oh, jetzt wird es spannend !
Du könntest also mich als Deine persönliche Shopping-Beratung engagieren und wir gehen zusammen einkaufen. Da hätten wir dann beide was davon (natürlich kaufe ich dann NIX!!).
das müsste man dann filmen
Wir hatten hier im Strang ja mal Farbberatung zum Thema, vielleicht wäre das auch was für Dich
ja, das hatte ich gelesen. hm, also eigentlich geht es mir bei den Farben in erster Linie darum, dass sie mir zusagen und dann sehe ich auch sofort, ob sie mir stehen ...also, ich fände es schwierig, mich da von vorneherein einzuschränken wg. eines Farbtyps. eigentlich steht mir auch immer was mir gefällt, also meiner Meinung nach jedenfalls
Wenn man sich das selber auferlegt, dass man sich nichts gönnen darf oder sich nicht auch mal belohnen darf, also wenn das so einen zwanghaft asketischen Charakter hätte, würde ich das auch hinterfragen und ändern, aber warum nicht minimalistisch? Ist doch eh der neue Trend. Capsule Wardrobe und sowas
ja, eben weil es so aussieht als würde ich da vorbildlich einem Minimalismus folgen. was in Teilen auch wirklich so ist, stimmt. ich mag es, Dinge nicht zu entsorgen, sondern zu bewahren und ich auch dabei das Ganze im Blick habe. Klamottenbilligproduktion, schlechte Löhne, Textilhersteller als Ausbeuter, Umwelt usw. ich hab das im Bewusstsein.
also bei H&X etwa wild herumshoppen in den Angeboten, das wäre einfach was, was dann nicht zu mir passt.-
Trotzdem hab ich mich gefragt, ob dieser Minimalismus mich nicht auch einschränkt, macnhmal einfach nur was aus Spaß an der Freude zu tun, was ich ja sonst auch ganz gut kann. und ob es nicht auch damit zusammenhängt, dass ich die Situation Einkaufen an sich stressig finde...was dann wieder mit anderen Faktoren zusammenhängt, die mit den Klamotten nichts zu tun haben. Daher habe ich mir mal eine neue Übung quasi verordnet. um zu sehen wie das so ist. was sich dann für Gefühle einstellen usw.
Weiß nicht, wie es bei Dir ist, aber bei mir hat das viel mit Prägungen von zu Hause zu tun. Meine Mutter ist eher so wie Du, hasst shoppen und näht ihre Sachen selber. Ich bin da fast schon traumatisiert, weil ich immer so unmoderne Sachen in der Schule anhatte und natürlich gelästert wurde.
Ich befinde mich leider Gottes also immer noch in der Rebellion dagegen
ja, das hat es sicher, mit Prägungen zu tun. bei uns war es so, dass wir mal eine Phase der Arbeitslosigkeit meines Vaters hatten, mit der wir aber in der ganzen Familie konstruktiv umgegangen sind, Er hat eine Umschulung, Weiterbildung machen können usw. und in ein paar Jahren standen wir finanziell besser da als vorher. Diese Zeit war aber halt eine längere Durststrecke, meine Mutter arbeitete zwar auch, aber mit drei Kindern war es halt knapp. Meinen Eltern war es wichtig, dass wir uns nicht in gutem Essen und in Urlauben, Unternehmungen einschränken mussten.
Wir haben auf andere Dinge verzichtet, so habe ich eine ganze zeitlang die Klamotten meines großen Bruders weiter getragen. das fiel nun gerade in die Phase meiner Pubertät. Ich war da allerdings körperlich eher spät entwickelt, dazu eher schmal..also die Klamotten meines Bruders waren mir zu groß. Mithilfe meiner Mutter habe ich die so gestylt, dass es sehr chic aussah...
es gab eine längere Zeit, in der die Mädchen in meiner Schule mich täglich auslachten, hänselten.Ich fand das traurig, klar, hatte aber nicht das Gefühl, ich müsste andere Klamotten tragen. Ich blieb dabei. Jungs interessierten sich trotzdem für mich. Irgendwann war es so, da war ich plötzlich cool - und viele imitierten meinen Stil
der war simpel: verwaschene abgeschnittene Jeans, zu große Hemden, im Winter zu große dicke Pullover.
dann hab ich das sogar kultiviert - ich hab meine Jeans mit Autolack bespüht, sowie die Hemden, hab das gewaschen...es sah toll aus - und hab dann irgendwann angefangen, eigene Kreationen an Schulkameradinnen zu verkaufen (meine Brüder haben sich übrigens totgelacht
ausgerechnet ich war plötzlich Miss Versace ).
damit habe ich dann wieder aufgehört, weil es mich eigentlich nicht interessierte.
aber geprägt hat es mich. Im Sinne von: du bist gut wie du bist, was du anziehst, ist nicht wichtig, was du ausstrahlst ist wichtig. und am Ende ist das ganze Klamottentheater sogar richtig albern (erst lachen sie, dann kaufen sie dein Zeug
)
meinem Stil mit den Herrenhemden, Jungshosen, bin ich treu geblieben, weil es durch die ganzen Jahre dann etwas war, was zu mir passte, ich lieb gewonnen hatte.
also ich definiere mich auch ganz stark über die Kleidung, ich habe einen bestimmten Stil, trage zum Beispiel meistens nur zwei Farben auf einmal, es muss alles farblich passen, bis zum Haargummi (ich würde nie ein rotes Kleid tragen und dazu ein blaues Haargummi
) und ich bekomme leider Gottes auch extrem viele Komplimente für meine Kleidung, was das Ganze aufrecht erhält
ah, gut, ok, also ich trage das Haargummi, das ich gerade finde
daher bietet sich dann für mich an, schwarze Haargummis zu haben...die sichere Seite sozusagen bei dunklen Haaren...
Wahrscheinlich ist das bei Dir nicht so, dass Du über Klamottenstil Deine Persönlichkeit ein Stück weit nach außen tragen möchtest und das ein Element Deiner Definition als Frau ist??
doch in einem gewissen Sinn schon, wie, habe ich ja oben erklärt. das ist meine Persönlichkeit. Trotzdem aber macht es mir auch Spaß, mich weiblicher zu bewegen ...und dazu möchte ich halt anfangen mehr auszuprobieren