Weiterentwicklungen – Wege von der klassischen Paarbeziehung zur Offenheit

Admina Felis

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Wir schätzen beide diesen Aspekt sehr, weil er klar markiert, dass wir eigenständige (!) Partner sind.
Es fühlt sich an, als würden wir uns jedes Mal wieder sehr bewußt für einander und für diese Beziehung, und gleichzeitig für eine individuelle Entwicklung entscheiden.


fällt mir gerade ein schönes Zitat von Rainer Maria Rilke ein:

''Aber das Bewusstsein vorausgesetzt, dass auch zwischen den nächsten Menschen unendliche Fernen bestehen bleiben, kann ihnen ein wundervolles Nebeneinanderwohnen erwachsen, wenn es ihnen gelingt, die Weite zwischen sich zu lieben, die ihnen die Möglichkeit gibt, einander immer in ganzer Gestalt und vor einem großen Himmel zu sehen ! "
 

Leeloo

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Felis, ich habe jetzt eine Gänsehaut vom Nacken bis in die Zehenspitzen!
Danke!!! :herz:
Ja, so fühlt sich das an.

Früher haben wir uns gegenseitig geführt, heute gehen wir miteinander. Nebeneinander. Keiner verstellt dem anderen den Horizont.
 
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Mod Hulahoop

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Hallo,
Das passt für mich nicht - ich will ja keinen Sex mehr mit ihm
Wozu dann eine Beziehung öffnen? Dann hab doch weiter Affären.
ist es wirklich so , dass die Männer, die ja auch in ihren besten Jahren sind, wirklich keinen Sex mehr haben ?
oder vielleicht haben sie da ja schon andere Wege gefunden, nur ihr wisst es nicht ?
Für Männer ist das doch super einfach Sex zu haben https://www.sueddeutsche.de/wirtsch...ch-und-keiner-will-s-gewesen-sein-1.1782896-6
Was soll er machen wenn die Frau nicht will? Vieleicht ist er extra brav und verkneift es sich weil er nicht fremdgehen möchte um die Ehe nicht zu riskieren. Vielleicht möchte er auch liebend gerne wieder mit dir und fühlt sich nur abgewiesen?
Zumindest ist er in der schlechteren Position von Euch beiden. Du tobst dich heimlich aus und er wird sexuell abgeschrieben.

LG Hulahoop
 

Mod Gloria

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also, ich meine das so

Ah, verstanden! Hm. Ich denke, das ist nicht der richtige Weg, aber ich werde das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten :smile:

denn es kann ja auch gut sein, dass er ' ich hätte gerne Sex mit anderen Frauen' nicht sagt, weil er dich wiederum nicht verletzen will, weil 'man das nicht zu seiner Frau sagt' usw.

Genau! :lach:

Vielleicht schaut ihr Zwei ja rein zufällig so etwas in der Art und du könntest ganz subtil fragen, EM, dass ist ja interessant, was hälst du davon?

Genau über den Ansatz denke ich schon länger nach und hoffe, dass ich mich traue, das anzubringen, sobald sich so eine Gelegenheit ergibt. Wie hast du damals darauf reagiert, Clara?

dass er diese Macht nicht haben darf. Dass es nicht geht, dass er entscheidet, ob ich S6 habe, indem er fein ist, keinen mehr zu haben. Dass er nicht ein Monopol halten kann - ohne etwas damit zu tun.

Leeloo :herz:

Wichtiger Gedanke, das mit der Macht... danke dafür!

Wichtig war für mich aber auch zu entscheiden, dass ich für mein Wünschen und Wollen einstehe, und ihn nicht schütze.
Das ist auch heute ein ganz wichtiger Punkt: ich schone ihn nicht!

Ja - das habt ihr mir hier beigebracht. Ich will ihm nicht weh tun, aber wenn es sein muss, muss ich das vielleicht - um aus den Verletzungen etwas Neues, Anderes wachsen zu lassen.

Blöder Vergleich, aber vor vielen Jahren hat er mir im Urlaub mal gesagt, dass er sich mich super mit blonden Haaren vorstellen kann. Ich war verletzt und dachte, er mag mich nicht mehr so, wie ich bin... da hatten wir richtig Knatsch ein, zwei Tage. Heute bin ich blond und ich :herz: meine Haare :smile:
 

Admina Felis

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Was soll er machen wenn die Frau nicht will?


aber die Frauen wollen doch ?

ich bin übrigens gerade auch verunsichert :D
wie ich hier immer gelesen habe, wäre es vor allem so, dass die Frauen irgendwann, nach der Geburt der Kinder, genügend Sicherheit usw. keine Lust auf Sex mehr hätten, das ist biologisch begründbar usw. Von mir selbst kann ich das nicht bestätigen, auch nicht , was ich so meinen Freundinnen höre. Lust haben eigentlich alle, soweit ich das weiß, natürlich.

Jetzt lese ich, dass es hier vor allem die Männer sind, die irgendwann keinen Sex mehr wollen, sogar asexuell werden. Oh weia ! das kann ja lustig werden :S :lach: :::
 

Mod Gloria

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Wozu dann eine Beziehung öffnen? Dann hab doch weiter Affären.

Weil ich das so nicht mehr möchte, Hula. Ich möchte nicht mehr nur ab und zu fremdvögeln, ich möchte mich sexuell weiterentwickeln, meine Phantasien und Wünsche ausleben und das sind keine Sachen, die man mal nach Feierabend in zwei Stunden macht. Und ich möchte mittlerweile, dass er auch dürfen darf und das weiß. Zudem gibt es bei unseren sexuellen Wünschen gewisse Schnittmengen, die wir auch sehr gut gemeinsam ausleben könnten, ohne miteinander Sex zu haben (aber wer weiß...?) und ich möchte das gerne mit ihm teilen können.

Zumindest ist er in der schlechteren Position von Euch beiden. Du tobst dich heimlich aus und er wird sexuell abgeschrieben.

Böse, Kollege. Aber es steckt natürlich ein Teil Wahrheit darin.
 

Mod Gloria

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keine Lust auf Sex mehr

Ich glaube, dass in "den Medien" viel zu wenig differenziert wird. Lust auf Sex heißt nicht automatisch Lust auf den Partner. Aber man liest immer, dass man als Paar ganz einfach versuchen soll, das Feuer wieder zu entfachen... in Wolfgangs Texten können wir aber nachlesen, dass das nicht unmöglich, aber sehr schwierig ist.
So kommt es dann, dass man lesen kann: Frauen ab 35 haben keine Lust mehr, oder Männer ab 50 haben keine Lust mehr, und das heißt oft einfach nur, dass sie keine Lust mehr auf den Partner haben.
Wie gesagt, oft, nicht immer, aber die Richtung stimmt. Weil es ja nicht sein kann und darf, dass man Lust auf jemand außerhalb der Paarbeziehung hat.
 

Mod Hulahoop

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Hallo,
So kommt es dann, dass man lesen kann: Frauen ab 35 haben keine Lust mehr, oder Männer ab 50 haben keine Lust mehr, und das heißt oft einfach nur, dass sie keine Lust mehr auf den Partner haben.
Dazu kann man ja zig Beispiele im Ex-Back finden, meins eingeschloßen. Die Beziehung mutiert dann einfach zu einer Brüderchen/Schwesterchen Konstellation. Alles ist vertraut aber der Reiz ist weg.
Ich würde mir auch wünschen dass man sich in einer Beziehung sexuell gemeinsam weiter entwickelt und versucht das Feuer am lodern zu halten. Nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Bereitschaft zu SEXperimenten mit der Dauer der Beziehung eher sinkt statt steigt.

Da bleibt dann wohl nur auf Dauer als Lösung die serielle Monogamie.
Oder hat jemand den Stein der Weisen gefunden und weiß wie man über lange Jahre das Knistern und das Verlangen auf den Partner behält?

LG Hulahoop
 
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Leeloo

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Da bleibt dann wohl nur auf Dauer als Lösung die serielle Monogamie.
Oder hat jemand den Stein der Weisen gefunden und weiß wie man über lange Jahre das Knistern und das Verlangen auf den Partner behält?
Aber Hulahoop,
unter anderem darum diskutieren wir doch gerade über eine andere Lösungsmöglichkeit, als die serielle Monogamie. Hier! :zwinkern:
 

Mod Hulahoop

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Aber Hulahoop,
unter anderem darum diskutieren wir doch gerade über eine andere Lösungsmöglichkeit, als die serielle Monogamie. Hier! :zwinkern:
Genau, nur wollt Ihr dabei gerade keinen Sex mehr mit Euren Männern weil es eben nicht mehr knistert. Das wäre jetzt für mich keine verlockende Option, dann lieber serielle Monogamie;)
Aber vielleicht fehlt mir da auch nur die Fantasie...

Also wenn schon Beziehung öffnen, dann so, dass für beide Partner ein Mehrwert draus wird.

LG Hulahoop
 
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Leeloo

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Genau, nur wollt Ihr dabei gerade keinen Sex mehr mit Euren Männern weil es eben nicht mehr knistert.
Also ich hatte bestimmt 4 Jahre lang kaum bis keinen Sex, weil der Gatte kein Verlangen mehr hat.

Meiner will sich das gar nicht "gönnen".
[...] hat scheinbar keine Libido.
[...]
Heute vermisst er nichts.

Also wenn schon Beziehung öffnen, dann so, dass für beide Partner ein Mehrwert draus wird.
Mein lieber Scholli, hast Du eine Vorstellung, wie das Zusammenleben mit einer chronisch untervglten HSD-Frau ausschaut, und welchen Mehrwert es für meinen EM darstellt, dass ich einen Lover habe?!? :schuettel:

Sorry, Glörchen, ich drifte ab.
 

Mod Hulahoop

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Mein lieber Scholli, hast Du eine Vorstellung, wie das Zusammenleben mit einer chronisch untervglten HSD-Frau ausschaut, und welchen Mehrwert es für meinen EM darstellt, dass ich einen Lover habe?!? :schuettel:
:thumbsup:
Ich habe das schon kapiert und denke bei Euch ist das auch sicher eine super Lösung, Leeloo. Respekt.

Nur tut mir ehrlich gesagt der Ehemann von Gloria leid, auch weil ich selber mal in so einer Lage war. Da sehe ich für Ihn keinen Mehrwert...:(

LG Hulahoop
 

Mod Gloria

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Lieber Hula,

ich war gestern etwas verärgert über deinen Post

Nur tut mir ehrlich gesagt der Ehemann von Gloria leid, auch weil ich selber mal in so einer Lage war. Da sehe ich für Ihn keinen Mehrwert...:(
,

habe aber gedacht, schlaf mal drüber und schau, wie es dir morgen damit geht. Ich bin jetzt immer noch verärgert. Ich denke, ich habe mehrmals angesprochen, welchen Mehrwert mein Mann hätte.

Ich weiß, dass mein Mann seit mindestens einem Jahr eine emotionale Affäre mit einer gemeinsamen Bekannten hat.

Ich weiß auch, dass er im sexuellen Bereich auf bestimmte, nicht alltägliche Dinge abfährt (anfangs haben wir das gemeinsam gemacht, ist nicht so meins, aber im Laufe der Zeit hörte es dann ganz auf). Ich würde ihm von Herzen gönnen, seine Phantasien auch einmal ausleben zu können.

Ich möchte gerne, dass wir unsere Bedürfnisse in sexueller und emotionaler Hinsicht erkennen, benennen und dann schauen, wie wir diese ausleben können.

Ich habe oft das Gefühl, dass ich ihn gerne teilhaben lassen möchte

Mein Mann hätte auf jeden Fall einen Mehrwert, wenn er sich darauf einließe (auch hier Bedürfnisbefriedigung im sexuellen Bereich).

Was ist meine Motivation? Es ist, auch wenn sich das komisch anhört, zu einem nicht geringen Teil der Wunsch, dass er eben auch dürfen darf... und, das hatte ich im Eingangsposting schon geschrieben, auch der Wunsch, ihn teilhaben zu lassen. Der Wunsch auch nach einer noch innigeren, vertrauteren und besseren Beziehung.

Mein lieber Scholli, hast Du eine Vorstellung, wie das Zusammenleben mit einer chronisch untervglten HSD-Frau ausschaut, und welchen Mehrwert es für meinen EM darstellt, dass ich einen Lover habe?!?


Es wäre schön, wenn du mir erklären könntest, warum genau du meinst, mein Mann hätte nichts von einer Öffnung der Beziehung.
 

Mod Hulahoop

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Hallo Gloria,

gerne.
Auch wenn ich Euch persönlich nicht kenne und es auch nicht ausschließen möchte das Ihr beide eine Öffnung hinkriegen könnt. Wie immer so etwas aussehen mag.

Nur gibt es da eine Schieflage. Du bist doch schon enteilt und möchtest da noch mehr Freiheiten für dich. Ob dein Mann das möchte weißt du doch noch gar nicht wenn ich das richtig verstanden habe. Er weiß ja noch nicht einmal etwas von deinen Affäeren
Angst davor, dass er sagt, kommt nicht in Frage. Und dann womöglich mich beargwöhnen würde, wenn ich weggehe oder auf Dienstreise bin oder abends später heimkomme... denn: was dann? Das ist ja eine Möglichkeit, die ich miteinbeziehen muss. Die ich mit durchspielen muss - welche Optionen bleiben mir dann?
Mit Verlaub, das ist schon starker Tobak fürs Selbstbewusstsein eines Mannes. Ich glaube nicht das er da die direkt Vorteile sieht, sehen kann, sondern eher erstmal getroffen ist. Zudem bist du schon zwei Schritte weiter und möchtest das er die auch gleich geht.
Er müsste also erstmal mit der Tatsache klarkommen, dass seine Frau fremdgeht.
Dann soll er es nicht nur akzeptieren, sondern auch noch seine Zustimmung geben für einen offenen Umgang damit und seinen Segen geben.

Ich verstehe schon dass die Situation für dich nicht einfach ist und das du etwas ändern möchtest. Ich möchte aber einfach eine Lanze dafür brechen, das du dich auch mal in die Lage deines Mannes versetzt. Ich kenne ja die ganzen Geschichten aus dem Ex-Back und da ist einfach immer Heulen und Zähneklappern bei den Männern. Da jammern die meisten der einen Frau hinterher und sehen eben nicht sofort die Möglichkeiten die sich bieten. Vielleicht ist er sooo unglücklich nicht aktuell mit seiner Lage.

Ich habe mich gestern über deine Geschichte mit einem Freund unterhalten, der seit vielen Jahren offen polyamor lebt und dir vollkommen recht gibt. Er sieht da auch in erster Linie die Chancen und Freiheiten für alle Beteiligten. Er hat aber auch lange Erfahrungen mit offenen Bezehungen.
Ich glaube das die meisten meiner männlichen Bekannten eine gänzlich andere Einstellung hätten. Nämlich die der meisten Männer die betrogen wurden.
Es besteht halt die Gefahr, dass dein Mann eben nicht die Möglichkeiten sieht die du Ihm bietest sondern eher verletzt und entäuscht reagieren könnte.
Dass das alles nicht so einfach ist, dass es Eifersucht und Schmerz und Kummer geben kann, ist mir klar.

Ich will dich aber nicht weiter verärgern und werde deshalb hier nicht mehr schreiben.
Ich wünsche dir bei deinem Vorhaben viel Erfolg und wirklich alles Gute.

LG Hulahoop
 
M

Mod La Traviata

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Liebe Gloria,

ich verstehe nicht so ganz deine Gewissensbisse. Ich finde, du bist deinem Mann mit seinen sexuellen Wünschen damals schon sehr entgegen gekommen, hast sie ihm erfüllt. Das würde nicht jede Frau können. Da warst du sehr tolerant. Warum sollte er dir keine Toleranz für dich entgegen bringen.
Ich spüre, dass du am Anfang eines Weges stehst. Wenn du den Weg der Ehrlichkeit gehen willst, wirst du es nicht verhindern können, dass du ihn nicht verletzt. Geh davon aus, dass es ihn erstmal umhaut. Aber genau das gehört zum Wachstum dazu! Du hast aber auch die Wahl: du kannst alles so lassen wie es ist. Gefallen tut es dir nicht, aber es ist bequem. Du musst halt für dich wissen, ob du es dir wert bist und dir die Sache an sich überhaupt wert ist, dass alles in deiner Beziehung mal auf den Kopf gestellt wird.

Klar ist aber auch, dass wir Frauen in solchen Dingen voran schreiten müssen. Steh zu dir, du hast nur das eine Leben, Gloria.
 

Admina Felis

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Als ich Hulas Beitrag gelesen habe, habe ich mir schon gedacht, dass er vermutlich Ärger hervorrufen wird, auf der anderen Seite konnte ich ganz gut nachfühlen, wie dieser post gemeint war, und es hat mich auch berührt.

Ich denke, dass es einfach ganz unterschiedliche Hintergründe sind, vor denen das Thema beleuchtet wird – und diese sind dann aufeinander geprallt.

Wenn ich mir z.B: vorstelle, jetzt aktuell in meiner Ehe, käme mein Mann plötzlich (für mich plötzlich) damit an, was ich über eine offene Ehe denke, er hätte den Wunsch, mit anderen Frauen zu schlafen und würde darin auch einen Mehrwert nicht nur für sich, sondern auch für mich sehen – da ich ja so auch neue Erfahrungen mit anderen Männern machen könne – das würde mich nicht nur ganz kalt erwischen, verletzen und sich wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen – ich wäre darüber hinaus noch fassungslos und wütend, dass er mir auch noch einen Mehrwert unterschieben will ( nur damit er selbst kein schlechtes Gewissen haben muss, so wäre meine Interpretation), und damit über meinen Kopf bzw, über meine Seele hinweg entscheidet wie meine Gefühle zu sein hätten . Ich also nichtmal das Recht hätte, traurig , wütend zu sein und die Ehe in Frage und damit eine Trennung in den Raum zu stellen – denn er wollte ja nur das Beste für die Ehe und für mich – ich wäre also quasi noch die Doofe, wenn ich nicht die gute Absicht dahinter anerkenne. (so meine Gefühle, die ich mir gut vorstellen kann, wenn ich mir die Situation vor Augen führe)

Für mich wäre das ein Trennungsgrund, und ich würde wollen, dass das genauso akzeptiert wird, auch meine Verletztheit – so wie ich wiederum akzeptiere, dass er halt Sex mit anderen und nicht mit mir will – daher dann ja auch die von mir gewünschte Trennung, weil ich das akzeptiere.

Nur: das wäre MEINE Situation und das wäre sie JETZT. Ich weiß nicht, wie das in 10 oder noch mehr Jahren aussieht, und ich weiß vor allem nicht, wie es bei anderen Paaren ist.

Ich glaube , es macht ein riesigen Unterschied, dass mich ja so eine Ankündigung in einer intakten Sexbeziehung zu meinem Mann treffen würde – was ja hier nicht so ist.

Wie ich das gelesen habe, geht es ja hier auch von Seiten des Mannes aus, dass seine Lust auf die Partnerin eingeschlafen ist. Das ist ja eine ganz andere Situation.

Es ist ja tatsächlich gut möglich, dass so ein Statement von Gloria ihn befreien würde. Er selbst für sich wieder neue Freiheiten und ein lebendiges Sexleben entdecken kann, ohne die Ehepartnerin. Dass dadurch sogar eine ganz neue Ebene der Nähe und Verbundenheit zwischen Gloria und ihrem Mann entstehen kann, die noch tiefer und vertrauter ist als zuvor. Das kann ich mir auch gut vorstellen.
Wissen kann man das alles nicht.

Ich denke aber auch, was ich hier ja schonmal schrieb, dass es besser ist, ganz einfach beim eigenen Wunsch zu bleiben, diesen zu vermitteln ohne darüber nachzudenken, ob der Partner einen Mehrwert davon hat oder nicht. Das kann/darf er ja selbst herausfinden und entscheiden.

Es wird nicht gänzlich ohne Schrecken möglich sein, sich zu offenbaren hier – das ist wohl, was so schwer zu akzeptieren ist: ich kann verletzen, gleichwohl ich liebe.

Man kommt aber um das Dilemma nicht drumherum, wenn man seinen eigenen Weg im Leben gehen möchte und man herausgefunden hat, was auf diesem Weg für einen selbst wesentlich ist, auch wenn es nicht den Interessen/Wünschen des Partners entspricht.
 

Mod Gloria

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Lieber Hula,

danke für deinen Beitrag, der mich ent-ärgert hat:zwinkern:
Ich war nicht über deine Sichtweise verärgert, sondern darüber, dass es den Anschein hatte, du hättest übergangen, was ich alles zum Thema Mehrwert geschrieben hatte :smile:

Du hast das zwar gesehen, aber du warst wahrscheinlich schon gedanklich einen Schritt weiter: dass er den Mehrwert zwar hätte, den aber erst mal gar nicht will - richtig?
Ich würde mich sehr freuen, wenn du weiterhin in meinem Strang bleiben würdest, denn ich finde solche deutlichen Aussagen wie

Nur gibt es da eine Schieflage. Du bist doch schon enteilt und möchtest da noch mehr Freiheiten für dich. Ob dein Mann das möchte weißt du doch noch gar nicht wenn ich das richtig verstanden habe.

total wichtig und hilfreich. Felis hatte genau diese Schieflage auch schon mal angesprochen, aber wenn einem das noch mal deutlich um die Ohren gehauen wird, ist es umso wirksamer. Falls du nicht mehr schreiben möchtest, fände ich das sehr schade :cry

Ich verstehe schon dass die Situation für dich nicht einfach ist und das du etwas ändern möchtest. Ich möchte aber einfach eine Lanze dafür brechen, das du dich auch mal in die Lage deines Mannes versetzt.

Ja, ich versuche das - deswegen ist ja eine männliche Sicht so wichtig. Ich denke, ich werde peu à peu vorgehen und ihm nicht gleich alles vor den Latz knallen. Vorstellen könnte ich mir gut, dass er - er hat ja eben auch eine Affäre, wenn auch eine emotionale - sich über manche Sachen dann auch mehr Gedanken macht.
 
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Mod Gloria

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Liebe Felis,

danke für deinen wertvollen Beitrag! Ich glaube, die meisten Menschen würden so oder ähnlich reagieren, wie du es beschrieben hast, und das vollkommen nachvollziehbar.

Ich denke aber auch, was ich hier ja schonmal schrieb, dass es besser ist, ganz einfach beim eigenen Wunsch zu bleiben, diesen zu vermitteln ohne darüber nachzudenken, ob der Partner einen Mehrwert davon hat oder nicht. Das kann/darf er ja selbst herausfinden und entscheiden.

Das sehe ich mittlerweile auch so. Wenn ich feiern gehe oder mit einer Freundin ins Theater, hat er davon ja auch unmittelbar keinen Mehrwert, sondern das ist dann mein Wunsch und mein Bedürfnis, dem ich nachgehe.
 

Mod Gloria

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Liebe LT,

Ich spüre, dass du am Anfang eines Weges stehst. Wenn du den Weg der Ehrlichkeit gehen willst, wirst du es nicht verhindern können, dass du ihn nicht verletzt.

du und Felis, ihr habt ja recht. Trotzdem möchte ich das halt so weit es geht vermeiden, und dafür war Hulas letzter Beitrag sehr wichtig. Wie ich oben schon schrieb, möchte ich es langsam angehen lassen. Dazu ist mir eine Idee gekommen: Hier in der Nähe gibt es eine Party-Reihe, die mir sehr zusagt und von der ich mir vorstellen könnte, dass sie auch meinem Mann gefallen würde. Er ist zwar im Gegensatz zu mir kein Feierbiest, aber ich glaube, dass ihn das Publikum sehr interessiert (wen es interessiert: „Flowers and Bees“ googeln). Gemeinsam auf so einer Veranstaltung zu sein, wäre ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Zur Zeit liegt der Gute mit einer veritablen Männergrippe darnieder, aber sobald er wieder aufnahmefähig ist, frag ich ihn danach. Drückt mir die Daumen, dass er Lust darauf hat...
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Wie ich oben schon schrieb, möchte ich es langsam angehen lassen.

Guten Abend,

ich bin einer der schweigenden Leser dieses Stranges, möchte aber heute etwas beitragen, da ich ja all das, was Mod Gloria vorhat und was ihre innere Beweggründe anbetrifft aus Eigenerfahrung nur zu gut kenne und das auch durchgezogen hatte.

Rückblickend kann ich folgende Erkenntnis beisteuern, die ich selber damals nicht beachtet habe :lach:. Der Langsame gibt das Tempo an. Eine Beziehung zu öffnen ist kein Thema, dass man heute anspricht und morgen durchzieht. Mitunter, und man sollte bereit sein, sich diese Zeitspanne aufzubürden oder es besser gleich sein lassen, kann es Jahre dauern, bis der andere bereit ist, diesen Schritt mitzugehen.

Du schreibst ja, dass die Party ein Riesenschritt wäre, vielleicht schon zu riesig? Es gibt diesen wunderbaren Film, "Professor Marston & The Wonder Women" , der auf wahren Begebenheiten beruht und das Thema "offene Beziehung", "Eifersuchtsfrei" "Frei von Besitzdenken" usw. sehr gut behandelt ohne es zu verklären. Ein solcher Film wäre vielleicht ein guter Einstieg in ein Gespräch, ein vorsichtiges Ausloten, quasi den Zeh ins Wasser stecken, um zu sehen, welche Temperatur es hat. Anhand der Reaktionen und des Gesprächsverlauf könnte man für sich eruieren, ob und wie sehr der Partner für solche Ideen aufgeschlossen ist. Es würde auch nicht aufgesetzt wirken, da es ja normal ist, dass man im Anschluss eines Filmes miteinander über diesen spricht.

Ich komme nicht umhin auf zwei Dinge aus meiner Geschichte hinzuweisen. Im Vorfeld, gerade wenn man einen Leidensdruck hat und eben sexuell noch so viel erleben will, scheint eine offene Beziehung die Lösung schlecht hin zu sein, und man denkt, dass man alles schon im Griff haben wird. Ist es aber dann soweit, entstehen da Dynamiken, die man so gar nicht erwartet hat. Obwohl meine Ex-Frau diejenige war, die die Langsame war, konnte sie sich mit der OB dann so gut arrangieren, dass ich damit plötzlich gar nicht mehr so gut klar kam. Das hätte ich nie gedacht.

Und schließlich habe ich vor einiger Zeit eine Erfahrung gemacht, die mich wirklich durcheinander gebracht hat. In meiner Ehe, wo ich sexuell nicht ich sein konnte, wo Sex einmal die Woche stattfand, wenn es die Ex zuließ, da hatte ich die Angst Dinge zu verpassen und Sehnsüchte diverse Phantasien zu erleben. Teils kam da echte Verzweiflung in mir hoch. In der OB konnte ich dies dann alles mit anderen ausleben. Nun, in einer monogamen und in jeder Hinsicht erfüllenden Beziehung, habe ich gemerkt, dass diese Dinge, von denen ich Angst hatte sie zu verpassen, die ich daher in der OB auslebte, mir heute kaum bis nichts mehr bedeuten. Das, wovon ich noch in einer sexuell frustrierenden Ehe träumte, verschafft mir heute keine Lust mehr, teils frage ich mich, was ich daran überhaupt gefunden habe. Hin und wieder kommt vielleicht das eine oder andere nochmal hoch, aber es ist wie eine alte Erinnerung aus einem Lebensabschnitt, wo ich das brauchte, aber jetzt nicht mehr. Lange Rede, kurzer Sinn, ich mache für mich gerade die interessante Feststellung, dass Zurückweisung und Leidensdruck einen an interessante und merkwürdige Orte anschwemmt, die aber später, wenn es diesen Leidensdruck nicht mehr gibt, keine Bedeutung mehr haben. Sie waren nicht wirklich ich, eher Ventile um Druck abzulassen.
 

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