Aiswin
Aktives Mitglied
- Registriert
- 17 Juni 2014
- Beiträge
- 2.926
Hallo zusammen
Ich bin wieder mal auf eure Hilfe angewiesen.
Einen Strang habe ich bereits im Ex-Back- und im Kennenlern-Forum. Ich hoffe es ist okay, wenn ich hier im Partnerschaft-Forum einen neuen Strang eröffne?
Mein Partner und ich (ich 31, er 30 Jahre alt) haben uns im 2019 im März kennengelernt und sind im Juni 2019 zusammengekommen. Das Kennenlernen war wunderbar. Er hat viel investiert und ich konnte mich einfach zurücklehnen und geniessen. Das erste Jahr unserer Beziehung war dann wirklich auch das schönste meines Lebens. Wir haben viele Abenteuer erlebt, waren mit seinem VW-Bus unterwegs und haben quasi von Luft und Liebe gelebt. Gegen Ende das Jahres hat er mir sogar einen Heiratsantrag gemacht.
Wir haben damals eine Fernbeziehung geführt. Unsere Wohnorte lagen ca. 2 Zug-Stunden auseinander.
Dann kam Corona. Wie für alle anderen, hat das natürlich alles verändert. Wir konnten nichts mehr unternehmen, keinen Urlaub mehr planen... Zudem war mein Partner plötzlich in Kurzarbeit und konnte quasi gar nicht mehr arbeiten. Wir haben uns dann entschieden, da er plötzlich nichts mehr verdient hat, dass er seine Wohnung kündigt und erstmals zu mir in meine kleine Wohnung zieht. Das haben wir dann auch gemacht und uns anschliessend zusammen eine gemeinsame Wohnung in der Stadt gesucht. Dies ist auch geglückt und so bezogen wir im November 2020 unsere gemeinsame, neue Wohnung.
Der Umzug war für uns beide nicht einfach. Wir haben beide unser gewohntes Umfeld aufgegeben und sind zusammen an einen neuen Ort gezogen, um ganz neu anzufangen. Dies haben wir aber bewusst entschieden. Er wollte eigentlich schon immer mal etwas anderes sehen und für mich war es dann auch okay. Mittlerweile haben wir beide hier Arbeit gefunden und auch neue Bekanntschaften machen können. Er studiert nebenberuflich noch Psychologie und ich Bibliothekswissenschaften.
Alles schön und gut... aber, jetzt kriselt es "wieder". Und ich habe Angst ihn bzw. uns zu verlieren. Die ersten Differenzen hatten wir eigentlich schon bevor wir zusammengezogen sind, aber da war alles noch verhältnismässig und normal. Vor allem wenn man beachtet, dass damals die Pandemie angefangen hat und es für alle eine völlig ungewohnte, beängstigende Situation war. Dazwischen gab es auch immer wieder monatelang keinen Streit und völlige Harmonie. Doch jetzt ist wirklich wieder der Wurm drin.. und ich habe so gehofft, dass ich nie wieder in dieser Situation sein werde. Doch "here I am".
Wie kam es dazu? Naja, die Streitereien wurden halt immer mehr... nicht schlimme, ausufernde Streite, aber halt immer mal wieder. Unser Hauptproblem ist und das haben wir auch schon beide festgestellt, dass wir uns gegenseitig triggern. In Gesprächen, mit unserem Verhalten, mit unseren Aussagen. Was genau uns triggert, haben wir noch nicht wirklich herausgefunden, aber was wir wissen ist, dass es immer denselben Lauf nimmt:
- Wir reden. Er oder ich mache eine Aussage, die den anderen triggert.
- Wenn ich IHN triggere, dann reagiert er genervt.
- Wenn ER genervt ist, dann bin ICH verunsichert.
- Bin ICH verunsichert, handle ich natürlich genau falsch, bin eingeschnappt, traurig oder bohre nach und will wissen, warum er jetzt wieder genervt ist.
- Wenn ER mich triggert, dann bin ich meistens, wie bereits erwähnt, verunsichert durch meine Verlustangst, kann nicht mehr locker sein, hinterfrage alles...
Das gewohnte Muster halt. Zurzeit ist es wirklich so "schlimm", dass wir fast jedes Mal, wenn wir etwas zusammen unternehmen, einen Streit haben. Wir vertragen uns zwar immer wieder, aber das setzt einer Beziehung einfach zu. Die Harmonie fehlt. Die Leichtigkeit fehlt. Zudem sehen wir uns zurzeit ganz wenig. Er arbeitet viel an den Wochenenden oder ist im Studium. Ich arbeite auch viel und studiere. Wir leben irgendwie einfach ein bisschen aneinander vorbei.
Warum schreibe ich grad heute Abend hier? Wir haben vorhin telefoniert. Ich war wütend und traurig, weil er sich seit Freitag nie von sich aus gemeldet hat. Und ich finde, dass ich allen Grund habe wütend zu sein, denn ich liege grad mit Corona und Fieber im Bett und bin einfach enttäuscht, dass er sich nie von sich aus gemeldet hat und sich nach meinem Befinden erkundigt hat. Da gehen bei mir einfach alle roten Lichter an. Ich weiss, wie sich ein Mann verhält, wenn er sich zurückzieht und emotional nicht mehr so bei der Sache ist. Das habe ich schon oft erlebt. Bei meinem Partner, in der krassen Form, aber zum ersten Mal dieses Wochenende. Er hat mir dann während des Telefongesprächs auch bestätigt, dass er sich nicht mehr zu 100% sicher ist mit uns und dass seine romantische Liebe zu mir zurzeit geschmälert ist (durch die vielen Streitereien). Er meinte aber auch, dass er sich nicht trennen möchte und traurig darüber wäre. Er möchte es gerne hinbekommen, aber sei sich halt einfach nicht sicher, ob wir das auch wirklich schaffen werden.
Dann aber zwei Stunden nach dem Telefonat hat er mich nochmals angerufen, um nochmals meine Stimme zu hören und mir zu sagen, dass wir morgen Pizza bestellen und uns einen schönen Abend machen werden. Irgendwie ambivalent.
Für mich ist das eine sehr schwierige Situation. Das Verlassen-werden ist eine meiner grössten Ängste. Deshalb wäre ich wirklich froh um eure Hilfe, weil ich das Gefühl habe, ohne eure Hilfe werde ich es vermasseln. Denn obwohl wir es kriselt, bin ich mir sicher, dass wir eigentlich sehr gut zusammenpassen und das hinbekommen können.
Ich möchte einfach, dass er wieder mit 100% Herz bei der Sache ist und sich nicht mehr "unsicher" ist.
Es ist grad eine schwere Zeit und ein eigentlich unpassender Augenblick, um einen Strang zu eröffnen. Meine Gedanken sind natürlich bei den Menschen in der Ukraine.
Danke vielmals im Voraus für eure Hilfe.
Peace & Love,
Aiswin
Ich bin wieder mal auf eure Hilfe angewiesen.
Einen Strang habe ich bereits im Ex-Back- und im Kennenlern-Forum. Ich hoffe es ist okay, wenn ich hier im Partnerschaft-Forum einen neuen Strang eröffne?
Mein Partner und ich (ich 31, er 30 Jahre alt) haben uns im 2019 im März kennengelernt und sind im Juni 2019 zusammengekommen. Das Kennenlernen war wunderbar. Er hat viel investiert und ich konnte mich einfach zurücklehnen und geniessen. Das erste Jahr unserer Beziehung war dann wirklich auch das schönste meines Lebens. Wir haben viele Abenteuer erlebt, waren mit seinem VW-Bus unterwegs und haben quasi von Luft und Liebe gelebt. Gegen Ende das Jahres hat er mir sogar einen Heiratsantrag gemacht.
Wir haben damals eine Fernbeziehung geführt. Unsere Wohnorte lagen ca. 2 Zug-Stunden auseinander.
Dann kam Corona. Wie für alle anderen, hat das natürlich alles verändert. Wir konnten nichts mehr unternehmen, keinen Urlaub mehr planen... Zudem war mein Partner plötzlich in Kurzarbeit und konnte quasi gar nicht mehr arbeiten. Wir haben uns dann entschieden, da er plötzlich nichts mehr verdient hat, dass er seine Wohnung kündigt und erstmals zu mir in meine kleine Wohnung zieht. Das haben wir dann auch gemacht und uns anschliessend zusammen eine gemeinsame Wohnung in der Stadt gesucht. Dies ist auch geglückt und so bezogen wir im November 2020 unsere gemeinsame, neue Wohnung.
Der Umzug war für uns beide nicht einfach. Wir haben beide unser gewohntes Umfeld aufgegeben und sind zusammen an einen neuen Ort gezogen, um ganz neu anzufangen. Dies haben wir aber bewusst entschieden. Er wollte eigentlich schon immer mal etwas anderes sehen und für mich war es dann auch okay. Mittlerweile haben wir beide hier Arbeit gefunden und auch neue Bekanntschaften machen können. Er studiert nebenberuflich noch Psychologie und ich Bibliothekswissenschaften.
Alles schön und gut... aber, jetzt kriselt es "wieder". Und ich habe Angst ihn bzw. uns zu verlieren. Die ersten Differenzen hatten wir eigentlich schon bevor wir zusammengezogen sind, aber da war alles noch verhältnismässig und normal. Vor allem wenn man beachtet, dass damals die Pandemie angefangen hat und es für alle eine völlig ungewohnte, beängstigende Situation war. Dazwischen gab es auch immer wieder monatelang keinen Streit und völlige Harmonie. Doch jetzt ist wirklich wieder der Wurm drin.. und ich habe so gehofft, dass ich nie wieder in dieser Situation sein werde. Doch "here I am".
Wie kam es dazu? Naja, die Streitereien wurden halt immer mehr... nicht schlimme, ausufernde Streite, aber halt immer mal wieder. Unser Hauptproblem ist und das haben wir auch schon beide festgestellt, dass wir uns gegenseitig triggern. In Gesprächen, mit unserem Verhalten, mit unseren Aussagen. Was genau uns triggert, haben wir noch nicht wirklich herausgefunden, aber was wir wissen ist, dass es immer denselben Lauf nimmt:
- Wir reden. Er oder ich mache eine Aussage, die den anderen triggert.
- Wenn ich IHN triggere, dann reagiert er genervt.
- Wenn ER genervt ist, dann bin ICH verunsichert.
- Bin ICH verunsichert, handle ich natürlich genau falsch, bin eingeschnappt, traurig oder bohre nach und will wissen, warum er jetzt wieder genervt ist.
- Wenn ER mich triggert, dann bin ich meistens, wie bereits erwähnt, verunsichert durch meine Verlustangst, kann nicht mehr locker sein, hinterfrage alles...
Das gewohnte Muster halt. Zurzeit ist es wirklich so "schlimm", dass wir fast jedes Mal, wenn wir etwas zusammen unternehmen, einen Streit haben. Wir vertragen uns zwar immer wieder, aber das setzt einer Beziehung einfach zu. Die Harmonie fehlt. Die Leichtigkeit fehlt. Zudem sehen wir uns zurzeit ganz wenig. Er arbeitet viel an den Wochenenden oder ist im Studium. Ich arbeite auch viel und studiere. Wir leben irgendwie einfach ein bisschen aneinander vorbei.
Warum schreibe ich grad heute Abend hier? Wir haben vorhin telefoniert. Ich war wütend und traurig, weil er sich seit Freitag nie von sich aus gemeldet hat. Und ich finde, dass ich allen Grund habe wütend zu sein, denn ich liege grad mit Corona und Fieber im Bett und bin einfach enttäuscht, dass er sich nie von sich aus gemeldet hat und sich nach meinem Befinden erkundigt hat. Da gehen bei mir einfach alle roten Lichter an. Ich weiss, wie sich ein Mann verhält, wenn er sich zurückzieht und emotional nicht mehr so bei der Sache ist. Das habe ich schon oft erlebt. Bei meinem Partner, in der krassen Form, aber zum ersten Mal dieses Wochenende. Er hat mir dann während des Telefongesprächs auch bestätigt, dass er sich nicht mehr zu 100% sicher ist mit uns und dass seine romantische Liebe zu mir zurzeit geschmälert ist (durch die vielen Streitereien). Er meinte aber auch, dass er sich nicht trennen möchte und traurig darüber wäre. Er möchte es gerne hinbekommen, aber sei sich halt einfach nicht sicher, ob wir das auch wirklich schaffen werden.
Dann aber zwei Stunden nach dem Telefonat hat er mich nochmals angerufen, um nochmals meine Stimme zu hören und mir zu sagen, dass wir morgen Pizza bestellen und uns einen schönen Abend machen werden. Irgendwie ambivalent.
Für mich ist das eine sehr schwierige Situation. Das Verlassen-werden ist eine meiner grössten Ängste. Deshalb wäre ich wirklich froh um eure Hilfe, weil ich das Gefühl habe, ohne eure Hilfe werde ich es vermasseln. Denn obwohl wir es kriselt, bin ich mir sicher, dass wir eigentlich sehr gut zusammenpassen und das hinbekommen können.
Ich möchte einfach, dass er wieder mit 100% Herz bei der Sache ist und sich nicht mehr "unsicher" ist.
Es ist grad eine schwere Zeit und ein eigentlich unpassender Augenblick, um einen Strang zu eröffnen. Meine Gedanken sind natürlich bei den Menschen in der Ukraine.
Danke vielmals im Voraus für eure Hilfe.
Peace & Love,
Aiswin
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