Kleene2
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hast Du auch deswegen oftmals versucht, hier in den jeweils folgenden Posts sein Verhalten zu relativieren. Du hast versucht, Dir etwas zu erklären, was im Grunde gar nicht möglich ist.
Ganz genauso war es! Ich habe immer versucht, Erklärungen zu finden, da ich mich stets auch selber hinterfrage, was mir in anderen Lebensbereichen stets nur Positives eingebracht hat. Aber stimmt, die Erklärungen gab es hier nicht. Erst jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen und es erscheint doch alles logisch (aus seiner Sicht).
Das große Problem ist ja sicher auch immer das Umfeld. Wenn meine Freunde ihn kennenlernen und sagen, dass er aber total bodenständig und umgänglich ist, dann verpufft der „Rückhalt“, den ich mir vielleicht erhofft hatte.
Im Nachhinein habe ich den Satz gehört „Eigentlich schade, dass er nicht mal zugeschlagen hat, dann hättest du ihn eher verlassen.“… Ja, hätte ich. Ich weiß, Frauen die geschlagen werden, versuchen auch, es zu entschuldigen. Aber ich finde, körperliche Gewalt hat eben den Unterschied, dass man sich 100% sicher sein kann, dass es nicht rechtens ist, wie man behandelt wird. Es ist „anerkannt“, den Partner dann zu verlassen. Wenn AM seelisch grausam war, dann FÜHLTE ich mich grausam behandelt, aber sofort konnte es durch seine Aussage, eine Aussage einer Freundin oder durch das Forum relativiert werden. Und es war eben die Summe. Man verlässt einen Partner nicht, mit dem es bisher sehr schön war, wenn er in einer Situation mal „doof“ reagiert hat. Und dieses „doof“ konnte er ja jedes Mal im Nachhinein begründen. Zum Ende der Beziehung hin allerdings begründete er es mit mir bzw. meinem schlimmen Verhalten. Und spätestens da wusste nicht nur mein Unterbewusstsein, dass da was nicht stimmt.
Mir fallen immer mehr Beispiele ein, die nun alle Sinn ergeben!
Anfangs nahm ich ihn mal mit zum Sushi. Er war freudig dankbar, da er nie Vorschläge machte, sondern immer erwartete, dass ich mich um alles kümmere und alles entscheide. Er hatte noch nie zuvor Sushi gegessen und bekam das mit den Stäbchen nicht hin. Er fühlte sich doof und ich zeigte es ihm ganz in Ruhe. Mitten in meiner Erklärung (!!!) wendete er sich den zwei jungen Mädels am Nachbartisch zu „Sagt mal, wie macht ihr das? Wisst IHR, wie man die Stäbchen hält???“
Da war ich richtig vor den Kopf gestoßen. Nicht nur, dass ich grade mitten in einer Erklärung war und er mich missachtete, sondern er stellte es vor den beiden auch noch so dar, dass wir es beide nicht können! Ich hielt es für Geflirte und war total irritiert. Er bekam dann gezeigt, wie es geht.
Nun wird mir klar, dass es blöd für ihn war, zuzugeben, dass er was nicht kann. Und dann ist er lieber die Flucht nach vorne angetreten. Anstatt dass die am Nachbartisch mitbekommen, dass er wie ein kleines Kind das Essen beigebracht bekommt, knüpft er lieber fröhlich lachend einen Kontakt und überspielt sein „Unvermögen“.
Von solchen Beispielen, die tief in mir sicher alle gespeichert sind, werden bestimmt noch mehr hochkommen. Finde ich aber auch nicht verkehrt. Ich suche nicht intensiv danach, aber auf einmal ist so ein Moment in meinem Kopf und ich lasse ihn zu und mir geht ein Licht auf.
Mir ist auch ein Licht aufgegangen bzgl. seiner gewünschten Anerkennung. Er braucht ja IMMER Anerkennung. Daher der häufige Wechsel in seinen Stimmungen. Noch eben hatten wir den schlimmsten Abend unseren Lebens hinter uns (als er mich 45 Minuten anschrie) und er freute sich auf den nächsten Tag mit EF, mit der es ruhig werden würde. Dann aber respektiert sie ihn nicht, sie haben Streit (also vermutlich hat er sie aus dem Nichts heraus angeschrien), er kommt zu mir und lobt den Vorabend! Er hätte es wohl selber nicht ertragen, wenn er sich gesagt hätte, dass alle gemein zu ihm sind. Sowas sagte er nur öfter zu mir über den Rest der Welt, und erhoffte sich dann wohl, dass ich ihn „rette“ und eben nicht gemein zu ihm bin. Mindestens eine Person muss er sich immer „warmhalten“ für Anerkennung, auch wenn die Person stündlich variieren kann.
Ganz am Anfang war auch ein Alarm bei mir: Wir waren frisch verliebt und hielten uns fest im Arm. Ich genoss es. Er sagte „wie zwei Ertrinkende“.
Ich fand das theatralisch und bescheuert, denn dann hätte ich eher erwartet, dass jemand sagt „wir auf einer Rakete reiten wir ins Feuerwerk“ oder sowas. Wenn schon romantische Vergleiche, dann doch was Positives!! Aber ertrinken?? Ich fühlte mich überhaupt nicht ertrinkend, sondern es war doch was Positives… Oder nicht?? Ich habe es aber auf seine verwirrte Verliebtheit geschoben und nicht angesprochen. Ne Diskussion über die Wortwahl in einer romantischen Stimmung wäre nicht angebracht gewesen.
wann war da narzisstische Wut, wurde trianguliert (hier möglich EF-Kleene und umgekehrt, wann wurde gehoovert, wann gab es silent Treatments.
Jetzt musste ich erst mal ein paar Begriffe googeln.
Ja, Wutausbrüche gab es ohne Ende bei ihm. Auch seiner Mutter, EF oder Kumpels gegenüber. Bei Fremden hielt er sich oft zurück, geriet aber dennoch auch mit denen aneinander (Bei einer Veranstaltung wollte er die Sanitäter überreden, dass sie ihr Funkgerät benutzen, um einen Security Mann zu rufen, da ihn die Lüftung störte. Sie weigerten sich, da es für Notfälle vorgesehen ist, sie zeigten ihm von Weitem den Security Mann. Das passte ihm nicht und er ging schimpfend weg und sie starrten ungläubig hinterher. Das war reine Schikane gegen ihn, so empfand er es.)
Trianguliert…hm… Ich bin mir relativ sicher, dass er EF gar nichts von mir erzählt hat. Weder schöne Unternehmungen, um sie eifersüchtig zu machen, noch Negatives von mir. Er wollte sie ja nicht reizen, sondern sich mit ihr gut stellen. Habe den Eindruck, dass er das mit mir totgeschwiegen hat. Sie wusste es und fertig.
Aber mir hat er abwechselnd Negatives und Positives von ihr erzählt. Vergangenes und auch Aktuelles.
Dann eher mit seiner Mutter. Nach seinen Erzählungen war seine Mutter ein Drache für mich. Was ich aber nie wirklich glaubte. Als ich manchmal ansetzte, um ihn den Streit mit seiner Mutter mal aus anderer (ihrer) Perspektive betrachten zu lassen, wurde er aggressiv und warf mir vor, dass ich alles relativiere, was er sagt. Vielleicht war er einfach nur sauer, dass es nicht klappte, seine Mutter bei mir so negativ dastehen zu lassen? Und umgekehrt muss er viel Positives über mich erzählt haben, woraufhin seine Mutter unsere Affäre und den Auszug bei EF unterstützte! Und seine Mutter wollte mich ja in die Familie integrieren, wenn dann alles in trockenen Tüchern sei. Ich bekam aber plötzlich Verbot, ihr Grundstück zu betreten. Er sagte, sie spinnt und schwankt in ihrer Meinung. Ich denke, er hat entsprechend Negatives von mir erzählt…
Genauso mit seinen Freunden. Er sagte einerseits, dass die mich alle ganz faszinierend und hoch intelligent finden. Und dann sagte er plötzlich, dass die sich wundern, wie er so jemanden wie mich überhaupt lieben könne. Entweder alles Manipulation in meine Richtung, ohne dass die jemals über mich geredet haben. Oder doch die Wahrheit über die Aussagen seiner Freunde, die natürlich ebenfalls sehr wechselhaft waren, wenn er abwechselnd Seltsames und Tolles über mich erzählt hat.
Oder einmal, als es mir nicht gut ging, entschieden wir, dass er sich alleine mit seinen Freunden trifft. Ich ruhte mich aus und gegen Abend ging es mir gut! Ich durfte aber nicht mehr mit, da wir ja nun so entschieden hatten.
Hinterher sagte er mir, dass sein Freund finde, dass ich ein Hin und Her mit meiner Krankheit mache!!
(Solche Dinge ließ ich nie auf mir sitzen. So ein richtig ideales Opfer war ich wohl nie für ihn, auch beim Gaslighting ja nicht. Ich sagte, dass ich mir demnächst seinen Freund nochmal vornehmen werde und ihm einiges über meine Erkrankung erklären werde, damit er nicht so einen Shice von sich gibt. Da ruderte AM ein wenig zurück. Aber klar, umso seltener durfte ich überhaupt mit zu Veranstaltungen. Ich war eine tickende Bombe für ihn. Vermutlich war das mit "EF verletzen" immer nur vorgeschoben, sondern ich durfte nicht mit auf Parties, weil dann seine ganzen Lügenkonstrukte aufgeflogen wären...der Gedanke kommt mir jetzt erst!!!! EF war nur ein wunderbares Druckmittel gegen mich, das rote Tuch, auf das er alles konzentrieren konnte, damit mir der Rest nicht auffällt, oder?)
Silent Treatments…nein, eigentlich nicht. Rückzüge ja, tage- und wochenlang. Aber nicht ohne dass er den Kontakt per WA suchte. Schweigen als Strafe kam nie vor. Anschreien, Türenknallen, abhauen, schriftlich hinterhertreten… aber da er permanent alles ausdiskutieren wollte (damit ich meine Fehler zugebe), konnte er wohl nicht „silent“ sein.
Hoovering…
Keine Ahnung, was er alles aufgesaugt hat. Aber bei dem Begriff fällt mir ein, was er oftmals machte: Er hielt mich im Arm, roch an meinen Haaren. Ok, macht vielleicht jeder Freund mal. Aber er machte es auch, wenn ich den Eindruck hatte, dass er mal wieder Schluss machen wollte. Und er sagte es auch ganz konkret „Ich sauge dich auf. Ich atme dich ein. Ich atme dich weg…“ Wie unheimlich im Nachhinein!
Ansonsten passt Hoovering nicht so wirklich. Höchstens auf seine Nachrichten in Form von Profilbildern, mit denen er eine Reaktion auslösen wollte. Sehr passiv. Für mehr ist er nicht aktiv genug. Daher bin ich mir auch nach wie vor ziemlich sicher, dass er nicht plötzlich im Dunkeln vor meiner Tür stehen wird...