, er hat das totale Problem bei wichtigen Entscheidungen. Da braucht er hundert Jahre, um sich dann eventuell einfach nicht zu entscheiden. Da kam es ihm wohl auch total recht, dass ich gegangen.
Jetzt kann er ganz in Ruhe passiv sein.
Vor allen Dingen beim letzten Zitat klingeln bei mir die Ohren. Das kommt mir extrem bekannt vor. Auch die von dir beschriebene Dominanz, wobei sich diese bei Monsieur später als Teil seiner spezifischen Persönlichkeitsstruktur herausgestellt hat.
An dieser Dominanz habe ich mich im übrigen lange abgebarbeitet, zumal ich wie du kein graues Mäuschen ohne eigene Meinung bin.
Allerdings habe ich die 'Dominanz' allenfalls in unserer Sexualität genossen, aber doch bitte nicht als permanente Bevormundung im Alltag.
Denn das war die Dominanz von Anfang für mich: Der Versuch, mich massiv zu bevormunden.
Und das konnte ich schon als Kind nicht leiden. Ich brauche ja keinen Mann, der mir die Welt erklärt!
Du willst ihn aber trotz Dominanz zurück und bist so richtig dolle in ihn verliebt, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Schließlich befeuert solch ein 'dominantes' Verhalten die eigenen Liebesgefühle und vor allen Dingen die Leidenschaft ungemein.
Daher wäre es ggf. sinnvoll und hilfreich, nun erst einmal einen Schritt zurückzutreten, um eure Abläufe aus einer gewissen, auch emotionalen Distanz heraus zu betrachten.
Im Anschluss daran solltest du für dich abwägen, wieviel dir die Beziehung zu ihm tatsächlich Wert ist und wieviele Kompromisse du eingingest, um die Beziehung auch dauerhaft am Leben zu halten?! Denn so wie du schreibst, hält er ja wenig bis nichts von Kompromissen, was mir ebenfalls bekannt vorkommt. Wie du selbst schreibst, lebt eine Beziehung aber davon, so dass du dann also diejenige wärst, die diese Kompromisse schliesst, während sich Mister X da vornehm zurückhält.
Damit gerätst du langfristig jedoch per se in eine Subi-Haltung, dessen solltest du dir schon bewusst sein.
Um ihm auf dieser Ebene wirklich etwas entgegensetzen zu können, dürftest du dich aber niemals zurücklehnen oder dich gar fallen lassen! Fallen lassen? Das wird dann eher zum Fremdwort oder zur Ausnahmeerscheinung wenn es denn überhaupt stattfindet.
Nun zu deiner jüngsten 'Aktion': Ehrlich gesagt musste ich schmunzeln, als ich gelesen habe, was dir da passiert ist. Klar, aus strategietechnischer Perspektive hast du dir da echt einen 'Klops' geleistet, keine Frage. Das weisst du ja selbst.
Dennoch fand ich es letztlich einfach nur wunderbar sympathisch und zutiefst menschlich! In so ein Fettnäpfchen hätte auch ich völlig gutgläubig und mit Karacho reintreten können. Aber so was von!
Hatte etwas von Slapstick die Szenerie. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie du - offenbar eine gutherzige und nette Person - in der Kneipe mit der Schwester deines OdB sitzt, vor Aufregung ein Weinchen nach dem anderen kippst und dabei frank und frei dein Herz öffnest.
Also nehme es mit Humor, das ist doch sowieso das Beste, was man im Leben oft machen kann.
Ich denke nicht, dass damit jetzt aller Tage Abend bist, aber zukünftig solltest du dich vllt.etwas besser unter Kontrolle haben, falls du euer Beziehungsruder noch einmal herumreißen möchtest.
Keine Ahnung, was man da auf seine WA jetzt antworten sollte. Im Zweifelsfall wohl besser gar nichts. Oder aber du stellst es als humoristische Einlage hin, nimmst dich selbst auf intelligente Art und Weise auf den Arm, um so der Schwere eurer derzeitigen Situation den Stachel zu ziehen und ihm nicht noch die Sicherheit zu geben, du würdest weiter auf ihn warten.
Herzliche Grüße,
Lady FlowerPower