Zur Krankenkasse und dem Therapeuten kann ich dir einiges sagen. Bei welcher bist du denn?
Bei mir war es so, dass ich mindestens 5 Therapeuten nennen musste, die mich nicht innerhalb von drei Monaten aufnehmen konnten. Ich habe dann eine Liste erstellt, die abtelefoniert, Wartezeiten notiert, dass waren ca 20. Das brauchst du dringend. Danach wendest du dich an einen nicht kassenärztlichen Therapeuten, der wird mit dir zusammen den Antrag stellen. Das nimmt dir viel viel Arbeit ab. Ausserdem brauchst du, bestenfalls schon bevor du zum Thera gehst, eine Dringlichkeitsbescheinigung vom Neurologen, in der muss stehen das du eine Therapie brauchst und das dir keine Wartezeiten zugemutet werden können. Der Antrag muss dann innerhalb von sechs Wochen abgesegnet werden, sonst ist er automatisch bewilligt.
Zur Therapeutenwahl. Falls du dein Störungsbild schon kennst rate ich dir zu einem spezialisierten Therapeuten zu gehen. Ich habe Borderline und habe deswegen eine Schematherapie gemacht. Wenn ich das bei dir so lese erinnert mich einiges an mich. Ich möchte damit jetzt nicht sagen, dass du vermutlich das gleiche Störungsbild hast wie ich es habe. Diese Zerissenheit und das destruktive Verhalten dir selbst gegenüber springen mir nur direkt ins Auge (das du dich in anderen Strängen nicht beteiligst, weil du schwach bist z.B.). Du bist gar nicht so furchtbar wie du denkst. Du leidest sehr und scheinst auch extrem angespannt zu sein. Wahrscheinlich geht dein Leiden und deine Anspannung weit über ein Normalmaß hinaus. Jeder Mensch hat Situationen in denen er so ist, dass macht ihn nicht schlecht. Niemand ist schlecht oder gut. Wir alle, selbst Hitler oder Trump, ist ein Produkt seines biochemischen Stoffwechsels und seiner Erfahrungen. Hör auf alles zu bewerten, niemand ist perfekt und niemand sollte es sein. Du bist ein Mensch, jeder Mensch hat Fehler und Macken. Das ist vollkommen okay. Ich finde sogar stark, dass du immer noch kämpfst, um sie, um dich. Das ist toll. Aber jetzt komm erstmal zu dir.
So, Therapeutenwahl wollte ich eigentlich was zu sagen. ^^
Wichtig ist das du dich wohlfühlst hnd das du dir vorher Gedanken machst ob Männlein oder Weiblein besser ist. Ich finde ein wichtiges Anzeichen für Kompetenz sind klare Grenzen vom Therapeuten und das er dir vor der ersten Sitzung die Nebenwirlungen (Veränderung bei sich und in Beziehungen) mitteilt! Sonst gibt es auch noch die Möglichkeit einer Tagesklinik, die Anfangs sehr gut ist und in denen es immer Angebote für Stresstoleranz gibt (wäre bei dir auf den ersten Blick sicher positiv). Da geht man Morgens hin, hat Therapieprogramm und andere mit denen man sich austauschen kann, Nachmittags geht es dann nach Hause. Da wird man nicht direkt aus seinem Umfeld gerissen. Wenn das was für dich sein könnte msstest du zur ortsansässigen psychatrischen Klinil fahren, dort deine Probleme schildern und um eine geplante Aufnahme in die Tagesklinik bitten. Vielleicht ist abet auch eine Aufnahme auf eine Station nötig, die dir die Möglichkeit gibt dort auch zu übernachten. Vielleicht hilft dir das. Dann aber auf eine geplante Aufnahme bestehen und nicht direkt da bleiben, sonst kämst du vorrübergehend auf die geschlossene. Da sind die Fälle, die wirklich schwer sind. Das sollte sich niemand antun der nicht akut suizidgefährdet ist. Das könnte weitere Traumata hervorrufen.
Ich begleite dich etwas, wenn du das wünschst, okay? Vielleicht verstehe ich dich ganz gut und kann anders auf dich eingehen, als die Mehrheit hier.
Viel Kraft dir.