Hallo liebe Liebe89
Ich lese deine Beiträge ja ich fleißig mit und habe mir die Tage auch mal Gedanken über deine Fragen bezüglich deines EM/deiner Ehe/deinen Gefühlen gemacht.
Ich selbst kannte meinen Partner auch knapp 20 Jahre und wie ich schon mal schrieb, fiel es mir auch lange Zeit schwer mich zu trennen.
Wieso genau das kann ich so gar nicht erklären. Tausend Gründe, die es aber eher nur im Kopf gab. Etwas wirklich Greifbares war es nicht.
Wir kamen unheimlich jung zusammen. Bzw. ich war noch jünger, 15, er war 19.
In dem Alter und dem Altersunterschied guckt man eh noch hinauf zu dem Partner.
Es gab also schon recht früh ein Ungleichgewicht was ich gar nicht wirklich merkte.
So kam es, dass ich immer mehr das Leben meines Partners lebte, wenn man das so sagen kann. Von mir ging immer mehr verloren.
Und damit meine ich auch ganz simple Dinge. Ich bin z.B. unheimlich gerne Zelten gegangen. Mein Ex gar nicht. Also gingen wir nicht. Ich gehe gerne schwimmen. Mein Ex gar nicht. Es war schon im Urlaub sehr nervig mit ihm. Genauso ist es mit Fahrradfahren und vielen anderen Dingen.
Mein Ex und ich passten einfach nicht zusammen und haben auch nie zusammengepasst.
Doch gemerkt haben wir es nicht.
Wir lebten irgendwann einfach so nebeneinander her und jeder machte mehr oder weniger sein eigenes Ding. Gemeinsam hatten wir nur den Humor (und das auch nur teilweise), wir guckten teilweise die selben Serien und wir hatten den selben Lieblingslieferservice. Das wars.
Sowas zu erkennen dauert lange und es braucht auch meistens einen Anstoß.
Ich war vor meinem AM schon lange unglücklich.
Aber erst durch den AM habe ich wirklich gemerkt worauf es mir im Leben und in der Liebe ankommt. Was für mich eine glückliche Partnerschaft ausmachen würde.
Natürlich muss es bei dir nicht so sein, aber vielleicht hilft es dir zumindest mit der Richtung beim Nachdenken.
Also ich habe für mich durch die AF gelernt, dass jeder 50% von sich selbst einbringen können sollte, weil man sich sonst doch schnell verliert.
Eigentlich sogar 100%, aber das ist utpoisch und Beziehungen bestehen ja auch aus Kompromissen, was natürlich gut ist...solange ein Gleichgewicht da ist.
Nur sich selbst verlieren sollte man nie, weil man irgendwann vergißt was man eigentlich selbst möchte.
Ich denke es ist auch wichtig für eine gute Partnerschaft nicht nur Partner/Eltern zu sein, sondern auch Freunde. Der Partner sollte nicht nur der EM sein, sondern der beste Freund. Der Mensch den man als ersten anrufen möchte, wenn etwas Tolles ist. Der Mensch mit dem man die tollsten Unternehmungen plant und darauf wirklich Lust hat.
Der Mensch mit dem man Pferde stehlen könnte und Kühe umschubsen.
Das Alles war mein EM nicht und so wäre ich auf Dauer auch nie wirklich glücklich geworden.
Vielleicht hilft es dir auch mal darüber nachzudenken.
Wie siehts bei dir und deinem EM aus? Ist er der Mensch der dich glücklich macht, der dir für dich und dein Leben das gibt was du brauchst, um auch dein Leben erfüllter zu machen? Könntest du in 10-20 Jahren sagen "ja genau so wollte ich alles haben und leben"?