Hey Lynnie,
lieb, dass du fragst
Also, akuten Beratungsbedarf gibt's bei mir eher nicht
Am Wochenende hatten der Nerd und ich eine sehr schöne Zeit voller Zweisamkeit bei ihm. Das war nach den vergangenen Wochen, in denen die Familie im Fokus stand, auch wirklich notwendig.
Spaziergänge, kochen, rätseln und (dabei) ganz viel kuscheln standen auf dem Plan. Einander nahe zu sein, uns zu umarmen, zu kraulen, genießen wir beide noch immer genauso sehr wie unsere Sexualität.
Mit der Häufigkeit unserer Treffen bin ich aktuell insgesamt fein. Durch den Jobwechsel bin ich gut gefordert, die Tage sind recht lang. Hobbys, Ehrenamt und Me-Time (von der ich offenbar mehr brauche als manch anderer) wollen ebenso eingeplant werden. Daher würde gar nicht sooo viel Zeit bleiben, um unsere Treffen enger zu takten. Sollte der Nerd aber einen Mehrbedarf anmelden, würde ich die Priorisierung vermutlich noch mal überdenken
Beruflich bin ich auch ganz gut angekommen und kann hoffentlich im Laufe der nächsten vier Wochen ins mobile Arbeiten wechseln. Das würde uns in der aktuellen Betreuungssituation der Kinder zumindest montags und dienstags erheblich mehr Flexibilität verschaffen, (sofern wir das denn beide wollten,) und wir könnten regelmäßig ein wenig Alltag miteinander verbringen.
Gestern gab's allerdings sowas wie einen Schlüsselmoment, was meine längerfristigen Erwartungen an eine Partnerschaft angeht.
Mir ging es gesundheitlich nicht gut. Hab die akute Situation mit der Hilfe von zwei lieben Kollegen, die mich nach Hause fuhren, und einer Freundin, die mich zum Arzt brachte, ganz gut wuppen können.
Aber dadurch, dass der Nerd nicht um die Ecke wohnt, war er eben nicht erste Kontaktperson. Abends hatte ich ihm dann davon berichtet. Er fragte auch, ob er etwas tun kann, aber das konnte er dann auch nicht mehr...
Das hat mich schon auch nachdenklich und ein bisschen traurig sein lassen. Im Grunde war ich auf mich allein gestellt. Und jünger werden wir auch nicht mehr. Letztes Frühjahr gab's einen ähnlichen, wenn auch schlimmeren Vorfall (da war ich ebenso allein und musste mir selbst 'nen Rettungswagen rufen) und ich muss mich spätestens jetzt an den Gedanken gewöhnen, dass das immer mal wieder vorkommen kann.
Langfristig wünsche ich mir daher definitiv, dass mein Partner entweder nicht so weit weg wohnt, oder eben dass wir zusammenleben, denn für mich ist das füreinander Da sein, wenn der andere Unterstützung braucht, sehr wichtig.
Werde unsere längfristigen Vorstellungen dahingehend demnächst also auch thematisieren. Aktuell wüsste ich nämlich nicht, wie der Nerd sich das für sich so vorstellt. Es bleibt spannend...