Hallo Sunshine, Nachtstern, Metamorphose und Hira!
Ich versuche mal, alle eure Beiträge in einem Beitrag zu berücksichtigen und „arbeite“ mich von oben nach unten durch.
Aber so schlimm, wie das klingt, was Du beschreibst, so schlimm empfand ich meine Situation nie. Und trotzdem bin ich gegangen.
Es kann schon sein, dass mein letztes Update die Situation noch schlimmer hat aussehen lassen, als sie tatsächlich ist. Dass Du in einer „weniger schlimmen“ Situation gegangen bist, kann ich aber nachvollziehen. Darf ich an der Stelle fragen, wie alt Du zum Zeitpunkt der Entscheidung warst und wie lange die Partnerschaft zu dem Zeitpunkt bestanden hat?
Nichts desto trotz sind wir meines Erachtens trotzdem an einem Punkt, an dem vieles nicht mehr umkehrbar zu sein scheint. Trptzdem fällt es mir noch so schwer, zu gehen.
Das ist schon mal ein Anfang. Wenn Du akzeptiert hast, dass es nicht mehr so wird, wie Du es gerne hättest.
Zumindest ein Anfang ist es, ja. Und von diesem Punkt war ich ja ganz weit weit, als ich hierher gekommen bin. Ob ich das alleine geschafft hätte, und falls ja wie lange es gedauert hätte, kann ich natürlich nicht sagen. Aber sicher wäre es ohne das Forum viel, viel schwieriger gewesen.
Schau mal, Du kochst nicht mehr für sie, ihr kauft nur noch für Euch selbst ein. Da muss man schon sehr blind sein, um nicht zu sehen, dass hier nichts in Ordnung ist. Redet ihr denn noch normal miteinander?
Gibt es außer dem Hobby noch irgendwas das ihr zusammen macht?
Das mit dem Kochen war eine vorübergehende Phase, von zwei, drei Wochen. Einkaufen ebenso. Ja, wir reden grundsätzlich ganz normal miteinander. Und außer dem Hobby - eigentlich nichts, aber das Hobby ist sehr zeitintensiv und auch verbindend auf gewisse Weise.
Bourque, man lebt nur einmal, Zeit kann man nicht zurück holen. Und ich finde, man sollte das Beste aus seinem Leben machen, bzw. anstreben, glücklich zu sein. Du hast die Verantwortung nur für Dein Leben.
Das ist mir vollends bewusst. Ich bin ja auch nicht durchgehend und tagtäglich unglücklich. Aber zu wissen, dass es in unserer Partnerschaft viele Dinge, die mir mitunter sehr wichtig sind, einfach nicht mehr geben wird, ist frustrierend. Es gibt eben Tage, an denen das besonders deprimierend ist. Genauso gibt es aber auch Tage, an denen ich überhaupt keinerlei negative Gedanken in diese Richtung habe.
Deine EF könnte auch etwas ändern, würde sie was ändern wollen.
Ich denke schon, dass sie es gerne wieder anders hätte - „besser“, unbeschwerter. Vielleicht ist sie nicht so weit, etwas dagegen oder dafür tun zu wollen. Nicht falsch verstehen - ich weiß schon, dass wir beide, selbst wenn wir es wollten, das nicht mehr umkehren könnten. Damit meine ich nur, dass ein beiderseitiges Bewusstsein uns oder zumindest mir eine Trennung leichter machen würde, weil eine viel größere Chance besteht, u.a. das gemeinsame Hobby dadurch nicht völlig kaputt zu machen.
Es ist gut, dass Du Deiner AF klar gesagt hast, wie es um Deine Gefühle steht.
Wie läuft es denn da mittlerweile? Wie oft seht ihr Euch?
Es läugt noch immer halbwegs gut. Wir sehen einander rd. alle 4-5 Wochen. AF schreibt und sagt schon manchmal, dass ihr ihre Hoffnung darauf, es könnte eventuell doch irgendwann anders zwischen uns sein, sehr wichtig ist. Also hätte sie die gar nicht mehr, würde sie keinen Sinn mehr darin sehen. Und es gibt Momente, in denen ich dann denke, es wäre vielleicht besser, wenn wir das beenden würden. Ich kann diese Gefühle für sie ja nicht herbeireden. Ich habe die eben nicht. So sehr ich die Zeit mit ihr genieße. Sollte sie die Art, wie sie damit umgeht, in eine Richtung ändern, in der ich ihr irgendetwas versprechen müsste, was ich nicht kann, werde ich sie nicht im Unklaren lassen.
Ich drücke Dir die Daumen, dass der Nebenschauplatz bald kein Problem mehr ist und Du zur Ruhe kommen kannst.
Vielen Dank!
Es zeichnet sich noch kein Ende ab, aber zumindest gibt es im Moment kleine Bewegungenund keinen Stillstand.
Vielleicht kannst Du Dir mal einen Urlaub für Dich alleine gönnen? Kraft tanken und zur Ruhe kommen um Dir klar zu werden, wie es weiter gehen soll? Solange Du Deinen Weg nicht vor Dir siehst, wird sich nichts lösen lassen. Aber irgendwann ist es soweit.
Darüber habe ich schon nachgedacht. Da werden sich wahrscheinlich Möglichkeiten bieten, um zumindest eine knappe Woche für mich zu haben.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft!
Alles Gute
Vielen Dank!
mir erscheint es so, als wärst Du nur am Analysieren und Auswerten.
Ja, das habe ich lange getan. Jetzt auch noch gelegentlich. Aber es ist viel seltener geworden und nicht mehr in der Intensität. Vergrößerungsglas? Kann sein, dass ich das auch hin und wieder - oder vielleicht sogar zu oft - getan habe oder noch tue.
Ich würde mir sehr beobachtet vorkommen und hätte das Gefühl, Du suchst immer wieder irgendwas, um an mir 'rumzumeckern'. Vielleicht sprichst Du es nicht verbal aus, aber Blicke und Gesten sagen oft mehr als tausend Worte.
Danke! Darauf werde ich besser achten, dass das nicht passiert. Ich fühle mich auch nicht so, als würde ich ihr dieses Gefühl geben, sie bei allem zu beobachten. Meine Absicht ist es jedenfalls nicht, und es wäre mir auch zu mühsam. Aber es gibt ein paar Eckpunkte, die einfach sehr stören. Und wenn ich es für angebracht halte und das Timing passt, spreche ich die ja an - Sex natürlich ausgenommen. Den Eckpfeiler habe ich ja aufgegeben und damit ja letztlich die „romantische Partnerschaft“.
Wahrscheinlich hätte ich an der Stelle als EF auch keine Lust mehr irgendwas zu tun.
Das kann ich nicht sagen. Vielleicht sollte ich meine EF fragen, ob sie das Gefühl hat, ständig von mir beobachtet zu werden, damit mit nur ja kein Fehltritt entgeht. Das Bild, das Du da zeichnest, ist mir viel zu scharf.
Also, deiner EF wird unterschwellig spüren, dass das Schiff Ehe sinkt.
Das hätte auch völlig unabhängig von meiner Affäre passieren können und evtl. sogar müssen. Vor vier, fünf Jahren vielleicht schon. Und ja - es sinkt. Aber eben schon viel länger.
Aber nicht nur sie, sondern auch Du machst nichts. Einer sollte hier den ersten Schritt machen. Entweder sich trennen oder mal den Reset Knopf drücken, die Affäre beenden und miteinander reden, offen und auf Augenhöhe, ohne Vorwürfe oder irgendeiner Erwartungshaltung.
Richtig - ich setze keine nach außen gerichteten Schritte. Ich mache auch nicht gerade den ersten Schritt. Diesen Reset-Knopf sehe ich nicht mehr. Was sollte der den resetten? Und so wie die Affäre nicht dazu „dient“, eine Entscheidung hinsichtlich meiner Ehe zu treffen, wird es auch umgekehrt nicht so sein, dass ich die beende, um mit meiner EF vorwurfsfrei und auf Augenhöhe reden zu können. Das hängt für mich nicht zusammen - weder in die eine, noch in die andere Richtung.
Kann es sein dass du Zweifel hast, dass du ein erfülltes und liebevolles Leben führen könntest?
Möglicherweise ist das so. Es kann schon sein, dass ich, wenn die Last des Nebenschauplatzes abfällt, leichter in der Lage sein werde, eine Entscheidung mit solcher Tragweite treffen zu können. Ich habe vor etwas mehr als drei Wochen, als es da diesen Zeischenschritt gegeben hat, er realisiert, wie sehr mich das schon belastet hat. Da gab es ein paar Momente, in denen ich mir kurz vorstellen konnte, wie es wohl wäre, wäre das plötzlich alles erledigt für mich.
Wenn man etwas mit sich herumschleppt und regelmäßig immer nur eine kleine Last in den Rucksack packt, und dann wieder eine kleine und noch eine, dann fällt es erst auf, wenn man den ganzen Rucksack ablegen kann.
Solange du in der Angst lebst, wirst du auch erleben wie sie sich wieder und wieder in deinem Leben bestätigt.
Deshalb will ich die auch überwinden. Das, was ich denke, bekomme ich auch. Ist mir bewusst. Ist das gleiche wie auf Spotify, YouTube & Co - Du bekommst immer mehr von dem, was Du Dir anhörst und ansiehst.
Genauso wie wir nur durch eigene Gedanken in Stress kommen können und das sogar körperlich spüren können, geht es auch anders herum.
Ja, und ich hoffe deswegen auch, ohne Magengeschwür den Nebenschauplatz verlassen zu können, damit ich Luft für eine Entscheidung habe.
Der Unterschied ist die Entscheidung, nicht in der Vergangenheit zu leben sondern in der Zukunft und diese zu gestalten.
In der Vergangenheit lebe ich deswegen ja nicht.
Bourque hat doch sehr deutlich gemacht, was ihm gerade zu schaffen macht: er hat (noch) Angst vor einer Veränderung und zusätzlich keinerlei Kraftreserven mehr, um etwas anzugehen. Das untere Limit verstärkt Veränderungsängste und hält im Vertrauten, damit nicht noch mehr Energie abgezogen wird, sprich: Bourque macht gerade etwas sehr vernünftiges: er hält Balance und 'überlebt'.
Danke, dass Du mein Verhalten in dem Zusammenhang als vernünftig bezeichnest. Das war zwar keine Kopfentscheidung, aber wenn die Kraft ausgeht, passiert das von alleine.
Wenn es an der Zeit ist und seine Kräfte es zulassen, wenn er also kann und vor allem dann, wenn er will, dann wird er ändern.
Mein Einfluss auf diesen Nebenschauplatz ist minimal bis gar nicht vorhanden. Ich bin da nur Passagier. Natürlich hoffe ich, dass ich den Abfall einer riesigen Last dann auch ganz deutlich spüren werde, wenn es soweit ist. Aber wissen tue ich das aktuell nicht. Zumindest würde mir das die dafür nötigen Reserven geben können.
Wenn er denn verschwendet; denn das ist ja eine Bewertung, die von außen kommt und nicht von ihm selbst.
Den Begriff Verschwendung habe ich nicht bekämpft, sondern ihn so hingenommen. Aber es stimmt schon, dass das eine Bewertung von außen ist. Alleine das gemeinsame Hobby hat eine heilsame Wirkung. Klar wäre das doppelt so schön, wenn die Partnerschaft eine andere Qualität hätte. Ich habe das ja schon in der Vergangenheit erlebt. Nur andererseits war die Qualität, wie wir dieses Hobby ausüben, bei weitem nicht auf dem heutigen Niveau.
Nein, eine Verschwendung ist das nicht. Aber das wird jeder für sich anders beurteilen. Da gibt es ja auch keine mathematische Formel, die am Ende eine Zahl auswirft, um das zu bewerten.
An der Stelle muss ich jetz abbrechen. Ich werde versuchen, morgen oder übermorgen auf eure weiteren Beiträge einzugehen. Es fühlt sich insgesamt gut an, das tun zu können. Irgendwie hilft es, Ordnung in meine Gedanken zu bringen. Danke für diese Gelegenheit!
Liebe Grüße
Bourque